BETRIEBSANWEISUNG Phenol gem. GefStoffV Institut: Muster Bereich / Arbeitsgrp.: Tätigkeit: Nummer: G 286_2 Gefahrstoffbezeichnung Phenol Form: Farbe: kristallin farblos Geruch: durchdringend Gefahr für Mensch und Umwelt Gefahren für den Menschen H331: Giftig bei Einatmen. H301: Giftig bei Verschlucken. H311: Giftig bei Hautkontakt. H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H341: Kann vermutlich genetische Defekte verursachen. H373: Kann die Organe schädigen bei längerer oder wiederholter Exposition. Signalwort: Gefahr Gefahren für die Umwelt --Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Hygienevorschriften Waschgelegenheit am Arbeitsplatz vorsehen. Auf Sauberkeit am Arbeitsplatz achten. Verschütten vermeiden. Bei offenem Umgang jeglichen Kontakt und Staubentwicklung vermeiden. Einatmen von Stäuben vermeiden. Verunreinigte Arbeitskleidung wechseln und gründlich reinigen. Getrennte Aufbewahrungsmöglichkeiten für Straßen- und Arbeitskleidung müssen zur Verfügung stehen, wenn eine Gefährdung durch Verunreinigung der Arbeitskleidung zu erwarten ist. Hautschutzpläne beachten. Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen Sehr gute Be- und Entlüftung des Arbeitsraumes vorsehen. Augenbrausen vorsehen, insbesondere bei erhöhter Temperatur. Augenbrausen vorsehen. Beim Umgang mit größeren Mengen Notduschen vorsehen. An Arbeitsplätzen dürfen nur die Substanzmengen vorhanden sein, die für den Fortgang der Arbeiten erforderlich sind. Behälter und Leitungen sind eindeutig zu kennzeichnen. Nur geschlossene Apparaturen verwenden. Entleerung der Apparatur erst nach Erkalten des Inhaltes. Ist das Austreten des Stoffes nicht zu verhindern, ist dieser an der Austrittstelle gefahrlos abzusaugen. Emissionsgrenzwerte beachten, ggf. Abluftreinigung vorsehen. Gefäße nicht offen stehen lassen. Für das Ab- und Umfüllen möglichst dichtschließende Anlagen mit Absaugung einsetzen. Kupfer, Blei, Aluminium, Gummi und Zink sind als Werkstoffe ungeeignet. Kunststoffe sind vor ihrem Einsatz auf Beständigkeit zu prüfen. Elektroinstallation wegen erhöhter Korrosionsgefahr regelmäßig überprüfen. Bereiche, in denen der Stoff über seinen Flammpunkt erwärmt verarbeitet wird, gelten als feuergefährdet. Persönliche Schutzausrüstung Körperschutz: Je nach Gefährdung dichte, ausreichend lange Schürze und Stiefel oder geeigneten Chemikalienschutzanzug tragen. Die Schutzkleidung sollte lösemittelbeständig sein. Atemschutz: bei unbeabsichtigter Stofffreisetzung und Arbeitsplatzgrenzwertüberschreitung: Kombinationsfilter A-P2 oder A-P3 mit braun- weißer Kennfarbe Augenschutz: Korbbrille; ist auch das Gesicht gefährdet: zusätzlicher Schutzschirm Handschutz: - Nachfolgende Daten gelten für 85% ige wässrige Lösung: Geeignet sind Handschuhe aus folgenden Materialien (Durchbruchzeit >= 8 Stunden): Butylkautschuk - Butyl (0,5 mm), Fluorkautschuk - FKM (0,4 mm) Handschuhe aus Polychloropren - CR (0,5 mm) bei Dauerkontakt nicht länger als 4 Stunden tragen. Handschuhe aus Polyvinylchlorid - PVC (0,5 mm) bei Dauerkontakt nicht länger als 1 Stunde tragen. - Nachfolgende Daten gelten für 10% ige wässrige Lösung: Geeignet sind Handschuhe aus folgenden Materialien (Durchbruchzeit >= 8 Stunden): Butylkautschuk - Butyl (0,5 mm), Fluorkautschuk - FKM (0,4 mm) Handschuhe aus Polychloropren - CR (0,5 mm) bei Dauerkontakt nicht länger als 4 Stunden tragen. Handschuhe aus Polyvinylchlorid - PVC (0,5 mm) bei Dauerkontakt nicht länger als 2 Stunden tragen. Erstelldatum: 11.10.2012 von A. Mühlfried Seite 1 von 2 Bei einer ca. 1,5-fach größeren/kleineren Schichtdicke verdoppelt/halbiert sich die jeweilige Durchbruchzeit. Die Daten gelten nur für den Reinstoff. Bei Übertragung auf Substanzgemische dürfen sie nur als Orientierungshilfe angesehen werden. Maximale Tragedauer beachten! Verhalten im Gefahrfall Notruf 112 (Direktwahl von jedem FH Telefon) Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung Gefährdeten Bereich räumen. Gefahrenbereich nur mit geeigneter Schutzausrüstung betreten. Mechanisch aufnehmen, bzw. wässrige Lösungen des Stoffes mit Universalbinder (z.B. Kieselgur, Vermiculit, Sand) aufnehmen, in geeignete Behälter füllen und über das Team 11.3 der Entsorgung zuführen. Ggf. Staubentwicklung vermeiden. Anschließend Raum lüften und verschmutzte Gegenstände und Boden reinigen. Eindringen in Gewässer, Kanalisation, Erdreich vermeiden. Beim Eindringen größerer Stoffmengen müssen die zuständigen Behörden verständigt werden. (Absprache mit Team 11.3) Maßnahmen zur Brandbekämpfung Geeignete Löschmittel sind Wasser (nur Sprühstrahl), Löschpulver und CO2. Größeren Brand mit alkoholbeständigem Schaum oder Sprühwasser bekämpfen. Umliegende Gebinde und Behälter mit Sprühwasser kühlen. Behälter wenn möglich aus der Gefahrenzone bringen. Drucksteigerung, Berst- und Explosionsgefahr beim Erhitzen. Zündquellen beseitigen. Auf windzugewandter Seite bleiben. Achtung! Gefährliche Zersetzungsprodukte können entstehen. Umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät und Chemieschutzanzug tragen. Erste Hilfe Notruf 112 (Direktwahl von jedem FH Telefon), Giftnotruf Uni Bonn 0228-19240 Leitwarte (IWZ Tel.: 2000) und Pförtner (IWZ+ Altbau Tel.: 2169, GM Tel.: 6600, Cl1 Tel.: 3404, U48 Tel.: 3261, U40 Tel.: 3200) informieren Auge: Schnellstmöglich gründlich Auge unter Schutz des unverletzten Auges 10 Minuten unter fließendem Wasser bei weitgespreizten Lidern spülen. Erblindungsgefahr! Transport zum Augenarzt veranlassen. Haut: Schnelle Dekontamination der Haut ist vordringlich, um lokale und systemische Schädigungen zu begrenzen. Betroffene Hautpartien sofort unter fließendem, lauwarmem Wasser spülen. Sobald verfügbar, die Haut sofort mit einem Gemisch aus Polyethylenglykol 300/Ethanol 2:1 oder Polyethylenglykol 400 (z.B. Lutrol) abspülen/ abwaschen (dabei Einreiben des Phenols in die Haut vermeiden). Mit Wasser nachspülen. In jedem Fall für ärztliche Behandlung sorgen. Sind größere Hautareale betroffen, sofort Arzt zum Unfallort rufen. Atmungsorgane: Frischluft zuführen. Bei Atemnot Sauerstoff inhalieren lassen. Frühstmöglich ein Glucocorticoid-Dosieraerosol zur Inhalation wiederholt tief einatmen lassen. Für ärztliche Behandlung sorgen. Verschlucken: Mund ausspülen, Flüssigkeit wieder ausspucken. Viel Wasser trinken lassen. Erbrechen nicht anregen. Notarzt rufen. Sachgerechte Entsorgung Sammlung In Sammelbehälter für giftige entzündliche Verbindungen geben. Sammelgefäße sind deutlich mit der systematischen Bezeichnung ihres Inhaltes zu beschriften und mit Gefahrensymbolen und H- und P-Sätzen zu versehen. Sammelbehälter bis zum Transport ins Zwischenlager für Gefahrstoffe in geeigneten Sicherheitsschränken verwahren. Entsorgung Chemische Abfälle sind über das Team 11.3 zu entsorgen. Erstelldatum: 11.10.2012 von A. Mühlfried Seite 2 von 2