BETRIEBSANWEISUNG N,N-Dimethylformamid gem. GefStoffV Institut: Muster Bereich / Arbeitsgrp.: Tätigkeit: Nummer: G 281_2 Gefahrstoffbezeichnung N,N-Dimethylformamid Form: Farbe: flüssig farblos Geruch: schwach aminartig Gefahr für Mensch und Umwelt Gefahren für den Menschen H226: Flüssigkeit und Dampf entzündbar. H360D: Kann das Kind im Mutterleib schädigen. H332: Gesundheitsschädlich bei Einatmen. H312: Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt. H319: Verursacht schwere Augenreizung. Der Stoff ist nach REACH als besonders besorgniserregend eingestuft; Verwendungsbeschränkung bzw. Verbot wird von den Behörden geprüft. Signalwort: Gefahr Gefahren für die Umwelt --Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Hygienevorschriften Waschgelegenheit am Arbeitsplatz vorsehen. Auf Sauberkeit am Arbeitsplatz achten. Verspritzen vermeiden. Bei offenem Umgang jeglichen Kontakt vermeiden. Einatmen von Dämpfen/ Aerosol vermeiden. Verunreinigte Arbeitskleidung wechseln und gründlich reinigen. Getrennte Aufbewahrungsmöglichkeiten für Straßen- und Arbeitskleidung müssen zur Verfügung stehen, wenn eine Gefährdung durch Verunreinigung der Arbeitskleidung zu erwarten ist. Hautschutzpläne beachten! Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen Sehr gute Be- und Entlüftung des Arbeitsraumes vorsehen. Augenbrausen vorsehen. Beim Umgang mit größeren Mengen Notduschen vorsehen. An Arbeitsplätzen dürfen nur die Substanzmengen vorhanden sein, die für den Fortgang der Arbeiten erforderlich sind. Gefäße nicht offen stehen lassen. Nur geschlossene Apparaturen verwenden. Kann durch Wärmeeinwirkung ein gefährlicher Druck entstehen, so sind geeignete Sicherheitseinrichtungen vorzusehen. Ist das Austreten des Stoffes nicht zu verhindern, ist dieser an der Austrittstelle gefahrlos abzusaugen. Emissionsgrenzwerte beachten, ggf. Abluftreinigung vorsehen. Behälter und Leitungen sind eindeutig zu kennzeichnen. Für das Ab- und Umfüllen möglichst dichtschließende Anlagen mit Absaugung einsetzen. Lösemittelbeständige Hilfsgeräte verwenden. Kupfer, Kupferlegierungen, Zinn und seine Legierungen sind als Werkstoffe ungeeignet. Kunststoffe sind vor ihrem Einsatz auf Beständigkeit zu prüfen. Bereiche, in denen der Stoff über seinen Flammpunkt erwärmt verarbeitet wird, gelten als feuergefährdet. Von offenen Flammen fernhalten. Es ist zu verhindern, dass Gase oder Dämpfe in andere Räume, die Zündquellen enthalten, gelangen können. Persönliche Schutzausrüstung Körperschutz: Je nach Gefährdung dichte, ausreichend lange Schürze und Stiefel oder geeigneten Chemikalienschutzanzug tragen. Die Schutzkleidung sollte lösemittelbeständig sein. Atemschutz: bei unbeabsichtigter Stofffreisetzung und Arbeitsplatzgrenzwertüberschreitung: Gasfilter A mit brauner Kennfarbe; keine Kleinfilter (Filterklasse 1) verwenden. Augenschutz: Gestellbrille mit Seitenschutz Handschutz: Geeignet sind Handschuhe aus Butylkautschuk - Butyl (0,5 mm), Durchbruchzeit >= 8 Stunden Bei einer ca. 1,5-fach größeren/kleineren Schichtdicke verdoppelt/halbiert sich die Erstelldatum: 10.10.2012 von A. Mühlfried Seite 1 von 2 jeweilige Durchbruchzeit. Die Daten gelten nur für den Reinstoff. Bei Übertragung auf Substanzgemische dürfen sie nur als Orientierungshilfe angesehen werden. Maximale Tragedauer beachten! Verhalten im Gefahrfall Notruf 112 (Direktwahl von jedem FH Telefon) Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung Gefährdeten Bereich räumen. Gefahrenbereich nur mit geeigneter Schutzausrüstung betreten. Mit Universalbinder (z.B. Kieselgur, Vermiculit, Sand) aufnehmen, in geeignete Behälter füllen und über das Team 11.3 der Entsorgung zuführen. Anschließend Raum lüften und verschmutzte Gegenstände und Boden reinigen. Eindringen in den Boden und Gewässer vermeiden. Beim Eindringen sehr großer Stoffmengen müssen die zuständigen Behörden verständigt werden. (Absprache mit Team 11.3) Maßnahmen zur Brandbekämpfung Geeignete Löschmittel sind Wasser (nur Sprühstrahl), Löschpulver und CO 2. Größeren Brand mit alkoholbeständigem Schaum oder Sprühwasser bekämpfen. Umliegende Gebinde und Behälter mit Sprühwasser kühlen. Behälter wenn möglich aus der Gefahrenzone bringen. Drucksteigerung, Berst- und Explosionsgefahr beim Erhitzen. Zündquellen beseitigen. Auf windzugewandter Seite bleiben. Achtung! Gefährliche Zersetzungsprodukte können entstehen: Nitrose Gase (Stickoxide), Kohlenmonoxid und Kohlendioxid. Bei massiver Schadstoffeinwirkung Umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät und Chemieschutzanzug tragen. Erste Hilfe Notruf 112 (Direktwahl von jedem FH Telefon), Giftnotruf Uni Bonn 0228-19240 Leitwarte (IWZ Tel.: 2000) und Pförtner (IWZ+ Altbau Tel.: 2169, GM Tel.: 6600, Cl1 Tel.: 3404, U48 Tel.: 3261, U40 Tel.: 3200) informieren Auge: Auge unter Schutz des unverletzten Auges 10 Minuten unter fließendem Wasser bei weitgespreizten Lidern spülen. Anschließend Transport zum Augenarzt/ in eine Klinik. Haut: Betroffene Hautpartien 10 Minuten unter fließendem Wasser spülen. Zwischenzeitlich Notarzt rufen. Keinesfalls auch nur minimal benetzte Kleidung am Körper des Betroffenen belassen! Atmungsorgane: Frischluft zuführen. Bei Atemnot Sauerstoff inhalieren lassen. Für ärztliche Behandlung sorgen. Nach Inhalation von Brandgasen frühstmöglich ein GlucocorticoidDosieraerosol zur Inhalation wiederholt tief einatmen lassen. Verschlucken: Mund ausspülen, Flüssigkeit wieder ausspucken. Ein bis zwei Gläser Wasser trinken lassen. Medizinalkohle geben (3 Esslöffel Medizinalkohle in 1 Glas Wasser aufgeschlämmt). Für ärztliche Behandlung sorgen. Sachgerechte Entsorgung Sammlung In Sammelbehälter für halogenfreie organische Lösemittel und Lösungen halogenfreier organischer Stoffe geben. Sammelgefäße sind deutlich mit der systematischen Bezeichnung ihres Inhaltes zu beschriften und mit Gefahrensymbolen und H- und P-Sätzen zu versehen. Sammelbehälter bis zum Transport ins Zwischenlager für Gefahrstoffe in geeigneten Sicherheitsschränken verwahren. Entsorgung Chemische Abfälle sind über das Team 11.3 zu entsorgen. Erstelldatum: 10.10.2012 von A. Mühlfried Seite 2 von 2