Übungsbeispiele Statistik II für VolkswirtInnen — SS 2005 1 Diskrete und stetige Verteilungen 1.1 Es sei X die Anzahl der in einer Vierkinderfamilie geborenen Knaben. Man bestimme die Wahrscheinlichkeitsfunktion dieser Zufallsvariablen, wenn die Wahrscheinlichkeit einer Knabengeburt • p = 0.5 • p = 0.512 (Schätzung aus einer Geburtenstatistik) beträgt. Bestimmen Sie für beide Fälle auch den Erwartungswert und die Varianz. 1.2 Berechnen Sie unter der Annahme, dass eine Knabengeburt mit einer Wahrscheinlichkeit von p=0.512 auftritt, die Wahrscheinlichkeit, dass das • erste • zweite • dritte • vierte Kind einer Familie das (i) erstgeborgene Mädchen bzw. (ii) das zweitgeborene Mädchen ist. 1.3 In einer Lieferung von 120 Lebensmittelpaketen befinden sich 25 verdorbene. 20 Pakete werden zufällig herausgegriffen und geprüft. Weiters bezeichne X die Anzahl der endeckten verdorbenen und Y die Anzahl der entdeckten guten Pakete. • Man bestimme Erwartungswert und Varianz der beiden Zufallsvariablen. • Berechnen sie die Wahrscheinlichkeiten P (1 ≤ X ≤ 3) und P (14 ≤ Y ≤ 17) 1.4 Fünf von 1000 Patienten reagieren auf ein bestimmtes Medikament allergisch. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass von 300 Behandelten • 3 Personen • 3 oder mehr Personen allergisch reagieren? 1 DISKRETE UND STETIGE VERTEILUNGEN 1.5 Die Lebensdauer (in Stunden) eines bestimmten Typs von Glühbirnen sei exponentialverteilt mit Dichtefunktion 1 e−x/1000 x≥0 f (x) = 1000 0 x<0 . Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig ausgewählte Glühbirne eine Lebensdauer von weniger als 1000 Stunden hat. Zeichnen Sie auch den Graphen der Dichtefunktion. 1.6 Die Zufallsvariable X sei standardnormalverteilt [N (0, 1)]. Man bestimme die Wahrscheinlichkeit folgender Ereignisse: a) {X ≤ 1.31} d) {X > −2.32} g) {−0.2 < X ≤ 0.1} b) {X > 3.2} e) {−1 < X ≤ 1.5} h) {|X| ≤ 2} c) {X < −0.1} f) {−3 < X ≤ 3} i) {X 2 < 4} 1.7 W. Winkler fand bei einer Untersuchung von Mistelbacher Rekruten des Jahrganges 1913, dass deren Körpergröße X mit guter Näherung als normalverteilte Zufallsgröße mit Mittelwert 166 cm und einer Standardabweichung von 6 cm betrachtet werden kann. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit der folgenden Ereignisse: a) {X ≤ 150} b) {X > 170} c) {160 < X ≤ 184} . 1.8 X ∼ N (5, 9); gesucht ist c für: a) P (X > c) = 0.75 b) P (|X − 5| < c) = 0.95 . 1.9 X ∼ N (µ, σ 2 ); Es gelte P (X ≤ 3) = 0.80: (a) µ = −2 σ=? (b) σ = 2 µ=? 1.10 Die tägliche Nachfrage nach einem Gut sei normalverteilt mit µ = 200 und σ = 20. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die gesamte Nachfrage nicht erfüllt werden kann, wenn noch i) 230 bzw. ii) 280 Stück auf Lager sind? 1.11 X ∼ N (4, 25). Welche Verteilungen haben 2X, −X und 3X − 12? 1.12 Bei einer Volksabstimmung haben 70% der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass in einer Stichprobe von 500 Stimmberechtigten mindestens 200 Nichtwähler enthalten sind? 1 Übungsbeispiele Statistik II für VolkswirtInnen — SS 2005 1.13 Eine Lieferung wird abgelehnt, wenn in einer Stichprobe von 500 Stück mindestens 5 defekte Stück enthalten sind. Wenn nun tatsächlich 0.5% der Stücke defekt sind, wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass die Lieferung abgelehnt wird? Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit mithilfe folgender Verteilungen: 1 DISKRETE UND STETIGE VERTEILUNGEN 1.17 Das Gewicht einer Bevölkerung sei nach N (72, 100) verteilt. Wie groß muss der Stichprobenumfang gewählt werden, damit das mittlere Gewicht der Personen mit einer Wahrscheinlichkeit von (a) 0.9 (b) 0.95 (c) 0.99 mehr als 70 kg beträgt? (a) Binomialverteilung (b) Poissonverteilung (c) Normalverteilung 1.14 Eine beliebig verteilte Zufallsvariable X hat einen Erwartungswert von µ = 72 und eine Standardabweichung von σ = 3. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass für den Mittelwert X einer Stichprobe von 80 Werten gilt: a) X ≤ 71.1 b) X > 72.5 Für welchen Wert c gilt c) P (X > c) = 0.90 d) P (X > c) = 0.95 ? 1.15 Eine Buchhandlung betrachtet die monatliche Nachfrage nach einem bestimmten Sachbuch als Zufallsgröße X mit der folgenden Wahrscheinlichkeitsfunktion: Nachfrage 0 1 2 3 4 5 6 Wahrscheinlichkeit 0.02 0.05 0.30 0.27 0.20 0.10 0.06 (a) Wie groß ist der Erwartungswert der Nachfrage? (b) Wie stark streut der Erwartungswert der Jahresnachfrage? (c) Es wurden 40 Exemplare zu Jahresbeginn für den Verkauf bereitgestellt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Bestand spätestens Ende November des Jahres verkauft ist (es wird vorausgesetzt, dass die Nachfragemengen in den einzelnen Monaten voneinander unabhängig sind und die gleiche Verteilung haben)? 1.16 Das Gewicht einer Bevölkerung sei nach N (72, 100) verteilt. Wie groß muss der Stichprobenumfang gewählt werden, damit das mittlere Gewicht der Personen mit einer Wahrscheinlichkeit von a) 0.9 b) 0.95 c) 0.99 mehr als 10 kg beträgt? 2