Handeln und Verhalten in der Kulturphilosophie von T

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Fernuniversität in Hagen
Institut für Philosophie
Wintersemester 2010/11
Schriftliche Hausarbeit
im Studiengang
BA Kulturwissenschaften mit Fachschwerpunkt
Modul P4: Kulturphilosophie
Thema der Hausarbeit:
Handeln und Verhalten
in der Kulturphilosophie von T. Parsons
Name:
Dirk Czarnetzki
Anschrift:
48147 Münster
Finkenstraße 28
Note: 2,7
1
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Einleitung
3
2. Der Begriff Kultur
4
2.1 Kultur die man betreibt
5
2.2 Kultur die man hat
5
2.3 Kultur in der man lebt
5
2.4 Kultur die man schaffen, fördern,
5
vermehren kann
3. Handeln und Verhalten als Verhaltens-Mechanismen
6
3.1 Kognition und Kathexis
6
3.2 Gemeinsamer Bedeutungsraum
7
3.3 Sozialisierung mittels Institutionalisierung
8
und Internalisierung
3.4 Stabilisierung des Wertesystems
9
4. Komplexe Gesellschaften
10
5. Zusammenfassung
11
6. Kritische Anmerkungen an Talcott Parsons Kulturphilosophie
12
6.1 Internalisierte Werte und Normen sind austauschbar
13
6.2 Handeln nur möglich nach internalisierten Werten
13
6.3 Normen und Werte als Bezugspunkt
14
7. Persönliche Einschätzung
Literaturverzeichnis
14
16
2
1. Einleitung
Grundlage der Hausarbeit ist die allgemeine Handlungstheorie nach Talcott
Parsons. Talcott Parsons war US-amerikanischer Soziologe, geboren am 13.
Dezember 1902 in Colorado Springs, Colorado, verstorben am 8. Mai 1979 in
München. Unter anderem Studium der Nationalökonomie an der Universität
Heidelberg von 1925 bis 1927, dortiges Hauptinteresse: Beschäftigung mit der
deutschen soziologischen Tradition, beispielsweise den Schriften von Max Weber.
Sein Hauptwerk: The Structure of Social Action erschien 1937.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszuarbeiten in wie weit das Individuum, oder auch
Gruppen derselben von der Kultur beeinflusst werden, der primär zu Grunde
gelegte Text stammt aus: Parsons, Talcott (1967): Einige Grundzüge der
allgemeinen Theorie des Handelns. In: Heinz Hartmann (Hrsg.): Moderne
amerikanische Soziologie. Münster. S. 153 - 171. Zuerst: Talcott, Parsons, Some
Highlights of the General Theory of Action, in Approaches to the Study of Politics,
Hg. Roland Young. 1958, S. 282 – 301.
Um von Kultur zu sprechen ist es sinnvoll diesen Begriff genauer zu betrachten,
dazu bietet es sich an Kultur anhand der vier historischen Grundbedeutungen zu
beschreiben. Mittels der Handlungstheorie von Talcott Parsons soll gezeigt werden
wie Kultur als ein System von Verhaltens-Mechanismen zu sehen ist und wie das
Verhalten in erster Linie durch soziale Systeme verknüpft ist. Um darzustellen wie
Kultur als soziales Teilsystem den Menschen prägt, sind verschiedene Ansätze
nötig. Herausgearbeitet werden die grundlegenden Kategorien die nötig sind um
Interaktionen zwischen den Individuen zu ermöglichen. Dazu gehört eine
Betrachtungsweise von Ungleichheiten und Veränderungen, die mittels der Begriffe
Kognition und Kathexis beschrieben werden können. Ein wichtiger Aspekt ist der
kulturbestimmte Lernprozess und die Frage, wie kann ein gemeinsamer
Bedeutungsraum von Zeichen entstehen um Handeln zu ermöglichen? Ein weiterer
Punkt geht auf die Sozialisierung mittels Institutionalisierung und Internalisierung
ein, es wird dargestellt wie das Individuum Teil eines System wird, wenn es
gesellschaftliche Normen und Werte verinnerlicht hat. Darauf aufbauend stellt sich
die Frage nach der Stabilisierung des gemeinsamen Wertesystems und den
grundlegenden Systemproblemen die damit einhergehen. In Bezug dazu werden
3
verschiedene Kontrollmechanismen vorgestellt, diese Mechanismen haben die
Aufgabe eine gewisse Stabilität im Verhaltenssystem zu gewährleisten, damit
Interaktionen entsprechend einer gemeinsamen Kultur verlaufen. Der letzte
Abschnitt widmet sich der Differenzierung, Spezialisierung von Gruppen oder
Kollektiven die durch Individuen gebildet werden und einen gemeinsamen
Bedeutungsraum besitzen und somit komplexe Objekte bilden. Danach werden in
der Zusammenfassung die wichtigsten Punke der Theorie noch einmal kompakt
dargestellt. Die kritischen Anmerkungen zum Verhaltenssystem beziehen sich auf
die Internalisierung von Werten und Normen. Erstens wird hinterfragt ob diese
austauschbar sind. Zweitens geht es um die Frage, ist ein Handeln innerhalb dieser
Theorie gegen internalisierte Werte und Normen möglich? Die dritte kritische
Anmerkung gilt der Untersuchung ob Handeln nur möglich ist, wenn Werte und
Normen als Bezugspunkt gegeben sind und stellt den Einfluss der Kultur dar.
Abschluss der Arbeit ist eine persönliche Einschätzung, in wie weit Kultur die
einzelnen Menschen oder auch Gruppen derselben prägt und der Ausblick auf eine
vom „Wir“ Gefühl getragene Kultur.
2. Der Begriff Kultur
Um zu erfassen, was unter Kultur zu verstehen ist, bietet es sich an Kultur mittels
der vier historischen Grundbedeutungen zu beschreiben (siehe auch: Hubertus
Busche, Georg Simmels „Tragödie der Kultur“ - 90 Jahre danach
http://www.fernuni-hagen.de/KSW/download/av/av_busche.pdf). Die ersten zwei
Bedeutungen beziehen sich dabei mehr auf das Individuum und letztere auf
Kollektive. Die einzelnen Kulturbereiche existieren nicht unabhängig voneinander,
sie sind voneinander abhängig. Wie an der Theorie des Handelns zu sehen sein
wird, sind die einzelnen Grundbedeutungen auch dort miteinander verknüpft. Die
Einteilung oder Anschauung der dargelegten vier Kulturbereiche bietet sich an um
die Kulturphilosophie von Talcott Parson zu veranschaulichen.
2.1 Kultur die man betreibt
Kultur leitet sich vom lateinischen Verb „colere“ ab, was so viel bedeutet wie
sorgfältig pflegen, bebauen, arbeiten aber auch wohnen. Von dieser Primärebene
der Sachkultivierung wurde der Begriff schon bald ins figürliche übertragen. Damit
war mehr die Geisteskultivierung, weniger die körperliche Kultivierung gemeint.
4
Umfassend ist eine Form gebende veredelnde Bearbeitung und Pflege durch den
Menschen gemeint. Die erste Grundbedeutung wäre somit eine Kultur die man
betreibt, z. B. Ackerbau, später auch Geisteskultur (Kultivierung des Geistes).
2.2 Kultur die man hat
Die Kultur die man hat, ist ein dauerhaft erworbener Zustand (Habitus), der
erreicht wird durch die Kultur, die man betreibt. Der Aufwand durch die Kultur die
man betreibt, steht in einem Ergebnis zum Haben von Kultur. Im Idealfall wird eine
größtmögliche
Vielfalt
aller
körperlichen
und
geistigen
Anlagen
zur
Vervollkommnung gebracht. In der Handlungstheorie ist hier die Internalisierung
des Normen- und Wertesystems anzusetzen.
2.3 Kultur in der man lebt
Zur Zeit der Aufklärung wurde der Kulturbegriff vom Individuum auf Völker und
Epochen übertragen, was zur dritten Grundbedeutung von Kultur geführt hat, die
Kultur in der man lebt. Ein gesellschaftlich gesteigertes Entwicklungsniveau
gegenüber den vergangenen Jahrhunderten wurde wahrgenommen. Kultur wurde
dementsprechend historisch und räumlich gesehen, es bildeten sich Beinamen, wie
z B. „griechische Cultur“, „europäische Cultur“ aber auch soziale Komponenten
die „Bürgerkultur“. Um diesen Kulturbegriff nicht einzuengen ist es wichtig
Kulturen anderer Gesellschaften nicht die eigene Perspektive aufzulegen, besser ist
es von Gesellschaften unterschiedlicher Kultur zu sprechen zwischen denen es
„transkulturelle“ Beziehungen gibt. (siehe auch: Welsch, Wolfgang (1992):
Transkulturalität. Lebensformen nach der Auflösung der Kulturen. In: Information
Philosophie 2, S.5-20). Bedingt durch die Sozialisierung ist Kultur, in der man lebt,
auch die Gesellschaftsstruktur.
2.4 Kultur die man schaffen, fördern, vermehren kann
Diese Grundbedeutung ist nicht rückführbar auf die ersten drei Grundbedeutungen,
es ist eine von höherer Würde geprägte Teilsphäre von der Kultur in der man lebt
und bezieht sich hauptsächlich auf Kunst, Philosophie und Wissenschaft. Dieser
Begriff kam durch eine Trennung von „Zivilisation“ und „Kultur“ zustande. Schon
Immanuel Kant hatte den Begriff der Kultur als eine moralische Lebenshaltung
beschrieben, die sich abgrenzt, gegen eine nach materiellen Wohlbefinden
orientierten Zivilisation. (siehe auch: Immanuel Kant: Idee zu einer allgemeinen
5
Geschichte in weltbürgerlicher Absicht. (1784). Akademie-Ausgabe, Bd. 8, S. 26).
Es geht bei der vierten Grundbedeutung darum dass man nicht nur Kultur hat,
sondern auch erzeugt.
3. Handeln und Verhalten als Verhaltens-Mechanismen
Talcott Parsons Kulturphilosophie ist zu verstehen als theoretischer Ansatz einer
Theorie des Handelns, die sich auf lebende Organismen bezieht. Handeln und
Verhalten (die beiden Begriffe können als synonym betrachtet werden) kann sich
einerseits auf das Verhältnis eines Gesamtorganismus zu Objekten der Umwelt
beziehen, andererseits auf die Beziehung zwischen den Organismen, die sich
zueinander verhalten. Die Begriffe Organismus und Gesamtorganismus können als
Individuum und Gesellschaft gedeutet werden. Ein Beispiel hierzu wäre eine
Firma, die nach außen hin mittels Warenaustausch Beziehungen zu den Kunden
unterhält, Beziehung: Gesamtorganismus zur Umwelt. Innerhalb der Firma gibt es
aber auch Beziehungen, wie beispielsweise die Absprache wann der Transport
einzelner Teile von A nach B erfolgen soll, Beziehung: Organismen zueinander.
Erste werden psychologische, zweite soziale Systeme genannt. Demnach ist also
der Organismus selbst als System von Verhaltens-Mechanismen in Beziehung zu
externen Objekten zu sehen und Kultur als ein System, das mit Verhalten in erster
Linie durch soziale Systeme verknüpft ist. Ziel ist es einen stabilen Systemzustand
zu erreichen oder zu erhalten.
3.1 Kognition und Kathexis
Im Verhaltenssystem gibt es verschiedene Zustände, die durch Verhalten
beziehungsweise Handeln entstehen. In Bezug zur Stabilität des Systems müssen
Gleichgewichtszustände, Ungleichgewichte aber auch Veränderungszustände
beschrieben und erfasst werden. Um diese Aufgabe zu lösen bieten sich die
Begriffe Kognition und Kathexis an. Kognition kann beschrieben werden durch
erfahren, erkennen. Es ist der Prozess der von außen als ein Bündel von Zeichen
auf die Systemmitglieder einwirkt und auf den Beobachter selbst, indem auf der
Ebene der Interaktion die Handlungen aller Systemmitglieder als Zeichen gedeutet
werden. Es handelt sich somit um ein Input von Informationen die von einer
Einheit aufgenommen werden. Diese Zeichen beeinflussen das Handeln aller
Systemmitglieder untereinander und erlangen so kathektische oder motivierende
6
Bedeutung, die für einen Ausgleich zwischen Befriedigung und Benachteiligung
sorgt. Kathexis beschreibt somit tatsächliche und mögliche Beziehungen zu einem
Objekt seiner Umwelt, damit ist der innere Zustand eines Objektes gemeint im
Sinne einer Befriedigung oder Ziel-Verwirklichung. Beide Begriffe beziehen sich
nicht auf Eigenschaften oder Zustände eines Organismus, sondern auf die
Verhaltenssysteme, das heißt Befriedigung und Ziel-Orientiertheit sind die
Bedingungen um ein Verhaltenssystem im Gleichgewicht zu halten, Stabilität zu
gewährleisten. Wenn die Zeichen nicht nur gedeutet werden, sondern sich auch
deren Sinn erschließt kann von Kommunikation gesprochen werden. Mit Hilfe
dieser Begriffe ist es also möglich das Handeln und Verhalten eines Objektes zu
erfassen. Einmal als Kognition, die den unabhängigen Prozess im System der
Umwelt-Objekte beschreibt und als Kathexis als Beschreibung der Einwirkung
eines Objektes auf den betreffenden Handelnden.
3.2 Gemeinsamer Bedeutungsraum
Aus der Zielorientiertheit der handelnden Objekte ergibt sich, das Ziele als
intentional angesehen werden können und folglich auch erlernbar sind. Um Ziele
zu erreichen sind Triebe notwendig, primäre Triebe wie essen, trinken, schlafen
usw., werden vom Organismus ohne Lernprozess verfolgt. Es sind die sekundären
Triebe die durch Interaktionen erlernt werden können, diese werden in Talcott
Parsons Theorie als kulturbestimmt betrachtet. Wenn Interaktion Intention und
Kommunikation beinhaltet, muss auch ein gemeinsamer Bedeutungsinhalt
vorhanden sein. Mit anderen Worten, wollen zwei Menschen in Kommunikation
treten und man will ihnen eine Absicht zuschreiben, ist es notwendig, das sie
Zeichen benutzen, die für beide annähernd gleiche Bedeutung haben. Wenn nun das
gemeinsames Kommunikationsmittel die Sprache ist, so müssen sich die
Interaktionspartner an die Konvention der Sprache halten. Das komplexe System
der Sprache muss konsistent sein in den Beziehungen zueinander, wie auch zum
Handlungssystem der Kultur. Es reicht nicht aus, wenn die Zeichen nur wahrgenommen werden, eine Deutung und Verknüpfung der Zeichen muss erfolgen.
Erst wenn die Verknüpfung durch den Lernprozess erfolgreich stattgefunden hat,
kann ein gemeinsamer Bedeutungsraum der Zeichen ausgemacht werden. Ein
Interaktionssystem bekommt also dadurch Stabilität, indem Zeichen zu einer Norm
werden. Eine sinnhafte Interaktion ist somit abhängig vom gemeinsamen
Normensystem und in wie weit sich die festgelegten Erwartungen, die damit
7
einhergehen, erfüllen. Wenn Zeichen für eine Vielzahl von Handelnden gemeinsam
gültig wird, können sich Gruppen von Individuen bilden. Ein Handlungssystem
kann somit ein Kollektiv sein, im Vergleich zu Einzelhandlungen repräsentieren
diese sinnhafte Objekte höheren Grades oder auch komplexe Objekte.
3.3 Sozialisierung mittels Institutionalisierung und Internalisierung
Der Einfluss von Normen auf die Stabilität von Interaktionssystemen hat auch
Einfluss auf die Motivation von Verhaltensweisen, sie können mit normdefinierten
Verhaltenserwartungen übereinstimmen oder davon abweichen. Ein Problem ergibt
sich daraus, dass bei Sozialsystemen von Institutionalisierung (Verfestigung) und
bei Persönlichkeitssystemen von Internalisierung (Verinnerlichung) von Normen
oder Werten gesprochen wird. Das zweite Problem ist bedingt durch das Wechselspiel zwischen Leistungen und Sanktionen die das Verhalten in Bezug auf die
Werte kontrollieren.
Motivation kann immer nur einer Einzelperson unterstellt werden, das Problem der
Internalisierung ist deshalb von größerem Interesse. Ziele und Werte die vom
Individuum verfolgt werden leiten sich aus der Kultur ab, in der das Individuum
sozialisiert wurde. Ist ein Mensch sozialisiert kann er nur in Übereinstimmung mit
seinen internalisierten Werten handeln, das internalisierte Wertesystem wirkt
hierbei als Kontrollmechanismus. Wie schon das Normensystem muss auch ein
Wertesystem erst erlernt werden. Der Lernprozess beginnt in der Kindheit, durch
Orientierung an verschiedenen Personen der sozialen Umwelt, wie zum Beispiel
Eltern, Geschwister, Lehrer, andere Kinder usw. Die Personen, die auch als
Objektsysteme bezeichnet werden, bieten verschiedene Rollenmuster an, die vom
Kind aufgenommen werden und mit dem Alter immer komplexer werden. Zur
grundlegenden Sozialisierung und Aufnahme kultureller Werte gehören auch
Sanktionen, diese können negativ oder positiv sein, im Sinne von Bestrafung und
Belohnung. Durch diese Sanktionen wird eine Verinnerlichung der vorhandenen
Wertesysteme beim Lernenden erreicht. Mit Ausnahme individueller Abänderungen, schöpferischen oder degenerativen Charakters, entstammt die
Persönlichkeit der allgemeinen Kultur, vermittelt durch sozialisierende Kräfte.
„Kurz, man kann sagen, dass die Sozialisierung sich auf diejenigen Vorgange
bezieht, durch die ein Mensch sich an die Normen der Gruppe anpasst, in die
hinein er geboren wurde, und an der er volle Teilhabe erwirkt.“ (Eugene L.
Hartley, Ruth E. Hartley: Die Grundlagen der Sozialpsychologie. (1969).
8
Rembrandt-Verlag, S. 144). Unter diesen Voraussetzungen kann es nur ein
kulturelles Wertesystem geben. Es kann nicht in ein soziales und personelles
System unterteilt werden, selbst wenn Persönlichkeit und Sozialsystem voneinander abweichen, ist es immer noch ein System. Das bedeutet, dass die
Wertinstitutionalisierung in einem Sozialsystem in der Persönlichkeit aller
Individuen internalisiert ist. Persönlichkeit und Sozialsystem bauen sich gegenseitig auf, stehen in Interdependenz zueinander und durchdringen sich gegenseitig.
Es entsteht somit eine gesellschaftliche Gemeinschaft, ein komplexes Netz (siehe
auch: T. Parsons: Das System moderner Gesellschaften. (2000). Juventa Verlag, 5.
Aufl., S. 23). Gerade weil das Netz und seine Entstehung so komplex ist, ist die
Internalisierung und Institutionalisierung bis zu einem gewissen Grad nicht
unterscheidbar, es ist von der Anschauungsperspektive abhängig.
3.4 Stabilisierung des Wertesystems
Da ein Sozialsystem immer von einem festen Wertesystem gekennzeichnet ist, ist
es ein primäres Ziel dieses Wertesystem zu stabilisieren. Wichtig ist es, dass die
allgemeingültigen Werte stabilisiert werden, Werte die vom Individuum
internalisiert wurden, können durchaus verformt sein und abweichen. Eine Folge
davon ist, dass immer gewisse Spannungen zwischen Persönlichkeit und
Erwartungen durch soziale Interaktionen entstehen. Die Integrität des Wertesystems
und der Institutionalisierungsgrad muss Störeinflüssen standhalten können.
Störeinflüsse haben immer einen Wandel des Systems im Blick und treten in Form
von zwei verschiedenen Arten auf. Die erste Art des Wandels ist von kultureller
Art, beispielsweise kann sich ein bestimmtes Glaubenssystem außerhalb des
relevanten Wertebereichs vollziehen. Hier wird dem Druck der sich durch
kulturelle Kanäle aufbaut entgegengesteuert damit das System stabil bleibt, es kann
als Funktion der Strukturbewahrung bezeichnet werden. Die zweite Art des
Wandels liegt in der Ebene der Motivation. Die Motivation einer Handlung
geschieht von innen heraus, über eine Verhaltenserwartung, die von außen
herangetragen wird. Motivationsspannungen können auftreten bei Nichterreichung
von Zielen oder auch durch enttäuschte Erwartungen in Interaktionen. Enttäuschte
Erwartungen treten auf, da Menschen füreinander intransparent sind. Ein Handeln
ist deshalb immer mit Ungewissheit gekoppelt, da Verstehen, wie auch
Missverstehen möglich ist. Ziel ist es die aufgetretenen Spannungen unter
Kontrolle zu bringen. Ein Handlungssystem hat demnach die Tendenz, wenn es
9
einmal entstanden ist, sich zu erhalten. Ist so ein System nicht vorhanden, wird es
durch Interaktionen gebildet. Um bestimmte Ziele zu verwirklichen ist es im
allgemeinen Interesse das System zu kontrollieren. Erreicht wird dieses durch
Bereitstellung allgemeiner Mittel zur Ereichung eines Ziels. Eine weitere
Möglichkeit ist die Handlungen der wichtigsten Einheiten so zu gestalten, dass sie
sich gegenseitig unterstützen und Solidarität bewahren. Dies wird auch das
funktionale Gebot der Systemintegration genannt. Um Stabilität zu erreichen sind
also folgende Systemprobleme zu bewältigen. Strukturbewahrung (einschließlich
Spannungskontrolle), Zielverwirklichung, Anpassung und Integration müssen
miteinander in Einklang gebracht werden. Soziale Abweichungen sollen unter
Kontrolle gebracht werden, wobei zu beachten ist, dass beispielsweise ein
bestimmtes Ziel nicht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Reserven
verfolgt werden sollte, denn unter dieser Voraussetzung würden andere Ziele, die
ebenfalls verfolgt werden müssen, außer Kraft gesetzt, weil für diese keine
Ressourcen mehr vorhanden sind.
4. Komplexe Gesellschaften
Innerhalb einer komplexen Gesellschaft gibt es immer Gruppen, Kollektive die sich
überschneiden, wie Familie, Unternehmen, Gemeinde, politische Ordnung. Der
andere Bereich der Differenzierung bezieht sich auf normative Muster wie Recht,
Bildung, Gesundheit, usw. So gesehen bilden alle Bereiche Teilsysteme eines
funktionalen Ganzen, jedoch treten innerhalb dieser Teilbereiche auch Systeme mit
Primärfunktionen auf. Diese Teilsysteme sind spezialisiert auf besondere Aufgaben
innerhalb des Systems. Als offensichtlicher Fall kann die Wirtschaft angesehen
werden, dieser Teil einer Gesellschaft hat das oberste Ziel Güter und Dienstleistungen für die einzelnen Teilsysteme einer Gesellschaft anhand der Nachfrage
und des Nutzen zur Verfügung zu stellen. Dieser gesellschaftliche Bereich
unterliegt einer ihm eigenen Institutionalisierung, dazu gehört beispielsweise die
Rolle der einzelnen Gesellschaftsmitglieder im Beruf, Verträge untereinander, wie
auch die industrielle Organisation. Durch die Spezialisierung auf ökonomische
Realität ergibt sich ein eigenes Wertesystem, das aber innerhalb des kulturellen
Wertesystems integriert ist. Unter dem Gesichtspunkt der Theorie des Handeln
können hier die gleichen Verhaltens-Mechanismen herausgearbeitet werden.
Deutlich wird dies am Beispiel der Beziehung von Haushalt zur Industrie. Das
Handeln ist wieder zielgerichtet und strebt nach Stabilität, Ungleichheiten werden
10
ausgeglichen zwischen Bereitstellung der Arbeitsleistung von Haushalten und
Lohnleistungen der Industrie. Durch den Lohn der wieder in Konsumgüter
umgesetzt wird entsteht ein Kreislauf, Ziel ist es diesen Kreislauf von Input und
Output stabil zu halten. Demnach liegt eine doppelte ausgleichende Verbindung
vor, es findet ein realer Austausch von Arbeitsleistung und Konsumgütern statt und
auf der anderen Seite der monetäre Austausch von Konsumausgaben und
Arbeitslohn. Die Konstellation Haushalt und Industrie ist in diesem Beispiel
vereinfacht dargestellt, denn jemand der zum System Haushalt gehört ist
gleichzeitig im System Industrie integriert. Probleme und Konflikte entstehen,
wenn Pflichten die zwischen den Systemen konkurrieren gelöst werden müssen.
(siehe auch: T. Parsons: Das System moderner Gesellschaften. S. 23)
5. Zusammenfassung
Handeln und Verhalten in der Kulturphilosophie von Talcott Parsons beinhaltet
mehrere kulturelle Ebenen. Die Kultur in der man lebt wird dargestellt durch
gemeinsame Normen und Wertesysteme, man kann sagen es ist der kulturelle
Überbau eines Verhaltenssystem. Dadurch bedingt entsteht für das Individuum oder
auch für Gruppen eine Kultur die man hat, es werden Normen und Wertesysteme
institutionalisiert und internalisiert. Ungleichheiten zwischen dem von der Kultur
geprägten Handelssystem werden mittels der Begriffe Kognition und Kathexis
beschrieben. Hierbei handelt sich um eine Aufnahme von Zeichen, die von
Gesellschaftsmitgliedern gedeutet werden, einen Sinn bekommen. Diese Zeichen,
die zu einer Information zusammenfließen beeinflussen das Verhaltenssystem im
Sinne eine Zielorientierung. Um Interaktion möglich zu machen ist ein gemeinsamer Bedeutungsraum notwendig, da ansonsten das Verhaltenssystem nicht stabil
ist. Die gemeinsame Sprache, die bestimmten Normen unterworfen ist, bildet ein
Teil des gemeinsamen Bedeutungsraums. Doch um Stabilität zu erreichen müssen
noch andere Faktoren hinzu kommen. Die sekundären Triebe der einzelnen
Gesellschaftsmitglieder müssen auf ein Ziel hin geformt werden. Schon in der
Kindheit werden bestimmte Rollenmuster eingeübt und zur Verhaltenskontrolle
bedient sich das Sozialsystem verschiedener Sanktionen, diese können positiv, im
Sinne von Belohnung sein oder negativ als Strafmaßnahme wirken. Damit soll ein
zielgerichtetes Verhalten gelernt werden um Teil einer sozialen Gruppe zu werden.
Ist der einzelne Mensch dann einmal sozialisiert wird er in Übereinstimmung mit
11
den internalisierten Werten handeln, die gesellschaftlich relevante Kultur geht
somit auf das Individuum über. Da jedoch auch Störeinflüsse auftreten können,
teils kultureller Art, wie auch Motivationsspannungen, muss diesen Systemproblemen mittels funktionaler Gebote entgegengesteuert werden, dafür werden
verschiedene Ressourcen eingesetzt. Eine weitere Betrachtung im Handelssystem
fällt auf Teilsysteme der Gesellschaft, die eine primäre Funktion übernommen
haben. Anhand des Teilsystems Wirtschaft wird veranschaulicht, dass auch solche
sozialen Einheiten mittels der Theorie des Handeln beschrieben werden können.
Die Kulturphilosophie von Talcott Parsons beinhaltet demnach folgende Punkte,
die Integration, Normenerhaltung, Zielverwirklichung und die Anpassung. (siehe
auch: T. Parsons: Das System moderner Gesellschaften. S. 20). Letztendlich sind es
diese Punkte, die eine soziale Gesellschaft ausmachen. Kultur ist ein System, das
mit Verhalten durch soziale Systeme verknüpft ist. Individuen und Gruppen sind
einem ständigen Lernprozess unterworfen um als Teil des Ganzen an einer
Zielverwirklichung und Stabilisierung durch Handeln und Verhalten mitzuwirken.
Der wohl wichtigste Punkt dabei ist die Integration des Individuums oder auch
Gruppen in eine bestehende Kulturform.
6. Kritische Anmerkungen an Talcott Parsons Kulturphilosophie
Wenn man die Theorie des Handelns als Kulturphilosophie darstellt, kommen
unweigerlich Fragen auf. Da es nicht möglich ist, im Rahmen dieser Arbeit, alle
Thesen der Handlungstheorie kritisch zu hinterfragen habe ich mich dabei auf das
Handeln mittels Normen und Werte beschränkt. Die Auswahl bietet sich in sofern
an, da erster Punkt eine Kritik an den internalisierten Werten und Normen der
Handlungstheorie darstellt, der zweite Punkt hinterfragt ob autonomes Handeln
überhaupt möglich ist und bietet eine kritische Betrachtungsweise. Die letzte
Anmerkung ist eine theoretische Auslegung unter dem Aspekt, dass Normen und
Werte als Bezugspunkt zum Handeln dienen und betrachtet die Konsequenz die
sich daraus herleitet.
6.1 Internalisierte Werte und Normen sind austauschbar
Durch Internalisierung von Normen und Werten einer gesellschaftlich relevanten
Kultur, soll es möglich sein, dass das Individuum sozialisiert wird. Das führt zu der
Annahme: Einmal sozialisiert kann der Mensch nur mit seinen internalisierten
12
Werten handeln. Da man aber in einer bestimmten Gruppe aufwächst und Werte
und Normen dieser Gruppe internalisiert, mit einbezogen Untergruppen wie
Kindergarten oder Schulsystem, würde eine Anpassung an einen anderen
Kulturkreis so gut wie unmöglich werden. Damit sind nicht nur Länder mit anderen
Gesellschaftssystemen gemeint, sondern auch innerhalb einer Gesellschaft gibt es
Systeme, die unterschiedliche kulturelle Prägungen haben. Zum Beispiel wäre es
demnach unmöglich von der Gruppe in der die Sozialisation stattfand in eine
andere Gruppe zu wechseln. Dies ist aber in den modernen Gesellschaften nicht der
Fall, es kommt vielmehr auf die eigene autonome Persönlichkeitsentwicklung an,
in wie weit der Wechsel oder auch das Leben in verschiedenen Kulturkreisen
gelingen kann. Wenn dem nicht so wäre, ist das weitere Leben beschränkt auf einen
gewissen Ausschnitt der gesamten Gesellschaft. Allerdings kann so ein Wechsel zu
einem Konflikt mit den einmal internalisierten Werten führen, dann wenn in der
neuen Gruppe andere Wert- und Normvorstellungen gegeben sind. Durch eine neue
Gruppenzugehörigkeit, kann sich das Handeln und Verhalten des Individuums
durch Internalisierung anderer Werte und Normen verändern. (siehe auch: Eugene
L. Hartley, Ruth E. Hartley: Die Grundlagen der Sozialpsychologie. (1969).
Rembrandt-Verlag, S. 325-340). Unter diesem Gesichtpunkt sind internalisierte
Normen und Werte immer von der jeweiligen Situation, in der sich das Individuum
befindet, abhängig.
6.2 Handeln nur möglich nach internalisierten Werten
Durch Sanktionen soll zielgerichtetes Handeln und Verhalten einer gemeinsamen
Kultur entsprechend gelernt werden. Durch erfolgreiche Sozialisierung ist das
Handeln und Verhalten in bestimmte Bahnen eines Norm- und Wertesystems
gelenkt worden. Der Handelnde ist durch die Verfügbarkeit bestimmter Mittel frei,
sein Handlungsziel in begrenzten Umfang selbst zu bestimmen, ansonsten sind
Sanktionen zu erwarten, die den Handelnden wieder auf ein bestimmtes Ziel hin
lenken, damit das Handlungssystem stabil bleibt. Unter diesen Voraussetzungen ist
ein Handeln unter normativen Gesichtspunkten unfrei, denn erst wenn der
Handelnde sich gegen eine Norm entscheidet ist er in diesem Sinne auch frei zu
handeln. Die Problematik stellt sich nun folgendermaßen, entscheidet er sich gegen
die Norm, ist mit Sanktionen zu rechnen. Unterwirft er sich in diesem Fall auf
Druck der Sanktionen der Norm, ist er erfolgreich sozialisiert worden. Handelt er
aber gegen die internalisierten Normen, das heißt er handelt autonom, so ist er im
13
Sinne der Handlungstheorie nicht sozialisiert. In dem Moment entsteht ein
Widerspruch zu der Aussage: Einmal sozialisiert kann der Mensch nur mit seinen
internalisierten Werten handeln. Hier wird die Annahme Kants zugrunde gelegt,
dass Freiheit als Eigenschaft aller vernünftigen Wesen vorausgesetzt werden muss.
(siehe auch: Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Meiner
Verlag 1999, Philosophische Bibliothek; Bd. 519, Seite 76-77).
6.3 Werte und Normen als Bezugspunkt
Das Verhaltenssystem kann auch folgendermaßen ausgelegt werden: Ein Handeln
ist ohne Bezug zu Werten und Normen nicht möglich. Daraus folgt, das eine
abweichende Handlung nach der Sozialisierung gar nicht mehr möglich ist, die
Sozialisierung wird zur Handlungsvoraussetzung. Die Entscheidung auf ein
persönliches Ziel hinzuwirken wurde demnach schon in der Vergangenheit
manifestiert und die Handlung ist schon eine vollendete Zukunft, weil sich das Ziel
auf einen Bezugspunkt in der Vergangenheit bezieht. Bei dieser Betrachtungsweise
ist die Persönlichkeit dem kulturellen Überbau ausgeliefert und das Verhalten ist
immer schon vorbestimmt. Selbst wenn sich Sinn und Zweck eines Aktes nicht
deuten lassen, offenbart sich dahinter eine Bestimmung. Das Handeln und
Verhalten des Individuums, aber auch einer Gruppe der Gesellschaft, ist vollkommen von der Kultur beeinflusst. In diesem Fall könnte man sogar von der
Vereinnahmung durch Kultur sprechen. (siehe auch: Alfred Schütz, Talcott Parsons:
Zur Theorie sozialen Handelns, Ein Briefwechsel. (1977). Suhrkamp Verlag, S. 4652).
7. Persönliche Einschätzung
Mit Sicherheit sind Verhalten und Handlungen von Individuen und Gruppen von
der Kultur beeinflusst, da eine Sozialisierung durch die Gesellschaft in der man lebt
stattgefunden hat. Der einzelne Mensch hat trotzdem die Freiheit sich für oder
gegen ein Norm und Wertesystem zu entscheiden. Menschen schrecken nicht vor
jeder Sanktion zurück, sondern versuchen Interaktionen in vielen Fällen so zu
gestalten, das Sanktionen ausbleiben, indem Interaktionen nicht öffentlich
ausgetragen werden. Sanktionen werden nicht automatisch verhängt, denn dafür
braucht es eine Überwachung von Menschen die auf ein bestimmtes System
hinarbeiten oder deren Bestreben es ist ein gegebenes System zu erhalten. Ein
14
Beispiel ist die Wiederstandsbewegung im zweiten Weltkrieg, dort gab es genügend
Fälle von Menschen die gegen die auferlegten Normen gehandelt haben.
Gesellschaftliche Werte und Normen bedürfen immer einer Diskussion unter
moralischen Gesichtspunkten, damit sich ein Verhaltenssystem zu einem
gemeinsam getragenen System aller Gesellschaftsmitglieder entwickelt. Kultur
wird dadurch zu einem Begriff der gefüllt werden kann. Es mag durchaus sein, dass
das System dabei an Stabilität einbüßt, doch sollte hinterfragt werden, ob unser
Kultursystem überhaupt stabil ist. Stabilität kann nur erreicht werden wenn alle
Gesellschaftsmitglieder ein „Wir“ Gefühl tragen. Dies darf kein „Wir“ Gefühl im
Nationalen Sinne sein, sondern muss die gesamte Weltbevölkerung unter sich
vereinen. In diesem Fall kann von einer Kultur der Menschheit gesprochen werden,
die verschiedene kulturellen Eigenarten der Völker in sich vereinen kann. Jeder
Mensch ist eine einzigartige Persönlichkeit, die von der Kultur geprägt ist und eine
der größten Aufgaben der Kulturbewahrung ist die Toleranz untereinander und das
zusammenwachsen zu einer Gemeinschaft, unter einer der größten kulturellen
Errungenschaften, den Menschenrechten. Kultur ist nur möglich im Miteinander
der Menschen, wie es auch in der Kulturphilosophie von Talcott Parsons dargestellt
wurde. Leider suggeriert uns heutzutage auch die Werbung etwas anderes. Wie
beispielsweise: „Unterm Strich zähl ich“ (Postbank). Diese Werbung ist auf eine
egoistische Haltung des einzelnen Menschen ausgelegt und das ist nur ein Beispiel
von vielen. Durch die Verschiebung vom „Wir“ Gefühl zum „Ich“ Gefühl sind wir
dabei, unsere Kultur in der man lebt abzuschaffen. (siehe auch: Norbert Elias: Die
Gesellschaft der Individuen. (2003). Suhrkamp Verlag, Kapitel 3, S. 209-217). An
dieser Stelle kommt nochmals die von Immanuel Kant beschriebene Trennung der
Begriffe Kultur und Zivilisation zum tragen. Kultur als eine moralische
Lebenshaltung die sich abgrenzt, gegen eine nach materiellen Wohlbefinden
orientierten Zivilisation.
„Eine Kultur ist das Treibhaus, das es den menschlichen Fähigkeiten erlaubt, sich
zu entwickeln, und zugleich das Gefängnis, das sie einengt.“ (Aldous Huxley)
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Literaturverzeichnis
Parsons, Talcott (1967): Einige Grundzüge der allgemeinen Theorie des Handelns.
In: Heinz Hartmann (Hrsg.): Moderne amerikanische Soziologie. Münster. S. 153 171. Zuerst: Talcott, Parsons, Some Highlights of the General Theory of Action, in
Approaches to the Study of Politics, Hg. Roland Young. 1958, S. 282 – 301
Hubertus Busche, Georg Simmels „Tragödie der Kultur“ - 90 Jahre danach
http://www.fernuni-hagen.de/KSW/download/av/av_busche.pdf (vom 04.12.2010)
Welsch, Wolfgang (1992): Transkulturalität. Lebensformen nach der Auflösung
der Kulturen. In: Information Philosophie 2, S.5-20.
Immanuel Kant: Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht.
(1784). Akademie-Ausgabe, Bd. 8
T. Parsons: Das System moderner Gesellschaften. (2000). Juventa Verlag, 5. Aufl.
Eugene L. Hartley, Ruth E. Hartley: Die Grundlagen der Sozialpsychologie.
(1969). Rembrandt-Verlag, S. 143-146
Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Meiner Verlag 1999,
Philosophische Bibliothek; Bd. 519, Seite 76-77)
Alfred Schütz, Talcott Parsons: Zur Theorie sozialen Handelns, Ein Briefwechsel.
(1977). Suhrkamp Verlag, S. 46-52
Norbert Elias: Die Gesellschaft der Individuen. (2003). Suhrkamp Verlag, Kapitel
3, S. 209-217
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