Neue Konzepte für periphere Regionen – Lebensräume bei Bevölkerungsrückgang lebenswert gestalten Dominik Meyer Noelle Salehian Izabela Prokop Ayla Ünal Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................... II 1 Einleitung ..................................................................................................................... - 1 - 2 Ausgangssituation ........................................................................................................ - 2 - 3 Lösungsstrategien zur Steigerung der Attraktivität peripherer Regionen ............ - 6 - 4 Europäische Förderkonzepte und Förderungsmaßnahmen ................................... - 8 4.1 EUREK ..................................................................................................................... - 8 4.2 EFRE ........................................................................................................................ - 9 4.3 ELER ...................................................................................................................... - 11 - 5 Regionale Raumentwicklungskonzepte ................................................................... - 17 5.1 Deutschland ............................................................................................................ - 17 5.1.1 Unser Dorf hat Zukunft ................................................................................... - 17 - 5.1.2 Regionen Aktiv ................................................................................................ - 18 - 5.2 Konzepte in Polen................................................................................................... - 22 - 6 5.2.1 Periphere Regionen in Polen ........................................................................... - 22 - 5.2.2 Prioritäten der polnischen Regionalpolitik ...................................................... - 22 - 5.2.3 Konzept der Entwicklung von Ostpolen ......................................................... - 24 - 5.2.4 Einzelne Konzepte der Entwicklung von ostpolnischen Regionen ................. - 25 - 5.2.4.1 Touristik als Entwicklungsfaktor peripherer Regionen ............................... - 25 - 5.2.4.2 Reittourtouristik als Chance zur Entwicklung peripherer Regionen ........... - 27 - Zusammenfassung und Ausblick ............................................................................. - 28 - Literaturverzeichnis .............................................................................................................. IV Anhang................................................................................................................................. VIII I Abkürzungsverzeichnis ALR…………... Akademie für ländliche Räume BBR…………... Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BMELV………. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz BMVBS………. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBW……… Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen D-Statis……….. Statistisches Bundesamt Deutschland EAGFL……...... Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für Landwirtschaft EFRE……......... Europäischer Fond für regionale Entwicklung ELER……….… Europäischer Landwirtschaftsfond für ländliche Entwicklung EUREK…….… Europäisches Raumentwicklungskonzept GAP………….. Gemeinsame Agrarpolitik der EU LAG…………. Lokale Aktionsgruppen LEADER.......... Liaison entre actions de développement de I´économie rurale REK…………. Regionale Entwicklungskonzepte II Tabellenverzeichnis Tabelle I:…………… Fertilitätsrate der EU – 25 Länder im Überblick ………… S.VIII Tabelle II:……………Wanderungssaldo der EU – 27 Länder im Überblick …... S. IX Abbildungsverzeichnis Abbildung I:………… Bevölkerungspyramide 1950, 2007 und 2050……………… S. X Abbildung II: ……… Aufbau der Europäischer Fonds für ländliche Entwicklung………………………………………………………S. XI Abbildung III:……… 18 Modellregionen von REGIONEN AKTIV ……………… S. XII Abbildung IV:……… Die durch das Programm „Ostpolen-Entwicklung“ betroffenen Regionen ……..…...……………………..…... S. XIII III 1 Einleitung Ganz Europa leidet unter rückläufigen Geburtenraten und den damit verbundenen Folgen. Dieser demographische Wandel wirkt sich direkt aus auf alle wesentlichen Bereiche des Lebens und auf die Struktur in einem Land (Wirtschaft, Kultur, Bildung, Gesundheit, Freizeit). Der ländliche Raum und vor allem die peripheren Regionen haben besonders unter den Auswirkung des demographischen Wandels zu leiden (BMELV (2006), S.1f.). Es müssen neue Konzepte entwickelt und notwendige Anpassungen in verschiedener Weise vorgenommen werden, um den tief greifenden Veränderungen des sozialen und kulturellen Umfelds gerecht zu werden (BMVBW / BBR (2005), S. 2). Es gibt zahlreiche Konzepte und Förderungsprogramme, die sich zum Ziel gesetzt haben die drohenden Folgen des demographischen Wandels abzufedern. Ziel dieser Arbeit soll es sein, ausgewählte Konzepte aus der Praxis vorzustellen und näher zu erläutern. Dem Leser soll ein zentraler Überblick über die bisherigen Anstrengungen gegeben werden. Um das zu erreichen wird dem Leser in Kapitel zwei die Problematik des demographischen Wandels erläutert. Dabei sollen die Schwierigkeiten, in denen sich die peripheren Regionen befinden, besonders heraus gestellt werden. Aufbauend auf diese Einführung werden dann in Kapitel drei konkrete Lösungsstrategien knapp vorgestellt. Anschließend zeigen wir europäische Fördermaßnahmen und Programme auf, die die in Kapitel fünf dargestellten Konzepte aus Deutschland und aus Polen finanzieren. Zum Schluss werden eine Zusammenfassung und ein Fazit die Arbeit abschließen. -1- 2 Ausgangssituation Um die Problematik des Wandels, dem sich nicht nur ländliche Regionen gegenübergestellt sehen, näher zu erläutern und den daraus resultierenden Handlungsbedarf darzustellen, sollen in diesem Kapitel grundlegende Probleme, wie zum Beispiel die des demographischen Wandels, näher erläutert werden. Was bedeutet überhaupt Demographie, bzw. demographischer Wandel? Der Begriff Demographie wird vielfach synonym zum Begriff Bevölkerungswissenschaft verwendet. Bevölkerungswissenschaft ist die Lehre vom Wesen, von den Ursachen und Folgen der Bevölkerungsbewegung. Zugrunde liegen ihr ein Zusammenwirken von Bevölkerungsvorgängen, wie die Fertilität, die Mortalität und die Migration. Auf Basis dieses Bevölkerungsverhaltens können zum Beispiel Bevölkerungsvorausberechnungen vorgenommen werden (Vgl. Gabler (2004), S. 454). Die elfte und damit aktuellste koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes zeigt für Deutschland deutliche Tendenzen auf. Die derzeit 82,437 Millionen Einwohnern werden je nach Variante und unterstellten Annahmen bis zum Jahre 2050 auf 68,743 Millionen bis 74,007 Millionen Einwohner schrumpfen (Vgl. D-Statis – Tabellen (2006), 3ff.). An der Bevölkerungspyramide1 ist abzulesen, wie die Altersverteilung der Männer und Frauen in Deutschland im Jahr 2050 aussehen könnte (s. Abb. I). Man sieht deutlich, dass im Zuge des Wandels eine „Überalterung“ stattfindet. Diese Überalterung ist nicht in erster Linie auf die steigende Lebenserwartung zurückzuführen, sondern primär auf die gesunkenen Fertilitätsraten in Deutschland (Vgl. D-Statis - Annahmen (2006), S. 3ff.). Diese Fertilitätsraten2 sind, wie die Tabelle zeigt, in nahezu allen EU – 25 Ländern defizitär. In Deutschland beträgt die Geburtenrate derzeit 1,34, liegt also deutlich unter dem Reproduktionswert von 2,1. In den osteuropäischen Ländern ist sie meistens noch geringer, wie zum Beispiel in Tschechien mit 1,28 oder in Polen mit lediglich 1,24 (s. Tab. I). In Deutschland 1 Anmerkung: Die anymierte Bevölkerungspyramide ist das Ergebnis der Bevölkerungsvorrausberechnung (link) Anmerkung: Die Fertilitätsrate kann als Geburtenrate bezeichnet werden. Bei einem Wert über 2,1 wächst die Bevölkerung, bei einem Wert unter 2,1 schrumpft sie. 2 -2- wurden bisher diese Defizite zeitweise durch die Einwanderungsüberschüsse (s. Tab. II) ausgeglichen; so wuchs die Bevölkerungszahl im Jahr 2002 einwanderungsbedingt noch um ein Promille, obwohl sie eigentlich – d.h. ohne den Ausgleich des Geburtendefizits durch Einwanderungen – seit 1969 (frühere DDR) bzw. 1972 (frühere BRD) stetig sinkt (Vgl. Birg (2004), S. 16). Deutschland ist demnach ein Land, in dem eine Verzögerung der Bevölkerungsschrumpfung stattfindet, da zwar eine negative Geburtenbilanz vorherrscht, aber auch eine positive Wanderungsbilanz. Polen ist ein Land mit defizitärer Geburten- und Wanderungsbilanz und somit ein Beispiel für die beschleunigte Bevölkerungsschrumpfung (s. Tab. I & II). Generell kann man sagen, dass der globale demographische Wandel, der hier in Grundzügen am Beispiel von Deutschland aufgezeigt wurde, die europäischen Länder vor die Herausforderung stellt, in sehr kurzer Zeit Lösungen zu finden, die den länderspezifischen Problemen entgegenwirken. Die Vorhaben müssen dabei langfristige Perspektiven aufweisen und komplexe Verhältnisse eines weitreichenden gesellschaftlichen Umbruchs berücksichtigen. Innenpolitisch sind zum Beispiel nicht nur die transnationalen, sondern auch die interregionalen Wanderungen zu berücksichtigen. In Deutschland und Polen offenbaren meist die östlichen Kommunen die enorme Dramatik des Wandels, wobei in Deutschland diese durch die Binnenwanderungen in die westdeutschen Länder teilweise überdeckt wird (Vgl. Beetz (2006), S. 25ff.). Am schlimmsten betroffen sind nicht die Ballungszentren, sondern die ländlichen und peripheren Räume. Sie stehen vor zahlreichen Problemen, zum Beispiel der Frage, eine reibungslos funktionierende Infrastruktur aufrecht zu erhalten, die Wirtschaft entscheidend zu unterstützen, bzw. zu beleben oder neue Wege in der politischen Steuerung, z.B. durch kommunale Selbstverwaltung, zu gehen (Vgl. ALR-SH (2007), S. 2ff.). Es wird allgemein angenommen, dass die demographische Schrumpfung und Alterung die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen in den ländlich - peripheren Regionen tief greifend verändern werden. So könnten beispielsweise Zersiedelungsprozesse und eine Entleerung von Ortskernen erfolgen. Diese würden möglicherweise von einem Verfall alter Bausubstanz, sozialer Segregation und dem Verlust gewachsener sozialer Strukturen (ÖPNV, Ver- und Entsorgungssysteme, Schulen etc.) begleitet werden (Vgl. Sarcinelli (2006), S. 7). -3- Die peripheren Räume wurden regionalpolitisch bisweilen meist als Rand- oder Restgebiete abseits der Zentren behandelt. Sie sind Regionen, die als wirtschaftlich eher passiv gelten und in denen der Stand der Wirtschaft, aber auch die Entwicklung derselben hinter den Standards des Zentrums bleibt (Vgl. Heinz (2005), S. 2f. & 11ff.). Die Situation in den ländlich-peripheren Regionen allgemein zu beschreiben ist nicht möglich. Es gibt sowohl international als auch regional immense Unterschiede. Ein einheitliches Bild kann daher nicht dargestellt werden. Wie bereits erwähnt, treten in einigen ländlichperipheren Gebieten neben den ökonomischen gravierende demographische Probleme auf. Diese werden sich in absehbarer Zeit weiter verschärfen. Mit anderen Worten, in diesen Gebieten wird die Bevölkerung stärker als in anderen Regionen schrumpfen und altern (Vgl. Schmidt (2006), S.11f.). Ganz unterschiedliche Faktoren haben zu diesem Prozess geführt: Die gehäufte Abwanderung von Frauen in den neunziger Jahren und die Abwanderung von vor allem jungen Menschen (18-24 jährige), die auf der Suche nach Bildung die ländlichen Gebiete verlassen. An diesem Faktor sieht man, dass Demographie und Ökonomie in direkter Verbindung stehen. Die Menschen folgen den Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Den Kommunen wird teilweise die ökonomische Basis entzogen, dadurch wird eine Kettenreaktion herbeiführt wird und auch qualifizierten Arbeiter, wie z.B. die Akademiker, verlassen diese Regionen („Brain Drain“). Die Schrumpfung und Überalterung dieser Gebiete setzt sich fort. In ostdeutschen Städten, wie in Guben, Wittenberge oder Hoyerswerda wird in ca. 10 Jahren die Hälfte aller Bewohner älter als 58 Jahre sein. (Vgl. Schmidt (2006), S.12ff.). Viele ländliche Räume können aufgrund ihrer Peripherisierungs-, Schrumpfungs- und Alterungsprozesse mit dem geforderten Strukturwandel nicht mithalten. Sie erleiden einen ökonomischen und politischen Funktionsverlust und werden nicht mehr ausreichend wirtschaftlich und infrastrukturell gefördert. Der „Arbeitskreis Dorf und Wirtschaft“ der Akademie für Ländliche Räume (ALR) stellt den Zustand in den betroffenen Regionen folgendermaßen dar: „steigende Arbeitslosigkeit verbunden mit (…) Abbau von Arbeitsplätzen, geringes oder stagnierendes Wirtschaftswachstum, Verringerung des Infrastrukturangebots (…), Preisverfall landwirtschaftlicher Produkte (…), negative Auswirkungen demographischer Veränderungen (…), -4- katastrophale Finanzsituation der öffentlichen Hand, insbesondere Wegfall freier Finanzspielräume der Kommunen (…).“(ALR-SH (2007), S. 1). Die Ausgangslage der ländlich peripheren Regionen ist also denkbar schwierig. Die Bevölkerungsentwicklungen erfolgen sowohl in Deutschland als auch in der gesamten Europäischen Union nicht homogen; Wachstum und Schrumpfung liegen nah beieinander. So kommen zu den gesamtregionalen Anpassungsanforderungen lokale hinzu. Es muss mit dem Überangebot wie mit dem Fehlbedarf planend umgegangen werden (Vgl. Beetz (2006), S. 25ff.). Folgendes Zitat über die Entwicklung in Sachsen aus der Zeitung „Die Zeit“ beschreibt die innenpolitischen Unterschiede treffend „In Essen, Osnabrück und Augsburg können sie Häuser und Straßen bauen und ganze Stadtviertel anlegen. Doch keiner hat Erfahrung darin, wie man eine Stadt schrumpft. Rückbaut. Abreißt.[sic!]“ (Hamann (2004), S. 1). Es müssen daher Maßnahmen getroffen werden, die den drei Leitbildern "Wachstum und Innovation", "Daseinsvorsorge sichern" und "Ressourcen bewahren, Kulturlandschaften gestalten" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung folgen, damit wirtschaftliche, soziale und ökonomischen Probleme der betroffenen Regionen beseitigt werden können (BmVBS (2006), S. 2.). Im Folgenden sollen zentrale Lösungsstrategien vorgestellt werden, die die Attraktivität der peripheren Regionen steigern können. -5- 3 Lösungsstrategien zur Steigerung der Attraktivität peripherer Regionen Die Bundesregierung verpflichtet sich, in Kooperation mit den Ländern und den Kommunen, ländliche Räume attraktiver zu gestalten. Ziel ist die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen als auch von natürlichen Ressourcen der ländlichen Regionen (Vgl. BmELV (2007)). Diese Probleme können nur bewältigt werden, wenn die Städte bereit sind, Änderungen vorzunehmen. Stadt- und Regionalplaner, Politiker und auch die Gesellschaft im Allgemeinen müssen mehr Engagement zeigen. Ein Bevölkerungsrückgang hat zur Folge, dass ein zunehmender Wettbewerb in den Regionen herrscht, wenn es um die Gewinnung von jungen, qualifizierten Menschen und Familien geht. Die Regionen sollen attraktiver gestaltet werden. Beabsichtigt wird die Minderung der Bevölkerungswanderung (Vgl. Gesis, (2007)). Spezialisten sind der Meinung, dass Städte sich an die neuen Umstände und Bedürfnisse anpassen müssen. Beabsichtigt wird zum einen die Schaffung von Freiräumen und zum anderen die Beseitigung von hohen Leerständen. Grünanlagen und Freizeiteinrichtungen bieten sich als reizvolle Alternative an. Weiterhin gewinnt altersgerechtes Wohnen in älter werdenden Regionen zunehmend an Bedeutung. Aber auch das Interesse von jüngeren Menschen soll geweckt werden (Vgl. Gesis, (2007)), z.B. durch die Zusammenarbeit mit Hochschuleinrichtungen (Vgl. Beetz (2006), S. 26). Des Weiteren beteiligt sich die Landwirtschaft an diesem Vorhaben. Erholung, Tourismus und Naturschutz nehmen eine besondere Stellung ein. Leben auf dem Land heißt Vergesellschaftung mit eigenen Kulturen, Lebensformen und sozialstrukturellen Aspekten (Vgl. Beetz (2006), S. 26). Die Bundesregierung beteiligt sich an einer Menge von Projekten zur Förderung der Landwirtschaft, Beseitigung ökologischer Altlasten, Umweltschutz und Tourismus in den ostdeutschen Bundesländern (Vgl. BmELV, 2007). Positive Entwicklungen sind ferner durch die Industrialisierung der Landwirtschaft festzustellen. Der Aufschwung im sekundären und tertiären Sektor konnte dadurch erreicht werden, dass geeignete Flächen und qualifiziertes Personal zur Verfügung standen und zu keiner Zeit eine Einschränkung auf bestimmte Branchen erfolgte (Vgl.VDSG (2005), S. 17). Berücksichtigung findet auch die Infrastrukturentwicklung. Angestrebt werden Kooperationen zwischen einzelnen Sektoren, zwischen grundständiger Daseinsvorsorge und spezifischen -6- Dienstleistungen, zwischen öffentlichen, gemeinnützigen und privaten Trägern, lokalen und überregionalen Angeboten. Der Multifunktionalität kommt eine enorme Bedeutung zu. Besonders Wert wird auf qualifiziertes Personal gelegt (Vgl. Beetz (2006), S. 30). Außerdem ziehen die peripheren ländlichen Räume großen Nutzen aus dem Infrastrukturausbau und hinken den Großstädten künftig nicht mehr hinterher (Vgl. VDSG (2005), S. 17). Familien und Kinder gehören zu einer wichtigen Zuzugsgruppe in ländliche Regionen. Investiert wird aus diesem Grund insbesondere in die Bildung und die Kinderbetreuung. Ruhe, Lebensqualität, Landschaftsbezug und niedrige Lebenshaltungskosten gelten als wichtige Kriterien für ältere Menschen. Mittlerweile sind in viele Dörfer vor allem Touristen, temporär Zuziehende und Personen mit Zweitwohnsitz angesiedelt. Deshalb muss die kommunale Politik sich mit diesen Änderungen befassen und die Grundversorgung nach den jeweiligen Bedürfnissen gewährleisten (Vgl. Beetz (2006), S. 31). Schlussendlich ist es in erster Linie wichtig, ein maßgeschneidertes, professionelles Regionalmanagement zu entwickeln, das die Bedürfnisse der jeweiligen Regionen analysiert und Strategien und Wege aufzeigt, um Potentiale auszuschöpfen. Der Sinn liegt unter anderem darin, auch bei der Bevölkerung ein gewisses Raumbewusstsein und Verantwortungsgefühl zu erzeugen (Vgl. VDSG (2005), S. 18). -7- 4 Europäische Förderkonzepte und Förderungsmaßnahmen Die ländlichen Regionen in Europa sind sehr vielfältig und stehen dennoch Problemen gegenüber, die sich sehr ähneln. Wie bereits in Kapitel zwei erwähnt, verlassen junge Menschen die Regionen, da es an einer beruflichen Perspektive mangelt. Mit einer sinkenden Anzahl an Bewohnern, verschlechtern sich jedoch die Infrastrukturen und die Lebensqualität kontinuierlich. Den Problemen der ländlichen Regionen Europas versucht die Europäische Union mit verschiedenen Maßnahmen zu begegnen. Im Folgenden sollen einige von diesen Konzepten näher erläutert werden. 4.1 EUREK Das Europäische Raumentwicklungskonzept (EUREK) wurde in Mai 1999 von der EU verabschiedet. Gemeinsam haben die Mitgliedsstaaten die Ziele sowie die Leitbilder des Konzeptes festgelegt. Hauptziele sind unter anderem einen Zusammenhalt zu schaffen, der sich auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene auswirkt. Die natürliche Lebensgrundlage sowie das kulturelle Erbe sollen geschützt und eine ausgeglichene Wettbewerbsfähigkeit innerhalb des europäischen Raums geschaffen werden (Vgl. BmVBS- EUREK (2007)). Mit dem EUREK werden Ziele vertieft, die schon 1994 formuliert wurden und sich auf die räumliche und strukturelle Entwicklung der EU beziehen. Verankert sind hier eine Entwicklung des Städtesystems und eine Erneuerung der Beziehung zwischen Städten und ländlichen Gebieten. Den ländlichen Räumen muss ein angemessene Teilnahme an der Wirtschaftsentwicklung, insbesondere durch eine Verbesserung der Infrastruktur ermöglicht werden (Vgl. BmVBS- EUREK (2007); Europäische Union- EUREK (2004)). Das EUREK wird auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene zusammen mit verschiedenen europäischen Institutionen diese Ziele umgesetzt. Unterstützt wird das EUREK von dem Europäischen Netzwerk zur Raumbeobachtung (EPSON) und von der Gemeinschaftsinitiative INTERREG (siehe 4.1.2.1). -8- 4.2 EFRE Durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) wird der wirtschaftliche und soziale Zusammenhalt in der Europäischen Union gestärkt. Vorrangig sollen die Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Regionen innerhalb Europas abgebaut, die rückläufige industrielle Entwicklung gefördert und die Anpassung der regionalen Wirtschaft ermöglicht werden (Vgl. Europäische Kommission- EFRE (2007)). Ziel des EFRE ist es „…eine harmonische, ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Gemeinschaft im Zeitraum 2007-2013 zu fördern.“ (Europäische Union- EFRE (2007)). Hierbei leistet der EFRE finanzielle Unterstützung unter anderem für Unternehmen zur Schaffung von dauerhaften Arbeitsplätzen, Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur, Investitionen in regionale und lokale Entwicklungsprojekte sowie für den Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Regionen und Städten (Vgl. Europäische Kommission- EFRE (2007)). Es werden drei Schwerpunkte der Regionalpolitik durch den EFRE unterstützt: die Konvergenz, die regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung sowie die europäische territoriale Zusammenarbeit. Bei dem Ziel Konvergenz geht es um die Unterstützung von benachteiligten bzw. weniger entwickelten Regionen und Mitgliedsstaaten. Wirtschaftlicher Wachstum und Beschäftigungsmöglichkeiten stehen hier im Vordergrund (Vgl. Europäische Union- EFRE (2007)). Das Ziel Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung richtet sich an die am stärksten benachteiligten Regionen der EU. Durch Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft sollen die Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigungsmöglichkeiten und die Attraktivität der einzelnen Regionen gestärkt werden. Regionale Innovationen, der Umweltschutz, die Infrastruktur und der Arbeitsmarkt sollen angepasst und weiterentwickelt werden. Die Verstärkung der Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer und auch der Unternehmen an die regionalen Gegebenheiten steht bei diesem Ziel im Vordergrund(Vgl. Europäische Union- EFRE (2007)). Mit dem Ziel Europäische territoriale Zusammenarbeit, welches sich auf die Gemeinschaftsinitiative INTERREG bezieht, soll der grenzübergreifende, transnationale Zusammenhalt zwi-9- schen verschiedenen Staaten gefördert werden. Finanziert werden hier gemeinsame Projekte, die sich mit der grenzüberschreitenden wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung sowie der Entwicklung von Küstenregionen beschäftigen. Außerdem zielt die Förderung auf eine Ausdehnung der Wirtschaftsbeziehungen sowie auf die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch der klein- bzw. mittelständigen Unternehmen ab. Der EFRE unterstützt mit der finanziellen Hilfe Projekte auf nationaler Ebene, sowie Maßnahmen auf regionaler und lokaler Ebene. Hierfür werden für den Zeitraum 2007-2013 insgesamt 308,041 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Dabei werden 251,163 Mrd. Euro zur Erreichung des Ziels „Konvergenz“ (was einem Anteil von 81,54% des Gesamtbetrages entspricht) zugeteilt. Dem Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ stehen 15,95% (49,13 Mrd.) und für die „Europäischen territorialen Zusammenarbeit“ 2,52% (7,75 Mrd.) des Gesamtbetrages zur Verfügung (Vgl. Europäische Union- EFRE (2007)). { INTERREG } Bei INTERREG, eingeführt 1990, handelt es sich um eine Gemeinschaftsinitiative des EFRE mit dem Ziel einer grenzüberschreitenden, transnationalen und interregionalen Zusammenarbeit innerhalb der EU (Vgl. BmVBS- INTERREG (2007)). Weiterhin zielt INTERREG darauf ab, verschiedene Gebiete an den inneren und äußeren Grenzen der EU zu unterstützen und die aufgrund der isolierten Lage mancher Regionen auftretenden Probleme zu überwinden (Vgl. Europäische Union- INTERREG (2005)). INTERREG III lässt sich in drei Programmteile unterteilen: INTERREG III A dient der Förderung grenzübergreifender Zusammenarbeit. Speziell betrifft dieser Teil die integrierte Raumentwicklung zwischen verschiedenen Grenzregionen. INTERREG III B fördert die transnationale Zusammenarbeit. Ziel ist hier ein höheres Maß an räumlicher Integration durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen nationalen, regionalen und lokalen Behörden. Eine bessere räumlich Integration von neuen Mitgliedstaaten und Nicht-EU-Mitgliedern soll geschaffen werden. INTERREG III C dient zur Förderung interregionaler Zusammenarbeit. Hier werden Regionen gefördert, die rückständig in ihrer Entwicklung sind und Industrieregionen, deren Entwicklung wieder effizienter gestaltet werden muss. - 10 - Der EFRE stellte in der aktuellsten Periode (2000-2006) fast 5 Mrd. Euro für die Gemeinschaftsinitiative zur Verfügung(Vgl. Europäische Union- INTERREG (2005)). 4.3 ELER Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) lässt sicht in zwei Bereiche unterteilen. Die Maßnahmen der ersten Säule beschäftigen sich mit der Einkommenssicherung der Landwirte durch Direktinvestitionen und Marktregulierungen. Diese Leistungen sind an bestimmt Verpflichtungen und Qualitätsstandards geknüpft, die nicht weiter vertieft werden (Vgl. Leaderplus- ELER (2006)). Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die ländliche Entwicklung (ELER) bildet die Grundlage der zweiten Säule der GAP – der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raumes in Europa. Dabei kommt der Entwicklung des ländlichen Gebietes und der Landwirtschaft in der Entwicklungsperiode 2007-2013 eine besondere Bedeutung zu. Hierbei werden sämtliche Maßnahmen zur Entwicklung ab 2007 nur noch aus einer Quelle finanziert. Die EU legt zur Entwicklung des ländlichen Raumes drei politische Schwerpunkte fest, die durch den ELER besonders gefördert werden: a) Durch Umstrukturierung soll die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft gesteigert werden. b) Durch die Verbesserung des Landmanagements wird der Umweltschutz und Landschaftspflege gefördert. c) Durch bestimmte Maßnahmen soll die Lebensqualität in ländlichen Regionen verbessert und die Diversifizierung der wirtschaftlichen Tätigkeit gefördert werden (Vgl. Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.7). Die drei allgemein formulierten Schwerpunkte entsprechen einer der drei Achsen des ELERKonzeptes. Diese werden durch eine methodische Achse, dem LEADER-Ansatz (siehe 4.3.5), ergänzt. Die LEADER-Achse hat keinen direkten Bezug zu einem einzelnen Ziel, sondern wirkt übergreifend über die drei thematischen Achsen und ist ein fester Teil des Entwicklungsprogramms (s. Abb. II), (Vgl. Leaderplus- ELER (2006)). - 11 - Die EU hat für jede thematische Achse bestimmte Strategien und Maßnahmen für die regionale Entwicklung vorab festgelegt. Mit den Unterzielen der ersten und zweiten Achsen sollen sektorale Ziele verfolgt werden. Die Ziele der Achse 3 sind stärker auf den gesamten Raum ausgerichtet (Vgl. Leaderplus- ELER (2006)). Jeder Mitgliedsstaat kann aus einer Palette von vorab festgelegten Anweisungen für die ländliche Entwicklung die Maßnahmen auswählen, von denen er sich unter Berücksichtigung der EU-Ziele, den größten Wertezuwachs erhofft (Vgl. Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.7 ). Im Folgenden werden beispielhaft einzelne Maßnahmen der Schwerpunktachsen näher erläutert. Maßnahmen der 1. Achse: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Land- und Forstwirtschaft Mit Hilfe der Maßnahmen der 1. Achse sollen u. a. die Humanressourcen gefördert, das Sachkapital entwickelt und die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte gesteigert werden. Im Bezug auf die Förderung des Humankapitals ist es wichtig, berufsbildende und informationstechnische Gegebenheiten im Bereich Technik und Wirtschaft zu schaffen. Junge Landwirte unter 40 Jahren sollen unterstützt werden, indem ihre Niederlassung und strukturelle Betriebsanpassung erleichtert wird. Eine Förderung kann auch dann gewährt werden, wenn Land- und Forstwirte Betriebsberatungsdienste zur Verbesserung der Gesamtleistung des Besitzes in Anspruch nehmen. Durch die Förderung können die Kosten der Beratung gedeckt werden (Vgl. Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.11). Bei der Weiterentwicklung des Sachpotentials geht es vorrangig um die Förderung zur Modernisierung der land- bzw. forstwirtschaftlichen Betriebe durch die Einführung neuer Techniken und Innovationen. Die Verarbeitung und die Vermarktung der land- und forstwirtschaftlichen Primärprodukte werden erleichtert und neue Marktchancen ermöglicht (Vgl. Europäische Union- ELER (2006)). Einer Optimierung der Infrastruktur, die mit der Entwicklung und Verbesserung der Landwirtschaft in im engen Zusammenhang steht, gilt ebenfalls das Augenmerk (Vgl. Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.11). - 12 - Mit den Maßnahmen, die sich vorrangig mir der Förderung der Qualität von Produktion und Erzeugnissen beschäftigen, erhalten die Landwirte Zahlungen als Anreiz dafür, dass sie sich freiwillig an der Umsetzung der EU- bzw. nationalen (Qualitäts-)Vorschriften beteiligen (Vgl. Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.12). Außerdem wird eine Förderung gewehrt, wenn die Land- und Forstwirte eine Art Aufklärungsarbeit leisten, die den Konsumenten die versprochene Qualität der Erzeugnisse garantiert (Vgl. Europäische Union- ELER (2006)). Maßnahmen der 2. Achse: Verbesserung von Umweltschutz und Landwirtschaft Die finanzielle Förderung der 2. Achse dient Landwirten und Waldbesitzern, die Methoden anwenden, die die Umwelt sowie die natürlichen Ressourcen nachhaltig schützen. Ihnen muss langfristig dabei geholfen werden, das Landmanagement aufrechtzuerhalten und damit die Naturräume und Landschaften zu erhalten und zu verbessern. (Vgl Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.13) Eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes soll so gewährleistet werden. Die Landwirte erhalten finanzielle Unterstützung, wenn die Maßnahmen an den EUPrioritäten, wie z.B. dem Klimaschutz, Wasser- und Bodenschutz, Artenschutz usw., ausgerichtet sind. Die Nicht-Einhaltung von EU- und nationalen Richtlinien kann zu einer Kürzung oder sogar Streichung der Unterstützung führen. Maßnahmen der 3. Achse: Verbesserung der Lebensqualität und Diversifizierung der Wirtschaft im ländlichen Raum Das Hauptziel der 3. Achse ist „ (…) einen „lebendigen“ ländlichen Raum zu gestalten (…) (Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.14). Der Bevölkerungsrückgang soll verringert und das soziale und wirtschaftliche Gefüge erhalten und verbessert werden. Unverzichtbar sind in diesem Zusammenhang finanzielle Förderungen für ländliche Kommunen, Investitionen in die ländliche Wirtschaft, ein verbesserter Zugang zu Dienstleistungen und Infrastrukturen, zur Erhöhung der Lebensqualität. Weiterhin gilt es das Wachstum nachhaltig zu fördern, neue Möglichkeiten für eine Beschäftigung insbesondere für junge Menschen und Frauen zu schaffen und einen Zugang zu modernen Kommunikationstechniken zu gewährleisten (Vgl. Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.14). - 13 - Der Dorferneuerung und –entwicklung (siehe Dorfwettbewerb) kommt, sowie dem Schutz des ländlichen Kulturerbes eine besondere Bedeutung zu (Europäische Union- ELER (2006)). LEADER- Achse: Die drei verschiedenen Schwerpunkte enthalten alle eine Leader-Achse, damit 1. die Realisierung der lokalen Strategien zur Entwicklung des ländlichen Gebietes in den lokalen Aktionsgruppen (LAG) finanziert werden kann, 2. die Kooperation (transnational und interterritorial) zwischen den einzelnen Projekten gewährleistet werden kann und 3. die Kosten für die LAGs, der Vorbereitung um Strategien zu entwickeln und Kapazitäten gedeckt werden können (Vgl. Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.15). Um die Förderungen und den Fortschritt der einzelnen Projekte zu kontrollieren, richtet jeder Mitgliedsstaat ein nationales ländliches Netzwerk ein. Dieses umfasst alle Institutionen, die sich mit der Entwicklung der ländlichen Regionen beschäftigen. Damit auch die Europäische Kommission bei der Umsetzung der Regionalpolitik der EU unterstützt wird, wird ein europäisches Netzwerk für die ländliche Entwicklung eingerichtet. Dieses setzt sich aus den einzelnen nationalen Netzwerken zusammen (Europäische Kommission- Fact Sheet (2006), S.17; Europäische Union- ELER (2006)). Damit die einzelnen Projekte und Programme bewertet werden können, erfolgt eine Prüfung in einem dreistufigen Prozess auf Qualität, Effizienz sowie Art und Auswirkung der Umsetzung geprüft. Die einzelnen Mitgliedsstaaten führen eine Ex-ante-Bewertung durch, um den mittel- und langfristigen Bedarf der Projekte zu ermitteln. In einer zweiten Bewertung, die während der Projektumsetzung erfolgt, werden kontinuierlich die Fortschritte der einzelnen Projekte überprüft. Im Jahr 2010 soll auf Grund der fortgeführten Bewertungen eine Halbzeitbewertung entstehen. In einem getrennt erstellten Bericht zu den Bewertungen sollen „(...) Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität der Programme und ihrer Durchführung erstellt (…)“ (Europäische Union- ELER (2006)) werden. Im Jahr 2015 wird eine Bewertung nach Beendigung der Projekte erfolgen. - 14 - Der Ex-Post-Bericht und die Halbzeitbewertung sind von großer Bedeutung. Sie sollen Erkenntnisse für die Entwicklungspolitik des ländlichen Raumes liefern. Insbesondere sollen die Faktoren ermittelt werden, die zum Erfolg bzw. Scheitern der Programmumsetzung beigesteuert haben (Europäische Union- ELER (2006)). Bis Ende 2016 wird eine Zusammenfassung der Berichte unter Verantwortung der Kommission erwartet. Insgesamt stellt ELER 77,66 Mrd. Euro zur Umsetzung der oben genannten Maßnahmen und Ziele zur Verfügung. Deutschland bekommt in diesem Zusammenhang rund 8,1 Mrd. Euro und Polen 13,2 Mrd. zugeteilt. { LEADER } Bei LEADER (Liasion entre actions de développement de l’économie rurale) handelt es sich um eine Gemeinschaftsinitiative der EU, die seit 1991 Projekte in ländlichen Gebieten der EU fördert. In der Vergangenheit unterstützten die Initiativen LEADER I (1991-1994) und LEADER II (1994-1999) Maßnahmen, die sich um die Entwicklung und Erprobung von Iinnovativen und gebietsbezogenen Konzepte bemühten (Vgl. Europäische Union- LEADER (2005)). Das LEADER-Konzept weist vier grundlegende Ansätze auf. Mittels des territorialen Ansatzes versucht das Konzept lokale Akteure zu mobilisieren, um ihre Region attraktiver zu gestalten, regionale Besonderheiten zu entdecken und zu fördern. Um diese Besonderheiten zu fördern ist eine ausreichende Beteiligung der Bevölkerung notwendig, die nach bestimmten Regeln organisiert wird. Dieses wird als Bottom-up-Ansatz bezeichnet. Das Erarbeiten einer Strategie und das Ableiten von Handlungsempfehlungen soll von privaten sowie öffentlichen Akteuren übernommen werden. Hierbei soll ein Regionales Entwicklungskonzept entstehen. Die Projektplanung und –durchführung wird durch das Zusammenarbeiten auf verschiedenen Ebenen und Sektoren gefördert. Ein so genannter Integrierter Ansatz. Das Vernetzen der einzelnen Akteure untereinander ermöglicht einen Austausch von Informationen und Know-how (Vgl. Leaderplus ). Die Europäische Kommission hat Schwerpunktthemen definiert, die innerhalb der regionalen Entwicklungskonzepte umgesetzt werden sollen. Es sollen Know-how und neue Technologien zur Verbesserung der Wettbewerbfähigkeit von regionalen Dienstleistungen und Erzeugnissen - 15 - eingesetzt werden. Die Konzepte sollen des Weiteren Maßnahmen beinhalten, die die Lebensqualität langfristig in ländlichen Regionen verbessern und lokale Erzeugnisse leichter in den Wettbewerb eintreten lassen. Dieser Punkt bezieht sich ins Besondere auf Kleinbetrieb und ihre Möglichkeiten im Wettbewerb. Regionale/natürliche Besonderheiten sowie das kulturelle Potential sollen in den regionalen Konzepten intensiver genutzt werden (Vgl. Leaderplus). In der letzten Förderperiode von 2000-2006 (LEADER+) wurden insgesamt 2,02 Mrd. Euro für die Umsetzung der Maßnahmen von der EU bereitgestellt. Dieser Beitrag wurde aus dem Agrarhaushalt der über Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für Landwirtschaft (EAGFL) finanziert. Deutschland bekam zur Unterstützung der Projekte im ländlichen Raum ca. 247 Mio. Euro von der EU zugeteilt. Gefördert wurden insgesamt 148 Regionen in Deutschland „…die kulturgeschichtlich, naturräumlich, wirtschaftlich oder auch verwaltungstechnisch eine Einheit bilden.“ (Leaderplus). Seit 2007 wird das LEADER-Konzept nicht mehr als Initiative weitergeführt, sondern als einer der vier Schwerpunkte des ELER Konzeptes (Vgl. Leaderplus ). LEADER ist jetzt ein fester und eigenständiger Bestandteil der EU-Regionalpolitik, welcher durch ELER finanziert wird. - 16 - 5 Regionale Raumentwicklungskonzepte Die Europäischen Förderkonzepte finden in der ganzen Europäischen Union ihre Anwendung. In dem folgenden Abschnitt konzentrieren wir uns auf konkrete Programme aus Deutschland und aus Polen. 5.1 Deutschland Die im Folgenden erläuterten Programme aus Deutschland sind zum einen „Unser Dorf hat Zukunft“ und zum andern „Regionen Aktiv“. 5.1.1 Unser Dorf hat Zukunft Durch den Bundeswettbewerb 2007 „Unser Dorf hat Zukunft“ werden die Verbesserung der Zukunftsaussichten in den Dörfern und die Steigerung der Lebensqualität in ländlichen Regionen angestrebt. Der Schwerpunkt wird auf die jeweilige Ausgangsbedingung, kulturelle Tradition und Nachhaltigkeit des Dorfes gelegt. Am Wettbewerb teilnehmen darf jede räumlich geschlossene Gemeinde bzw. Gemeindeteile. Vielmehr sollte es sich um Dörfer mit einer Einwohnerzahl von ca. 3.000 Einwohnern handeln. Durchgeführt wird der Wettbewerb vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Horst Köhler übernommen. Am Ende wird der Fortschritt des Dorfes bewertet (Vgl. BmELV - Dorfwettbewerb, 2007). Den Einwohnern des Dorfes soll verdeutlicht werden, welchen Einfluss sie haben und was jeder einzelne durch mehr Engagement bewirken kann. Sowohl Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und alle in der Gemeinde Verantwortlichen sollen durch den Wettbewerb ermutigt werden, sich mit den Stärken und Schwächen ihres Dorfes auseinanderzusetzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen (Vgl. BmELV - Dorfwettbewerb, 2007). Die Zukunft von Kindern und jungen Frauen soll ebenfalls durchleuchtet werden. Vor allem junge Frauen verlassen die strukturschwachen Regionen mit der Erwartung, in anderen Regionen ein besseres Leben führen zu können. Diesen soll auch in den ländlichen Regionen eine interessante Alternative geboten werden. Des Weiteren ist es auch sehr wichtig, zwischen den - 17 - einzelnen Generationen eine neue Kommunikationskultur aufzubauen, um das Heimatgefühl wieder aufleben zu lassen. Weiterhin sind Natur und Umwelt ebenfalls zu berücksichtigen. Dabei geht es um die Entwicklung und den Erhalt von bedrohten Pflanzen- und Tierarten und den Schutz ihrer Lebensräume. Bezweckt wird damit die Steigerung der Lebensqualität im Dorf. (Vgl. BmELV Dorfwettbewerb, 2007). 5.1.2 Regionen Aktiv Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat das Modellvorhaben „REGIONEN AKTIV – Land gestaltet Zukunft“ ins Leben gerufen. 18 Regionen (s. Abb. III) im gesamten Bundesland sind seit 2002 an dem Projekt beteiligt und haben sich zum Ziel gesetzt, ländliche Räume für die Zukunft attraktiver zu gestalten (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). Die Auswahl der 18 Modellregionen erfolgte in einem zweistufigen Verfahren von einer Jury. Die ausgewählten Regionen sollen am Ende des Projekts Vorbildfunktionen einnehmen, wenn es um die integrierte ländliche Entwicklung und intakte Stadt-Land-Beziehung geht. Beabsichtigt ist eine neue Verbraucher- und Agrarpolitik, an der die Modellregionen mitwirken sollen. Im Mittelpunkt steht dabei die gewachsene Bedeutung des vorsorgenden Verbraucherschutzes, die stärkere Qualitätsorientierung der landwirtschaftlichen Erzeugung, die Steigerung der regionalen Wertschöpfung und Beschäftigung sowie der Schutz von Natur, Landschaft und Artenvielfalt (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). Den 18 Modellregionen wurde durch das Ministerium ein Budget von 49,3 Mio. Euro bereitgestellt. Ferner kamen 23,6 Mio. Euro aus weiteren öffentlichen und privaten Mitteln hinzu. Es standen somit 72,9 Mio. Euro insgesamt zur Verfügung für den Zeitraum 2002 bis 2005. 85 % dieser Mittel wurden zur Realisierung von regionalen Entwicklungskonzepten (REK) verwendet. Die restlichen 15 % kamen der Finanzierung des Regionalmanagements zugute (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). Die erste Phase von REGIONEN AKTIV ist bereits abgeschlossen. Sie umfasste den Zeitraum von Mitte 2002 bis Ende 2005. Die Erfahrungen wurden durch die 18 Modellregionen zusammengefasst und anschließend durch ein wissenschaftliches Begleitforschungsteam ana- 18 - lysiert. Dabei wurde geprüft, welche Projekte in den Regionen am intensivsten betreut werden mussten. Schließlich standen die Landwirtschaft und die Verbraucher im Mittelpunkt dieses Projekts. Ca. 39 Mio. Euro machen den Anteil aus, der in die Landwirtschaft und die Verbraucher investiert wurde. Das sind mehr als 50 % der gesamten finanziellen Mittel (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). Folgende Ziele beinhaltete die erste Phase von REGIONEN AKTIV: Stärkung ländlicher Räume und die Schaffung zusätzlicher Einkommensquellen, natur- und umweltverträgliche Landbewirtschaftung, verbraucherorientierte Lebensmittelerzeugung, Stärkung der Beziehung zwischen Stadt und Land . REGIONEN AKTIV hat im Zeitraum 2002 bis 2005 insgesamt 996 Projekte umgesetzt. Es wurden neue Arbeitsplätze geschaffen und private Unternehmen zu Investitionen bewegt. In den 18 Modellregionen konnten 763 neue Vollzeitarbeitsplätze dazu gewonnen und 761 Arbeitsplätze erhalten werden. Ein Vergleich mit anderen Programmen zeigt, dass REGIONEN AKTIV viel effizienter bei der Förderung der Beschäftigung ist. Die Kosten für einen Vollzeitarbeitsplatz betragen bei REGIONEN AKTIV durchschnittlich 36.554 Euro und bei konventionellen Programmen zwischen 58.000 und 100.000 Euro (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). REGIONEN AKTIV befasst sich mit einem neuen Ansatz zu einer zukunftsgerechten Entwicklung auf dem Land. Den Schwerpunkt bildet die Stärkung von Motivation, Engagement und Kooperation der Menschen in der Region. Es müssen „weiche“ Faktoren gefördert werden, um ein Fundament für die „harten“ Entwicklungseffekte wie Beschäftigung und Investitionen zu schaffen. Die Entstehung der harten Effekte erfolgte eher indirekt. In der ersten Phase von REGIONEN AKTIV wurden in erster Linie die „weichen“ Faktoren gefördert. Im Mittelpunkt standen die Menschen vor Ort (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). REGIONEN AKTIV orientiert sich an einem bestimmten Förderansatz. Folgende fünf Prinzipien wurden festgelegt: 1. Regionalität 2. Partnerschaft - 19 - 3. Reflexivität 4. Integration und 5. Wettbewerb. 1. Regionalität Entwicklungsziele der Modellregionen und die Projektförderung werden lediglich von den Regionen bestimmt. Hierfür werden Regionale Entwicklungskonzepte (REK) vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt nicht für jedes Projekt einzeln, sondern vielmehr für die Umsetzung eines REK. Die Modellregionen sind sowohl für inhaltliche Entscheidungen als auch für die Finanzierung verantwortlich (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). 2. Partnerschaft Wichtige Entscheidungen treffen die Modellregionen nur gemeinschaftlich. Durch die Absprache untereinander kommt es selten zu Konflikten. Die Entscheidungsgremien und regionalen Partnerschaften setzen sich aus Vertretern der Land- und Forstwirtschaft, Gebietskörperschaften, Umwelt- und Naturschutz, Handwerk und Gewerbe sowie Bildung und Wissenschaft zusammen. Geltung kommt dem Prinzip der Partnerschaft auf Bundesebene zu, wenn man mit Weichenstellungen in Berührung kommt. Dann finden nämlich Aushandlungsprozesse zwischen Modellregionen, dem BMELV und dem Beirat statt, um eine Entscheidung zu treffen. Der Beirat ist eine unabhängige Jury. Die Trennung zwischen Detailsteuerung in den Modellregionen und der Rahmensteuerung im Ministerium ist Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung des Förderansatzes. Die besten Resultate werden durch eine klare Aufgaben- und Kompetenzverteilung erreicht. Hierfür sind in der Regel Zielvereinbarungen zwischen dem Fördermittelgeber und dem Fördermittelnehmer von Nöten. Allerdings sind solche Vereinbarungen nicht immer von vornherein bestimmbar. Dies geht aus den Erfahrungen der ersten Phase REGIONEN AKTIV vor. Ein grober Plan, dessen Ziele stetig konkretisiert werden können, bietet letztlich die bessere Alternative (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). - 20 - 3. Reflexivität Unter Reflexivität versteht man die Weiterentwicklung der regionalen Ziele und Entwicklungsprozesse, die nur gewährleistet werden können, wenn das Lernen ununterbrochen fortgeführt wird. Die Qualifizierung und Weiterbildung sämtlicher am Projekt teilnehmenden Akteure werden durch REGIONEN AKTIV zum einen unterstützt und zum anderen gefördert. Es werden Vernetzungs- und Qualifizierungsseminare der Bundesgeschäftsstelle angeboten, an denen Vertreter der Modelregionen erfolgreich teilgenommen und somit ihr Know How verbessert haben (Vgl. BmELV – REGIONEN KTIV, 2007). 4. Integration Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung nimmt eine besondere Position ein, wenn es um die Entscheidungsziele der Modellregionen über Entwicklungsziele und Projekte geht. Sie müssen mit den Programmzielen übereinstimmen und nachhaltiger Natur sein. Das REGIONEN AKTIV-Prinzip der Integration garantiert die Nachhaltigkeit. Ziel der Modellregionen ist es schließlich, in den einzelnen Gebieten eine konkrete Vernetzung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Belange zu erreichen und diese in ihren Konzepten und Projekten umzusetzen. Regionen sollten als Ganzes bewertet werden. Hinzu kommt die Beteiligung von Interessenvertretern aus den unterschiedlichsten Bereichen. Gemeinsam können die Probleme viel effizienter gelöst werden. Das Integrationsprinzip von REGIONEN AKTIV bezeichnet die Förderung ganzheitlicher regionsspezifischer Ansätze und innovative Lösungen. Von enormer Wichtigkeit ist die Kooperation von Beteiligten in neuen Zusammensetzungen über die Fachkreise hinaus (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). 5. Wettbewerb Die Umsetzung von Modellen und Modellprojekten in allen ländlichen Regionen steht ebenfalls im Mittelpunkt von REGIONEN AKTIV. Dieses Ziel kann am besten durch das Prinzip des Wettbewerbs realisiert werden. Der Wettbewerb trägt zur Anregung von Innovationen bei. Zum Beispiel erfolgten die Auswahl der 18 Modellregionen sowie die Verteilung von zusätzlichen Mitteln durch Wettbewerbsverfahren. Darüber hinaus bot sich die Möglichkeit, inner- - 21 - halb der Modellregionen einen Wettbewerb für die besten Projektideen durchzuführen (Vgl. BmELV – REGIONEN AKTIV, 2007). 5.2 Konzepte in Polen 5.2.1 Periphere Regionen in Polen Die Europäische Union vertritt die Auffassung, dass die Mehrheit polnischer Regionen durch die Peripherisierungsprozesse sehr gefährdet ist. Diese Beurteilung betrifft nicht die mit den Ballungsgebieten verbundenen Regionen (Warschau, Krakau, Breslau, Danzig, Posen, Stettin), touristisch attraktive Gebiete und teilweise auch das westliche Grenzgebiet (Niederschlesien und Westpommern). Die Gefahr der Peripherisierung ist in Polen besonders hoch für die an der östlichen Grenze gelegenen Regionen (die Woiwodschaften: Podlachien, Lublin und Karpatenvorland) und für die, deren Attraktivität wegen der Transformationsprozesse sinkt (Vgl. Bołtromiuk (2003), S.26). 5.2.2 Prioritäten der polnischen Regionalpolitik Die polnische Regierung ist sich dessen bewusst, dass es notwendig ist, das Entwicklungsniveau aller Regionen anzugleichen. Vor dem Beitritt zu der Europäischen Union nutzte Polen die finanziellen Mittel für die Regionalentwicklung aus. Diese Instrumente der Europäischen Union, die Beitrittsvorbereitungen der beitrittswilligen Länder in Mittel- und Osteuropa unterstützen, betreffen das PHARE-Programm. Es unterstützt den Verwaltungsaufbau und Verwaltungsformen, Infrastrukturmaßnahmen in den Bereichen Verkehr, Umwelt und Regionalentwicklung. SAPARD-Programm, welches die Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe, Verbesserung der Struktur, Qualität, Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten und viele andere) unterstützt. ISPA-Programm, das sich sowohl auf strukturpolitischen Förderung von Infrastruktur in den Bereichen Umwelt und Verkehr als auch auf die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Kohäsion in diesen Bereichen konzentriert. - 22 - Die finanziellen Mittel waren vor allem für die Grenzgebiete bestimmt, aber vorwiegend für die westlichen Regionen, die sich durch mehr Aktivität, Unternehmergeist, Innovationsfähigkeit und Risikobereitschaft charakterisieren. Folge war ein noch größerer Unterschied zwischen den Entwicklungsstufen westlicher und östlicher Gebiete (Vgl. Bołtromiuk (2003), S.60-62). Nach dem EU-Beitritt ergab sich für Polen auch die Möglichkeit der Unterstützung im Rahmen der Kohärenzpolitikinstrumente der EU, wie Strukturfonds und Kohäsionsfonds. Polen nimmt auch an den Initiativen INERREG und EQUAL teil. Die polnische Regierung legte fest, was für strategische Dokumente die Regionen schaffen sollen, um die Entwicklungsmöglichkeiten zu vergrößern und die Peripherisierung zu vermeiden. Diese Dokumente sind unter anderem: Regionale Entwicklungsstrategie Regionale Innovationsstrategie Regionaler Plan der Raumerschließung (Vgl. Korenik (2005), S.31). Die regionalen Strategien sollen nach dem Subsidiaritätsprinzip von jeder Region selbständig entwickelt werden, d.h. „eine staatliche Aufgabe soweit wie möglich von der jeweils unteren bzw. kleineren Einheit wahrgenommen werden soll. Der Gesamtstaat soll erst dann eingreifen, wenn die Probleme auf der Ebene der Gemeinde oder Region nicht zu bewältigen sind.“(BPB (2007)). Allgemeine Bedingungen, Ziele und Richtungen von Unterstützung der Regionalentwicklung werden in der „Nationalen Regionalentwicklungsstrategie“ bestimmt. Als Faktoren, die zur Steigerung der Konkurrenzfähigkeit peripherer Regionen führen können, werden die folgenden Tätigkeiten bezeichnet: Modernisierung der Produktionsinfrastruktur, Verbreiterung moderner Technologien, Beschaffung der starken Forschungs- und Entwicklungsaktivität, Entwicklung der Qualifikationen der Personalressourcen, des Ausbildungsniveaus, der an den 21.-Jahrhundertsvoraussetzungen angepassten Fähigkeiten, Erhöhung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen, Fähigkeit zum Wettbewerb mit den anderen Regionen, aber auch Fähigkeit zur Zusammenarbeit (Bołtromiuk (2003), S. 167). Obwohl sehr viele regionale Konzepte und Entwicklungsprogramme für periphere Regionen in Polen geschaffen werden, konzentriert sich die polnische Regierung eher auf horizontale - 23 - als auf regionale Ziele. In Zusammenhang mit dieser Tatsache wird sich das Missverhältnis der Entwicklung zwischen den polnischen Regionen wahrscheinlich vergrößern. Es kann solange dauern bis die reichsten Regionen das durchschnittliche Niveau der Europäischen Union erreichen. 5.2.3 Konzept der Entwicklung von Ostpolen Das polnische Regionalentwicklungsministerium bearbeitete ein operatives Programm der Ostpolen-Entwicklung für den Zeitraum 2007-2013. Das Hauptziel des Programms ist die Entgegenwirkung der Peripherisierung von polnischen Ostregionen und die Beschleunigung der Entwicklung von diesen Gebieten. Zu dieser Gruppe gehören folgende Woiwodschaften: Lublin (pl. Lubelskie) Karpatenvorland (pl. Podkarpackie) Podlachien (pl. Podlaskie) Heiligkreuz (pl. Świętokrzyskie) Ermland-Masuren (pl. Warmińsko-mazurskie) (s. Abb. IV). Das Konzept für die polnischen Ostregionen konzentriert sich auf folgenden Unterstützungsbereiche und Prioritäten: 1. Steigerung der Investitionsattraktivität ostpolnischer Regionen durch: Hochschulinfrastruktur, Informationsgesellschaftsinfrastruktur, Innovationsunterstützung, Werbung und Zusammenarbeit 2. Entwicklung der ausgewählten Funktionen von potenziellen Ballungsgebieten durch: Öffentliche Verkehrssystem Touristische Infrastruktur Messenorganisation 3. Verbesserung der Zugänglichkeit und der Qualität des Verkehrsnetzes in Ostpolen durch: Bau und Modernisierung der Hauptverkehrsstraßen, Umgehungsstraßen Verkehrsinfrastruktur Grenzübergangsinfrastruktur 4. Technische Unterstützung durch: - 24 - Informationstätigkeit Werbungstätigkeit. Das Programm wird durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (siehe 4.1.2 EFRE) mitfinanziert. Die finanziellen Mittel für alle Projekte in Rahmen des Programms betragen ca. 2,2 Mrd. €, davon sind 882 Mio. € spezielle Finanzmittel für fünf Regionen mit dem niedrigsten Bruttonationalprodukt, jeweils: Lublin – ca. 235 Mio. € Karpatenvorland - ca. 225 Mio. € Podlachien - ca. 129 Mio. € Heiligkreuz - ca. 138 Mio. € Ermland -Masuren - ca. 153 Mio. € Abgesehen von den Mitteln des EFRE wird das Programm auch des Weiteren aus Mitteln der Staats- und Kommunalhaushalte mitfinanziert (Vgl. Fonds in Polen (2007)). 5.2.4 Einzelne Konzepte der Entwicklung von ostpolnischen Regionen Außer dem allgemeinen Konzept für Entwicklung der östlichen Regionen in Polen gibt es auch einzelne Konzepte, die kleinere Gebiete betreffen. Diese werden entweder durch die kommunalen Gemeinden oder durch die Erforscher entwickelt. 5.2.4.1 Touristik als Entwicklungsfaktor peripherer Regionen Die Touristik stellt sehr häufig die einzig große Entwicklungsmöglichkeit für Berggebiete dar. Diese Gebiete haben einen speziellen Charakter. Sie heben sich klimatisch sowie landschaftliche von anderen Regionen ab. Dr. Marian Wozniak, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität lalala, stellte ein Konzept vor, wie sich Bergregionen entwickeln könne. Als Grundlage diente das Konzept von Bieszczady. Die Oberfläche dieses Gebiets beträgt 1 % der Oberfläche von ganz Polen und 20 % aller polnischen Berggebiete. In Zusammenhang mit der Tatsache, dass nahezu die gesamte Fläche von Bieszczady als Schutzgebiet gekennzeichnet ist (unter anderem der Nationalpark von Bieszczady), gibt es dort keine Industrie und nur wenig landwirtschaftliche Tätigkeiten. Als - 25 - Peripherisierungsgründe sind zum Beispiel die hohe Arbeitslosigkeitsquote und Probleme mit der Raumerschließung des postlandwirtschaftlichen Raums anzuführen. Kern der Entwicklung von Bieszczady soll die Öko- und Agrartouristik sein, die den Schutz der natürlichen Umwelt und eine bessere Ausnutzung der lokalen Ressourcen sichert. Das Konzept ist auch mit dem Prinzip der nachhaltigen Entwicklung übereinstimmend, was bedeutet, dass man sich auf die wirtschaftliche Entwicklung und Umweltqualitätsverbesserung gleichzeitig konzentriert. Eigenschaften von Ostbeskiden, die die ständige Öko- und Agrartouristikentwicklung gewährleisten können, sind: die saubere Umwelt, die geringe Industrialisierung, die begrenzte Intensität der landwirtschaftlichen Produktion, die Agrarstruktur, die hohe Arbeitskraftressourcen, die Mentalität und einzigartige Kultur der Bewohner, die freien Wohnkapazitäten, die Originalität, Naturalität und Attraktivität des Gebirges. Ostbeskiden bieten perfekte Bedingungen nicht nur für Touristik, sondern auch für die Produktion natureller, hochqualitativer Nahrungsmittel an. Es gibt auch die Möglichkeit, die Marke von den lokalen Produkten zu schaffen oder ökologische Nahrungsmittelproduktion zu führen. Langfristig würde dies auch die Beziehungen zwischen den Menschen und ihrer Mentalität und infolge dessen auch den Unternehmensgeist und die Zusammenarbeit verbessern. Eine Chance für die Bekämpfung der Peripherisierung von Bieszczady ist auch Schaffung energetischer Wälder (zum Beispiel Weidenwälder). Zurzeit gibt es fast 30 Tsd. ha Grünflächen und Ackerland. Bisher handelt es sich dabei um die am Wenigsten populäre Energieerzeugungsmethode in Polen, aber sie könnte zum Erfolg für Bieszczady werden und die Bedeutung des Gebietes in ganz Polen steigern. Der Beitrag der Touristik zur Entwicklung der Berggebiete ist vor allem mit dem „Wiederaufleben“ des Gebirges, Erhöhung des Einkommens der Bauern und kommunalen Gemeinden, Verbesserung der Infrastruktur und allgemeinen Lebensstandards der lokalen Bevölkerung verbunden. Das erfolgreich realisierte Konzept soll zur Peripherisierungsverminderung und Rückkehr der Bevölkerung nach Bieszczady führen (Vgl. Bołtromiuk (2003), S. 233-239). - 26 - 5.2.4.2 Reittourtouristik als Chance zur Entwicklung peripherer Regionen Reittouristik als Chance zur Entwicklung peripherer Regionen ist ein durch mag. Marek Kuśnierz, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität in Rzeszów, vorbereitetes Konzept. Obwohl die Reittouristik mit einem hohen Investitionsrisiko, vielen logistischen Problemen und Abhängigkeiten von Wetterverhältnissen verbunden ist, stellt sie eine große Entwicklungsmöglichkeit dar. Dies gilt besonders für periphere Berggebiete, wegen der niedrigen Umweltbelastung und den sehr hohen Gewinnen. Beispiele für Erfolg der Reittouristik als Entwicklungsstrategie sind: Die Lüneburger Heide – die niedersachsische Landschaft im Einzugsgebiet der Städte Hamburg, Bremen und Hannover. Die Fläche, die vorher als Truppenübungsplatz gedient hatte, wurde in ein reittouristisches Gebiet umgewandelt. Folge dessen war die Verlegung touristischer Organisationen, Unternehmen und ihrer Kunden in die Lüneburger Heide. Ostfriesland – auch dort wurden die Entwicklungsmöglichkeiten der Reittouristik aufgegriffen. Es gab keine andere Lösung, weil das Gebiet industriell und technologisch hinter den Nachbarländern zurückblieb. Reittouristik kann natürlich auch mit anderen Formen der Aktivität verknüpft werden, wie zum Beispiel: Radfahr- und Kajaktouristik, Wandern, Langlaufski, Fremdsprachkurse, Jagd, Kulturelle Programme, Lokales Kunsthandwerk. Folklore. Die Erfahrung des Autors des Konzepts zeigt, dass die Reittouristik die Touristen aus Deutschland, Skandinavien, Österreich, der Schweiz, den Beneluxstaaten und den Vereinigten - 27 - Staaten nach Polen locken könnte. Diese Form der Touristik hat Zukunft, weil die betreffenden Gebiete sich sowohl finanziell als auch kulturell entwickeln. Dazu trägt die positive Meinung der lokalen Gemeinschaft bei. Die ostpolnischen Gebiete, die für die Reittouristik geeignet sind, sind vor allem Niederbeskiden und Ostbeskiden (Vgl. Botromiuk (2003), S. 252254). 6 Zusammenfassung und Ausblick In Kapitel zwei haben wir gehört, dass die peripheren Regionen nicht nur von dem demographischen Wandel betroffen sind. Die Abwanderungen von vor allem jungen Menschen, der Preisverfall landwirtschaftlicher Produkte, eine schlechte Infrastruktur und zahlreiche weitere regionsspezifische Probleme verschärfen die Lage der ländlich peripheren Regionen in ganz Europa. In Deutschland und in Polen sind vor allem die östlichen Regionen betroffen. Es wurde ebenso klar, dass die ländlichen peripheren Regionen wirtschaftlich und infrastrukturell gefördert werden müssen. Die Lösungsstrategien zur Steigerung der Attraktivität der ländlich peripheren Regionen sind zahlreich, bedürfen jedoch teilweise enormer Veränderungen. Die Situation der peripheren Regionen wird sich in Zukunft sonst noch weiter verschlechtern. Dieses wurde von der EU erkannt und so entwickelte sie spezielle Förderungskonzepte wie z.B. den EFRE oder den ELER. In der Periode 2007-2013 unterstützen diese Fonds Maßnahmen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene, um die ländlichen Regionen innerhalb der EU attraktiver zu gestalten. Eine finanzielle Unterstützung verschiedener Projekte bzw. Programme wird somit gewährleistet. Allerdings kann ohne das Engagement und den Willen der Bevölkerung vor Ort keine befriedigende Attraktivitätssteigerung der ländlichen Regionen erreicht werden. Die Projekte „Unser Dorf hat Zukunft“, aber auch „Regionen Aktiv- Land gestaltet Zukunft“ gehen hier mit gutem Beispiel voran: Der Bundeswettbewerb 2007 „Unser Dorf hat Zukunft“ soll für eine Verbesserung der Zukunftsaussichten in den Dörfern und eine Steigerung der Lebensqualität sorgen und findet alle drei Jahre statt. Im Vordergrund steht das Engagement der Bevölkerung. Der 22. Wettbewerb läuft seit 2005 auf Regionalebene und wird 2007 auf Bundesebene beendet. Die Gewinner des Bundeswettbewerbs werden am Ende mit einer Medaille ausgezeichnet und dürfen den Titel - 28 - „Golddorf“ tragen. Auch „REGIONEN AKTIV“ kann als erfolgreich bezeichnet werden. In den 18 Modellregionen wird im gesamten Bundesgebiet seit 2002 darauf hingearbeitet, die ländlichen Räume attraktiver zu gestalten. In der ersten Phase von Mitte 2002 bis Ende 2005 konnten zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt werden, so dass deshalb eine zweite Phase eingeläutet wurde. Allerdings hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass der „REGIONENAKTIV“-Ansatz mit einem hohen Aufwand verbunden ist. Ohne die vielen Akteure wäre das Vorhaben nicht in dieser Form realisierbar gewesen. Kritik erfährt „REGIONEN AKTIV“ insbesondere dann, wenn es um greifbare Effekte für Wertschöpfung und Arbeitsplätze geht. Die ostpolnischen Woiwodschaften gehören zu den ärmsten Regionen der Europäischen Union. Die Unterstützungsprogramme und Entwicklungsstrategien sind durch die Regierung ergriffene Maßnahmen, die diese Situation ändern sollen. Ein Beispiel dafür ist ein operatives Programm der Ostpolen-Entwicklung für den Zeitraum 2007-2013, das sich auf Steigerung der Investitionsattraktivität, Entwicklung fester sozialer Strukturen, Verbesserung der Infrastruktur und die technische Unterstützung konzentriert. Die finanziellen Mittel für dieses Programm kommen zum großen Teil vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE). Für die ländlichen Gebiete Ostpolens wurden auch interessante Entwicklungskonzepte geschaffen, wie z.B. Steigerung der Attraktivität durch verschiedene Formen von Touristik. Resümierend muss man festhalten, dass Europa zum Teil erst am Anfang der Bevölkerungsschrumpfung und Überalterung steht. Die volle Schärfe der Auswirkungen des demographischen Wandels, welchen wir uns gegenübergestellt sehen, kann nur sehr schwer abgeschätzt werden. Klar ist jedoch, dass sich die Situation in den nächsten 50 Jahren nicht verbessern, sondern weiter verschlimmern wird. Dem Bund fehlen die Mittel um in der finanziellen Hilfe für periphere Regionen einen entscheidenden Schritt voran zu kommen. Des Weiteren resultieren in den folgenden Jahren aufgrund des demographischen Wandels auch an anderen Stellen Mehrbelastungen für den Staatshaushalt; hier könnte man das Rentensystem erwähnen, um nur ein Beispiel zu nennen. Die finanziellen Mittel werden zukünftig also wahrscheinlich nicht weiter ausgeweitet und an der schlechten Lage der peripheren Regionen wird sich somit nicht grundlegend etwas verändern, denn die aktuellen Bemühungen, so unverzichtbar sie sind, reichen bei Weitem nicht aus, um eine Kehrtwende herbeizuführen. - 29 - Literaturverzeichnis [ALR-SH (2007)]: ALR – SH (Hrsg.): Thesen zur Stärkung ländlicher Regionen in Schleswig-Holstein, Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V. (ALR-SH), 2007, Neumünster. Online unter: http://www.alr-sh.de [Beetz (2006)]: Beetz S.: Ländliche Politik im demographischen Wandel; erschienen in: bpb (Hrsg.), Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), 21-22/2006, Bonn S. 25 - 31. [Birg (2004)]: Birg H.: Zur aktuellen Lage der Weltbevölkerung; erschienen in: bpb (Hrsg.), Informationen zur politischen Bildung, 1. Quartal 2004, Heft 282, Bonn S.16-28. [Bołtromiuk (2003)]: Bołtromiuk A. et.al.: Regiony peryferyjne w perspektywie polityki strukturalnej Unii Europejskiej (Periphere Regionen in der Regionalpolitik der Europäischen Union); Białystok 2003. [BmELV (2006)]: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) (Hrsg.): Demographischer Wandel, 2006. Online unter: http://www.dorfwettbewerb.bund.de [BmELV (2007)]: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) (Hrsg.): Unser Dorf hat Zukunft, 2007. Online unter: http://www.dorfwettbewerb.bund.de [BmELV (2006]: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) (Hrsg.): So haben ländliche Räume Zukunft – REGIONEN AKTIV, 2006. Online unter: http://www.nova-institut.de [BmVBS- INTERREG (2007)]: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Straßenentwicklung (Hrsg.): Europäische Gemeinschaftsinitiative. Online unter: http://www.bmvbs.de [BmVBS- EUREK (2007)]: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Straßenentwicklung (Hrsg.): Europäisches Raumentwicklungskonzept - EUREK. Online unter: http://www.bmvbs.de IV [BmVBS (2006)]:Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Leitbilder und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in Deutschland, 2006, Berlin. Online unter: http://www.bmvbs.de [BmVBW / BBR (2005)]: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Öffentliche Daseinsvorsorge und demographischer Wandel, 2005, Bonn. Online unter: http://www.bbr.bund.de [BPB (2007) ]: Bundeszentrale für politische Bildung, Lexikon: Solidaritätsprinzip. Online unter: http://www.bpb.de [D-Statis - Annahmen (2006)]: D-Statis (Hrsg.): 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung - Annahmen und Ergebnisse, 2006, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden. Online unter: http://www.destatis.de [D-Statis – Tabellen (2006)]: D-Statis (Hrsg.): Ausführliche Ergebnisse der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Excel-Tabellen), 2006, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden. Online unter: http://www.destatis.de [Europäische Kommission- EFRE (2007)]: Europäische Kommission (Hrsg.): Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Online unter: http://ec.europa.eu [Europäische Kommission- Fact Sheet (2006)]: Europäische Kommission (Hrsg.): Fact Sheet: Die EU-Politik zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums 20072013. Online unter: http://ec.europa.eu [Europäische Union- EFRE (2007)]: Europäische Union (Hrsg.): Allgemeine Bestimmungen EFRE - ESF - Kohäsionsfonds (2007-2013) Online unter: http://europa.eu [Europäische Union- ELER (2006)]: Europäische Union (Hrsg.): Unterstützung der ländlichen Entwicklung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Online unter: http://europa.eu [Europäische Union- INTERREG (2005)]: Europäische Union (Hrsg.): INTERREG III (2000-2006). Online unter: http://europa.eu V [Europäische Union- LEADER (2005)]: Europäische Union (Hrsg.): LEADER +. Online unter: http://europa.eu [Europäische Union- EUREK (2004)]: Europäische Union (Hrsg.): EUREK. Online unter: http://europa.eu [Fonds in Polen (2007)] Strukturelle Fonds In Polen Online unter: http://www.funduszestrukturalne.gov.pl [Gabler (2004)]: Gabler (Hrsg.): Wirtschaftslexikon, 2004, Gabler, 16. Auflage, Wiesbaden. [Gesis (2006)]: Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) (Hrsg.): Zwischen Geisterstadt und Boomtown – Auswirkungen des demographischen Wandels auf Städtebau & Stadtentwicklung, 2006. Online unter: http://gesis.org [Hamann (2004)]: Hamann G.: Wie schrumpft man eine Stadt?; erschienen in: Die Zeit (Hrsg.), 28.10.2004, Nr.45. Online unter: http://www.zeit.de [Heinz (2005)]: Heinz M.: Entwicklungsstrategien für eine periphere Region – institutionale und informelle Kooperationen als Träger neuer Ansätze, 2005, Institut für Geographie und Geologie Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Greifswald. [Korenik (2005)]: Korenik S., Słodczyk J. et.al.: Podstawy gospodarki przestrzennej – wybrane aspekty (Grundlagen der Raumwirtschaft – die ausgewählten Aspekte), Wrocław 2005 [Leaderplus- ELER (2006)]: Leaderplus (Hrsg.): Europäische Politik für ländliche Räume 2007 - 2013 (ELER). Online unter: http://www.leaderplus.de [Leaderplus (o.J.)]: Leaderplus (Hrsg.): LEADER+: Einführung. Online unter: http://www.leaderplus.de [Sarcinelli (2006)]: Sacinelli U.: Demographischer Wandel und Kommunalpolitik; erschienen in: bpb (Hrsg.), Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), 21-22/2006, Bonn, S. 3-10. [Schmidt (2006)]: Schmidt K.: Kommunen im demographischen Wandel; erschienen in: bpb (Hrsg.), Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), 21-22/2006, Bonn, S.11-17. VI [VDSG (2005)]: Verband Deutscher Schulgeographen e.V. (VDSG), Gemeinnütziger Verband für geographische Bildung und Nachhaltigkeitserziehung in Deutschland, Raumplanung heute: Hintergründe, Herausforderungen, Perspektiven, 2005. VII Anhang Tabelle I: Fertilitätsrate der EU – 25 Länder im Überblick 2000 EU (25 Länder) Belgien Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Lettland Litauen Luxemburg Ungarn Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Slowenien Slowakei Finnland Schweden Vereinigtes Königreich Kroatien Mazedonien Türkei Norwegen Schweiz 2001 2002 2003 1.48 (p) : : : 1.61 (ps) 1.64 1.62 1.64 1.27 1.24 1.21 1.23 1.14 1.14 1.17 1.18 1.77 1.74 1.72 1.76 1.38 1.35 1.31 1.34 1.39 1.34 1.37 1.37 1.90 1.94 1.97 1.98 1.27 1.25 1.27 1.28 1.27 1.26 1.27 1.30 1.89 : : : 1.26 1.25 1.26 1.28 1.64 1.57 1.49 1.50 1.24 1.21 1.24 1.29 1.39 1.30 1.24 1.26 1.78 1.66 1.63 1.63 1.33 1.31 1.30 1.27 1.67 1.72 1.46 1.46 1.72 1.71 1.73 1.75 1.36 1.33 1.40 1.38 1.37 1.29 1.24 1.22 1.55 1.45 1.47 1.44 1.31 1.27 1.26 1.27 1.26 1.21 1.21 1.20 1.30 1.20 1.18 1.20 1.73 1.73 1.72 1.76 1.55 1.57 1.65 1.71 1.64 1.63 1.64 1.71 1.40 1.27 1.34 1.33 1.88 (p) 1.73 1.80 1.77 2.57 : : 2.20 1.85 1.78 1.75 1.80 1.50 1.41 1.39 1.39 Quelle: Eurostat – Demographische Veränderungen 2004 2005 1.51 (p) 1.68 (ps) 1.29 1.23 1.78 1.37 1.47 1.99 1.31 1.33 1.92 1.33 1.49 1.24 1.26 1.70 1.28 1.37 1.73 1.42 1.23 1.40 1.29 1.25 1.24 1.80 1.75 1.77 1.35 1.52 2.21 1.81 1.42 1.52 (p) 1.72 (ps) 1.31 1.28 1.80 1.34 1.50 1.88 1.28 1.34 1.94 1.34 1.42 1.31 1.27 1.70 1.32 1.37 1.73 1.41 1.24 1.40 1.32 1.26 1.25 1.80 1.77 1.80 1.42 1.46 2.19 1.84 1.42 VIII Tabelle II: Wanderungssaldo der EU – 27 Länder im Überblick EU (27 Länder) EU (25 Länder) Belgien Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich Italien Zypern Lettland Litauen Luxemburg Ungarn Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Slowenien Slowakei Finnland Schweden Vereinigtes Königreich Kroatien Mazedonien Türkei Island Liechtenstein Norwegen Schweiz 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 471677.0 702297.0 12932.0 -220567.0 1351229.0 1347720.0 35758.0 7246.0 1827612.0 1829184.0 40661.0 0.0 2007490.0 2014896.0 35516.0 0.0 1876422.0 1886517.0 35759.0 0.0 1769050.0 1776284.0 51009.0 0.0 : : : 0.0 6539.0 -43070.0 12290.0 25789.0 18635.0 10094.0 12022.0 9614.0 7025.0 4962.0 167863.0 274835.0 218807.0 142216.0 81827.0 224.0 167.0 157.0 140.0 134.0 31812.0 39261.0 32667.0 31361.0 47620.0 29401.0 37779.0 38015.0 35382.0 41388.0 389774.0 441272.0 649230.0 624587.0 610036.0 133736.0 148165.0 160761.0 164239.0 107677.0 49526.0 49874.0 344797.0 612009.0 558189.0 3960.0 4650.0 6883.0 12342.0 15724.0 -5504.0 -5159.0 -1834.0 -846.0 -1079.0 -20306.0 -2559.0 -1975.0 -6304.0 -9612.0 3431.0 3310.0 2649.0 2050.0 1526.0 16658.0 9691.0 3538.0 15556.0 18162.0 9763.0 2173.0 1743.0 1667.0 1920.0 57033.0 55984.0 27559.0 7099.0 -9960.0 17272.0 43509.0 34761.0 38212.0 61726.0 -409924.0 -16743.0 -17945.0 -13765.0 -9382.0 47000.0 65000.0 70000.0 63500.0 47282.0 -10053.0 -3737.0 -1572.0 -7406.0 -10095.0 2747.0 4963.0 2207.0 3530.0 1719.0 -22301.0 1012.0 901.0 1409.0 2874.0 2410.0 6147.0 5257.0 5803.0 6721.0 24386.0 28622.0 30854.0 28686.0 25326.0 143871.0 150956.0 157568.0 177741.0 227158.0 2252.0 15207.0 8575.0 12468.0 11571.0 -2521.0 -2552.0 -24796.0 -2767.0 -113.0 : : : -59017.0 1000.0 1825.0 848.0 -332.0 -217.0 597.0 256.0 481.0 158.0 301.0 132.0 9707.0 7915.0 17217.0 11225.0 13155.0 23681.0 40531.0 47596.0 41517.0 38052.0 Quelle: Eurostat – Demographische Veränderungen 36229.0 6734.0 81578.0 140.0 66245.0 39974.0 641199.0 205115.0 324211.0 14416.0 -564.0 -8782.0 2750.0 17268.0 952.0 -22824.0 56400.0 -12878.0 38400.0 -7234.0 6436.0 3403.0 9152.0 26724.0 193314.0 8218.0 -758.0 910065.0 3872.0 139.0 18332.0 32247.0 34720.0 10118.0 23000.0 : : 40000.0 611345.0 93567.0 : 8476.0 -2451.0 -4857.0 : 19069.0 1005.0 -25903.0 29531.0 -36134.0 26100.0 -6483.0 6184.0 3854.0 10600.0 50769.0 : : : -6.0 5267.0 130.0 23623.0 35043.0 IX Abbildung I :Bevölkerungspyramide 1950, 2007, 2050 Quelle: http://www.destatis.de X Abbildung II: Aufbau der Europäischer Fonds für ländliche Entwicklung Quelle: Europäische Kommission, Fact Sheet, 2006, S.7 XI Abbildung III: 18 Modellregionen von REGIONEN AKTIV Quelle: www.nova-institut.de/modellregionen/karte.gif XII Abbildung IV: Die durch das Programm „Ostpolen-Entwicklung“ betroffenen Regionen Quelle: www.funduszestrukturalne.gov.pl XIII