INFORMATION zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober 23. September 2016 zum Thema Wie Oberösterreich vom Klimaschutz profitiert Zwischenbilanz und Ausblick: bisherige Auswirkungen auf Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Standort; Chancen des neuen Weltklimavertrages für neue Jobs Rückfragen-Kontakt: Mag. a Tina Schmoranz (+43 732) 77 20-12083 oder (+43 664) 600 72-12083 LR Rudi Anschober Seite 1 Wie Oberösterreich vom Klimaschutz profitiert Zwischenbilanz und Ausblick: bisherige Auswirkungen auf Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Standort; Chancen des neuen Weltklimavertrages für neue Jobs Die heute in Linz beginnende "WearFair & mehr" ist Europas größte Messe für nachhaltigen Lebensstil und positioniert Oberösterreich in diesem wachsenden Markt ökofairer Kleidung, Ernährung und Mobilität als führenden Standort. Mit Klimaschutz die Jobs der Zukunft zu schaffen, ist das Ziel von Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober. Der erste Weltklimavertrag bietet dazu ideale Voraussetzungen für einen rasch steigenden Markt. Bei der Energiewende ist dies bereits gut in Umsetzung: 160 oö. Unternehmen schaffen bereits einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro und 9.400 Arbeitsplätze. Auch hier war eine Messe - die Energiesparmesse - der Anfang. Insgesamt gibt es in Oberösterreich deutlich über 40.000 grüne Jobs. Nach jahrelangen erfolglosen Versuchen hat die Weltklimakonferenz von Paris im vergangenen Dezember einen Durchbruch für einen Weltklimavertrag gebracht. Dabei wurde von allen Nationen festgeschrieben, dass die globale Erwärmung langfristig auf maximal zwei Grad bzw. möglichst 1,5 Grad Celsius begrenzt, die globalen CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent verringert und in der 2.Hälfte des Jahrhunderts Netto-Null-Emissionen erreicht werden (Gleichgewicht zwischen Emissions-Quellen und Emissions-Senken Klimaneutral). Nun geht es um die schrittweise Umsetzung dieses umfassenden Umbaus von Energieerzeugung und Verkehr und vieler Bereiche der Wirtschaft. Österreich erarbeitet dafür derzeit eine integrierte KlimaPressekonferenz 23. September 2016 LR Rudi Anschober Seite 2 und Energiestrategie, damit die von der EU vorgegebene Einsparung von 36 Prozent CO2 bis 2030 auch gelingt (im Vergleich zu 2005). Das ist eine große Herausforderung - dafür braucht es mehr Tempo bei der Energiewende, eine Verkehrswende, den schrittweisen Ausstieg aus den Fossilen sowie eine schrittweise Dekarbonisierung. Durch den Weltklimavertrag und die Umsetzung seiner Ziele werden weltweit große Märkte entstehen Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober: „Es ist dies die einzige Chance, das Leben für die nächsten Generationen sicher zu gestalten. Und für Oberösterreich bietet dies darüber hinaus große wirtschaftliche Chancen, wenn wir uns frühzeitig bei grünen Technologien, klimaschonenden Produktionen und dem schrittweisen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern als führender Standort positionieren, um mit grünen Konzepten schwarze Zahlen zu schaffen. Und gleichzeitig den Umbau sozialverträglich und ohne Gefährdung des Standortes und von Arbeitsplätzen zu schaffen." Energiewende in OÖ schafft bereits 9.400 Arbeitsplätze und 2,3 Milliarden Euro Jahresumsatz Oberösterreichs Energiewende wird schrittweise umgesetzt: weg von fossilen Energieträgern und hin zu Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbaren Energieträgern. Dies braucht zukunftsorientierte Technologien, bei denen sich Oberösterreich seit Jahren als führender Standort positioniert. Begonnen hat es vor über 30 Jahren mit der Energiesparmesse, politisch vorangetrieben mit dem Beschluss der Energiewende 2005 hat Oberösterreich heute einen Pressekonferenz 23. September 2016 LR Rudi Anschober Seite 3 Anteil an Erneuerbarer Energie bei Strom von über 80 Prozent und bei Wärme von über 45 Prozent. In den vergangenen 10 Jahren konnten im Energiebereich in Oberösterreich die CO2-Emissionen um über 40 Prozent verringert werden. Klimaschutz schafft Gewinn Seit fast zehn Jahren setzt Oberösterreich auch auf Beratung der Betriebe, um die CO2-Emissionen abzusenken. Bereits 575 oö. Betriebe sind Partner im Klimabündnis und nehmen die betriebliche Umweltberatung in Anspruch. Dabei werden z.B. der Energieverbrauch untersucht und Einsparungsvorschläge erarbeitet. Dabei lässt sich eine durchschnittliche jährliche Energieeinsparung von 16% und eine CO2-Einsparung von 30% belegen. Auch hier zeigt sich: intelligenter Klimaschutz schafft Gewinn. Trend nachhaltiger Lebensstil bringt Klimaschutz und Jobs Immer mehr Menschen wollen ökologisch und fair konsumieren, sich mit biologischen, regionalen und fair gehandelten Lebensmitteln ernähren, auf klimaschonende Mobilität umsteigen und ökologisch wie sozial fair erzeugte Kleidung tragen. Bewusster Konsum, um einen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten. Dadurch entstehen wachsende Märkte. Für Oberösterreich ist dies eine Chance. Die heute gestartete „WearFair & mehr“ wird heuer zum neunten Mal veranstaltet und wächst von Jahr zu Jahr. Mittlerweile ist sie Europas führende Messe für nachhaltigen Lebensstil - 180 Aussteller/innen bieten ihre Produkte an, mehr als 13.000 Besucher/innen werden erwartet. Pressekonferenz 23. September 2016 LR Rudi Anschober Seite 4 Anschober: „Die WearFair & mehr ist ein wichtiger Schritt für Oberösterreich, dass wir uns als Standort für diese Wirtschaft der Zukunft positionieren." Klimaschutz kommt in die entscheidende Phase und braucht Anreize Weltweit bereiten sich die Unterzeichner/innen des Weltklimavertrages auf die Umsetzung vor - in Österreich geschieht dies durch die Erarbeitung der Klima- und Energiestrategie. Bis Jänner sollte diese vorliegen. Sie soll festlegen, mit welchen politischen Maßnahmen die CO2-Einsparung bis 2030 erreicht werden kann. Klimaschutz-Landesrat Anschober ist derzeit Vorsitzender der Klimareferenten/innen der Bundesländer. Er appelliert an die Bundesregierung, eine verstärkte Einbindung der Länder zu ermöglichen und als Teil dieser Strategie auch eine Wirtschaftsstrategie zu verankern, die das Ziel des Schaffens von grünen Jobs durch Klimaschutz vorantreibt. Es braucht einen konsequenten Umbau, ein Nützen der wirtschaftlichen Chancen, einen standortverträglichen Umbau. Anschober: „In Summe braucht es sicher mehr Anreize - auch steuerliche durch eine ökosoziale Steuerreform und punktuelle Anreize etwa durch eine reduzierte Mehrwertsteuer für Sanierung und Reparatur. Das Ziel muss sein, die Lebensgrundlagen für die nächsten Generationen zu erhalten und aus der Umstellung auf grüne Technologien und erneuerbare Energieträger eine Chance für Wirtschaft und Arbeitsmarkt zu machen." Pressekonferenz 23. September 2016