Physik für Mediziner

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Physik für Mediziner
im 1. Fachsemester
#12
10/11/2010
Vladimir Dyakonov
[email protected]
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Konvektion
• Verbunden mit Materietransport
• Ursache: Temperaturabhängigkeit der Dichte
• In Festkörpern ohne Bedeutung
Der Mechanismus:
• Erwärmung von unten oder innen
• Abkühlung von oben
• Thermische Ausdehnung -> Auftrieb
• Heißes Material steigt auf
• kühlt an Oberfläche ab
• sinkt als kaltes Material ab
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmetransport
Räumliche Temperaturdifferenzen führen zu Wärmetransport von
Gebieten höherer Temperatur in Gebiete tieferer Temperatur
3 Prozesse des Wärmetransports:
•
•
•
Konvektion
Wärmeleitung
Zeit
Wärmestrahlung
Heizstab
Konvektion, Wärmeleitung sind an
Materie gebunden
(Gas, Flüssigkeit, Festkörper)
Wärmestrahlung auch im Vakuum möglich
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmeleitung
Wärmeleitzahl λ :
Zeit
Heizstab
Eisen = 80 W/mK
Kupfer = 393 W/mK
Kein Materietransport
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmeleitung
Wärmestrom:
P=
dQ
T !T
= j " A = A# 1 2
dt
L
Wärmeleitfähigkeit ist das Vermögen eines
λ Stoffes,
= Wärmeleitvermögen
(W/m.K)
oderWärmeleitung
Wärmeleitzahl
thermische
Energie
mittels
A Zeitin Form
= Querschnittsfläche
von Wärme zu transportieren
dQ/dt = der Wärmestrom
Einheit: [J/(m·s·K)] bzw. [W/(m·K)]
Wärmereservoir 1
T1 ! T2
L
=
Wärmereservoir 2
"T
!
"x
dT
j = "!
dx
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmeleitung
•
•
•
Materialkonstante λ ist von der Temperatur abhängig
Elektrisch leitende Metalle sind auch gute Wärmeleiter
(Gitterschwingungen + freie Elektronen)
Vollständige Unterdrückung der Wärmeleitung ist nur möglich,
wenn keine Materie vorhanden ist (oder: Wärmedämmstoffe)
"
Gute
Wärmedäm
#1 #1
Wärmeleiter Wm K mstoffe
"
Wm#1K #1
Duraluminium
166 Sandstein
2,0
Gusseisen
!
40 Beton !
110 Kork
1,3
Messing
Neusilber
23 Glaswolle
Stahl
45 Wasser
V2A – Stahl
14 Luft
0,05
0,04
0,6
0,02
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmeleitung in Flüssigkeiten
Wärmeleitfähigkeit von Flüssigkeiten ist im allgemeinen sehr klein
Experiment mit Reagenzglas
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmeleitung in Flüssigkeiten
Leidenfrost‘sches Phänomen:
Wärme der heißen Unterlage überträgt sich in die aufliegende Wasserschicht
des Tropfens und breitet sich dann im Tropfen weiter aus, was aber eine
gewisse Zeit benötigt. Ist die Unterlage deutlich heißer als der Siedepunkt des
Tropfens, verdampft nur die untere Schicht des Tropfens, während der obere
Teil noch recht kühl ist.
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmestrahlung
Körper geben/nehmen immer Wärme durch
transversale EM-Strahlung ab/auf (auch im
Vakuum, da nicht an Materie gebunden).
Wärmestrahlung hat folgende Eigenschaften:
• Wärmestrahlung ist abhängig von der Temperatur
• Oberfläche und Oberflächenbeschaffenheit eines Körpers
• Wärmestrahlung wird absorbiert, abhängig von Material und Dicke
• Wärmestrahlung wird reflektiert, abhängig von der Oberfläche
• Wärmestrahlung ist abhängig vom betrachteten Frequenzbereich
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmestrahlung
Strahlungsleistung des schwarzen Körpers
Emission des (schwarzen) Körpers kann durch spektrale
Energiedichte ρ(ν,T)dν beschrieben werden. (=Energie des
Strahlungsfeldes pro Volumen und pro Frequenzintervall)
6000 K
3
# (! , T )d! = 8"h! / c
1
3
e
h! / kT
$1
d!
5000 K
4000 K
Planck’sches Strahlungsgesetz
3000 K
h ist das Planck´sche Wirkungsquantum
h = 6.626 10-34 Js
.
.
1014 Hz
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmestrahlung
Beobachtungen:
P~A
Abgestrahlte Leistung:
P ~ T4
P = Strahlungsleistung; Energie/Zeit
A = Fläche
T = Temperatur des Körpers
Emission:
!
P ~ e"AT
4
Stefan-Boltzmann-Gesetz
σ = Stefan-Boltzmann-Konstante (=5,67*10-8 W m-2 K-4)
e(T) = Emissionsgrad (Oberflächenbeschaffenheit);
liegt zwischen 0 und 1
!
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmestrahlung
Gesamtemission des „Schwarzen Strahlers“
Mit steigender Temperatur wächst die Fläche unter der Kurve im Planckschen
Strahlungsgesetz stark an.
6000 K
3000 K
3000 K
1014 Hz
1014 Hz
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmestrahlung
T
T0
Wärmeübertrag für zwei schwarze Strahler:
4
4
o
P ~ e"A(T # T )
Vermeidung des Wärmeübertrags per Wärmestrahlung
durch Verspiegelung
!
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Emissionsmaximum
Das Maximum der emittierten Strahlung verschiebt sich mit steigender
Temperatur zu höheren Frequenzen (zu kürzeren Wellenlängen).
Berechnung des Frequenzmaximums
liefert das Wiensche Verschiebungsgesetz
" max = 5.88 ! 10 10 Hz
!T
K
Verschiebung
6000 K
5000 K
4000 K
Wilhelm Wien (1864–1928)
1900 – 1920: Professor für Physik,
Würzburg, Nobelpreis 1911
3000 K
1014 Hz
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmestrahlung
Infrarotbereich
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
Wärmelehre
Versuche
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
W1 Kalorimetrie
Bestimmung der spezifischen Wärmekapazität von Wasser
Prinzip: Eine vorher gewogene Menge Wasser wird mit einem elektrischen Heizstab
erwärmt und die Temperaturänderung in Abhängigkeit von der Zeit gemessen.
Energiebilanz:
Vom Wasser aufgenommene Wärme = von der Heizung abgegebene Wärme
Stoppuhr
Radius r
Apparatur
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
W1 Kalorimetrie
Bestimmung der spezifischen Wärmekapazität von Wasser
Prinzip: Eine vorher gewogene Menge Wasser wird mit einem elektrischen Heizstab
erwärmt und die Temperaturänderung in Abhängigkeit von der Zeit gemessen.
Energiebilanz:
VomSpezifische
Wasser Wärmekapazität
aufgenommene
Wärme = von der Heizung abgegebene Wärme
von Wasser
Temperatur/°C
Temperatur/°C
36
34
(mW " cW ) " (# 2 $ # 1) = P " ( t2 $ t1 )
32
30
28
Temperatur
26
24
22
!
20
0
200
400
t/s
Zeit/s
600
800
Masse Wasser: mW
Heizleistung P
C Wasser: cW
Anfangszeitpunk t1
Anfangstemperatur: ϑ1 Endzeitpunkt t2
Endtemperatur: ϑ2
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
W1 Kalorimetrie
Bestimmung der spezifischen Wärmekapazität eines Metalls
Prinzip: Ein Metallkörper wird im Wasserbad auf 100°C erhitzt und dann in eine
bekannte Menge Wasser geworfen. Aus dem Verlauf der Temperatur des Wassers
wird die Anfangstemperatur des Wassers und die Mischtemperatur bestimmt.
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
W1 Kalorimetrie
Bestimmung der spezifischen Wärmekapazität eines Metalls
Energiebilanz:
Vom Metall angegebene Wärme = vom Wasser aufgenommene Wärme
mM " c M (# 3 $ # 2 ) = ( mW " cW ) " (# 2 $ # 1 )
Masse H20 mW
C von H20 cW
Anfangstemp. H20 ϑ1
Endtemp. H20 ϑ2
Temperatur/°C
Masse Metall mM
c Metall c!
M
T(Anfang) Metall ϑ3
T(Ende) Metall ϑ2
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
W1 Kalorimetrie
Bestimmung der spezifischen Verdampfungswärme von Wasser
Energiebilanz:
Verdampfung von Wasser,
Zeit
t über Masse m
Vom Heizstab abgegebene Wärme = vom Wasser
aufgenommene
Wärme
500
450
400
350
Zeit/s
t/s
Zeit
Heizstab
300
250
t
200
150
100
50
0
0
Waage
Spez. Verdampfungswärme
Von Wasser qVW
Masse des Wassers mW
50
100
150
200
250
m/g
Masse m/g
qVW " mW = P " ( t 2 # t1 )
Heizleistung P
Startzeitpunkt t1
Endzeitpunkt t2
Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI
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