Nr. 44 München, 24. November 2005 Unsere Themen WTO: Die wahren Blockierer EU hat als Einziger umfangreiche Vorleistungen erbracht Getreide thermisch nutzen BBV-Unterschriftenaktion läuft Bayern weit 2 Fit für Familie, Betrieb und Gesellschaft Persönlichkeit und Allgemeinbildung stärken im Herrschinger Grundkurs 2006 3 Lust auf Landwirtschaft Landjugend-Wettbewerb noch bis 31. Dezember: Innovative Projekte gesucht Zeit für heimisches Wintergemüse Mit richtiger Ernährung durch die kalte Jahreszeit 6 7 4 Agrarmärkte in Bayern Daten und Fakten zur Landwirtschaft in Bayern Herausgeber: Bayerischer Bauernverband, Generalsekretariat, Max-Joseph-Straße 9, 80333 München Telefon: 089/55873-209/-210/-213; Telefax: 089/592311; E-Mail: [email protected] / Internet: www..BayerischerBauernVerband.de Verantwortliche Redakteurin: Brigitte Scholz; Nachdruck honorarfrei, Beleg erbeten 8 bbv-Pressedienst vom 24. November 2005 WTO: Die wahren Blockierer EU hat als Einziger umfangreiche Vorleistungen erbracht München (bbv) - Vor der WTO-Ministerkonferenz Mitte Dezember in Hongkong weist der Bayerische Bauernverband noch einmal eindringlich darauf hin, dass die EU sich höchst konstruktiv in die bisherigen Verhandlungen eingebracht hat und als einziger WTOVerhandlungs-partner umfangreiche und konkrete Vorleistungen erbracht hat. Das heißt, die EU hat sich nicht auf Ankündigungen beschränkt, sondern Fakten auf den Tisch gelegt: Abkommen mit den ärmsten Entwicklungsländern, deutlicher Abbau der Exporterstattungen um mehr als zwei Drittel und insbesondere die aktuelle Agrarreform. Auch mit ihren Angeboten zum Marktzugang hat die EU ihr Limit aus- bzw. schon überreizt. Die wahren Blockierer der WTO-Verhandlungen sind andere, zum Beispiel die USA und Brasilien. Dies hat aktuell auch EU-Handelskommissar Mandelson in einem Interview mit dem Handelsblatt bestätigt. Auf die Frage, ob der Stillstand eher an den USA liege und die Anfeindungen an die EU ungerechtfertigt seien, antwortete er: „Jeder, der an den Verhandlungen beteiligt ist, weiß das.“ Der BBV weist jegliche Vorwürfe, der Themenbereich Landwirtschaft verhindere Fortschritte bei WTO, energisch zurück. Tatsächlich sind die Verhandlungen zur Landwirtschaft den Bereichen Dienstleistungen und Industriezölle weit voraus. Auch dies betonte Mandelson in dem Handelsblattinterview: „Wir stecken nicht wegen eines Mangels an Angeboten in der Landwirtschaft fest.“ Auch für die Bauernfamilien ist ein erfolgreicher Abschluss der aktuellen Handelsrunde wichtig. Aber sie fordern faire Handelsregeln, die unbedingt berücksichtigen müssen, unter welchen hohen Standards – verbunden mit erheblichen Kosten – in der EU land- und forstwirtschaftliche Betrieb wirtschaften. Fakten zum Welthandel – Hätten Sie gewusst, dass... .....73 % der Agrarexporte aus Entwicklungsländern in die EU gehen, aber nur 10 % in die USA? ....von allen Industrienationen die EU den höchsten zollfreien Import für die ärmsten Entwicklungsländer hat? 97 % dürfen zollfrei in die EU liefern. .... die G20-Gruppe, die sich nach außen stets als Vertreter der Entwicklungsländer präsentiert, tatsächlich von Exportprofis wie Brasilien und China dominiert wird? .... über 50 % der Wohlfahrtsgewinne aus einer weiteren Liberalisierung der Agrarmärkte auf wenige reiche Haushalte in Brasilien entfallen würden? Seite 2 bbv-Pressedienst vom 24. November 2005 Weitere Informationen finden Sie unter www.bayerischerbauernverband.de unter der Rubrik Aktuelles/ Agrarpolitik/ WTO heruntergeladen werden. Seite 3 bbv-Pressedienst vom 24. November 2005 Getreide thermisch nutzen BBV-Unterschriftenaktion läuft Bayern weit München (bbv) - In einem Argumentationspapier stellt der Bayerische Bauernverband die Vorteile aber auch die Bedenken zur thermischen Nutzung von Getreide gegenüber und kommt dabei zu einem klaren Fazit: Die thermische Nutzung von (Energie-) Getreide ist eine der wichtigen Nutzungsalternativen, wobei die primäre Verwendung von Getreide in der Nahrungsversorgung unangefochten bleibt. Ethischen Bedenken stellt der BBV die Raubbaumentalität der gegenwärtigen Rohstoffversorgung, die unzumutbar niedrigen Preise für Getreide auf den konventionellen Märkten und die bereits heute vielfältigsten Verwendungen von Stärkepflanzen wie Getreide außerhalb des Nahrungsmittelsektors gegenüber. Eine weitere Alternative, die energetisch-thermische Nutzung von Getreide, stößt jedoch auf immissionsschutzrechtliche Probleme, zu deren schnellstmögliche Beseitigung (Ergänzung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung) der BBV eine Bayern weite Unterschriftenaktion gestartet hat. Der bäuerliche Berufsverband möchte damit erreichen, dass die Anerkennung von Getreide als Regelbrennstoff in Kleinfeuerungsanlagen ausgesprochen wird, und eine verantwortungsvolle und praxisorientierte Festlegung von Abgaswerten erfolgt. Der Kritik, dass Getreide als Brennstoff überhöhte Grenzwerte (z.B. Stickoxide) aufweise, hält der Bauernverband die technische Entwicklung der Öfen entgegen: Einzelne Ofenhersteller haben ihre Anlagen bereits so weit optimiert, dass selbst verschärfte Staub- und Kohlenmonoxid-Grenzwerte eingehalten werden können. Das haben jüngste Testmessungen in einem Pilotprojekt der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe ergeben. Weitere Entwicklungen werden erst durch die Beseitigung bürokratischer Hemmnisse ermöglicht, urteilt der Bayerische Bauernverband. Das Argumentationspapier und die Unterschriftenliste finden Sie auf unserer Internetseite unter www.BayerischerBauernverband.de ; Rubrik Aktuelles/Umwelt/ Engergie-Getreide . Fotos von der Sitzung „AG Nachwachsende Rohstoffe„ vom 17.11.2005 stehen auf unserer Internetseite unter Presseservice/ aktueller Pressedienst zum kostenlosen Download zur Verfügung. Seite 4 bbv-Pressedienst vom 24. November 2005 DELIKATessen mit den Ernährungsfachfrauen Zeit für heimisches Wintergemüse Mit richtiger Ernährung durch die kalte Jahreszeit München (bbv) – Mit dem beginnenden Winter heißt es sich warm einpacken, um nicht gleich die erste Erkältung einzufangen. Am besten gerüstet gegen Schnupfen oder Halsschmerzen ist man mit einer ausgewogenen Ernährung, die viel frisches saisonales Obst und Gemüse enthält. Die Ernährungsfachfrauen im Bayerischen Bauernverband haben gesunde Tipps parat. Frisch, günstig und reich an Vitamin C und anderen wichtigen Nährstoffen sind Vorteile des heimischen Wintergemüses. Ein Vergleich mit den exotischen Kollegen in der Gemüsetheke braucht das heimische Wintergemüse deshalb nicht zu scheuen. Dass gerade auch heimische Gemüsesorten eine gute Vitaminversorgung liefern, weiß auch die Ernährungsfachfrau Susanne Lapperger aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. Für ihre Familie zaubert sie gerne in den eher dunklen Wintermonaten abwechslungsreiche Gerichte mit typischen heimischen Wintergemüsen, wie zum Beispiel Chinakohl, Brokkoli, Rote Rüben, Gelbe Rüben und Lauch, die auch bei ihren beiden Kindern gut ankommen. Ein Wissen und Können, das Susanne Lapperger auch gerne an junge Frauen und Mütter in ihren Kursen weitergibt. Besonders beliebt ist ihr Rezept für Chinakohlstrudel, das leicht gelingt und einen guten Beitrag im Kampf gegen die Schnupfenwelle leistet. Chinakohlstrudel für ca. 4 Portionen Zutaten: 1 kg Chinakohl, 2 Rollen Blätterteig (Fertigprodukt), 250 g geräuchertes Wammerl roh in Würfel, 50-100 ml Wasser, 250 g geriebenen Emmentaler, Salz, Pfeffer, Muskatnuss Seite 5 bbv-Pressedienst vom 24. November 2005 Seite 6 Zubereitung: Chinakohl waschen und in Steifen schneiden. Das Wammerl in einem Topf anbraten, herausnehmen und den Chinakohl anbraten und mit wenig Wasser aufgießen (zieht oft selbst noch Wasser). Den Chinakohl ca 5-10 Minuten zugedeckt bißfest dünsten, abschmecken und aus dem warmen Topf nehmen, damit er abkühlt. In der Zwischenzeit eine längliche Auflaufform oder ein Blech fetten. Die beiden Blätterteigrollen aus dem Kühlschrank nehmen, den abgekühlten Chinakohl darauf verteilen, mit Käse bestreuen, aufrollen und in die Form geben. Bei 170 ° C 60 Minuten garen. Serviertipp: Mit einem Salat der Saison serviert ist dies ein vollständiges Hauptgericht. Nährwertangaben pro Portion : Energie EW: KH: Fett: Vitamin C 605 kcal 40 g 21 g 40 g 65 mg Tipps für die gesunde Winterküche Typische heimische Wintergemüse sind u.a.: Chinakohl, Weiß- und Rotkraut, Grünkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Gelbe Rüben, Wirsing, Lauch, Rote Rüben, Topinambur, Pastinaken. Besonders das Gemüse der Kohlfamilie ist reich an Vitamin C und Ballastoffen. Wer mit dem Kohlgemüse so seine Schwierigkeiten hat, sollte bei der Zubereitung Kümmel oder Anis mitkochen. So können Verdauungsprobleme gemindert werden. Gute Alternative zu frischen Gemüse bieten Tiefkühlgemüse, das direkt nach der Ernte blanchiert und tiefgefroren wird. Bei der Zubereitung von Gemüse sollten die Garzeiten möglichst kurz sein, da langes Kochen den Grossteil der Vitamine zerstört. Dünsten oder Dampfgaren schont hingegen das Gemüse. Frisches regionales Obst und Gemüse bezieht man am besten direkt beim Erzeuger und / oder auf Bauernmärkten. Adressen hierzu finden Sie unter: www.Einkaufen-auf-dem-Bauernhof.com . bbv-Pressedienst vom 24. November 2005 Fit für Familie, Betrieb und Gesellschaft Persönlichkeit und Allgemeinbildung stärken im Herrschinger Grundkurs 2006 Herrsching (bbv) – Elf Wochen, an die Sie sich noch lange erinnern werden! Denn für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist der Herrschinger Grundkurs eine einmalige Erfahrung. Der nächste Grundkurs in Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching am Ammersee beginnt am 5. Januar 2006. Angesprochen sind junge Erwachsene aus der Land- und Forstwirtschaft, die ihre ersten Ausbildungsschritte abgeschlossen haben und sich jetzt voll und ganz der Stärkung ihrer Persönlichkeit und Allgemeinbildung widmen wollen. „Für die Zukunftsausrichtung eines landwirtschaftlichen Betriebes braucht es mehr als landwirtschaftliches Fachwissen“, betont Bildungsreferent Gunther Strobl, der zusammen mit dem Leiter des Bildungszentrums, Dr. Wulf Treiber für die Durchführung des Grundkurses verantwortlich ist. Soft skills und soziale Kompetenzen – hochaktuelle Schlagworte in Wirtschaft und Gesellschaft – sind seit über 50 Jahren elementare Bestandteile der Herrschinger Grundkurse. Über zehn Wochen trainieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schlüsselqualifikationen für künftige Herausforderungen in Familie, Betrieb und Gesellschaft. Weitere Schwerpunkte des Kurses sind Rhetorik und Kommunikation, Politik und Kultur, Sprachen und EDV, Unternehmensführung und Marketing, Presseund Öffentlichkeitsarbeit, Wertefragen und Bildungsthemen. Die Teilnehmer diskutieren mit zahlreichen Experten und Führungspersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft und erhalten dabei vielfältige Informationen aus erster Hand. Landwirtschaft und Agrarpolitik werden hautnah auf Studienreisen nach Berlin, Brandenburg, Polen und ins Herz der EU nach Brüssel vermittelt. Zum besonderen Erlebnis wird der Herrschinger Grundkurs durch das Kennenlernen von jungen Leuten aus ganz Bayern. Einige Teilnehmer kommen aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland. Weitere Informationen zum 112. Herrschinger Grundkurs, der vom 5. Januar bis 17. März 2006 dauert, gibt es im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching, Tel. 08152/938285 oder im Internet unter www.HdbL-Herrsching.de Seite 7 bbv-Pressedienst vom 24. November 2005 Lust auf Landwirtschaft Landjugend-Wettbewerb noch bis 31. Dezember: Innovative Projekte gesucht München (bbv) - Anlässlich seines 60-jährigen Bestehens sucht der Bayerische Bauernverband innovative und erfolgreiche Projekte der bayerischen Landjugendorganisationen. In einem Bayern weit ausgeschriebenen Wettbewerb werden sowohl Aktionen und Veranstaltungen zur Nachwuchswerbung für die land- und forstwirtschaftlichen Berufe ausgezeichnet, als auch Aktivitäten zur Imagewerbung des Berufsstandes. Eingereicht werden können nachahmenswerte Projekte und Veranstaltungen aus dem Jahr 2005 zur Nachwuchswerbung für die land- und forstwirtschaftlichen Ausbildungsberufe, zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die bäuerlichen Betriebe sowie zur Präsentation des ländlichen Raums. Die Bewerbungsunterlagen müssen eine Kurzbeschreibung der Projekte und Veranstaltungen enthalten. Beizufügen sind die Werbematerialien, wie Einladungsschreiben, Plakate, Flugblätter, Fotos usw. Die fünf besten Vorschläge werden mit einem Geldbetrag von jeweils 500 Euro für die Arbeit der Landjugendgruppe ausgezeichnet. Die Bewertung durch die Jury erfolgt nach den Kriterien Idee, Innovation, Originalität, Beispielhaftigkeit und Wirkung in der Öffentlichkeit. Teilnehmen können alle Orts-, Kreis- und Bezirksgruppen der vom Bayerischen Bauernverband anerkannten Landjugendorganisationen. Bewerbungsfrist ist der 31. Dezember 2005. Die Unterlagen sind mit dem Stichwort „Lust auf Landwirtschaft“ beim Bayerischen Bauernverband, Max-Joseph-Straße 9, 80333 München einzureichen. Weitere Informationen im Internet unter www.BayerischerBauernVerband.de , Rubrik Aktuelles / Aktionen/ Landjugendwettbewerb 2005, oder bei den BBVGeschäftsstellen. Seite 8 bbv-Pressedienst vom 24. November 2005 Agrarmärkte in Bayern Daten und Fakten zur Landwirtschaft in Bayern München (bbv) – Der Jahresbericht „Agrarmärkte in Bayern“ des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) enthält Daten und Fakten aus den Be-reichen Vieh und Fleisch, Eier, Milch, Futtermittel, Getreide, Ölsaaten, Kartoffeln, Obst und Gemüse, Verbrauchszahlen sowie ÖkoMarkt. Die Marktstatistik gibt Auskunft über Produktionsdaten, Mengen und Preise mit Vorjahresvergleichen und längerfristige Preisentwicklungen in Bayern. Auch marktrelevante überregionale und internationale Produktionsdaten sowie zahlreiche Grafiken sind in der BBV-Broschüre enthalten und ermöglichen einen schnellen Überblick und Vergleich. Den Märkten und Marktpreisen kommt als Folge der Agrarreform (Entkoppelung) immer mehr Bedeutung zu. Ein möglichst umfassender Marktüberblick ist für den Betriebserfolg entscheidend, zumal Produktionsrichtung und -umfang jetzt prämienneutral variabel gestaltet werden können. Der BBV-Jahresbericht ist ein Nachschlagewerk, das es dem Nutzer ermöglicht, sich am Markt einzuordnen und Zukunftsentscheidungen zu treffen. Aber auch für Beratung, Handel und andere Organisationen ist die BBV-Marktstatistik eine nützliches Handwerkszeug. „Agrarmärkte in Bayern“ erscheint jährlich und ist jeweils ab Mitte Januar lieferbar. Ein Exemplar (DIN A5, 110 Seiten) kostet im Inland 8,00 €, Buch plus CD 10,00 €, CD 5,00 €, jeweils inkl. Versandkosten und MwSt. Der Jahresbericht 2005 kann ab sofort bestellt werden beim Bayerischer Bauernverband - Marktberichtstelle, Max-Joseph-Straße 9, 80333 München, Tel. 089/55873-106/-115, E-Mail:[email protected]. oder im Internet unter: www.BayerischerBauernverband.de/ Aktuelles/ Märkte und Preise/ Jahresbericht 2005. Seite 9