Christiana Baacke, Lektürekurs Alexis de Tocqueville, Gruppe II

Werbung
Christiana Baacke, Lektürekurs Alexis de Tocqueville, Gruppe II
Arbeitspapier zur Sitzung am 14. Dezember 2010
Thema: Neben viel Kritik sieht Tocqueville auch Vorteile in der Demokratie. So stärke diese den
Bürgersinn. Erläutern Sie dessen Funktion für die Demokratie.
Quellen: Alexis de Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika, 1. Buch, II. Teil, Kapitel 6, S.
270-283
Vaterlandsliebe:

Instinkthafte Liebe, durch Herzensbande, oft sogar einhergehend mit Freude in
Gehorsam zu leben  spornt zu großen, kurzatmigen als zu ausdauernden
Anstrengungen an  S.270/271
Bürgersinn:

„mehr verstandesmäßige Liebe, weniger großherzig, vielleicht weniger feurig, aber
fruchtbarer und dauerhafter“  S.271

„entspringt aus Erkenntnis, entfaltet sich dank der Gesetze“  S.271

Mensch strebt nach Wohlergehen und weiß, dass die Gesetze zu diesem
Wohlergehen beitragen  Einhaltung verschmilzt mit dem persönlichen Vorteil

Das Wohlergehen des eigenen Landes und die Einhaltung der Gesetze liegt den
Menschen nahe, da es ihnen einerseits selber zum Wohle gereicht und andererseits,
weil sie selber an den Gesetzen mitwirken  S.271 (uneigennützige Vaterlandsliebe
jedoch entschwindet für immer  S.272)

Bürgergeist scheint T. demnach „untrennbar mit der Ausübung politischer Rechte“
zu sein  S.272

In Amerika gibt es kein ursprüngliches Vaterlandsgefühl

Aber: Jeder nimmt Anteil an den Angelegenheiten der Gemeinde, des Kantons, des
Staates, als ob es seine eigenen währen

Grund: „Weil jeder in seinem Lebensbereich tätigen Anteil an der Lenkung der
Gesell. nimmt“  S.272

Jeder hat gemerkt, dass das allg. Wohl Einfluss auf persönliches Glück hat  S.272
Und dass das das allg. Wohlergehen ein Stück persönliches Werk ist  S.273
Christiana Baacke, Lektürekurs Alexis de Tocqueville, Gruppe II

„So findet er im öffentl. Reichtum seinen eigenen wieder, und er arbeitet für das
Wohl des Staates nicht bloß aus Pflicht der aus Stolz, sondern ich möchte fast sagen
aus Begehrlichkeit“  S.272

Gegen Kritik von außen verteidigt ein Amerikaner sein Land als greife man ihn an
Vom Rechtsdenken:

Hohes Ansehen politischer Rechte/ Eigentumsrechte etc.  weil ein jeder selbst
politische Rechte/ eigenen Besitz hat (zu verteidigen hat) werden die Rechte/ Besitz
anderer nicht angegriffen  S.274

T. sagt, dass jeder Amerikaner einen persönlichen Vorteil daraus hat die Gesetze zu
achten  „ wer heute nicht zur Mehrheit gehört, wird morgen vielleicht in ihren
Reihen stehen“ und „die Achtung, die er jetzt für den Willen des Gesetzgebers
bekundet“ für sich fordern  S.277

Er schreibt sogar, dass alle Klassen ein großes Vertrauen in die Gesetzgebung haben
und eine „Art väterliche Zuneigung“ bekunden  S.277 (Ausnahme = Reiche haben
zu viel zu verlieren)
Gesetze der Demokratie werden also fast immer geachtet, weil die Menschen, die
ihnen den Gehorsam versagen könnten, die Gesetze selber gemacht haben und sie
ihnen nützen  S.278

Außerdem ist man sich bewusst, dass Gesetze geändert werden können, also
unterwirft man sich schlechten Gesetzen kurzweilig um sie dann zu ändern 
S.278
Die Geschäftigkeit der politischen Körperschaften:

In der Demokratie ist das ganze Volk ist bestrebt den Zustand der Gesellschaft /
aller Klassen zu verbessern  S.279  sich ständig erneuernde Geschäftigkeit
 S.280

Allgemeine Unrast in den Reihen des Volkes, politische Betriebsamkeit 
Angestrengtes Treiben um auch im kleinen den Zustand zu verbessern, Sorge um
Politik im Leben beträchtlich  S.279
Christiana Baacke, Lektürekurs Alexis de Tocqueville, Gruppe II

„Sich mit dem Regieren der Gesellschaft zu befassen und darüber zu reden, ist
das größte Ereignis und sozusagen das einzige Vergnügen, das ein Amerikaner
kennt“  S.280

T. sieht Vorteil dieser Regungen darin, dass das Volk, dass sich in die
Staatsgeschäfte einmischt, neue Vorstellungen einbringt und alltäglich gewohnte
Grenzen durch neues Denken durchbricht  S.280

Demokratische Freiheit mach nach T. jedes Ding weniger gut (als des
Despotismus) aber auf lange Sicht schafft sie mehr als er  S.281
T. fasst zusammen: „Die Demokratie […] verbreitet in dem ganzen sozialen Körper
eine unruhige Geschäftigkeit, einen Überschuss an Kraft, einen Tatwillen, die […]
Wunder vollbringen können.  S.281
Herunterladen