Wie Sie Reproduktionsmedizin in Ihren Ordinationsalltag integrieren

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Der reproduktionsmedizinische
Basis Ultraschall
Die Ultraschalluntersuchung ist ein unverzichtbarer Bestandteil sowohl in der Abklärung als auch in der
Therapie des unerfüllten Kinderwunsches.
Der
Reproduktionsmedizinische
BasisUltraSchall
(ReBUS)
wird
zu
Beginn
der
Kinderwunschbehandlung durchgeführt. Der optimale Zeitpunkt ist der 2. - 4. Tag des
Menstruationszyklus. Bei einem unregelmäßigen Monatszyklus wird der Basisultraschall zu Beginn
einer spontan aufgetretenen oder einer medikamentös ausgelöste Blutung durchgeführt. Dies ist der
optimale Zeitpunkt zur Messung der antralen Follikel. Dabei werden in einer adäquaten Vergrößerung
alle Follikel zwischen 2 und 10mm Durchmesser seitengetrennt gezählt und als Gesamtwert AFC (=
Antral Follikel Count) angegeben ( Broeckmans et al 2010):
AFC >10 gute ovarielle Reserve
AFC <6 verminderte ovarielle Reserve
Abb.: antrale Follikel
Differentialdiagnostisch dazu lässt sich das PCO (polyzstische Ovar:
per definitionem > 10 antrale Follikel pro Schnittebene) manchmal
nur schwer abgrenzen.
Das typische sonografische Bild der
polyzystischen Ovarien geht in die Definition des Syndroms ein (Oligo-/Amenorrhoe,
Hyperandrogenämie), kann jedoch auch isoliert und ohne endokrine Veränderungen vorkommen.
Bei der Beurteilung des Myometrium wird das Augenmerk auf Myomknoten und deren Bezug zum
Cavum uteri gelegt. Einen besonderen Einfluss auf die Fertilität haben submuköse Myome. Nach einer
Resektion derselben zeigen sich in Vergleichskontrollstudien deutlich höhere Schwangerschafts- und
Lebendgeburtenraten (Narayan et al 1994; Phelan et al. 1995).
Aber auch intramurale Myome haben einen Einfluss auf die Fertilität, falls diese den Tubenwinkel
einengen und so zu einem mechanischen Tubenverschluss führen, bzw. wenn intramurale Myome zu
einer Verdrängung des Cavum uteri führen. Studien zeigen, dass, wenn eine unklare Sterilität bei
gleichzeitig vorhandenen submukösen oder intramuralen Myomen vorliegt, eine operative Entfernung
derselben die Implantationsraten deutlich steigert (Shokeir et al. 2010).
Abb. Lageschema der Myome
OA Dr. Christoph Kindermann
Reproduktionsmediziner
Lazarettgasse 16, A - 1090 Wien
Web: www.kinderwunschzentrum.at
Abb. intramurales Myom
Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (Schleimhautpolypen oder Myompolypen) lassen sich in
der ersten Zyklushälfte ebenfalls besser darstellen als in der zweiten. In einem luteinisierten
echodichten Endometrium fällt die Abgrenzung zu einer ebenfalls meist echodichten Raumforderung
schwer.
Abb. Gebärmutterschleimhaut mit Polyp
Abb. luteinisiertes Endometrium
Die Hysterosonografie mit einer intrauterinen Kochsalzinfusion hat sich zur Diagnostik von Polypen
und Myomen in Studien als geeignet erwiesen (Grimbizis et al. 2010).
Uterine Fehlbildungen treten mit einer Häufigkeit von etwa 2% auf (Funk u.Fendel 1988). Diese
reichen von der Aplasie, doppelter und einseitiger Anlage bis zur leichtesten Formveränderung, dem
Uterus arcuatus. Von Bedeutung für das Auftreten einer Sterilität oder Infertilität ist vor allem der
Uterus subseptus und septus. Somit ist bei jeder Art einer gestörten Integrität des Cavum uteri eine
diagnostische Hysteroskopie indiziert.
Abb. Uterus bicornis und subseptus
Die Tubenfunktion ergibt sich aus dem Zusammenspiel zwischen Tubenperistaltik, Zusammensetzung
des Tubensekretes und dem Fluss im Tubenlumen sowie aus den Druckverhältnissen zwischen
Gebärmutter und Eileiter (Zervomanolakis et al. 2007). Nur bei wenigen Frauen mit Sterilität zeigt sich
eine sonographisch fassbare Tubenpathologie in Form einer Hydro- oder Pyosalpinx. Da die
sekretorische Aktivität der Tube in der 1.Zyklushälfte zunimmt und ihren Höhepunkt zur Ovulation
erreicht, lassen sich Flüssigkeitsansammlungen in den Tuben oftmals nur in der späten Follikelphase
darstellen. Typisch ist die Form einer Zyste, die sich in der 2. Ebene als längliche Struktur mit den
typischen Pseudosepten darstellt.
Abb. Hydrosalpinx
OA Dr. Christoph Kindermann
Reproduktionsmediziner
Lazarettgasse 16, A - 1090 Wien
Web: www.kinderwunschzentrum.at
Das sonografische Zyklusmonitoring dient der erweiterten Abklärung der Sterilität. Der optimale
Zeitpunkt errechnet sich aus der durchschnittlichen Zykluslänge minus 14 Tage. Das Endometrium
zeigt präovulatorisch ein typisch mehrschichtiges Bild („triple line“) mit einer echodichten Mittellinie,
und misst im Durchschnitt 12mm doppelte Endometriumsdicke.
Abb. Gebärmutterschleimhaut kurz vor dem Eisprung
Manchmal lassen sich an Hand eines „unruhigen“ Mittelechos gerade zu diesem Zeitpunkt kleinste
pathologische Veränderungen des Endometrium entdecken.
Abb. Endometriumpolypen
Die Größe des Leitfollikels berechnet sich aus zwei, im rechten Winkel aufeinander stehenden
Messungen, und deren daraus ermittelten Medianwert. Bei Mehrfachkontrollen zeigt sich ein lineares,
vorhersagbares Wachstum. Die Ovulation tritt bei einem Durchmesser von 17-26mm (durchschnittlich
21mm) auf.
Abb. Follikelmessung
OA Dr. Christoph Kindermann
Reproduktionsmediziner
Lazarettgasse 16, A - 1090 Wien
Web: www.kinderwunschzentrum.at
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Fertilitätsoptimierende Chirurgie Das Wichtigste im Überblick
Tubenverschluss
● Ampullärer Verschluss und Hydrosalpinx: signifikant verminderte spontane Konzeptionsrate
(Partialverschluss) und erhöhte EUG Rate; signifikant verminderte Implantationsrate (IVF);
OP: Empfehlung Stomatoplastik (LBR bis 50%, erhöhte Implantationsrate bei IVF/ LBR 25%);
Nachteil EUG Rate 5-9% bei Tubenerhalt. Bei ausgeprägter Mucosaschädigung Tubektomie
(Implantationsrate IVF signifikant erhöht postoperativ; LBR 25%); EUG Rate 1-2%
● Isthmischer Verschluss: Spontane Konzeption unwahrscheinlich; Indikation zur IVF, jedoch
chirurgische Intervention zur Erhöhung der spontanen Konzeptionsrate sinnvoll und erwägen.
OP: Resektionsanastomose (mikrochirurgisch oder minimal invasiv) LBR bis 45%; EUG Rate bis
7%. Weitere Alternative hysteroskopische Isthmusdilatation (LBR bis 30%).Nach Tubenligatur
Reanastomosierung in Abhängigkeit des Defektes LBR bis 50%.
Uterus myomatosus und Uterusfehlbildungen
● Myom subserös oder gestielt: KEINE Reduktion der Konzeptionswahrscheinlichkeit oder
Erhöhung der Abortrate.
OP: nicht indiziert bzgl. Fertilitätsoptimierung
● Myom intramural über 4 cm Durchmesser OHNE Cavumdeformation: verminderte spontane
Konzeptionswahrscheinlichkeit möglich, Datenlage zur chirurgischen Intervention unklar; bei
IVF signifikant reduzierte LBR (15-20%) bewiesen, trotzdem umstritten.
● Myom intramural über 4 cm Durchmesser MIT Cavumdeformation oder submucöses Myom über
2 cm Durchmesser: verminderte spontane Konzeptionswahrscheinlichkeit, reduzierte
Implantationsrate (IVF), erhöhte Abortrate (bis 30%) Datenlage zur chirurgischen Intervention
empfiehlt operative Resektion!
OP: Resektion minimal invasiv (limitiert durch a) Größe b) Anzahl 3) Erfahrung Operateur) oder
hysteroskopisch bei submucösen Myomen bis max. 3 cm Durchmesser (cave: TURR Syndrom,
Bilanzierung und Erfahrung).
● Uterus septus/subseptus: signifikant erhöhte spontane Abortrate; Effekt auf Fertilität
umstritten
OP: Empfehlung Septumresektion prophylaktisch vertretbar; bei Abortus habitualis und
Subfertilität indiziert.
Univ.Doz.Dr. Gernot Hudelist, MSc
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Abteilung für Gynäkologie, KH der Barmherzigen Brüder Wien
Woman & Health Ordinationsgemeinschaft
Laurenzerberg 2, 1010 Wien
Mail: [email protected]
1
Endometriose
Äthiologie
● Peritoneum: Chronisch-inflammatorisches Mileu – marginal verminderte Konzeptionsrate
(spontane SS und IVF)
● Tube: verminderte bzw. gestörte Tubenmobilität durch sekundäre Adhaesionen als auch durch
Dysperistaltik der Tubenmuscularis
● Ovar: gestörte Follikulogenese (reduzierte follikuläre Wachstumsrate, reduzierte Größe
dominanter Follikel), technisch erschwerte Punktionsbedingungen (IVF) bei Endometriom und
sekundären Adhaesionen
● Uterus/Rectum: Dysperistaltik und verzögerter Spermientranspost
verminderte endometriale Funktion/ Rezeptivität – gestörte Implantation
bei
Adenomyosis,
Operative Therapie
● Peritoneum: Peritonealendometriose nur marginal relevant für spontane Konzeption – NNT 12
(12 OPs für 1 SS).
IVF: umstritten; ESHRE Leitlinie empfiehlt Resektion, IVF LBR gering erhöht.
● Tube: IVF-Indikation zur Tubektomie bei Sactosalpinx – Erhöhung der SS Rate; OP – Erhöhung
ovariell-tubarer Mobilität – Erhöhung spontaner SS Rate (EFI)
● Ovar: Endometriom <4 cm und Beschwerdefreiheit: expektatives Vorgehen oder IVF.
Endometriom >4 cm und Beschwerdefreiheit: Erwägen einer operativen Intervention bei
a) ausgedehnten bilateralen großen Endometriomen
b) technisch erschwerten Punktionsbedingungen bei geplanter IVF
c) sonomorphiologischen M Kriterien (IOTA) – Neoplasiediagnose/Ausschluss
Endometriom <4 oder > 4cm und Beschwerden/ QoL: Ausschälung durch erfahrenen Operateur
und Ovarialrekonstruktion, ggf. Ovariopexie (Adhaesionsprophylaxe) – SS Rate postoperativ bis
50%.
● Rectum – TIE (tief infiltrierende Endometriose):
TIE und Beschwerdefreiheit: reproduktionsmedizinische Maßnahmen/ IVF maximal 3-4 Zyklen,
dann Erwägung OP in individueller Situation
TIE und Beschwerden/ QoL: operative Intervention (RO Resektion ideal) durch erfahrenes Team
Gynäkologe/Chirurg/Urologe in Kooperation IVF Mediziner mit adäquater Fallzahl und
standardisiertem Komplikationsmanagement als auch Nachsorge – signifikante Erhöhung der
Lebendgeburtenrate ca. 50%
Univ.Doz.Dr. Gernot Hudelist, MSc
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Abteilung für Gynäkologie, KH der Barmherzigen Brüder Wien
Woman & Health Ordinationsgemeinschaft
Laurenzerberg 2, 1010 Wien
Mail: [email protected]
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Akademie Kinderwunschzentrum
Gewinnung
• 2 bis 7 Tage sexuelle Karenz
• steriler Plastikbecher
Blick über den Tellerrand:
Spermiogramm nach WHO 2010
Simone Stadlbacher, Clinical Embryologist
[email protected]
• Patientenidentifikation
• Blase entleeren
• Hände und Penis waschen
• Kondome ohne spermizide Beschichtung
Allgemeines
Verflüssigung
• Becher während des Transports warm halten
• 15 – 60 Minuten
• vorgeheizte Wärmeplatte (37°C)
• verzögerte Verflüssigung - Hinweis auf
• Verarbeitung des Samens innerhalb 1 Stunde
Infektion
• Samen durch Schwenken gut mischen
• Zugabe von Medium (z.B. PBS) oder Bromelin
• Patientenidentifikation
• kein vigoröses Pipettieren
Aussehen und Geruch
Viskosität
• „kastanienblütenartiger“ Geruch
• Samen von Pipette abtropfen lassen
• homogen
• normal: es bilden sich kleine, einzelne Tropfen
• opaleszent
• erhöht: es bilden sich Fäden über 2cm Länge,
• rötlich – braun: Hämatospermie
kann Hinweis auf eine Infektion sein
• gelblich: Gelbsucht, Vitamine, lange Karenz
Simone Stadlbacher, Clinical Embryologist
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Akademie Kinderwunschzentrum
Volumen
pH-Wert
• genaue Messung – Berechnung der
• pH Indikator Papier
Gesamtspermienzahl
• sofort ablesen
• Referenzwert: ≥ 1,5 ml
• Referenzwert: ≥ 7,2
• Hypospermie
• niedriger pH-Wert: in Kombination mit
• Über 6 ml Volumen – Hinweis auf Infektion
niedrigem Volumen Hinweis auf Obstruktion
Konzentration ≠ Dichte
Beweglichkeit
• Maklerkammer
• vorgewärmte Maklerkammer
• 10 kleine Quadrate des Rasters
• Mikroskop mit integrierter Wärmeeinheit, 20er
→ Millionen SZ/ml
Objektiv
• mindestens 100 SZ auszählen, 20er Objektiv
• mindestens 100 SZ zählen
• Gesamtspermienzahl = Konzentration x Volumen
• progressiv, non-progressiv, immotil
• Referenzwert: Gesamtzahl ≥ 39 Mio
• Referenzwert: progressive Motilität ≥ 32%
Vitalität
Agglutinationen
• Gesamtbeweglich ≤ 40%
• motile SZ haften aneinander
→ Vitalitätstest
• Eosin – Nigrosin Färbung
• farblos – vital
• rosa – tot
• Referenzwert: ≥ 58%
Simone Stadlbacher, Clinical Embryologist
• Anti-Spermatozoen-AK
• IgG oder IgA
• MAR – Test
Referenzwert: < 50%
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Akademie Kinderwunschzentrum
Aggregate
Morphologie
• unspezifisch
• Ausstrich herstellen
• immotile SZ verklumpen
• Diff-Quick Färbung
• motile SZ haften an anderen Zellen
• dünne Stelle auszählen
• mindestens 100 Zellen zählen, 100er Objektiv
mit Immersionsöl
• Referenzwert: ≥ 4% normale Formen
Morphologie - Kopf
Normale Samenzelle
• oval, gleichmäßige Konturen, glatt
• 40 – 70% Akrosomregion
• keine Vakuolen in der postakrosomalen
Region
• höchstens 2 kleine Vakuolen (nicht mehr als
20% des Kopfes) in der Akrosomregion
Kopfdefekte
Simone Stadlbacher, Clinical Embryologist
Kopfdefekte
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Akademie Kinderwunschzentrum
Morphologie –
Mittelstück und Schwanz
Mittelstück- und
Schwanzdefekte
• Mittelstück: schmal, gleichmäßig, ca. dieselbe
Länge wie der Kopf, Ansatz entsprechend der
Hauptachse des Kopfes
• Schwanz: schmäler als das Mittelstück, ca. 10
Kopflängen lang
Andere zelluläre Elemente
Andere zelluläre Elemente
• Epithelzellen
• Leukozyten: kann Hinweis auf Infektion sein
Referenzwert < 1 Mio/ml
• Germinalzellen: unreife Vorläuferzellen,
gestörte Spermiogenese
Referenzwerte
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•
Volumen
pH
Spermienkonzentration
Gesamtspermienzahl
Progressive Motilität (PR)
Gesamtbeweglichkeit (PR + NP)
Morphologie
Leukozyten
Vitalität
MAR Test
Nomenklatur
≥ 1,5 ml
≥ 7,2
≥ 15 Mio/ml
≥ 39 Mio
≥ 32%
≥ 40%
≥ 4 % normal
< 1 Mio/ml
≥ 58 %
< 50 %
Simone Stadlbacher, Clinical Embryologist
Normozoospermie
Hypospermie (Parvisemie)
Azoospermie
Kryptozoospermie
Oligozoospermie
Asthenozoospermie
Teratozoospermie
Globozoospermie
Nekrospermie
Aspermie
Leukospermie
Hämatospermie
normales Ejakulat
< 1,5 ml Volumen
keine Samenzellen im Ejakulat
keine Samenzellen in der Maklerkammer
vorhanden jedoch nach Zentrifugation
< 39 Mio Gesamtspermienzahl
< 32 % progressive Motilität
< 4% normale Formen
fehlendes Akrosom
keine Beweglichkeit der Spermien
kein Ejakulat oder retrograde Ejakulation
> 1 Mio/ml Leukozyten in Ejakulat
Erythrozyten im Ejakulat
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Tubendiagnostik in der Ordination
1. Tubenfaktor
-
Häufigkeit bei Sterilität: ca. 25 - 30 %
Ursachen: Infektionen: Chlamydien, Gonokokken, Z.n. Adnexitiden,
Endometrioseherde, Postoperative Verwachsungen
2. Wann sollte eine Tubendiagnostik erfolgen?
-
< 35 Jahren: Bei unerfülltem Kinderwunsch seit > 12 Monaten
> 35 Jahren: Bei unerfülltem Kinderwunsch nach 6 Monaten
Bei Kinderwunsch und Z.n. Adnexitis, PID
Gleichgeschlechtliche Paare vor Insemination
Als 2. Schritt bei V.a Anovulation / Amenorrhoe
Diagnostik nicht sinnvoll bei: Frauen > 40 Jahren, eingeschränktem Spermiogramm.
3. Möglichkeiten der Tubendiagnostik
a. Laparoskopie mit Chromopertubation: Goldstandard. Komplette Abklärung mit
Hysteroskopie möglich, Abklärung Adhäsionen, Endometriose und gleichzeitig
operative Therapie möglich. Aber invasiv, Operation und Anästhesie notwendig
b. HSG: Minimal invasiv, ambulant möglich. Nachteile: Röntgen Diagnostik,
schmerzhaft
c. HyCoSy: Seit 1986 – Echovist seit 2011 – ExEmFoam (Foam). Nicht invasiv, Keine
Anästhesie, Gleichzeitige Beurteilung der Ovarien, Keine Röntgenstrahlung. Kann
durch den Gynäkologen ambulant durchgeführt werden.
HyCoSy genau wie HSG, schmerzärmer und schneller
4. Praktische Durchführung
Wann: Follikuläre Phase: 5. – 13. Zyklustag
Vorbereitung: Bakteriologie und Chlamydien Abstrich, Betaisodona 3 Tage vag.
vorbereitend
Material: ExEm®FoamKit: Spritze mit 5 ml ExEm®Gel, 5 ml Spritze mit 5 ml
ExEm®Wasser, Verbindungsstück, Spekulum, Katheter, Transvaginaler Ultraschall
5. Schwangerschaftsrate nach HyCoSy bei Subfertilität
Erhöhte Schwangerschaftsrate nach Eileiterdiagnostik. Insbesondere nach
Tubendiagnostik mit einem Medium auf Ölbasis.
OÄ Dr. Corinna Mann
FÄ für Gynäkologie & Geburtshilfe
Lazarettgasse 16, A - 1090 Wien
Web: www.kinderwunschzentrum.at
Ist das die Zukunft
der menschlichen Reproduktion?
Am 25. Juli 1978 wurde Louise Brown geboren. Das war die erste Geburt nach einer
Behandlung mit In-vitro Fertilisation (IVF, Retortenbefruchtung).
Seither hat es zahlreiche Entwicklungen und Forschungsergebnisse in den
Bereichen der Reproduktionsmedizin und Genetik gegeben. In der gleichen Zeit haben
sich verschiedene Formen der Elternschaft herausgebildet, die sich von der
traditionellen Mann – Frau Beziehung unterscheiden.
Es zeichnet sich daher ab, dass es in den kommenden Jahren zu einer zunehmenden
Trennung von Sexualität und Reproduktion beim Menschen kommen wird. Der
Vortrag zeigt die medizinischen Entwicklungen der Zukunft auf, so zum Beispiel die
Entwicklung von künstlichen Ei- und Samenzellen und weist auf mögliche technische
Entwicklungen im Zusammenhang mit Algorithmen und big data hin.
Die reproduktionsmedizinische Patchwork-Familie
Wunscheltern
+
Univ. Prof. Dr. Heinz Strohmer
Ärztlicher Leiter Kinderwunschzentrum
Lazarettgasse 16, A - 1090 Wien
Web: www.kinderwunschzentrum.at
Eizellspenderin
Samenspender
Leihmutter
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