M∪Φ X Lehrstuhl Übungen zur Vorlesung Mathematik für Informatiker I Wintersemester 2016/2017 Prof. Dr. Knut Hüper, Thorsten Reichert Aufgabenblatt Nr. 5 14.11.2016 (?? Punkte. Abzugeben bis 21.11.2016 um 12:00 Uhr) Hausaufgaben Aufgabe 5-1: Lösungen von Rekursionsgleichungen Sei m die letzten zwei Ziffern ihrer Matrikelnummer (für die Matrikelnummer 1234567 wäre m = 67). Wir betrachten die rekursiv definierte, ganzzahlige Folge (es gilt an ∈ für alle n ≥ 0) an+1 := 7 · (an − 5)2 mod (m + 42) a0 := 3. Z Schreiben Sie ein Programm, das a500 berechnet. Ihr Programm sollte für m ∈ {67, 68, 69} folgende Werte berechnen: m 67 68 69 a500 104 73 40 Hinweis: a mod b bezeichnet den Rest der Ganzzahldivision von a/b. Es gilt also 10 mod 3 = 1 (denn 10/3 = 3 Rest 1). mod entspricht in vielen Programmiersprachen dem Operator %. Hinweise zur Bearbeitung: Geben Sie für jedes Mitglied Ihrer Arbeitsgruppe (sprich für jeden Namen auf Ihrer Abgabe) m und a500 an. Drucken Sie außerdem den relevanten Teil des Sourcecodes Ihres Programms aus und tackern Sie diesen an die Abgabe. Sie können eine sinnvolle Programmiersprache ihrer Wahl benutzen (kein Brainfuck, Malbolge, Lolcode, etc!) (3 Punkte) Aufgabe 5-2: Beschränktheit von Folgen i) Finden Sie eine beschränkte Folge (an )n∈N die nicht konvergiert. (2 Punkte) ii) Zeigen Sie, dass die Folge der Fibonacci-Zahlen fn f0 := 0 f1 := 1 fn := fn−1 + fn−2 (3 Punkte) nicht beschränkt ist. 1 Aufgabe 5-3: Berechnung von Grenzwerten i) Sei (an )n∈N eine Folge mit 0 ≤ an ≤ 42 für alle n ∈ lim n−→∞ N. Berechnen Sie an . n (2 Punkte) ii) Berechnen Sie 3n3 − 8n2 + 2n + 5 . n−→∞ (n − 1) · (n2 + 1) · (2 − 2n) lim (2 Punkte) Aufgabe 5-4: Monotonie und Sandwiches R √ √ Sei a ∈ mit a ≥ 1. Wir betrachten die Folge an := n a. Hierbei bezeichnet n a die n-te Wurzel von a, die analog zur “normalen” Wurzel (der 2-ten Wurzel) als √ r = n a :⇐⇒ (rn = a) ∧ (r > 0). definiert ist. Es gilt also ann = a für alle Folgenglieder. Wir wollen in dieser Aufgabe zeigen, dass die Folge (an )n∈N konvergiert und ihren Grenzwert bestimmen. i) Zeigen Sie, dass an ≥ 1 für alle n ∈ N gilt. (1 Punkt) ii) Zeigen Sie, dass (an ) monoton fallend ist. (1 Punkt) Mit dem Monotoniekriterium wissen wir nun also, dass (an ) konvergiert. Wir werden als nächstes zeigen, dass der Grenzwert von (an ) tatsächlich 1 ist. Wir betrachten zunächst den Spezialfall a = 1: iii) Zeigen Sie, dass limn→∞ an = 1 gilt wenn a = 1 ist. (1 Punkt) Für den Rest der Aufgabe können wir uns also auf a > 1 beschränken. Wir beginnen damit, folgende Abschätzungen zu beweisen: iv) Zeigen Sie, dass für alle n ∈ N gilt. √ √ 1 n a−1< 1+n na−1 n (1 Punkt) N v) Benutzen Sie die Bernoulli-Ungleichung (1 + x)n ≥ 1 + nx für alle x ≥ −1 und n ∈ , um zu zeigen, dass 1 n √ √ 1 1+n na−1 ≤ 1+ na−1 n n für alle n ∈ gilt. (1 Punkt) N vi) Zeigen Sie, dass für alle n ∈ N gilt. n √ 1 a 1+ na−1 = n n (1 Punkt) Schließlich haben wir alle Zutaten um den Grenzwert von (an ) zu bestimmen: 2 √ vii) Zeigen Sie, dass aus der Ungleichung n a − 1 < na (iv), v) und vi) kombiniert), der Ungleichung an ≥ 1 (aus i)) und dem Sandwich-Theorem folgt, dass der Grenzwert von (an ) gleich 1 ist. (2 Punkte) Hinweise: Sie können die folgenden intuitiven Rechenregeln ohne Beweis verwenden (Sie benötigen nicht alle davon, um die Aufgabe zu lösen). • Für reelle Zahlen r1 , r2 > 1 und z > 0 gilt r1 · z > z und r1 · r2 > 1. Analog gilt für reelle Zahlen 0 ≤ s1 , s2 < 1 stets s1 · z < z und s1 · s2 < 1. • Für reelle Zahlen r, s ≥ 0 gilt rn > sn genau dann, wenn r > s gilt. Sie können außerdem in jeder Teilaufgabe alle vorherigen Ergebnisse benutzen (auch wenn Sie die vorherigen Teilaufgaben nicht lösen konnten). 3