INFORMATION zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober Hannes Braun, Veggie-Restaurant p’aa Markus Hofer, Bio-Cafe-Restaurant atrium in Steyr 18. November 2014 zum Thema Was den Klimawandel aufhalten kann? Der g‘sunde Appetit der Oberösterreicher/innen. Neuer Schwung für die Initiative Fleischfrei-Tag durch neue Betriebe und Veggie-Kochschulungen Rückfragen-Kontakt: Mag. a Tina Schmoranz (+43 732) 77 20-12083 oder (+43 664) 600 72-12083 LR Rudi Anschober Seite 1 Was den Klimawandel aufhalten kann? Der g‘sunde Appetit der Oberösterreicher/innen. Neuer Schwung für die Initiative Fleischfrei-Tag durch neue Betriebe und Veggie-Kochschulungen „Wissen Sie, worauf ich Appetit habe? Auf eine Zukunft, die für uns und unsere Kinder lebenswert ist! Dazu braucht es vor allem eines: ein intaktes Ökosystem. Deshalb ist Klimaschutz für mich ein wichtiges Anliegen, das ich gemeinsam mit vielen aktiven Oberösterreicher/innen anpacke: Durch Verwirklichung der Energiewende und durch bewussten Einkauf und vernünftige Ernährung: Klimaschutz mit Genuss“, Umweltund Konsument/innenschutz-LR Rudi Anschober. Der Fleischfrei-Tag – also etwas weniger Fleischkonsum – ist eine von vielen Maßnahmen, mit der durch geringen Aufwand Großes bewirkt werden kann. Denn weltweit verursacht die Fleischproduktion mindestens 18% der menschengemachten Treibhausgase – das ist deutlich mehr als alle Autos, Lastwagen und Flugzeuge zusammen. Fleischkonsum ist also einer der Hauptfaktoren des Klimawandels und alle Ökolog/innen sind sich einig, dass es mit einem Konsumniveau wie dem unseren nicht weitergehen kann. Zu viel Fleisch – das schadet der Gesundheit und dem Klimaschutz. Die Initiative Fleischfrei-Tag will aufklären und die Wahlfreiheit sichern, sodass auch fleischfreie Menüs angeboten werden. Seit einem neuen Aufruf durch das Umweltressort im September 2014 sind 71 neue Restaurants und Shops dazugekommen, das heißt, dass insgesamt 148 Partnerbetriebe auf der Website www.fleischfrei-tag.at verzeichnet sind, bei denen täglich ein fleischloses Menü angeboten wird. Als Belohnung gibt’s für die 148 Fleischfrei-Tags-Restaurants Beratung und Tipps für eine klimaschonende Küche durch einen VeggieSpitzenkoch aus Linz. Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 2 Hintergrund: Tierische und pflanzliche Produkte im Vergleich Im Vergleich von tierischen und pflanzlichen Produkten schneiden die pflanzlichen aus Sicht der Umwelt und des Klimas unumstritten besser ab. Die Herstellung von tierischen Produkten verbraucht signifikant mehr Energie, Wasser und Landfläche als jene von pflanzlichen und ist deutlich schädlicher für das Klima. Für die Herstellung einer Kilocalorie (kcal) tierischen Proteins wird durchschnittlich 11-mal so viel fossile Energie benötigt wie für jene von einer kcal pflanzlichem Protein. Tierische Erzeugnisse verbrauchen im Laufe ihres Produktionszyklus im Schnitt mehr als sechsmal so viel Wasser wie pflanzliche, haben beinahe den sechsfachen Flächenbedarf und stoßen durchschnittlich mehr als neunmal so viele Treibhausgase aus (siehe Tabelle). Tab.1: Vergleich Durchschnittsverbrauch tierischer & pflanzlicher Produkte Energie (fossile Energie pro kcal Protein) Wasser (pro Kilo Produkt) Fläche (pro 1.000 kcal Nahrungsenergie) Emissionen (pro Kilo Produkt) Pflanzliche Produkte Tierische Produkte Verhältnis 2,2 kcal 25 kcal 1:11 1.200 l 7.00 l 1:6 2,1 m² 11,7 m² 1:6 0,7 kg CO2äq 6,7 CO2äq 1:9 Aus diesen Gründen bietet das oö. Umweltressort mit der Initiative Fleischfrei-Tag den Oberösterreichischen Wirt/innen und Gästen an, einen einfach umzusetzenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – am Fleischfrei-Tag. Denn wer zumindest einmal pro Woche zu Gemüse statt zu Fleisch greift, kann viel bewirken! Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 3 Wie die große Ernährungsumfrage des oö. Umweltressorts von Frühjahr 2014 zeigt, ist die Bereitschaft und der Wunsch dazu da: Ein Fünftel der Befragten möchte weniger Fleisch und mehr Gemüse bzw. Obst essen, um sich gesünder zu ernähren. Vegetarisches Essen schmeckt! Das kann jede/r ganz einfach selbst versuchen, und zum Beispiel traditionell den Freitag zum FleischfreiTag machen, wo schon Generationen früher zu Süßspeisen und anderen fleischlosen Köstlichkeiten gegriffen haben. Informationen zum Fleischfrei-Tag, abwechslungsreiche Rezeptideen oder auch Restaurants, in denen man jeden Tag fleischfreie und selbstgekochte Menüs bekommt, findet man auf www.fleischfrei-tag.at. Neue Partnerbetriebe im FleischfreiTag-Netzwerk Im Jahr 2011 wurde die Initiative Fleischfrei-Tag im oö. Umweltressort von LR Anschober ins Leben gerufen, nun folgte eine neue Infokampagne an die oö. Wirt/innen. 2014 wurden 700 Gaststätten in Oberösterreich angeschrieben, mit einer Fleischfrei-Tag-Kochschürze ausgestattet und über die Initiative informiert: mit dem Angebot den Fleischfrei-Tag ebenfalls umzusetzen. Und damit jeder Gast selbst entscheiden kann, wann er seinen Fleischfrei-Tag einlegt, sollten die teilnehmenden Restaurants täglich zumindest ein frisch zubereitetes, fleisch- und fischloses Menü aus regionalen, saisonalen und möglichst biologischen Zutaten anbieten. Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 4 Mit der Antwortkarte konnten die kontaktierten Betriebe ein Fleischfrei-Tag-Startpaket bestellen, mit hilfreichen Materialien für die Umsetzung der Initiative. Vorteile für Fleischfreitag-Partner: 1 Tag in der Küche mit Veggie-Koch Hannes Braun, der Tipps für fleischlose Menüs und klimaschonendes Kochen gibt Listung als Partnerbetrieb auf fleischfrei-tag.at Eintrag in die neue App des Umweltressorts „Gutes Finden – besser Leben mit guten Produkten“ Vorstellung des Betriebes auf der Fleischfreitag-FacebookSeite Integration in das Fleischfrei-Tag-Gewinnspiel „Ich selbst koche meist ohne Fleisch und kann voll Überzeugung sagen, dass vegetarische Gerichte eine genussvolle Abwechslung sind! Binden Sie sich gleich Ihre Fleischfreitag-Schürze um und bringen Sie möglichst viele Ihrer Gäste auf den Geschmack!“, forderte LR Anschober mit dem kleinen Paket auf. Seit September sind mehr als 70 oö. Gastronomiebetriebe dem Aufruf von Landesrat Anschober gefolgt und gehen mit gutem Beispiel voran, indem sie täglich zumindest ein fleisch- und fischfreies Menü anbieten, das frisch mit möglichst saisonalen, regionalen und biologischen Zutaten zubereitet wird. Sie sichern sich damit eine breite Werbeplattform und mehr zufriedene Gäste, die sich durch das erweiterte Angebot besonders angesprochen fühlen. „Das ist für viele Betriebe und Köch/innen sicher eine große Herausforderung, aber ein umso größerer Mehrwert für die Gäste und ein besonders wichtiger Beitrag für unser Klima“, freut sich Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 5 Landesrat Anschober. Die teilnehmenden Betriebe findet man auf www.fleischfrei-tag.at Das Bio-Café-Restaurant atrium in Steyr ist schon seit 2011 Partnerbetrieb von Fleischfrei-Tag und freut sich über den Zuwachs: „Schön, dass das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung steigt und auch immer mehr Betriebe merken, was man mit einer etwas angepassten Speisekarte bewirken kann. Denn wenn der Gast vor einer ansprechenden Wahl steht, wird er vielleicht immer öfter mal das Schnitzel gegen gebratenes Kürbis-Wokgemüse oder SpinatFeta-Palatschinken eintauschen, und damit ganz neue Geschmackserlebnisse genießen“, so Andreas Strasser. Kochcoachings mit Veggie-Koch Hannes Braun: Tipps für fleischlose Menüs und klimaschonendes Kochen Als besondere Motivation bzw. als erste Unterstützung für die Umsetzung des Fleischfrei-Tags ist ein Koch-Coaching mit VeggieKoch Hannes Braun Teil des Pakets. Folgende Punkte werden bei der Schulung für Fleischfrei-TagsPartner behandelt: fleischloses Kochen mit ernährungsphysiologischen kurzer Warenkunde, Informationen, z.B. inkl. welche pflanzlichen Produkte enthalten welche wichtigen Nährstoffe. viele Rezepttipps, auch vegane. Tipps zum einfachen Ersatz tierischer Produkte; Tipps für die unterschiedliche Kombination von Speisen, um neue Gerichte zu kreieren. Verwendung von regionalen und saisonalen Zutaten: inkl. Information über die positiven Auswirkungen auf das Klima, Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 6 die soziale Situation bei der Herstellung anderswo (z.B. spanische Gemüsefelder) und die Bedeutung für die Wirtschaft (regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze) Info über BIO: ebenfalls positive Auswirkungen auf das Klima sowie gesünder (weil Verzicht auf Pestizide & Co., Verbot diverser Zusatzstoffe); Infos über Bio-Kontrollen, um dem Vorurteil, dass Bio ohnehin nicht bio sei, entgegen zu wirken Info über Produktionsbedingungen und die Möglichkeit, Fairtrade-Produkte zu beziehen Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelmüll und zum Wiederverwerten von Resten. Veggie-Koch und Coach Hannes Braun: „Die Motivation für mich, Mitbewerber, auch in nächster geografischer Nähe zu coachen, liegt in erster Linie am Fakt der Notwendigkeit. Unsere Umwelt verlangt von jedem, sein bescheidenes Scherflein beizutragen. Dem will ich gerne Folge leisten.“ „Eine Mischung aus wirtschaftlichem und persönlichem Druck belastet viele Unternehmer/innen in der Gastronomie – gepaart mit körperlicher Überbelastung, familien- und beziehungsfeindlichen Arbeitszeiten. Heutzutage ist es eine Riesenherausforderung geworden, als Idealist in der Gastronomie zu bestehen. Durch meine eigenen Erfahrungen habe ich den Weg ins Coaching gefunden und möchte zukünftig damit meinen Beitrag leisten,“ so Braun. Klimaschonendes Kochen heißt auch, Lebensmittelmüll zu vermeiden Gerade in der Gastronomie ist die Vermeidung von Lebensmittelmüll ein heißes Thema, denn schon mit kleinen Maßnahmen kann man in Küchen Großes bewirken: Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 7 Zum Beispiel indem man aktiv anbietet, auf dem Teller Verbliebenes mit nach Hause zu nehmen – dafür werden die Fleischfei-TagBetriebe mit eigenen Take-Away-Boxen ausgestattet. Weggeworfene Lebensmittel verursachen weltweit Kosten von rund 2 Billionen Euro jährlich und die Lebensmittelverschwendung ist – nach den USA und China – der drittgrößte Treibhausgasemittent der Welt. Da die Produktion von tierischen Produkten sehr aufwändig ist und einen vergleichsweise enormen Ressourceneinsatz verlangt, ist weggeworfenes Fleisch auch mit Hinblick auf das Klima besonders relevant. Auch aus Sicht des Tierschutzes ist produziertes, aber nicht gegessenes Fleisch ein großes Problem: Die Heinrich-Böll-Stiftung hat für Deutschland ausgerechnet, dass allein im Jahr 2013 45 Millionen Hühner, 4 Millionen Schweine und 230.000 Rinder sozusagen für den Mülleimer gestorben sind. Schwerpunkt des oö. Umweltressorts: Besser Essen Bewusste Ernährung, Vielfalt statt Einheitsgeschmack, weniger Lebensmittel im Müll und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, ohne dabei auf Genuss zu verzichten: Darum geht es im Schwerpunkt "Besser Essen". Ziel ist es, das Bewusstsein der Konsument/innen zu stärken und eine Allianz zwischen Umweltbewegung, Konsument/innenschutz, Genießer/innen und bäuerlichen Erzeuger/innen zu schaffen. Buch „Besser Essen – Mit Genuss die Welt verändern“ In seinem Koch- und Lesebuch tischt LR Anschober mehr als 120 vegane, vegetarische und flexitarische Lieblingsrezepte auf. In 17 Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 8 Kapiteln gibt es außerdem Hintergrundinfos und Tipps um die Abhängigkeit von Industrieessen, das Preisdumping und die Klimakrise zu beenden und zu fairen Preisen für gute, natürliche Lebensmittel zu kommen. In Summe also: zu besserem Essen. Auf Foodsharing myfoodsharing.at können überschüssige Lebensmittel verschenkt oder zum Kauf angeboten werden. Auch eine Registrierung als Foodsaver ist möglich, was die Abholung von nicht mehr benötigten Lebensmitteln aus Geschäften oder Restaurants ermöglicht, die dann verteilt, kostenlos angeboten oder selbst genossen werden. Lebensmittel holen und abliefern kann man direkt auch bei den FairTeilern, also bei eigens aufgestellten Kühlschränken an der JKU, der PH OÖ und in Neukirchen an der Vöckla. Aktuell planen die Gemeinden Wels und Marchtrenk sowie die Kunstuni das Aufstellen von FairTeilern. Zur Koordinierung sämtlicher Foodsharing-Aktivitäten hat sich heuer eine „Botschafterin OÖ“ verpflichtet: Dr. Gerhilt Kusatz. Der Folder „Nicht wegwerfen! Teilen!“ beinhaltet sämtliche Infos und Möglichkeiten zum Teilen bzw. Verschenken oder Verkaufen von nicht mehr benötigten Lebensmitteln und gibt hilfreiche Tipps, wie ein Zuviel an Lebensmitteln vermieden werden kann. Weitere Infos zu Foodsharing unter: myfoodsharing.at lebensmittelretten.de facebook.com/foodsharing/oberoesterreich Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 9 Selbst Garteln Gemeinsam mit Klima- und Bodenbündnis OÖ fördert das oö. Umweltressort die Rückkehr der Obst- und Gemüsegärten - Ziel ist es, wieder näher zur Natur und zur Herkunft des Essens zu finden, und wieder mehr Wert auf unsere Ernährung zu legen. Durch Urban Gardening-Gemeinschaftsgärten und Schulgartenwettbewerbe soll der Garten wieder Einzug in die Stadt halten und von Klein auf das selbst Garteln, selbst Riechen, Spüren, Erkennen von Obst und Gemüse starten. Handy-App „Gutes Finden“ Mit der Wegweiser-App des oö. Umweltressorts kommt man auf schnellstem Weg zu guten Produkten in Oberösterreich. Nach dem Download in den App-Stores von Apple und Android ganz einfach zu Direktvermarkter/innen von Bio-Lebensmitteln, nachhaltiger Kleidung, vegetarischen (Bio-) Restaurants finden und diese bewerten. Info-Kochshow „Kochtopf statt Mistkübel“ Nach dem großen Interesse der Bevölkerung für die Kochshows „Kochtopf statt Mistkübel – So vermeiden Sie Lebensmittelmüll“ von LR Anschober beim Premieren-Durchgang im letzten Jahr, gingen 2014 mit einem wahren Boom 19 Kochshows über die Bühne – rund 5.000 köstliche Portionen wurden verteilt, 3.600 Euro an freiwilligen Spenden wurden an die Kupfermuckn übergeben. Das Konzept der Kochshows: LR Rudi Anschober, Profiköchin Nicole Bürstinger und Organisatorin Sabine Reisinger zeigen bei der Kochshow unter freiem Himmel vor, wie Lebensmittelverschwendung verringert werden kann. Verkocht wird gute B-Ware, die aus optischen Gründen nicht verwertet werden würde. Mit dabei sind auch Bio-Seminarbäuerinnen von Bio Austria Oö, die Möglichkeiten Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 10 des Haltbarmachens zeigen, sowie die Köchinnen der I-Woker, die aus allem, was der Kühlschrank hergibt, Wokgerichte schnell und g’schmackig zaubern. Die Zutaten dafür werden direkt vom Bauernhof aus der Region bezogen - mit Hilfe der Bio Austria, des Biohofs Achleitner und heuer erstmals auch von den Handelsketten Pfeiffer und Spar. Appetit auf Zukunft OÖ setzt durch eine neue Initiative von oö. Umweltressort, Bio Austria OÖ und AK OÖ eine Allianz zwischen engagierten Konsument/innen und Produzent/innen um. Viele Konsument/innen möchten heute die Produktion und Verteilung vor allem von BioLebensmitteln wieder selbst in die Hand nehmen. Sie suchen nach regionalen, saisonalen und biologischen Produkten und wollen eine neue Wertschätzung zu regionalen Produzent/innen leben. Der Handel mit an Board Als erste Supermarktkette hat die Pfeiffer Handelsgruppe den Ausstieg aus Multipack-Aktionen umgesetzt. In einem ersten Schritt wurden die Multipack-Aktionen bei Molkereiprodukten, der Feinkost, Obst und Gemüse eingestellt, in einem zweiten wurde das gesamte Sortiment ohne Multipacks aufgestellt. Den Startschuss dazu hat LR Anschober mit der Plattform gegen Mengenlockangebote gegeben – erst vor wenigen Wochen wurden mögliche Interessenten erneut über die Plattform informiert und zum Mitmachen angeregt. Aktuell gibt es Handelsgruppe, folgende AK OÖ, Mitglieder der Klimabündnis Plattform: Oö, Schuldnerhilfe OÖ, Schuldnerberatung OÖ, Volkshilfe OÖ, Slow Food OÖ, Südwind, Katholische Arbeitnehmer/innen-Bewegung OÖ. Pressekonferenz 24. November 2014 Pfeiffer LR Rudi Anschober Seite 11 Einen tollen Schritt wagten Billa, Merkur, Adeg im Herbst 2013, als sie Obst mit Schönheitsfehlern als Eigenmarke „Wunderlinge“ und zu einem günstigen Preis in ihr Sortiment aufgenommen haben – Vorbild dafür ist Coop Schweiz. Großküchen setzen Zeichen gegen Lebensmittelmüll Das Krankenhaus der Elisabethinen Linz hat mit einfachen Mitteln die Kalkulation von Speisen in der Küche optimiert: mit eindrucksvollem Ergebnis! In nur einem Jahr konnte die Menge an Lebensmittelmüll um 12 Tonnen verringert werden. In einem weiteren Schritt wird nun das Mineralwasser weitgehend durch Granderwasser ersetzt, was nicht nur der Umwelt eine Entlastung bringt, sondern auch der Krankenhaus-Kassa. Die Elisabethinen stehen anderen Großküchen mit Expertise zur Seite. Außerdem sind die Elisabethinen jetzt Teil des von LR Anschober mitfinanzierten Projekts „United Against Waste“, im Zuge dessen aufbauend auf einer Abfallanalyse Strategien zur Reduzierung von Lebensmittelmüll erarbeitet und umgesetzt werden. Projekt UMBESA in der Betriebsküche des Landes OÖ Das Projekt UMBESA zwischen den Ländern Österreich und Tschechien soll den Weg vorzeigen zu einer nachhaltigen Großküche, in der saisonale, regionale und biologische Lebensmittel – am besten frisch – verwertet werden. Wesentlicher Punkt dabei, neben Gesundheit & Wohlbefinden und Natur & Klimaschutz ist die Wirtschaftlichkeit. Wie das Projekt UMBESA zeigt, sind viele Schritte zu mehr Nachhaltigkeit und einem bewussten Umgang mit Klima und gesunder Ernährung auch ohne Mehrkosten – teils sogar mit Kosteneinsparungen – möglich. Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 12 Eine Befragung der Konsument/innen in der Landes-Betriebsküche hat gezeigt: Nachhaltige Ernährung schmeckt. Akutes Einschreiten: „Apfelaktion“ Die Empörung in der Bevölkerung im Herbst war groß, als bekannt wurde, dass Landwirt/innen im Eferdinger Becken einen Teil an Kraut und Äpfeln vernichten bzw. verfaulen lassen müssen. Der extrem niedrige Marktpreis hätte nicht einmal die Erntekosten gedeckt. Umwelt-LR Rudi Anschober und Klimabündnis OÖ haben daraufhin eine symbolische Aktion zur Rettung zumindest eines Teils der überschüssigen Äpfel organisiert. Etwa 50 Ehrenamtliche hatten sich binnen weniger Stunden gemeldet und insgesamt 3 Tonnen Äpfel geerntet, die für den Eigenverbrauch und gepresst als Saft für Sozialmärkte verwendet wurden. Weitere Maßnahmen in Planung Brot und Gebäck Aufbauend auf Gesprächen mit diversen Handelsvertreter/innen und Bäckereien und einer Befragung der Oberösterreicher/innen, bei der 80 Prozent es völlig oder ziemlich ablehnen, Dass Brot und Gebäck bis zum Ladenschluss in der vollen Produktpalette angeboten werden muss, wird es hierzu demnächst eine gemeinsame Initiative geben. Einerseits sollen sich Bäckereien und Einzelhandel dieses Umfrageergebnis zu Herzen nehmen und „Mut zur Lücke“ zeigen. Anderseits soll es Tipps für Konsument/innen geben, was sich alles lecker aus Altbrot kochen bzw. backen lässt – wie also auch hartes Brot gut verwertet und damit vor dem Müll bewahrt werden kann. Pressekonferenz 24. November 2014 LR Rudi Anschober Seite 13 Studie über die Lebensmittelweitergabe an Sozialinitiativen In einer eigenen Studie wird aktuell untersucht, bei welchen Waren die Weitergabe von ansonsten im Abfall landenden Lebensmitteln an Sozialinitiativen bereits gut funktioniert und wo es Barrieren und Behinderungen, etwa rechtlicher Natur gibt. Ziel ist es, danach diese Barrieren zu entfernen, um auch die Weitergabe an Sozialinitiativen weiter zu verstärken. EU-Vorstoß beim Mindesthaltbarkeitsdatum Um die Menge von 89 Mio. Tonnen an Lebensmittelmüll in ganz Europa, oftmals auch noch ungeöffnete Produkte (3 % des Restabfalls in Oberösterreich) zu reduzieren, haben die Niederlande und Schweden im EU-Agrarrat nun den Vorschlag eingebracht, bei manchen, unbedenklichen Produkten auf die Ausweisung des Mindesthaltbarkeitsdatums zu verzichten. So könnten etwa Nudeln, Reis, Tee oder Kaffee bald schon ohne Datumsangabe in den Regalen unserer Supermärkte stehen. Die Kommission arbeitet dazu an der Mitteilung „Sustainable Food“. Pressekonferenz 24. November 2014