BETRIEBSANWEISUNG Chrom(VI)-oxid gem. GefStoffV Institut: Muster Bereich / Arbeitsgrp.: Tätigkeit: Nummer: G 397_2 Gefahrstoffbezeichnung Chrom(VI)-oxid Form: Farbe: kristallin dunkelrot Geruch: geruchlos Gefahr für Mensch und Umwelt Gefahren für den Menschen H271: Kann Brand oder Explosion verursachen; starkes Oxidationsmittel. H350: Kann Krebs erzeugen. H340: Kann genetische Defekte verursachen. H361f: Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. H330: Lebensgefahr bei Einatmen. H301: Giftig bei Verschlucken. H311: Giftig bei Hautkontakt. H372: Schädigt die Organe bei längerer oder wiederholter Exposition. H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H317: Kann allergische Hautreaktionen verursachen. H334: Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen. H335: Kann die Atemwege reizen. Signalwort: Gefahr Der Stoff ist nach REACH als besonders besorgniserregend eingestuft; Verwendungsbeschränkung bzw. Verbot wird von den Behörden geprüft. Gefahren für die Umwelt H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Hygienevorschriften Waschgelegenheit am Arbeitsplatz vorsehen. Auf Sauberkeit am Arbeitsplatz achten. Verschütten vermeiden. Bei offenem Umgang jeglichen Kontakt und Staubentwicklung vermeiden. Einatmen von Stäuben vermeiden. Verunreinigte Arbeitskleidung wechseln und gründlich reinigen. Getrennte Aufbewahrungsmöglichkeiten für Straßen- und Arbeitskleidung müssen zur Verfügung stehen, wenn eine Gefährdung durch Verunreinigung der Arbeitskleidung zu erwarten ist. Hautschutzpläne beachten. Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen Arbeitsbereiche sind möglichst räumlich abzutrennen. Sehr gute Be- und Entlüftung des Arbeitsraumes vorsehen. Augenbrausen vorsehen. Beim Umgang mit größeren Mengen Notduschen vorsehen. An Arbeitsplätzen dürfen nur die Substanzmengen vorhanden sein, die für den Fortgang der Arbeiten erforderlich sind. Behälter und Leitungen sind eindeutig zu kennzeichnen. Nur in geschlossenen Apparaturen handhaben. Ist das Austreten nicht zu verhindern, ist eine Absaugung an der Austrittstelle erforderlich. Emissionsgrenzwerte beachten, ggf. Abluftreinigung vorsehen. Gefäße nicht offen stehen lassen. Für das Ab- und Umfüllen möglichst dichtschließende Anlagen mit Absaugung einsetzen. Behälter nur unter lokaler Absaugung öffnen. Säurebeständige Hilfsgeräte verwenden. Von offenen Flammen und brennbaren Stoffen fernhalten. Filtrieren von Lösungen nur mit Glaswolle, Glasfritten oder Keramikfilter. Kein Filtermaterial aus Papier verwenden, nach Trocknung besteht Entzündungsgefahr. Keine Putzlappen offen liegen lassen. Elektroinstallationen wegen erhöhter Korrosionsgefahr regelmäßig überprüfen. Persönliche Schutzausrüstung Körperschutz: Je nach Gefährdung dichte, ausreichend lange Schürze und Stiefel oder geeigneten Chemikalienschutzanzug tragen. Staubdichte und säurebeständige Schutzkleidung verwenden. Atemschutz: bei unbeabsichtigter Stofffreisetzung: Partikelfilter P2 oder P3 mit weißer Kennfarbe Augenschutz: Korbbrille; ist auch das Gesicht gefährdet: zusätzlicher Schutzschirm Handschutz: Nachfolgende Daten gelten für 10%-ige wässrige Chromsäurelösung: Geeignet sind Handschuhe aus folgenden Materialien (Durchbruchzeit >= 8 Stunden): Naturkautschuk/Naturlatex - NR (0,5 mm) (ungepuderte und allergenfreie Produkte verwenden), Polychloropren - CR (0,5 mm), Nitrilkautschuk/Nitrillatex - NBR (0,35 mm), Butylkautschuk - Butyl (0,5 mm), Fluorkautschuk - FKM (0,4 mm), Polyvinylchlorid - PVC (0,5 Erstelldatum: 04.12.2012 von A. Mühlfried Seite 1 von 2 mm) Nachfolgende Daten gelten für 50%-ige wässrige Chromsäurelösung: Geeignet sind Handschuhe aus Fluorkautschuk - FKM (0,4 mm), Durchbruchzeit >= 8 Stunden Handschuhe aus folgenden Materialien bei Dauerkontakt nicht länger als 2 Stunden tragen: Polychloropren - CR (0,5 mm), Butylkautschuk - Butyl (0,5 mm), Polyvinylchlorid - PVC (0,5 mm) Bei einer ca. 1,5-fach größeren/kleineren Schichtdicke verdoppelt/halbiert sich die jeweilige Durchbruchzeit. Die Daten gelten nur für den Reinstoff. Bei Übertragung auf Substanzgemische dürfen sie nur als Orientierungshilfe angesehen werden. Maximale Tragedauer beachten! Verhalten im Gefahrfall Notruf 112 (Direktwahl von jedem FH Telefon) Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung Gefährdeten Bereich räumen. Gefahrenbereich nur mit geeigneter Schutzausrüstung betreten. Mechanisch aufnehmen, in geeignete Behälter füllen und über das Team 11.3 der Entsorgung zuführen. Staubentwicklung vermeiden. Anschließend Raum lüften und verschmutzte Gegenstände und Boden reinigen. Eindringen in den Boden und Gewässer vermeiden. Schon beim Eindringen geringer Stoffmengen müssen die zuständigen Behörden verständigt werden. (Absprache mit Team 11.3) Maßnahmen zur Brandbekämpfung Stoff selbst brennt nicht, wirkt aber brandfördernd. Bei Einbeziehung in Umgebungsbrand: Umliegende Gebinde und Behälter mit Sprühwasser kühlen. Behälter wenn möglich aus der Gefahrenzone bringen. Drucksteigerung und Berstgefahr beim Erhitzen. Zündquellen beseitigen. Auf windzugewandter Seite bleiben. Achtung! Bei Einbeziehung in einen Brand können gefährliche Dämpfe/ Zersetzungsprodukte entstehen: chromhaltige Rauche. Umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät und Chemieschutzanzug tragen. Erste Hilfe Notruf 112 (Direktwahl von jedem FH Telefon), Giftnotruf Uni Bonn 0228-19240 Leitwarte (IWZ Tel.: 2000) und Pförtner (IWZ+ Altbau Tel.: 2169, GM Tel.: 6600, Cl1 Tel.: 3404, U48 Tel.: 3261, U40 Tel.: 3200) informieren Auge: Sofort Auge unter Schutz des unverletzten Auges 10 Minuten unter fließendem Wasser bei weitgespreizten Lidern spülen. Sofortiger Transport zum Augenarzt. Haut: Betroffene Hautpartien 10 Minuten unter fließendem Wasser spülen. Schnell für ärztliche Behandlung sorgen. Im Falle großflächiger Kontamination möglichst sofort Notdusche benutzen. Vitamin C-Lösung (ca. 5 g in Wasser gelöst) trinken lassen. Notarzt rufen. Atmungsorgane: Frischluft zuführen. Frühstmöglich ein Glucocorticoid-Dosieraerosol zur Inhalation wiederholt tief einatmen lassen. Bei Atemnot Sauerstoff inhalieren lassen. Zwischenzeitlich Notarzt rufen. Verschlucken: Mund ausspülen, Flüssigkeit wieder ausspucken. Falls sofort verfügbar Milch trinken lassen. Alternativ viel Wasser trinken lassen. Erbrechen nicht anregen. Zwischenzeitlich Notarzt rufen. Sachgerechte Entsorgung Sammlung In Sammelbehälter für giftige anorganische Rückstände sowie Schwermetall- Salze und ihre Lösungen geben. Sammelgefäße sind deutlich mit der systematischen Bezeichnung ihres Inhaltes zu beschriften und mit Gefahrensymbolen und H- und P-Sätzen zu versehen. Sammelbehälter bis zum Transport ins Zwischenlager für Gefahrstoffe in geeigneten Sicherheitsschränken verwahren. Entsorgung Chemische Abfälle sind über das Sachgebiet 6.3 zu entsorgen. Erstelldatum: 04.12.2012 von A. Mühlfried Seite 2 von 2