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Tiroler Zukunftsstiftung
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Medieninformation
17.06.2008
Der Tiroler Kampf gegen Krebs im K1
Exzellenzzentrum ONCOTYROL
Neues Forschungszentrum erarbeitet exzellente Technologien gegen
Krebserkrankungen
Innsbruck, 17. Juni 2008: Mit ONCOTYROL – Center for Personalized Cancer Medicine
– startet am 1. Juli 2008 das K1 – Exzellenzzentrum aus dem bundesweiten COMET
Förderprogramm in Tirol. ONCOTYROL ist ein projektgemeinschaftliches
Großverbundforschungsvorhaben mit über 60 Partnern aus exzellenter Grundlagenforschung, Klinik und Industrie. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, am Life ScienceStandort Tirol individuelle Patientenbehandlungen gegen Krebserkrankungen zu
erforschen und zu entwickeln. Weil jeder Tumor einzigartig ist und jeder Patient auf
eine ausgewählte Therapie unterschiedlich reagiert.
Krebsforschung mit langer Tradition
Tirol ist Österreichs führender Standort in der Krebsforschung - die Universitäten und
Kliniken bieten bereits seit vielen Jahren international anerkannte Forschung in der
Onkologie. Das neue Exzellenzzentrum soll Tirol noch stärker zu einem führenden
Standort in der modernen Krebstherapie machen. „Tirols ForscherInnen sind in einigen
Fachbereichen, wie z.B. der Behandlung von Prostatakrebs oder des Nierenkarzinoms,
weltweit führend. Sie arbeiten in zahlreichen, internationalen Verbundprojekten mit. Die
Professoren Thurnher und Romani sind hier klingende Namen. Auch das Tiroler Krebsforschungsinstitut erbringt seit dem Jahr 2000 herausragende Leistungen in der
kliniknahen Krebsforschung. Das 1. zertifizierte Zentrum für Diagnostik und Therapie
von Brusterkrankungen ist ebenfalls in Innsbruck angesiedelt. Weiter eine europäische
Studienzentrale für Leukämieerkrankungen und Österreichs einziger Sonderforschungsbereich bei Krebserkrankungen – „Zellproliferation und Zellttod in Tumoren“
- ein wichtiger Wegbereiter von Oncotyrol am Biozentrum Innsbruck. Das übrigens
auch ein ein internationales Graduiertenprogramm für junge Forscher bietet,“ freut sich
LH DDr. Herwig van Staa über die idealen Voraussetzung für die Arbeit des neuen
Zentrums. „Aber nicht nur der Wissenschaftsstandort, auch der Wirtschaftsstandort
bietet beste Voraussetzungen für das neue Zentrum. Durch die zahlreichen Initiativen
der Tiroler Zukunftsstiftung im Rahmen der Kompetenzzentren und den Cluster Life
Sciences Tirol ist ein optimales Träger Netzwerk vorhanden,“ so van Staa weiter.
Finanziert wird das Zentrum über das Strukturprogramm COMET der Österreichischen
Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), durch das Land Tirol, das Land Steiermark
(Steirische Wirtschaftsförderung SFG) sowie die beteiligte Industrie mit einem
Finanzierungsanteil von rund 45%. Das Gesamtprojektvolumen für die ersten vier
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Jahre beträgt 28,2 Millionen Euro.
Individuelle Behandlungsmethoden
Inhaltlich beschäftigt sich ONCOTYROL mit individuellen Krebsbehandlungsmethoden,
vor allem gegen Blutkrebs (Leukämie) sowie Brust- und Prostatakrebs. „Wir befinden uns
heute im Zeitalter der molekularen Medizin. Behandlungsmethoden können und müssen
auf den einzelnen Patienten genau abgestimmt werden. Im Mittelpunkt der Arbeit steht
die Erforschung zellulärer Vorgänge in Tumoren, die klinische Vorsorge, die Diagnose
und darauf aufbauend die Entwicklung von individuellen, personalisierten
Krebstherapien“, definiert der wissenschaftliche Sprecher von ONCOTYROL, Prof. Dr.
Günther Gastl, die Aufgaben. Für eine erfolgreiche Arbeit des Zentrums wurden fünf
notwendige Forschungsfelder definiert:
1. Erforschung der Mechanismen, die das Wachstum von Tumoren bestimmen
und jener, welche die Anti-Tumor-Immunität regeln
2. Bioanalyse und Diagnostik
3. durch Biomarker geleitete Diagnose und Therapie sowie Vorbeugung von
Krebserkrankungen
4. Bewertung der angewandten medizinischen Verfahren und der gesundheitsökonomischen Aspekte (Health Technology Assessment - HTA)
5. Bioinformatik und Systembiologie als Querschnitt zu allen beteiligten
Forschungsfeldern
Einmalig im Rahmen von Forschungszentren ist bei ONCOTYROL das
Forschungsfeld 4. „Wir forschen nicht nur nach neuen Methoden, sondern betrachten
auch deren gesundheitsökonomische Aspekte. Denn wenn wir in Zukunft genau
wissen, welcher Mensch besonders gefährdet ist, müssen wir auch darüber
nachdenken, wie diese Personen mit diesem Wissen umgehen bzw. umgehen sollen,“
erläutert Gastl.
Forschen im Verbund – von Tirol in die ganze Welt
ONCOTYROL ist ein Forschungszentrum, welches die Komponenten von
akademischer Grundlagenforschung, klinischer Krebsforschung und der
pharmazeutischen Industrie unter einem Dach vereint und somit eine Tiroler Tradition
weiterführt. „ONCOTYROL steigert die Qualität von Forschung und Entwicklung für
Unternehmen am Standort durch die Vernetzung von traditionell exzellenter
Wissenschaft und Wirtschaft - man kann diese Vernetzung heute schon als Tiroler
Weg bezeichnen. Die in Tirol nicht zuletzt aufgrund der kurzen Wege am Standort
immer ganz besondere Früchte trägt. Im Zentrum ONCOTYROL sind alle Tiroler
Universitäten - die Universität Innsbruck, die Medizinische Universität Innsbruck, die
Private Universität für Gesundheitswissenschaft, Medizinische Informatik und Technik
(UMIT) – die Tiroler Landeskrankenanstalten (TILAK) sowie 33 Unternehmenspartner
beteiligt. Aber nicht nur Tiroler, sondern auch führende internationale
Forschungseinrichtungen sind bei ONCOTYROL involviert. Für den
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Forschungsstandort, aber auch den Wirtschaftsstandort und seine Betriebe, ist das
Zentrum ein Meilenstein in der Entwicklung,“ ist der Geschäftsführer der Tiroler
Zukunftsstiftung, Dr. Harald Gohm, überzeugt. „Natürlich geht es uns aber auch
darum, aus unserer spezialisierten Region Know How für die Welt zu liefern – das im
Bereich der Krebsforschung ganz klar benötigt wird. Krebs ist in den Industrienationen
die zweithäufigste Todesursache, und in den Entwicklungsländern die dritthäufigste.
Die WHO rechnet bis 2020 mit einer Steigerung der Neuerkrankungsrate um rund 50%
- womit im Jahr 2020 weltweit 15,7 Millionen Menschen neu von Krebs betroffen wären.
Die Entwicklung wird stark davon beeinflusst, dass es immer mehr alte Menschen gibt.
Entsprechend müssen wir unsere Forschung ausrichten!“
Finanzierung für vorerst 4 Jahre gesichert
ONCOTYROL agiert als außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Die Finanzierung
des Zentrums ist im Rahmen des COMET – Förderprogrammes für vorerst 4 Jahre
(1.7.2008 – 30.06.2012) gesichert. Die für das Projekt zur Verfügung stehenden Gelder
in Höhe von 28,2 Mio EUR werden zu 55 % aus öffentlichen Mitteln und zu 45 % aus
Unternehmensbeiträgen finanziert. „Im Endausbau sollen im Zentrum 120
Forscherinnen und Forscher tätig sein. Derzeit sind 27 Forschungprojekte geplant. Die
ersten Projekte starten im Juli,“ erläutert der designierte ONCOTYROL
Geschäftsführer, Philipp Unterholzner.
Große Pharmaunternehmen wie, Amgen, Novartis Pharma AG, F. Hoffmann-La Roche,
Schering-Plough, AESCA, Janssen-Cilag, Fresenius, Apeiron Biologics oder Bionorica
und lokale KMUs wie etwa die BIOCRATES Life Sciences GmbH, V&F medical
development oder Ionimed Analytik sind wichtige Unternehmenspartner.
Nicht nur Tiroler Wissenschaftspartner, sondern auch führende internationale
Forschungseinrichtungen, wie die Ludwig-Maximillians-Universität München oder die
Harvard Medical School in Massachusetts, sind Partner in ONCOTYROL.
Wissenschaftlich wird ONCOTYROL von einem international Scientific Strategy Board
begleitet, welches mit internationalen Experten der Krebsforschung besetzt wird. Horst
Domdey (BioM Munich BioTech Development AG), Josef Penninger (Scientific Director
IMBA, Vienna), Rudi Aebersold (Institute for Systems Biology, Zurich), Christof von
Kalle (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) sowie Milton C. Weinstein
(Harvard University, Boston) haben ihre Teilnahme zugesagt.
„„Individualisierte Behandlungsmethoden sind nicht nur äußerst erfolgsversprechend,
sie werden auch einen finanziellen Vorteil mit sich bringen. Aktuelle Therapieverfahren
sind extrem teuer, werden breit angewendet, wirken aber nur in Einzelfällen. Zu wissen,
welche Therapie bei welchem Patienten sinnvoll angewendet werden soll, hilft
Ressourcen und Kosten zu sparen,“ erläutert Unterholzner einen weiteren Vorteil
individueller Behandlungsmethoden.
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Das Kompetenzzentrum CEMIT – Center of Excellence in Medicine and IT managt
ONCOTYROL und kümmert sich um den administrativen bzw. organisatorischen
Bereich, unter anderem um Finanzen, Human Ressources, IPRs und Public
Awareness.
Rückfragen:
CEMIT – Center of Excellence in Medicine and IT
Philipp Unterholzner
Telefon +43 (0)512 / 57 65 26 – 212
Mail: [email protected]
Tiroler Zukunftsstiftung
Jutta Schrattenthaler
Telefon +43 (0)512 / 57 57 62 – 37
Mail: [email protected]
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