Fachhochschule Köln Präsidium Cologne University of

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Fachhochschule Köln
Cologne University of Applied Sciences
Präsidium
Ansprechpartner
Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Küchler
Fachhochschule Köln · Gustav-Heinemann-Ufer 54 · 50968 Köln
Bezirksregierung Köln
Frau Schmitz
50606 Köln
Raum F2.239
Claudiusstraße 1
50678 Köln
Telefon 0221 8275-3103
Telefax 0221 8275-3136
[email protected]
www,fh-koeln.de
Köln, 27.07.2012
Stellungnahme der Fachhochschule Köln zum Gutachten des LVR-Amtes für
Denkmalpflege im Rheinland zum Denkmalwert des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums der Fachhochschule Köln
Ihr Schreiben vom 19.06.2012, Aktenzeichen 35.04.15-03.
Sehr geehrte Frau Schmitz,
zu dem vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland erstellten Gutachten zum
Denkmalwert des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums der Fachhochschule Köln
nehmen wir wie folgt Stellung:
Das vom LVR-Amt für Denkmalpflege vorgelegte Gutachten vom 23.03.2012 umfasst 11 Seiten. Auf den Seiten 2 bis 7 erfolgt eine Objektbeschreibung, auf den Seiten 7 bis 10 wird die Bedeutung des IWZ aus Sicht des LVR behandelt.
1. Objektbeschreibung (Seite 2 bis Seite 7)
Die bauliche, architektonische und städtebauliche Beschreibung des IWZ bezieht
das Gutachten fast ausschließlich auf die Planungen und den Zustand der Gebäude
in den 70er Jahren. Weite Textpassagen scheinen aus den damaligen Veröffentlichungen zum IWZ übernommen zu sein, was sich aus Wortwahl, Diktion und den
verwendeten Zeitformen ergibt. Die Objektbeschreibung ist in einigen Punkten unzutreffend oder beschreibt Zustände, die mittlerweile verändert wurden. In Anlage
1 sind die einzelnen Punkte aufgeführt, die im Gutachten nicht oder nicht mehr
den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. Der zugehörige Originaltext des
Gutachtens in der Fassung vom 23.03.2012 ist jeweils kursiv dargestellt.
Die baulichen, technischen, städtebaulichen, nutzungsspezifischen und strukturellen Veränderungen im und am IWZ in den letzten 30 Jahren werden an keiner Stelle
des Gutachtens aufgegriffen, thematisiert und diskutiert. Es fehlen jegliche Hinweise auf die baulichen Maßnahmen nach 1980; so werden weder der Neubau der
Hochschulbibliothek noch die auf dem IWZ-Gelände errichteten Studentenwohn-
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heime erwähnt. Auch Veränderungen in der Nutzung des IWZ sowie in der Organisationsstruktur der
ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten wurden nicht beachtet. Eine Beschreibung des aktuellen baulichen Zustands der Gebäude, der Gebäudetechnik und der Gebäudeausstattung fehlt ebenfalls.
Die im Gutachten vorgenommene Objektbeschreibung anhand der Planungen und des Zustandes
des IWZ in den 70er Jahren wird nach unserer Auffassung einer ausgewogenen, objektiven und letztlich auch wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem IWZ nicht gerecht.
2. Bedeutung
Nach dem LVR-Gutachten besteht an der Erhaltung des IWZ aus wissenschaftlichen, insbesondere geschichtlichen, orts-, architekturgeschichtlichen, architektonischen und städtebaulichen Gründen ein
öffentliches Interesse.
ƒ Geschichte, Universitätsgeschichte
… Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte, insbesondere die Universitätsgeschichte der Bundesrepublik.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass im LVR-Gutachten die Begrifflichkeiten zur deutschen Hochschulstruktur nicht korrekt verwendet werden. Das Gutachten benutzt an mehreren Stellen den Begriff
„Universität“ meint aber wohl den Oberbegriff „Hochschule“. Die Kenntnis der Gliederung des deutschen und nordrhein-westfälischen Hochschulsystems in Universitäten, Fachhochschulen und vorübergehend auch in Gesamthochschulen halten wir aber für eine geschichtliche Würdigung des IWZ
für unabdingbar.
Die Bedeutung des IWZ für die „Universitätsgeschichte“ der Bundesrepublik wird begründet mit der
Neuordnung und dem Ausbau des „Universitäts- und Hochschulwesens“ in den 1960er und 70erJahren.
Dieses Argument gilt nicht nur für das IWZ sondern letztlich für alle Hochschulbauten in Deutschland
aus dieser Zeit. Es gilt insbesondere auch für alle in NRW in diesem Zeitraum neu gebauten Universitäten und Gesamthochschulen. Eine besondere und spezifische Begründung für die Bedeutung des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums für die Geschichte und die „Universitätsgeschichte“ wird nicht
gegeben.
Wir bezweifeln stark, dass in einer „Deutschen Universitätsgeschichte“ das Ingenieurwissenschaftliche
Zentrum der Fachhochschule Köln jemals Erwähnung finden würde.
ƒ Ortsgeschichte
Das Objekt steht innerhalb von Köln in einer Reihe von Universitätsbauten und Lehrinstituten: 1388 wurde
die Albertus Magnus Universität gegründet …
Folgt man diesem Argument des Gutachtens, stehen alle Kölner „Hochschulgebäude“ seit 1388 in einer Reihe mit der Albertus Magnus Universität und wären somit per se denkmalwürdig. Die Begründung erscheint weithergeholt.
… Das IWZ ergänzt das Angebot um den Schwerpunkt im technischen Bereich. Der IWZ-Neubau ist bedeutend für die Ortsgeschichte der Stadt Köln.
Die Ingenieurausbildung hat in Köln eine weitaus längere Tradition als das IWZ. Nach ersten privaten
Handwerker-, Bau- und Gewerbeschulen in Köln wurde aus der 1833 gegründeten „Königlichen Provinzial – Gewerbeschule“ am 15. Dezember 1879 die „Gewerbliche Fachschule der Stadt Köln“, eine
technische Fachschule mit einer mechanisch-technischen, einer bautechnischen und einer kunstgewerblichen Abteilung. Bis zum Umzug auf das heutige IWZ-Gelände fand die Ausbildung von „Bauingenieuren“ und „Maschinenbauern“ an mehreren Standorten in Köln statt.
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Die Fachhochschule Köln setzt die lange Tradition der Ingenieurausbildung in Köln fort, schwerpunktmäßig am Standort Deutz. Weder der Standort Deutz noch die Ingenieurausbildung werden
von der Fachhochschule Köln in Frage gestellt. Auch zukünftig soll nach der Entscheidung der Landesregierung vom Juli 2011 das IWZ am Standort Deutz verbleiben, allerdings in Teilneubauten bei
Abriss des Hochhauses und der Hallen. Bedeutend für die Ortsgeschichte der Stadt Köln ist sicherlich
die über 100-jährige „akademische Ingenieurausbildung“ und die Gründung der Fachhochschule Köln
im Jahre 1971. Dies ist aber nach unserer Auffassung nicht unmittelbar an die IWZ-Gebäude aus der
zweiten Hälfte der 1970er Jahren gebunden. Wir halten daher eine Bedeutung des Hochhauses und
der Hallen für die Ortsgeschichte der Stadt Köln für nicht gegeben.
ƒ Universitätsbaugeschichte in NRW / Bildungspolitik
Das Objekt ist bedeutend für die die Bildungspolitik umsetzende Universitätsbaugeschichte der 1960er und
70er Jahre in Nordrhein-Westfalen.
Die „Universitätsbaugeschichte“ der 1960er und 70er Jahre wird geprägt durch den Neubau der Universitäten in Bochum, Dortmund, Bielefeld und Düsseldorf sowie den Neubauten der Gesamthochschulen in Paderborn, Siegen, Essen, Wuppertal und Duisburg. Gemeinsames Merkmal dieser Neugründungen ist der Campuscharakter und der massive Ausbau der Studienplätze.
Am 1. August 1971 fand im Düsseldorfer Landtag die Verabschiedung des Fachhochschulgesetzes in
NRW statt, mit Gründung der 8 Fachhochschulen Aachen, Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Köln,
Münster, Niederrhein und Ostwestfalen. Heute bestehen 16 staatliche Fachhochschulen in NRW. Die
Fachhochschulen entstanden überwiegend aus Vorgängereinrichtungen wie Staatlichen Ingenieurschulen und Höheren Fachschulen. Im Gegensatz zum Ausbau der Universitäten und Gesamthochschulen, waren die Fachhochschulgründungen nicht an flächendeckende Neubaumaßnahmen gebunden. Auch die Fachhochschule Köln nutzt im Geisteswissenschaftlichen Zentrum in der Kölner
Südstadt noch mehrere Gebäude ihrer Vorgängereinrichtungen. Als Gründungsbau der Fachhochschule Köln kommt dabei dem Gebäude Claudiusstraße 1 eine besondere Bedeutung zu. Mit dem Bau
des Hochhauses und der Hallen wurde der bereits vorhandene Standort in Deutz (im sogenannten
Altbau sind seit 1967 die Architekten und Bauingenieure untergebracht) lediglich erweitert, indem
die vorhandenen Vorgängereinrichtungen der Ingenieurdisziplinen Elektrotechnik und Maschinenbau an den Standort Deutz verlagert wurden.
Der Neubau der Universitäten und Gesamthochschulen in den 1960er und 70er Jahren ist nach unserer Auffassung bedeutend für die „Universitätsbaugeschichte“ in Nordrhein-Westfalen, nicht die Standorterweiterung der Fachhochschule Köln in Deutz.
ƒ Architekturgeschichte / Der nordrheinwestfälische Weg
Der IWZ-Neubau zeugt als gebautes Dokument des ZPL-Systems von dem Jahr zehnt der Systemplanung in
der Architektur.
Die zentrale Planungsstelle zur Rationalisierung von Landesbauten in Nordrhein Westfalen wurde
1972 gegründet. Nach dem Runderlass 0 6106 – 3 – II des Finanzministers vom 24.10.1972 hatte die
ZPL nach Absatz 2.4 insbesondere auch die Aufgabe „die mit den neuen Gesamthochschulen in Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal zusammenhängenden Bauaufgaben, zunächst mit
Ausnahme der Bauaufgaben für die nach § 7 Abs. 2 GHEG zu diesen Gesamthochschulen übergeleiteten Einrichtungen, zu planen und auszuführen.“ Der Ausbau der Fachhochschulen war nicht originäre
Aufgabe der zentralen Planungsstelle.
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Hieraus lässt sich ableiten, dass die Neubauten der Gesamthochschulen für die Architekturgeschichte
und den „nordrheinwestfälischen Weg“ von weitaus prägenderer Bedeutung sind als das IWZ.
… Nach 1980, als der dringendste Raumbedarf der Hochschulen gedeckt war, gab das Land die Systemplanung wieder auf. Entwürfe für Neubauten wurden wieder stärker aus den jeweiligen Gegebenheiten und
für die spezifischen Forschungs- und Ausbildungsvorhaben individuell entwickelt.
Bereits Anfang der 70er Jahre begann eine kritische Diskussion über die „Unwirtlichkeit“ der realisierten Architektur der 60er-Jahre und eine Abkehr vom Leitbild der „modernen Stadt“ mit ihren überdimensionalen Großbauten und Verkehrsanlagen.
Die Aufgabe der Systemplanung durch das Land NRW war nicht nur die Folge einer mittlerweile erreichten „Bedarfsdeckung“, sondern vielmehr die bewusste Abkehr von den architektonischen und
städtebaulichen Leitbildern der 60er-Jahre und die Erkenntnis, dass standort- und hochschulspezifische Architekturlösungen sowohl der städtebaulichen Einbindung und den unterschiedlichen Aufgaben und Strukturen von Hochschulen besser zuträglich sind als ein einheitlicher Gebäudetyp für alle
Hochschulnutzungen.
ƒ Architektonische Bedeutung
… Der architektonische Wert des Objektes liegt in der optimalen Verschneidung des Konstruktions- und
Ausbausystems mit dem Funktionsschema und in der Interpretation und Anpassung des vorgegebenen
ZPL-Systems an den städtischen Platz.
Der architektonische Wert des „Objektes“ geht aus dieser Begründung nicht hervor. Die „Verschneidung von Konstruktions- und Ausbausystem mit dem Funktionsschema“ ist eine allgemeine Floskel der
Architektursprache der 70er Jahre, die auf beliebig viele Gebäude zutrifft, nicht nur auf Hochschulgebäude, und erst recht lässt sich daraus nicht die Einzigartig der IWZ-Gebäude aus den 1970er Jahren
ableiten. Das der IWZ-Planung zugrunde liegende Funktionsschema (Raumprogramm) wurde infolge
steigender Studierendenzahlen, veränderter Studienangebote, zunehmender Forschungsaktivitäten
und technologischer Innovationen (IT-Technologie) bereits kurz nach der Fertigstellung den Anforderungen an Lehre und Forschung nicht mehr gerecht, mit der Folge permanenter baulicher Veränderungen, die bis heute anhalten.
Der architektonische Wert „der Interpretation und Anpassung des vorgegebenen ZPL-Systems an den
städtischen Platz“ ist noch weniger verständlich und nicht nachvollziehbar. Die Architektur des IWZ
passt sich weder an den städtischen Platz an noch interpretiert sie ihn. Bis heute wirkt die Bebauung
wie ein Fremdkörper im städtischen Gefüge.
… Innerhalb der landesweiten Gruppe der Hochschulbauten aller Standorte ist das IWZ der städtische Typ
des ZPL-Systems mit zusätzlichen Attributen (Erschließungsplatte, Treppen, Wege) als Übergangs- und
Verbindungselementen zum städtischen Raum, denn das ZPL-System war wohl ausdrücklich auch für städtisch integrierte Anlagen konzipiert.
Das IWZ wird in der Gruppe der Hochschulbauten nach dem ZPL-System als „städtischer Typ“ mit zusätzlichen Attributen (Erschließungsplatte, Treppen, Wege) beschrieben. Eine „städtische Architektur“
ist nach unserer Einschätzung beim IWZ jedoch nicht gegeben. Das Gebäude könnte in seiner architektonischen Gestaltung auch auf jeder „grünen Wiese“ an einem anderen Hochschulstandort stehen.
Form, Gestalt und Maßstäblichkeit haben keinerlei Bezug zur umgebenden Stadt. Der Ort hat bis heute keine städtische Identität und erst recht keine Urbanität entwickeln können. Ähnliche Hochschulgebäude, mit ähnlichen Architekturmerkmalen finden sich nicht nur in NRW sondern an zahlreichen
anderen Hochschulstandorten in Deutschland. Der „städtische Typ“ kann auch nicht mit einer zentra-
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len Lage in der Stadt begründet werden, da er Mitte der 70er Jahre in „städtischer Randlage“ errichtet
wurde, wie das Gutachten auf Seite 3 zutreffend ausführt.
Die Stadt Köln führt in ihrem Schreiben an das MIWF1 dazu weiterhin aus: „Die städtebauliche Struktur
des Gesamtkomplexes, das heißt Baukörper, Neben- und Freianlagen sowie die Erschließungsinfrastruktur verstärkt diese isolierte Lage am ehemaligen Stadtrand von Köln-Deutz. Die ringförmig um
den Gebäudekomplex geführte innere Erschließungsstraße, die in erster Linie für den motorisierten
Individualverkehr (MIV) gestaltet ist, manifestiert die räumlich-funktionale Trennung des Gebäudekomplexes von der Umgebung baulich. Die Anordnung der Frei- und Aufenthaltsflächen im Außenbereich auf einem erhöhten Niveau (+1-Ebene) bringen ihre funktionale Zuordnung einzig für die Nutzer
des IWZ zum Ausdruck und ermöglichen keine selbstverständliche Durchlässigkeit für (potenzielle)
Nutzer aus der Nachbarschaft. Die stadträumliche Orientierung wird durch die Niveauanhebung im
Außenraum erschwert und ist auch nicht reversibel. Die zum Kreuzbau hin konzentrierte Organisation
der Baukörper, Neben- und Freianlagen sowie Erschließungsinfrastruktur macht die Binnenorientierung des Gesamtkomplexes zusätzlich deutlich. Unterstrichen wird die beschriebene Isolation und
fehlende Umfeldorientierung des IWZ durch die im Zuge der Errichtung künstlich topografisch erhöhte Lage des Areals im Vergleich zum unmittelbaren Umfeld. Die im oben genannten Gutachten festgestellten Anschlussmöglichkeiten des Gebäudekomplexes an einen - zum Zeitpunkt der Errichtung potenziell neu entstehenden städtischen Raum waren und sind tatsächlich nicht qualitätvoll gegeben
und somit nur plangrafischer Natur. Die Örtlichkeit zeigt heute - nachdem Entwicklungen im unmittelbaren Umfeld stattgefunden haben -, dass eine qualitätvolle stadträumliche Anbindung des bestehenden Gebäudekomplexes an umgebende Stadtbausteine nicht möglich war, seine Isolierung im
Stadtraum der Struktur des Gesamtkomplexes immanent ist. Obwohl heute umbaut, bietet der Gesamtkomplex keine Nutzbarkeit, keinen Aufenthaltswert im Stadtraum, ist kein vernetztes und durchquerbares Gebiet.“
Das IWZ kann nach unserer Auffassung nicht als „städtischer Typ“ innerhalb des ZPL-System bezeichnet werden. Die Gesamthochschulen Essen und Siegen besitzen ganz ähnliche Gebäudestrukturen
(Kreuzbauten mit zentralem Kern) wie das IWZ. Die IWZ-Gebäude der Fachhochschule Köln besitzen
somit kein Alleinstellungsmerkmal.
ƒ Städtebauliche Bedeutung
… Dem Objekt wird städtebauliche Bedeutung zugesprochen.
Die städtebauliche Bedeutung des IWZ wird nach unserer Auffassung im LVR-Gutachten nicht richtig
eingeschätzt. Von dem ursprünglichen Stadtentwicklungskonzept der 70er Jahre ist heute nichts
mehr zu erkennen. Das IWZ ist umgeben von Stadthaus, Köln-Arena, Polizeipräsidium und KölnArcaden und nicht mehr Mittelpunkt einer weitgehend auf Industrie und Technologie ausgerichteten Stadtstruktur und Flächennutzung. Das IWZ ist nach wie vor ein Gebäudekomplex ohne funktionale und städtebauliche Verknüpfungen mit angrenzenden Stadtteilen. Durch die Neubauten der
letzten 20 Jahre (z.B. Hochhaus Studentenwohnheim auf dem IWZ-Gelände) ist es schon lange nicht
mehr prägend für die „Deutzer Silhouette“. Es ist ebenfalls stark zu bezweifeln, dass das IWZ als „städtebauliche Dominate und Orientierungspunkt“ wahrgenommen wird.
Eine städtebauliche Bedeutung kann dem IWZ nach unserer Auffassung nicht zugesprochen werden.
Zur gleichen Einschätzung kommt die Stadt Köln in ihrem Schreiben an das MIWF vom 15.06.2012.
Dort heißt es: „Die Funktion einer städtebaulichen Dominante kann dem IWZ nicht zugesprochen
1
Stadt Köln, Stadtplanungsamt, Schreiben an das MIWF vom 19.06.2012
Seite 6
werden, da ihm - wie beschrieben - der städtebauliche Kontext fehlt, aus dem es herausstechen kann.
Bei der gesamthaften Betrachtung der vorgenannten Aspekte kann aus Sicht des Dezernats Planen
und Bauen das öffentliche Interesse am Erhalt des Gebäudekomplexes aus städtebaulichen Gründen
nicht festgestellt werden.“
3. Zusammenfassung
Insgesamt sind wir der Auffassung, dass das vom LVR vorgelegte Gutachten vom 23.03.2012 in weiten Teilen einer objektiven und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem IWZ nicht gerecht
wird. Viele Beschreibungen und Begründungen sind sehr allgemein gehalten und beziehen sich zu
wenig auf die IWZ-Gebäude, ihre Entwicklungen und Veränderungen in den letzten 30 Jahren sowie
auf die städtebauliche Einbindung in die Stadt Köln.
Die Begründung für einen Denkmalwert des IWZ beruht im Wesentlichen auf der Feststellung, dass
Hochhaus und Hallen in den 70er Jahren nach dem ZPL-System des Landes gebaut wurden. Dies trifft,
wie dargestellt, auf alle in den 1960er und 70er Jahren neu gebauten Universitäten und Gesamthochschulen ebenso zu. Spezifische Besonderheiten oder eine Einzigartigkeit des IWZ in der Reihe dieser
Hochschulbauten kann das LVR-Gutachten nicht belegen. Die im Gutachten aufgeführten Begründungen zur Bedeutung des IWZ für die Hochschul- und die Architekturgeschichte lassen sich mit wenigen redaktionellen Änderungen auf alle in NRW in den 1960er und 70er Jahren gebauten Hochschulen übertragen. Der Hinweis auf den „städtischen Typ“ hält einer näheren Prüfung nicht stand.
Eine Eintragung des IWZ in die Denkmalliste des Landes auf Basis des vorliegenden LVR-Gutachtens
vom 23.03.2012 wäre für uns nicht nachvollziehbar.
Am 26. Juli 2011 hat die Wissenschaftsministerin die Entscheidung des Landes NRW zur Modernisierung und Sanierung des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums (IWZ) auf einer Pressekonferenz an
der Fachhochschule Köln bekannt gegeben. Danach soll das IWZ am Standort Deutz verbleiben und
größtenteils neu gebaut werden. Der bereits sanierte Altbau und das Gebäude der Hochschulbibliothek sollen erhalten bleiben, die bestehenden Hallen und das Hochhaus sollen abschnittweise abgerissen und durch mehrere Neubauten ersetzt werden. Realisiert werden sollen die Neubauten sowohl
auf dem vorhandenen IWZ-Grundstück als auch durch die Hinzunahme neuer, unmittelbar an das
IWZ-Grundstück angrenzender Flächen, die heute noch von den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB)
und der Kölner Feuerwehr genutzt werden. Die Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen sollen
nach derzeitiger Einschätzung bis Ende des Jahrzehnts vollständig umgesetzt werden. Die Entscheidung für diese Lösung fiel im Einvernehmen zwischen dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft
und Forschung, dem Finanzministerium, dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen
und Verkehr, dem BLB NRW und der Stadt Köln.
Das Hochhaus und die Hallenbereiche im Ingenieurwissenschaftlichen Zentrum in Deutz bedürfen
nach einhelliger Auffassung einer vollständigen Sanierung und Modernisierung. Hierzu gehören u.a.
die Erneuerung der gesamten technischen Gebäudeausstattung, die energetische Modernisierung
der Gebäude nach modernen technischen Standards, die Betonsanierung sowie die Anpassung der
vorhandenen Räume, Raumzuordnungen und Raumausstattungen an die Strukturentwicklung der
Hochschule in Lehre und Forschung.
Die Fachhochschule Köln hat gemeinsam mit dem BLB seit 2008 wiederholt die Sanierung und Modernisierung der IWZ-Gebäude unter laufendem Betrieb intensiv und detailliert anhand von Raumprogrammen, Umzugsszenarien und Interimslösungen geprüft und bewertet. Wir kommen in allen
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Untersuchungen zu dem eindeutigen Ergebnis, dass eine Sanierung und Modernisierung des IWZ unter laufendem Betrieb über einen Zeitraum von mindestens 16 Jahren nicht nur zu völlig unzumutbaren Studien- und Arbeitsbedingungen am Standort Deutz führt, sondern dadurch auch die Attraktivität und das Image der Hochschule nachhaltig und langfristig beschädigt wird. Die Unterschutzstellung der Gebäude im Rahmen des Denkmalschutzes würde dies noch verschärfen, da eine Sanierung
dann unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten durchgeführt werden müsste.
Sollten die Gebäude des IWZ ganz oder auch nur teilweise unter Denkmalschutz gestellt werden,
dann sind unsere sämtlichen Planungen für eine den heutigen Notwendigkeiten angemessene und
zukunftssichere Ausbildungsstätte hinfällig.
Für weitere Informationen und Erläuterungen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Joachim Metzner
(Präsident)
Prof. Dr. Rüdiger Küchler
(Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung)
Seite 8
Anlage 1
zur Stellungnahme der Fachhochschule Köln zu dem vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
erstellten Gutachten zum Denkmalwert des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums der Fachhochschule Köln
Seite 2
Ansatz 2
Umfang des Denkmals (1)
Das Denkmal umfasst den gesamten in den 1970er Jahren gebauten Komplex aus: Kreuzbau,
Nebengebäuden (Mensa, Labore, Hallen, Büroräume) und Außenanlagen (s. Anlage 1). Die Außenanlagen setzen sich aus der doppelten Erschließungsebene und einer gestalteten Grünanlage
zusammen. Ebene 1 im Erdgeschoss dient der Fahrerschließung und Anlieferung; über Ebene 2,
die Kommunikationsebene, wird der Komplex fußläufig erschlossen. (2)
zu (1)
(1) Hier sei nur angemerkt, dass es sich bei dem IWZ noch nicht um ein Denkmal handelt.
zu (2)
Auch die Ebene 1 dient auf dem gesamten IWZ-Gelände der fußläufigen Erschließung.
Hochhaus, Hallen und Bibliothek sind direkt über die Ebene 1 zugänglich. Nach einer Verkehrszählung der Fachhochschule Köln aus dem Jahr 2009 kommen rund 15 % der Studierenden von der S-Bahn-Station Trimmbornstraße auf das IWZ-Gelände. Die Hochschulbibliothek wird ganz überwiegend aus der Ebene 1 erschlossen. Ebenso werden fast alle Wegeverbindungen von und zu den Parkplätzen ebenerdig über den inneren Erschließungsring abgewickelt. Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderungen sind auf die Zugänge in der
Ebene 1 angewiesen, da der Fußweg zur Ebene 2 nicht barrierefrei ausgebildet ist. Auch der
Radverkehr wird vollständig über die Ebene 1 abgewickelt. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wurden in den letzten Jahren an mehreren Stellen Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) angelegt (siehe Anlage 2 – Luftbild).
Seite 2
Absatz 3
Lage
…. Das Land NRW hatte das verkehrstechnisch gut angebundene Grundstück Mitte der 1960er
Jahre erworben und setzte als erste Baumaßnahme 1966/ 67 den Entwurf der Architekten Berner
und Jacobs aus Köln für die Gebäudegruppe der damaligen Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen mit den Fachbereichen Bauingenieurwesen und Architektur um: 2 rechteckige, gewinkelt
zueinander angeordnete 2geschossige Flachbauten (3) mit einem Saalanbau. Unmittelbar
südlich der beiden Bauten entstand der Neubau.
zu (3)
Das Hauptgebäude des Altbaus ist nicht 2-geschossig sondern 4-geschossig. Lediglich die
Laborgebäude (Baustofflabor und Wasserbaulabor) sind 2-geschossig. Der Karl-SchüsslerSaal /Saalbau) ist eingeschossig.
Seite 3
Absatz 2
Ende der 1960er Jahre hatte das Land NRW die Entwicklung einer landesweit einheitlichen Grundlage zum Neubau der an verschiedenen Standpunkten (4) neu gebildeten Gesamthochschulen
angestoßen.
Zu (4)
Gemeint sind wohl neue Hochschulstandorte.
Seite 3
Absatz 2
Hervorgegangen aus einer 1971 gebildeten Arbeitsgemeinschaft beim Staatshochbauamt Münster II übernahm 1972 bis 1980 die Zentrale Planungsstelle (5) zur Rationalisierung von Landesbauten Nordrhein-Westfalen (ZPL) mit dem Sitz in Aachen organisatorisch bündelnde Aufgaben zum Neubau der Gesamthochschulen in Siegen, Paderborn, Essen, Wuppertal und Duisburg.
zu (5)
Die Fachhochschule Köln wurde nicht von der Zentralen Planungsstelle geplant.
Seite 3
Absatz 3
Der Neubaukomplex umfasste 9 Fachbereiche (6) (Allgemeine Verfahrenstechnik, Elektrische
Energietechnik, Fahrzeugtechnik, Konstruktionstechnik, Landmaschinentechnik, Nachrichtentechnik, Photoingenieurwesen, Produktionstechnik, Versorgungstechnik) und für die erforderli-
Seite 9
chen zentralen Funktionen mit allen notwendigen Erschließungen.
zu (6)
Im Jahr 2002 hat die Fachhochschule Köln eine Reorganisation ihrer Fachbereichsstruktur
vorgenommen. Die 22 Fachbereiche wurden zu 10 Fakultäten zusammengefasst. Im IWZ
Hochhaus und in den Hallen sind zurzeit die Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik (F07), die Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion (F08) sowie die Fakultät für
Anlagen, Energie und Maschinensysteme untergebracht. Die Fakultäten gliedern sich in Institute. In den letzten 10 Jahren wurden neue Studiengänge und neue Institute etabliert.
Hierzu gehören u.a. die „Optischen Technologien“, die erneuerbaren Energien und das Rettungsingenieurwesen. Mit der Neuordnung der Fachbereiche und der Gründung neuer Institute waren auch neue Raumzuordnungen und neue Raumnutzungen verbunden.
Seite 3
Absatz 4
Beschreibung
… Im IWZ wurde das vorgegebene System (7) umgesetzt und ohne flächenhafte Ausdehnung
an den Standort in damaliger städtischer Randlage angepasst.
zu (7)
Lediglich Hochhaus und Mensa sind nach dem stapelbaren ZPL-System gebaut. Die ein- und
zweigeschossigen Hallenbereiche sind nicht stapelbar.
Seite 4
Absatz 1
… (Als Forum 1 und Forum 2 (8) wurden die räumlich gefassten, nichtüberdachten Flächen auf
Ebene 2 vor dem Haupteingang im Norden und vor dem Nebeneingang im Süden bezeichnet.)
Zu (8)
Die Begriffe Forum 1 und Forum 2 entstammen den Planungen aus den 70-Jahren; sie wurden und werden im täglichen Sprachgebrauch der Hochschule nie verwendet, da beide Flächen die Funktion eines „Forums“ bis heute nicht erfüllen und als solche auch nie genutzt
wurden.
Seite 4
Absatz 2
Die äußere Erscheinung
Das Hochhaus über kreuzförmigem Grundriss (der Kreuzbau mit den 4 Flügeln) bildete den 1.
Bauabschnitt; der 2. Bauabschnitt umfasste die Flachbauten (Hallen und 2geschossige Labortrakte) und der 3. Bauabschnitt den Haupteingangsbereich mit Forum 1 und Mensa. In den beiden
Erschließungsebenen ist der Verkehr getrennt: Ebene 1 dient dem Fahrverkehr, hier sind Technik-,
Lager-, Nebenräume, Rechenzentrum, Druckerei, Telefonzentrale, technische Leitwarte, Betriebswerkstatt eingerichtet und unter dem Forum befinden sich Parkplätze (9). Die darüber liegende
Ebene 2 ist eine reine Fußgängerebene. Sie beginnt am Reitweg mit einer großzügigen Park- und
Treppenanlage (10), führt über eine Brücke zum Forum und von dort in die Eingangshalle des
Hochhauses. Über die Ringstraße (11) ist der gesamte Komplex an die umgebenden städtischen
Straßen verkehrstechnisch angebunden.
zu (9)
In der Ebene 1 befinden sich heute auch andere Nutzungen. z.B. Büros der Fakultäten und
der Hochschulverwaltung, in den Hallenbereichen auch Lehrveranstaltungsräume. Das ursprüngliche Nutzungskonzept ist nicht mehr gegeben.
zu (10)
Die „großzügige“ Parkanlage besteht überwiegend aus einem aufgeschütteten Hügel, der
keinerlei Aufenthalts- oder Erholungsfunktion besitzt. Die Treppenanlage wurde im Jahr
1999 umgebaut und durch Rampen ergänzt. Die eingebauten Rampen entsprechen allerdings nicht den Vorgaben für einen barrierefreien Zugang (siehe Anlage 1 - Luftbild)
zu (11)
Die innere „Ringstraße“ ist in Höhe der Halle Nord (siehe Anlage 2 - Luftbild) für den Autoverkehr unterbrochen. Der „Ring“ besteht somit lediglich aus zwei Stichstraßen. Der „Ring“
wird auf der Ostseite als Ein-Richtungsstraße betrieben; zur Gießener Straße kann lediglich
aus dem IWZ-Gelände ausgefahren werden. Das ursprüngliche Ringstraßenkonzept ist somit
verkehrstechnisch nicht mehr gegeben.
Seite 4
Die innere Organisation
Seite 10
Absatz
Der Kreuzbau wird über die Eingangsebene, Ebene 2 (Kommunikationsebene), erschlossen (12).
Um den Eingangsbereich gruppieren sich gemeinsame Funktionen der Fachbereiche: größere
und kleinere Hörsäle und die Verwaltungseinrichtungen, so wohl die Anlaufstellen der Verwaltung als auch die Räume der studentischen Selbstverwaltung; hier befindet sich der Zentralbereich, der Kern der Hochschulanlage, gestaffelt mit Räumen für Arbeit und Lehre, Ubungs- und
Seminarräumen und der Zentralbibliothek(13).
… In den Ebenen 3 bis 11 liegen, - getrennt nach den einzelnen Fachbereichen -‚ den damaligen
Anforderungen entsprechend, Seminar-, Gruppen-, Graduierungs-, Zeichen-, Labor-, Dozenten-,
und Verwaltungsräume (14). Die Ebenen 12 bis 14 sind Technikgeschosse. In Ebene 12 ist die
Dachheizzentrale für die gesamte Anlage installiert, darüber liegen die Lüftungszentrale und die
Aufzugsmaschinenräume.
zu (12)
Siehe hierzu Anmerkungen zu (2)
zu (13)
Seit 2001 ist die Hochschulbibliothek in dem Bibliotheksneubau untergebracht. Im Hochhaus befinden sich keine Einrichtungen der Hochschulbibliothek mehr. Die Hochschulverwaltung wurde bereits 1987 vom IWZ in die Claudiusstraße im GWZ verlagert. Im IWZ befinden sich heute nur noch die Serviceeinrichtungen der Studierenden- und Prüfungsverwaltung für die Fakultäten 05 bis 09. Die Beschreibung der inneren Organisation entspricht
nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten.
zu (14)
Die Beschreibung entspricht nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten und entstammt
wohl Textpassagen aus Veröffentlichungen aus den 70-Jahren. Im Hochhaus befinden sich
keine Graduierungs- und Zeichenräume. Dagegen wurden z.B. seit den 90-Jahren mehrere
zentrale und dezentrale DV-Räume eingerichtet.
Seite 4
Letzter
Absatz
Vorwiegend im Süden, - geordnet über eine mittlere Erschließungsachse - ‚ aber auch im Nordosten liegen, verbunden mit 2geschossigen flachgedeckten Büro- und Labortrakten 1-und
2geschossige, Hallen in Stahlbetonskelettbauweise mit Vorhangfassaden. Hier, im Hallenbereich
sind Laboratorien und Werkstätten eingerichtet (15).
zu (15)
In den Hallenbereichen befinden sich mittlerweile auch Büro und Seminarräume sowie studentische Arbeitsräume. Auch hier hat sich seit den 90-Jahren die ursprüngliche Nutzung
verändert.
Seite 5
Der Ausbau
Das Ausbauraster von 1,20m x 1,20m bestimmt die raumbegrenzenden Elemente und ihre Anschlüsse. Die nichttragenden Raumtrennwände bestehen aus 2schaligen Kunststoffplatten (16).
Die Wände in Ebene 1 und 2 sind aus Kalksandstein Sichtmauerwerk errichtet (17). Im Eingang
und in den Erschließungseinheiten liegen als Bodenbelag Klinkerplatten, in den Hörsälen, in der
Bibliothek und im Rechenzentrum Nadelfilzware. Ab Ebene 3 ist der Boden mit einem 3 PVC-Belag
ausgelegt (18). In den Nutzungseinheiten sind in die Bandrasterdecken Mineralfaserakustikplatten eingesetzt, die Verkehrsgänge sind mit Metallpaneeldecken (19) ausgestattet, die Hörsaalvorhallen der Ebene 2 und die Bibliothek mit Metallkassettendecken. Im großen Hörsaal und in
Teilen der Eingangshalle besteht die Tragwerkskonstruktion aus einem Geobau- Aluminium- System (20) mit schallabsorbierenden Akustiktafeln. In die Eingangshalle eingestellt sind die
Pförtnerloge und Informationsstände. Die Sichtbetondecke der Eingangshalle ist mit Oktogonkassetten 3,60m x 3,60m mit integrierter Beleuchtung ausgebildet …
zu (16)
und (17)
Die nichttragenden Wände bestehen zum überwiegenden Teil aus Gipskarton- oder Holzverbundplatten, vereinzelt aus Stahl-Glas-Raumteilern und nicht aus Kunststoffplatten. Die
Sichtbetonwände der Flure, Aufzugsvorräume und die Eingangshalle in Ebene 1 und 2 wurden in der Vergangenheit gestrichen, ebenso die Treppenhäuser bis einschließlich Ebene 11.
Seite 11
zu (18)
Die Bibliothek befindet sich nicht mehr im Hochhaus. Das ehemalige Rechenzentrum besteht ebenfalls nicht mehr. Die PVC-Beläge ab der Ebene 3 wurden überwiegend gegen Linoleum- oder Nadelfilzbeläge ausgetauscht.
zu (19)
Die Metallkassettendecken wurden in der Vergangenheit bereits weitgehend entfernt.
zu (20)
Das Geobau-Aluminium-System mit schallabsorbierenden Akustiktafeln im Eingangsbereich
war nicht Teil der Tragkonstruktion und wurde bereits vor Jahren entfernt.
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Absatz 3
Farbgestaltung
…. Dem Informationssystem, das durch eine Leitcodierung mit Bild- und Schriftzeichen in 3 Stufen verfeinert ist, liegen Leitfarben zugrunde: blau dominiert im Norden, grün im Westen, orange/rot im Osten, gelb im Süden (21); die einzelnen Räume sind nummeriert.
zu (21)
Infolge der Reorganisation der Fachbereiche und den vielen Nutzungsänderungen wurde
das ursprüngliche Informationssystem aufgegeben und größtenteils entfernt. Im Hochhaus
als auch in Teilbereichen der Hallen wurden neue Informationssystem eingerichtet, mit anderer Farbgebung.
Seite 6
Absatz 4
Außenanlagen
Am Rand verbinden offene um einen Betonstab gefaltete Treppen (22) mit durchgehen der Betonbrüstung Ebene 1und Ebene 2; das ansteigende bewegte Grüngelände mit Kiefern und eine
Ful3gängerbrücke mit Geländer aus horizontal geführten Rundstäben, die Cafeteria-Terrasse und
eine mit Kleinpflaster belegte Bodenwelle mit Sitzhügel am Mensaeingang gliedern, Sitznischen
aus Betonbänken (23), Pflanztröge und Brüstungsmauern aus Sichtbeton lockern den Außenbereich insgesamt auf.
zu (21)
und (22)
Eine der Betontreppen im südlichen Bereich wurde aufgrund der massiven Beton- und Bewehrungsschädigung und der damit einhergehenden mangelhaften Standsicherheit gegen
eine Stahlskelettkonstruktion ausgetauscht. Trotz Sanierung weisen die weiteren Treppen
bereits wieder deutliche Beschädigungen auf. Die Sitznischen aus Betonbänken sowie die
Pflanztröge wurden zum größten Teil bereits vor Jahren zurückgebaut.
Seite 6
letzter Absatz
Die Anbindung an den städtischen Raum
Das Grundstück ist sowohl an den innerstädtischen als auch über Autobahnzubringer und Ausfallstraßen an den überörtlichen Verkehr angebunden. Parkplätze liegen unter Forum 1 und am
Rand des Geländes, die fußläufige Erschließung ist vom Fahrverkehr (23) getrennt. Die ansteigende Grünanlage bindet die bestehenden Bauten ein und leitet zum Eingangsforum auf
Ebene 2.
zu (23)
Siehe hierzu zu (2)
Seite 7
Absatz 1
Versorgung
Die technische Versorgung (Wasser, Wärme, Druckluft, Elektrizität, Nachrichten, Medien) erfolgt
insbesondere durch einen hochschuleigenen Versorgungs-/ Medienkanal, eine unterirdische begehbare Ortbetonkonstruktion, die mit allen Technikzentralen in der Ebene 1 verbunden ist. Zur
technischen Versorgung gehören: die Heizungsanlage, die Lüftungsanlagen, die Sanitäranlagen,
das Entwässerungssystem und ein Abgaskanal. (24)
zu (24)
Die technischen Anlagen stammen zum überwiegenden Teil aus dem Ursprungsbaujahr.
Insbesondere die Wärmeerzeugungs- und verteileranlagen inklusive aller Zentralen sind marode und müssen komplett erneuert werden. Das elektrische System befindet sich an der
Leistungsgrenze bzw. darüber. Die vorhandenen Lüftungsanlagen genügen nicht mehr den
heutigen Anforderungen der Lehre und Forschung. Die Sanitäranlagen und alle dazugehörigen Leitungssysteme befinden sich ebenfalls in schlechtem Zustand.
Stellungnahme der Fachhochschule Köln zum LVR-Gutachten zum Denkmalwert des IWZ
Anlage 2
Ingenieurwissenschaftliches Zentrum (IWZ) | Luftbild
Studentenwohnheim
Studentenwohnheim
Altbau
Altbau
Labore
Halle Nord
Mensa
Bibliothek
Hochhaus
Halle West
Halle Ost
Fußgängerüberwege
Studentenwohnheim
„Parkanlage“
Treppenanlage
Sperrung Ringstraße
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