TOP I D E E N , I M P U L S E U N D I N N O VAT I O N E N HÄUSER 26 LOGENPLATZ Mit eleganter Anmutung und starkem Charakter zeigt der Neubau der „Aasee-Logen“ in Münster ein lebendiges Spiel der Gegensätze. Durch eine kontrastreiche Formen- und Materialsprache reagiert das Gebäude auf die unterschiedlichen Anforderungen seiner Positionierung. Während sich die exklusive Wohnresidenz mit großzügigen Glasflächen und logenhaften Terrassen dem See und Garten öffnet, präsentiert sie sich auf der Straßenseite als geschlossener, kubischer Baukörper. Zur Unterstützung der Block-Wirkung entwickelten die Architekten eine detailreiche Fassade aus massivem Klinker-Mauerwerk. FÜR ARCHITEKTEN Fotos: © heinewarnecke.com Projektdaten Aasee-Logen, Münster Architektur/Entwurf Hilger Architekten, Münster Auftraggeber MR Wohnungsbau, LEWE GmbH & Co. KG, Recke Klinker „Bergheim FU“, Format-Mix Verklinkerte Fläche 530 m2 A as e e - L o g e n , M ü n s te r LEBENDIGES SPIEL DER GEGENSÄTZE Das Villenviertel am Aasee in Münster ist geprägt von Wohnhäusern der 30er-Jahre, wohlhabenden Nachkriegsbauten und hochwertigen Architekturen der Gegenwart. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht, stehen die unterschiedlichen Bauten zwischen Seeufer und der prächtigen Annette-Allee. Mit dem Neubau der „Aasee-Logen“ hat das Architekturbüro Hilger in bevorzugter Wohnlage ein ausdrucksstarkes Gebäude verwirklicht, das als Einzelobjekt wirkt und sich gleichzeitig in das bauliche Umfeld einfügt. Das zweigeschossige Volumen mit aufgesetztem Staffelgeschoss bietet auf 830 m2 Wohnfläche Raum für fünf exklusive Eigentumswohnungen. Bei der gesamten Gebäudeplanung setzten die Architekten auf spannungsreiche Gegensätze. Zur Straße, die stark von Fahrradfahrern und Besuchern des Naherholungsgebietes frequentiert ist, zeigt sich der Bau geschlossen und zurückhaltend. Die helle Objektsortierung „Bergheim FU“ von Hagemeister unterstreicht den monolithischen Charakter der Verblendfassade. Über die Seiten löst sich der blockhafte Kubus in einzelne Wandflächen auf und öffnet sich mit großzügigen Verglasungen dem parkähnlichen Seegrundstück. Geräumige Terrassen und Balkone greifen die strenge Linienführung der Wandscheiben auf und setzen diese als struk- turierende Elemente zum Garten hin fort. „Wie die Logen in einem Theater bieten sie beste Aussicht auf das Schauspiel Aasee“, erklärt Architekt Jörg Hilger die Entwurfsidee. In Ambivalenz zur monolithischen Wirkung des Mauerwerks steht die helle, freundliche Farbe des Klinkers, die für Leichtigkeit sorgt. Der Ziegel in freundlichen Gelb- und Beigenuancen mit natursteinfarbigen Zügen verleiht dem Gebäude eine edle, wertige Anmutung und setzt lebendige Kontraste. „Um die kubische Erscheinung des Baukörpers zusätzlich zu unterstreichen, haben wir die Fugen der Farbigkeit des Klinkers angepasst und auch die Abdeckungen des Mauerwerks in einem entsprechenden Farbton gewählt. So erscheint die Wand noch flächiger“, beschreibt der Architekt weiter. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Klinkerwerk Hagemeister entwickelten die Planer ein detailliertes Fassadenkonzept: Das Mauerwerk ist in einem lagenweisen Wechsel von drei Klinker-Formaten (DF, NF und 2 DF) in variierender, horizontaler Abfolge umgesetzt. Dabei wurde ausschließlich die Fußseite des Klinkers nach außen vermauert, die normal als Lagerseite beim Brennvorgang dient. „Dadurch bekommen wir eine etwas rauere, natursteinähnliche Struktur, die das Mauerwerk noch schwerer und massiver wirken lässt“, erklärt Jörg Hilger. Jede einzelne Schicht wurde genau geplant und vermessen, um an den Fensterstürzen und -bänken sowie sonstigen Abschlüssen die exakten Höhen zu erreichen. Die Stürze sowie die Konstruktion für das weit ausladende, runde Dach wurden als Betonfertigteile vorproduziert und mit entsprechenden Klinkerriemchen der Hagemeister-Sortierung „Bergheim FU“ beklebt. Insgesamt hat das Architekturbüro Hilger mit den „Aasee-Logen“ eine sehr qualitätsvolle Architektur realisiert, die sich durch Form und Materialsprache optimal in das städtebauliche Umfeld der Villengegend einfügt und gleichzeitig mit individuellem Charakter hervortritt. »Für uns war von Beginn an klar, dass wir Klinker verwenden wollen. Er ist werthaltig, wartungsarm und auch bauphysikalisch sinnvoll. Gleichzeitig stellen wir damit den historischen Bezug zu Münster her.« Dipl.-Ing. Architekt Jörg Hilger, Hilger Architekten, Münster Das Wohnhaus von Katja Wameling bietet einen modernen Kontrast zu den klassischen Einfamilienhäusern aus rotem Klinker inmitten einer Emsdettener 50er-Jahre Siedlung. Bei dem Entwurf galt es, die leichte Hanglage entlang eines Bachlaufes aufzunehmen und ein zeitloses Gebäude zu schaffen, dass sich klar vom baulichen Umfeld absetzt. Katja Wameling, Bauherrin und zugleich Planerin des Objekts, ist Mitarbeiterin im Architekturbüro Burkhard Reinsch in Rheine. Entstanden ist ein moderner Kubus, der sich mit großen Fensterflächen der weitläufigen Wiesenlandschaft auf der Rückseite des Grundstücks öffnet. Die Fassade des Wohnhauses hat die Architektin mit Klinker von Hagemeister gestaltet. Die Sorte „Alt Berlin“ im schmalen Format strahlt ruhige Sicherheit und dezente Eleganz aus. MIT BLICK NACH DRAUSSEN Das „Wohnen im Draußen“, wie es die Architektin selbst beschreibt, ist Kernelement des Entwurfs. Die Kombination aus modernen Formen und der großzügigen Öffnung der Fassade zur Landschaft sorgt für ein wohnliches Design. „Auch in dreißig bis fünfzig Jahren möchten wir hier immer noch in einem Gebäude wohnen, dessen architektonische Form beständigen Wert hat“, erklärt Katja Wameling. Schon von Anfang an habe es einen inneren Wunsch nach Schlichtheit, Zeitlosigkeit und Klarheit gegeben. Die geraden Linien setzen sich im gesamten Gebäude fort, um ein Statement zu bewahren und sich in Fassadenform und -farbe vom baulichen Umfeld abzusetzen. Die fünfköpfige Familie lebt nun auf gut durchdachten 210 Quadratmetern. Dabei ist die Küche mit offenem Anschluss an den Wohnbereich zentraler Raum. Die einzelnen Lebensbereiche sind auf unterschiedliche Ebenen verteilt. Im hinteren Teil wird das 837 Quadratmeter große Grundstück von einem neu angelegten Bachlauf aus Sandsteinschüttung abgegrenzt. Die Fassade besteht aus anthrazit-farbenem Hagemeister-Klinker der Sorte „Alt-Berlin“ im Modulformat. Inspiration für die Verwendung des gebrannten Baumaterials erhielt die Architektin durch eine Hagemeister-Referenz im ähnlichen Baustil. Insgesamt beträgt die verklinkerte Fläche 200 Quadratmeter. Die Wahl fiel auf die Sortierung „Alt Berlin“ mit den Maßen 290 x 90 x 52 mm, „da das schlichte und edle Farbspiel sowie das längliche schmale Format ideal zur Gebäudeform passen und das Statement unterstreichen.“ Über den Tag hinweg ergibt sich auf der Fassade ein lebhaftes Lichtspiel, das mit der natürlichen Einfachheit des gebrannten Tons für Ausgewogenheit sorgt. Die geraden Linien der Klinker-Reihen setzen sich in allen Bereichen des Wohnhauses fort. Optisch hebt sich das Gebäude von seinem Umfeld ab, die Resonanz darauf ist dennoch durchweg positiv. Mit der massiven Hülle, die Geborgenheit ausstrahlt sowie dem offenen Wohngefühl durch die großen Fensterflächen hin zur Natur, setzte die Architektin das Motto „Wohnen im Draußen“ optimal um. Die „Architektur ohne Verfallsdatum“, so beschreibt es Planerin Katja Wameling, „umfasst ein angenehmes Gleichgewicht von Innen und Außen.“ Hagemeister-Klinker der Sortierung „Alt Berlin“ erwies sich als ideales Material, um die Wünsche der Architektin mit den hohen Ansprüchen an ein Familien-Wohnhaus zu vereinen. Wo h n h au s , E m s de tte n »Auch in dreißig bis fünfzig Jahren möchten wir hier immer noch in einem Gebäude wohnen, dessen klare architektonische Form beständigen Wert hat.« Katja Wameling, Bauherrin und Planerin des Wohnhauses. Projektdaten Wohnhaus, Emsdetten Architektur/Entwurf Katja Wameling, Mitarbeiterin im Architekturbüro Burkhard Reinsch, Rheine Klinker „Alt-Berlin“, ModF 290 x 90 x 52 mm Verklinkerte Fläche 530 m2 Wohnfläche 210 m2 + Keller Grundstücksfläche 837 m2 Projektdaten Wohnhaus, Dortmund Architekturbüro Heiderich Architekten Klinker „Manchester GT+FU“, ModF 290 x 90 x 40 mm Verklinkerte Fläche ca. 350 m² »Das Gebäude folgt einer bewusst formalistischen Volumenkomposition, die additiv den Sockel aus Klinker, den gläsernen Wohn-/Essbereich, die Aluminiumfaltung um das Obergeschoss und den Holzkörper des Schlafbereiches zusammenfügt.« Martin Heiderich, Architekt Wo h n h au s , D o r tm u n d ENTSPANNTES WOHNEN IM GRÜNEN Der architektonische Entwurf des Einfamilienhauses zeichnet sich durch den gelungenen Materialmix der Fassadengestaltung aus: Schwebend leicht liegt das Obergeschoss mit seiner Aluminiumfaltung auf dem steinernen Sockel des Erdgeschosses. Die fließende Verbindung von Innen und Außen mit ihrem gläsernen Wohnbereich vollendet die ansonsten gradlinige Architektur. „Das Gebäude folgt einer bewusst formalistischen Volumenkomposition, die additiv den Sockel aus Klinker, den gläsernen Wohn-/ Essbereich, die Aluminiumfaltung um das Obergeschoss und den Holzkörper des Schlafbereiches zusammenfügt“, erläutert Architekt Martin Heiderich sein Entwurfskonzept. Subtraktive Einschnitte prägen charakteristisch den steinernen Sockel aus Klinker und gliedern Aufgrund ihrer bräunlichen Farbschattierungen und der beim Brand entstehenden kleinen goldfarbenen Einschlüsse finden sich im Klinker all die erdigen Farbnuancen wider, die auch dem Gebäudeinnern eine atmosphärisch warme Ausstrahlung verleihen. Das Gesamtensemble strahlt Kraft und Ausgewogenheit aus – alles Attribute, die dem Leitmotiv eines modernen, entspannten und unprätentiösen Bungalows im Grünen folgen. Die Bauherren haben sich bewusst für Klinker entschieden, weil der Stein aus dem Münsterland das Gebäude erdet und mit dem Grundstück verzahnt. ihn außen in Durchgänge und das Vordach über dem Hauseingang. Die Sortierung „Manchester“ kleidet den rund 40 Meter langen Gebäuderiegel und bildet den visuellen Halt für den sich angliedernden Gebäudekörper. Die Mauer mit Durchgängen zum Garten verschmilzt mit der Fassade des Erdgeschosses. Im Innern zonieren die Einschnitte die Küche und den minimalistischen Kamin im Stil der 50er und 60er Jahre. Vollendet werden die streng formalistischen Regeln der Baukörperkomposition durch die konsequente Entscheidung für nachhaltige Materialien aus der Region wie Eiche, Klinker und Grauwacke. Das Farbkonzept leitet sich von den verwendeten warmtonigen Materialien ab und folgt dem Wunsch der Bauherren, auf die Farbe Grau komplett zu verzichten. Fotos: © Falko Wübbecke Mit unverbaubarem Blick über das Ruhrgebiet thront das postmoderne Gebäude auf dem höchsten Punkt Dortmunds. Das Grundstück entsprach dank seiner exponierten Lage und Größe exakt dem Wunsch der Bauherren nach Sonnenlicht und Weitblick. Auf der ehemaligen Pferdewiese ist ein großzügiges Anwesen mit umlaufenden Terrassen und Naturpool entstanden. Für den Entwurf des architektonischen Konzeptes beauftragten die Bauherren das Architekturbüro Heiderich Architekten aus Lünen. In intensiver Zusammenarbeit entstand ein moderner Solitär, der sich mit großen Fensterflächen der weitläufigen naturnah gestalteten Gartenlandschaft öffnet. Der schwarz-bräunliche Hagemeister-Klinker der Sortierung „Manchester“ steht mit seiner Materialität im spannenden Kontrast zur champagnerfarbenen Aluminiumplatte des Obergeschosses. Fotos: © Roland Borgmann Projektdaten Wohnhaus mit Büro, Lienen Architektur Pellemeier Architekten, Lienen Klinker „Holsten“, OF 220 x 105 x 52 mm Verklinkerte Fläche ca. 470 m² Wo h n h au s m i t B ü r o , L i e n e n WOHNEN UND ARBEITEN UNTER EINEM DACH Auf rund 240 m² realisierte sich ein Architektenehepaar in der kleinen Gemeinde Lienen im Tecklenburger Land seinen Traum vom Wohnen und Arbeiten unter einem Dach. Dabei stand die Vision im Vordergrund eine zukunftsorientierte, energieeffiziente Bauweise mit heimischen Baustoffen zu verbinden. Dafür entschieden sich die Planer für ein zweischaliges Mauerwerk, bei dem für die Außenschale die Klinkersortierung „Holsten“ vom Klinkerwerk Hagemeister verarbeitet wurde. Am Fuß des Teutoburger Waldes liegt die kleine Gemeinde Lienen, die stark vom Grün des Mittelgebirges geprägt ist und bei der mit dem Westerbecker Berg die höchste Erhebung des Münsterlandes liegt. Die Hügellandschaft bestimmt das Bild der Gemeinde. Viele Erhebungen und Parks locken jährlich zahlreiche Touristen aus Deutschland und den Niederlanden. In diesem ländlichen Umfeld ließ sich das Architekten-Ehepaar Daniela und Lars Pellemeier nieder, das sich seinen Traum von einem Wohnhaus mit klassischen Proportionen im Stil von Villen der Gründerzeit erfüllen wollte, das gleichzeitig Platz für das gemeinsame Architekturbüro bieten sollte. Bei den Baustoffen entschied sich das Ehepaar bewusst für heimische Materialien, wie Eiche, Granit und Klinker. Baustoffe, mit denen der Aspekt der Nachhaltigkeit ebenso Berücksichtigung fand, wie auch beim Punkt Energieeffizienz, der sich im Haustechnikkonzept mit einer ErdsondenWärmepumpenkombination und einer Solaranlage wieder findet. Bei der Fassadengestaltung kommt eine klare Architektursprache zum Ausdruck. Der monolithische Baukörper mit einer quadratischen Grundfläche steht kraftvoll in einem Bestand alter Obstbäume und drückt sich durch Symmetrie und eine reduzierte Formensprache aus. Breite Lisenen an den Gebäudeecken gliedern die Fassade, die an allen Seiten gleichmäßig von großen Fensterflächen unterbrochen wird. An der Südfassade dient ein auf massiven Mauerwerkspfeilern ruhender Südbalkon gleichzeitig als Aufenthaltsort und Erweiterung des Wohnraums, als auch Schattenspender im Erdgeschoss. Der gewählte Klinker der HagemeisterSortierung „Holsten“ unterstützt die massive, traditionelle Wirkung des Wohnhauses. Dazu trägt die Wahl des historischen Oldenburger Formats ebenso bei, wie die Wahl einer dunkelroten Sortierung, die Erinnerungen an traditionelle Klinkerachitektur weckt. Der kräftige Kohlebrand sorgt zudem für ein stark changierendes Farbspiel in der Fassade, das den Baukörper lebendig wirken lässt. Der Innenraum zeigt sich beinahe gegensätzlich dazu. Durch die Verwendung von Granit und Eichenholz im Zusammenspiel mit hellem Mobiliar sowie dezenter Wandgestaltung ergibt sich ein Bild von großer Weite und Harmonie, wodurch die Räume deutlich größer wirken, als die Massivität des Hauses vermuten lässt. So hat sich das Architekten-Ehepaar nicht nur einen Traum erfüllt, sondern ein Referenzgebäude erschaffen, an dem sich die architektonische Philosophie ablesen lässt. »Durch sein changierendes Farbspiel und den starken Kohlebrand verleiht der Klinker dem Bau eine Lebendigkeit, die auf diese Art nur mit natürlichen Baustoffen erreicht werden kann.« Lars Pellemeier, Architekt BARRIEREFREIES LEBEN INMITTEN EINES ALTEN BAUMBESTANDES Bis 1989 trennte der Eiserne Vorhang den Ort Groß Glienicke in eine britische und eine sowjetische Zone – doch selbst nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde an der Gebietsaufteilung nicht gerüttelt: Der Ostteil der Gemeinde blieb beim Berliner Bezirk Spandau, der Westteil hingegen wurde 2003 zu Potsdam eingemeindet. Auf Potsdamer Stadtgebiet hat sich ein Ehepaar im Rentenalter seinen Traum vom seniorengerechten Wohnen im Wald verwirklicht. Der Dipl.-Ing. Architekt Justus Mayser aus dem nahegelegenen Michendorf achtete dabei besonders auf die Trennung der öffentlichen und privaten Bereiche. Klare Linien prägen den Kubusbau, den die Hagemeister-Sortierung „Manchester GT + FU“ veredelt und ihn in einen zeitlosen Mantel kleidet. Den Bauherren war wichtig, einen Alterssitz zu schaffen, der nicht nur modern, sondern auch vorausschauend in die Zukunft gebaut ist. Die Räume sind ebenerdig angelegt, so dass auch im Alter ein Betreten ohne Probleme möglich ist. Dabei sollte das Haus zeitlos wirken und sich nachhaltig in die umliegende Bebauung einfügen, um gleichzeitig in Harmonie mit der Natur zu stehen. Der Baumbestand auf dem 1.500 qm großen ehemaligen Feriengrundstück wurde weitestgehend belassen und geschont, Rodungen, die für den Hausbau unvermeidlich waren, wurden durch die Neupflanzung örtlicher typischer Bäume – Kiefern, Birken und Buchen – aufgefangen. Der L-förmige Kubus des Hauses wirkt von der Straßenseite her eher abgeschottet: Hier sind der Eingang, das WC, der Hauswirtschaftsraum und die Garage untergebracht – reine Funktionsräume, die keine Fensteröffnungen benötigen. Der Wohnbereich öffnet sich nach Süden und damit in die Tiefe des Grundstücks. Die zum Garten gerichtete Südfassade ist vollständig verglast, sodass die Bauherren wie gewünscht die Natur und den Wechsel der Jahreszeiten stets vor Augen haben. Die Natürlichkeit der Materialien kommt auch außen zum Tragen. Architekt und Bauherren wählten für die Fassade den anthrazitschwarzen Hagemeister Klinker der Sortierung „Manchester“ in wechselseitiger Verarbeitung: „Der Klinker sollte durch Unregelmäßigkeiten in der Farbe, Textur und dem aufgebrannten Sand dem Gebäude einen individuellen Charakter geben“, erklärt Justus Mayser. Die Lebendigkeit des hochgebrannten Materials wurde genutzt, um die moderne Architektur des Hauses aufzugreifen und zu unterstützen. Durch die besondere Abmessung der Steine und das Verlegen ohne Stoßfuge im schmalen Modulformat (290 x 90 x 40 mm) ist die Horizontalität des Entwurfs weitergeführt worden. Farblich fügt sich das Einfamilienhaus perfekt in die Umgebung ein. Sockel und Dachelemente – beide in Weiß gehalten – sorgen für eine klare Linie. Die Strenge der Kuben wird durch die warmen Holzelemente aufgebrochen, der dunkle Hagemeister-Klinker harmoniert mit den Baumstämmen im Garten und bildet einen stimmigen Kontrast zu dem sattgrünen Rasen. Mit dem Bungalow ist es Architekten und Bauherren gelungen, den Ansprüchen an ein seniorengerechtes Wohnen gerecht zu werden und gleichzeitig einen zeitlosen Baukörper zu schaffen, der mit raffinierten Elementen überzeugt. Projektdaten Bungalow, Potsdam Architektur Justus Mayser, Dipl.-Ing. Architekt, Michendorf Auftraggeber private Bauherren, Potsdam Klinker „Manchester GT+FU“, ModF 290 x 90 x 40 mm Verklinkerte Fläche 150 m² B u n g al o w, P o ts dam Fotos: © Friedemann Steinhausen »Der Klinker sollte durch Unregelmäßigkeiten in der Farbe, Textur und dem aufgebrannten Sand dem Gebäude einen individuellen Charakter geben.« Dipl.-Ing. Architekt Justus Mayser KLARE LINIEN UND SPITZE WINKEL Wie ein dunkler, massiver Block steht die Villa Toebosch mitten auf dem 670 m2 großen Grundstück. Rasenflächen umfließen die beiden Baukörper, die durch einen Glaskubus miteinander verbunden sind. Nur an einigen Stellen gibt es Aussparungen für Fenster – groß genug, dass Licht einfällt, und klein genug, dass die privaten Bereiche der Bewohner geschützt sind. Wie kleine Astlöcher bei einem Holztisch geben sie dem Haus einen besonderen Charakter, der durch den Wechsel von spitzen und stumpfen Winkeln noch weiter unterstrichen wird. In Venlo realisierte der Architekt Louis Toebosch ein modernes Einfamilienhaus für seine Eltern. Sein Vater, ein bekannter niederländischer Künstler, bekam dabei auch ein Atelier, in dem er seine Arbeiten herstellen und präsentieren kann. Die beiden Baukörper, in denen die öffentlichen und privaten Räume untergebracht sind, wurden in Hagemeister Klinker der Sortierung „Manchester“ gekleidet. deteile sind parallel zueinander, dabei jedoch leicht verschoben, angeordnet. Auf eine rein rechteckige Form hat Louis Toebosch verzichtet – statt dessen überraschen unterschiedliche Winkel an den Ecken die Betrachter: „Spitze Winkel wie hier sieht man nicht jeden Tag bei einer Klinkerfassade“, erklärt Toebosch, „Die Sonderanfertigung wurde speziell für dieses Haus hergestellt.“ Die Formklinker mit einem Winkel von 70 Grad sind nicht nur wegen ihrer Form besonders, sie erlauben auch einen besonderen Blick auf den Eingangsbereich. Bereits von weitem wirkt die Villa mehr wie ein Kunstwerk denn wie ein profanes Wohngebäude. Der gestalterische Aspekt der beiden Baukörper ist nicht zu verhehlen – der Architekt selbst stammt aus einer Künstlerfamilie, die sich ihr neues Domizil von ihrem Sohn bauen ließ. Das Spiel der Gegensätze stand dabei ganz oben auf der Prioritätenliste: Die privaten Räume sollten nicht direkt von außen einsehbar sein, öffentliche Räume hingegen durften sich präsentieren. Die beiden Gebäu- Die Massivität des Baukörpers wird durch den Klinker der Hagemeister Sortierung „Manchester“ sowohl unterstrichen als auch aufgelockert. Im Stil des Brutalismus gebaut unterstützt der anthrazitfarbene Klinker die Rohheit des Materials selbst. Aussparungen sowie der Glaskubus zwischen den beiden Gebäuden lassen Licht in beide Richtungen durch, sodass abends der satte, gelborangefarbene Schein der Innenbeleuchtung der Fassade eine warme Note gibt und ihm die Strenge nimmt. Für Besucher, die sich dem Gebäude nähern, bilden die Winkel eine Art Trichter, durch die sie ins Innere geleitet werden – ein verlockendes Spiel mit Perspektiven, das gewollt ist. Der Kontrast zwischen dem Massiven und Transparenten zeigt sich auch in der Anordnung der Fenster: Einige gehen über Eck, andere sind schmal und hoch, wieder andere längs in Bodennähe. Tagsüber harmoniert das Grün im Garten mit dem dunklen Klinker und lässt ihn lebendig wirken. Neben dem künstlerischen Aspekt stand auch die Frage der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Den Bauherren war wichtig, ökologisch und dauerhaft zu bauen – mit Klinker war das perfekt möglich, so Louis Toebosch: „Klinker ist etwas für die Ewigkeit – vor allem, wenn er qualitativ hochwertig produziert ist. Ein Gebäude, das für die Ewigkeit gebaut ist, ist daher per se nachhaltig.“ Mit dem Nottulner Klinker sind Bauherren und Architekt daher mehr als zufrieden: „Der Klinker ist attraktiv und gleichzeitig erschwinglich“, sagt Toebosch, „hinzukommt, dass Hagemeister offen ist für besondere Entwicklungen und Innovationen, die ein Projekt überhaupt erst einzigartig machen.“ Projektdaten Villa, Venlo Architektur/Entwurf Louis Toebosch Auftraggeber Eheleute Toebosch sen. Klinker „Manchester GT+FU“, ModF 290 x 90 x 40 mm Verklinkerte Fläche 160 m2 Fotos: © Egon Notermans Vi l l a, Ve n l o »Klinker ist etwas für die Ewigkeit – vor allem, wenn er qualitativ hochwertig produziert ist. Ein Gebäude, das für die Ewigkeit gebaut ist, ist daher per se nachhaltig.« Louis Toebosch, Architekt »Klinker bedeutet Vielfalt und modernes Design. Dazu ist der Baustoff zeitlos. Mit Klinker zu arbeiten hat nichts damit zu tun, einfach nur Steine zu stapeln – ich mag es, ihn kreativ zu nutzen.« Rolf Botman, Architekt Wo h n h au s , A n di j k KUBUS MIT SONNENDURCHFLUTETEN ZIMMERN Direkt am Ijsselmeer liegt das kleine beschauliche Dorf Andijk. Schon der Name Andijk, der sich von der Bezeichnung „am Deich“ herleitet, zeigt die Dominanz des Wassers. Der Architekt Rolf Botman hat hier ein kubisches Einfamilienhaus gestaltet, das durch seine offene Bauweise mit großformatigen Fenstern Platz für perfekte Durchleuchtung bietet. Die Fassade gestaltete er mit Hagemeister Klinker der Sortierung Farsund. Andijk ist flach – schmale Kanäle durchziehen die Landschaft, nur in der direkten Innenstadt stehen die Häuser nachbarschaftlich aneinander. Im Rest der kleinen Gemeinde ist der weite Blick in die Ebene vorherrschend. Hier hat der Architekt Rolf Botmans ein Einfamilienhaus im kubischen Stil erschaffen, das die Ebene ins Haus lässt: Große Fenster öffnen sich nach allen Seiten und bilden mit Holzelementen einen „Kranz“, der sich in verschiedenen Tiefen und Ebenen ums Haus zieht. „Ich mag es, die Sonne als Element meiner Entwürfe mit einzubeziehen“, sagt Rolf Botmans, „Vom Frühstück in der Küche, über die Mittagspause in den Räumen mit hohen Decken bis hin zum Sonnenuntergang: Die Sonne ist in jedem Moment, in dem sie scheint, erlebbar – und das von jedem Winkel des Hauses.“ Die Glaspartien ermöglichen einen perfekten Blick in die weite Landschaft, dadurch, so Botmans, werde das Haus selbst zu einer Art Gemälde. Proportionen, Materialien und Details waren den Bauherren wichtig – und das zeigt sich in jeder Ecke des Einfamilienhauses: Holzelemente lockern die Fassade auf, im Inneren herrschen klare Linien. Klinker als Fassadenelement war eine eher ungeplante Wahl für die Bauherren, sagt Botmans und schmunzelt: „Sie waren zunächst überrascht, als ich Ihnen Klinker als Baustoff vorstellte. Nachdem sie aber eine Computeranimation damit gesehen haben, haben sie sich geradezu darin verliebt.“ Er erfüllte perfekt ihren Anspruch an einen modernen Look, der sich gleichzeitig in die Umgebungsbebauung einfügt. Der Hagemeister Klinker der Sortierung „Farsund“ passt mit seinen hellen Grau- und Weißtönen perfekt in die nordische Landschaft des Ijsselmeeres. Unregelmäßige Kanten erinnern an die Ursprünglichkeit alter Handwerkskunst, leichte Kohlebrandakzente sorgen für Individualität. Rolf Botmans schätzt die Natürlichkeit der Hagemeister-Sortierung: „Klinker bedeutet Vielfalt und modernes Design. Dazu ist der Baustoff zeitlos. Mit Klinker zu arbeiten hat nichts damit zu tun, einfach nur Steine zu stapeln – ich mag es, ihn kreativ zu nutzen.“ Bei dem Einfamilienhaus wurden die Klinker im wilden Verband gemauert, die vertikalen Fugen sind sehr schmal gehalten, während die horizontalen etwa 1 cm hoch sind – der Baukörper wird so in der Länge gestreckt. Insgesamt bildet das Gebäude damit ein stimmiges Gesamtbild, das den Bauherren die Symbiose von Tradition und Moderne ermöglicht und gleichzeitig mit der Umgebung verschmilzt. Projektdaten Wohnhaus, Andijk Architektur Rolf Botman, Andijk Klinker „Farsund HS“, ModF 290 x 90 x 52 mm Verklinkerte Fläche ca. 370 m2 Foto: Initiative Bauen mit Backstein „MODERNE EINFAMILIENHÄUSER AUS BACKSTEIN“ In ihren Unterschieden vereint: Ein Bungalow in der klaren Formensprache eines Mies van der Rohe inmitten der grünen Umgebung Berlins und eine neoexpressionistische Villa tief in der belgischen Provinz – gegensätzlicher, so sollte man meinen, könnten das Potsdamer Einfamilienhaus und das Anwesen im flandrischen De Pinte nicht daherkommen. Doch ist beiden zweierlei gemeinsam: Ihre Architekten wollten Gebäude von außergewöhnlicher Qualität schaffen. Und sie taten dies mit dem Baustoff Backstein. Die beiden Projekte sind zusammen mit 25 weiteren Häusern von Schweden bis Sri Lanka, vom westfälischen Ennigerloh bis Barcelona in dem neuen Buch „Moderne Einfamilienhäuser aus Backstein“ versammelt. Das von der Initiative Bauen mit Backstein ermöglichte Buch erschien bei der Deutschen Verlags-Anstalt, hat 160 Seiten, kostet 49,99 Euro und ist im Buchhandel sowie auf www. backstein.com erhältlich. Dass sich mit dem eher ruhigen Baustoff Backstein zukunftsweisende EinfamilienhausArchitektur verwirklichen lässt, belegt dieses Buch mit seinen eindrucksvollen Projekten. Sie sind modern und funktional. Sie vereinen hohe Wohnqualität mit Ästhetik. Keines ähnelt dem anderen, jedes überzeugt durch seine ganz eigene Formensprache. Hier fließen Innen- und Außenbereich regelrecht ineinander, dort mäandert ein kleiner Bach zwischen den Gebäudeteilen hindurch. Wieder anderswo wird eine alte Scheune auf dem Land zum heimeligen Wochenenddomizil einer Großstadt- Familie. Die allermeisten von ihnen sind Einreichungen für den Fritz-Höger-Preis für Backstein- Architektur. In dem mit zahlreichen Farbfotos und Grundrissplänen illustrierten Band werden 27 herausragende Einfamilienhäuser präsentiert. Wer sich mit dem Gedanken trägt, sein eigenes, ganz individuelles Haus zu bauen, der erhält mit diesem Buch eine Inspirationsquelle voller wertvoller architektonischer Anregungen. Bauherren wie Architekten erfahren, was alles geht. Mit dem alten, ewig jungen Baustoff Backstein. Moderne Einfamilienhäuser aus Backstein Nachhaltig. Vielseitig. Individuell. Autorin Katharina Ricklefs · Herausgeber Jens Kallfelz Verlag Deutsche Verlags-Anstalt Buchhandelspreis 49,99 € inkl. MwSt. ISBN 978-3421040411 TRAUMHÄUSER AUS KLINKER Auf der Hagemeister Website finden Sie eine noch größere Auswahl an Traumhäusern von klassisch, bis modern. Gebaut mit den unterschiedlichsten Farbnuancen und Oberflächen der verschiedensten Familien an Hagemeister Klinkersortierungen. Schauen Sie gleich vorbei und holen Sie sich Inspiration für die Gestaltung von Traumhäusern aus zeitlos schönem Klinker: www.hagemeister.de/traumhaus Partner der WerkBundStadt Berlin Herausgeber: Hagemeister GmbH & Co. KG, Klinkerwerk Buxtrup 3 · D-48301 Nottuln Telefon 00 49 - 2502 8040 Telefax 00 49 - 2502 7990 [email protected] www.hagemeister.de Redaktion und Grafik-Design: presigno GmbH, Dortmund Fotos: Ulrich Metelmann, Ratingen Weitere Fotonachweise am Bildrand Partner des BDA Münster-Münsterland BDA