Tiroler Zukunftsstiftung Kaiserjägerstraße 4a A-6020 Innsbruck Tel +43.512.576262 Fax +43.512.576262-10 [email protected] www.zukunftsstiftung.at Medieninformation 17.06.2008 Der Tiroler Kampf gegen Krebs im K1 Exzellenzzentrum ONCOTYROL Neues Forschungszentrum erarbeitet exzellente Technologien gegen Krebserkrankungen Innsbruck, 17. Juni 2008: Mit ONCOTYROL – Center for Personalized Cancer Medicine – startet am 1. Juli 2008 das K1 – Exzellenzzentrum aus dem bundesweiten COMET Förderprogramm in Tirol. ONCOTYROL ist ein projektgemeinschaftliches Großverbundforschungsvorhaben mit über 60 Partnern aus exzellenter Grundlagenforschung, Klinik und Industrie. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, am Life ScienceStandort Tirol individuelle Patientenbehandlungen gegen Krebserkrankungen zu erforschen und zu entwickeln. Weil jeder Tumor einzigartig ist und jeder Patient auf eine ausgewählte Therapie unterschiedlich reagiert. Krebsforschung mit langer Tradition Tirol ist Österreichs führender Standort in der Krebsforschung - die Universitäten und Kliniken bieten bereits seit vielen Jahren international anerkannte Forschung in der Onkologie. Das neue Exzellenzzentrum soll Tirol noch stärker zu einem führenden Standort in der modernen Krebstherapie machen. „Tirols ForscherInnen sind in einigen Fachbereichen, wie z.B. der Behandlung von Prostatakrebs oder des Nierenkarzinoms, weltweit führend. Sie arbeiten in zahlreichen, internationalen Verbundprojekten mit. Die Professoren Thurnher und Romani sind hier klingende Namen. Auch das Tiroler Krebsforschungsinstitut erbringt seit dem Jahr 2000 herausragende Leistungen in der kliniknahen Krebsforschung. Das 1. zertifizierte Zentrum für Diagnostik und Therapie von Brusterkrankungen ist ebenfalls in Innsbruck angesiedelt. Weiter eine europäische Studienzentrale für Leukämieerkrankungen und Österreichs einziger Sonderforschungsbereich bei Krebserkrankungen – „Zellproliferation und Zellttod in Tumoren“ - ein wichtiger Wegbereiter von Oncotyrol am Biozentrum Innsbruck. Das übrigens auch ein ein internationales Graduiertenprogramm für junge Forscher bietet,“ freut sich LH DDr. Herwig van Staa über die idealen Voraussetzung für die Arbeit des neuen Zentrums. „Aber nicht nur der Wissenschaftsstandort, auch der Wirtschaftsstandort bietet beste Voraussetzungen für das neue Zentrum. Durch die zahlreichen Initiativen der Tiroler Zukunftsstiftung im Rahmen der Kompetenzzentren und den Cluster Life Sciences Tirol ist ein optimales Träger Netzwerk vorhanden,“ so van Staa weiter. Finanziert wird das Zentrum über das Strukturprogramm COMET der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), durch das Land Tirol, das Land Steiermark (Steirische Wirtschaftsförderung SFG) sowie die beteiligte Industrie mit einem Finanzierungsanteil von rund 45%. Das Gesamtprojektvolumen für die ersten vier Tiroler Zukunftsstiftung Seite 2 von 4 Jahre beträgt 28,2 Millionen Euro. Individuelle Behandlungsmethoden Inhaltlich beschäftigt sich ONCOTYROL mit individuellen Krebsbehandlungsmethoden, vor allem gegen Blutkrebs (Leukämie) sowie Brust- und Prostatakrebs. „Wir befinden uns heute im Zeitalter der molekularen Medizin. Behandlungsmethoden können und müssen auf den einzelnen Patienten genau abgestimmt werden. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Erforschung zellulärer Vorgänge in Tumoren, die klinische Vorsorge, die Diagnose und darauf aufbauend die Entwicklung von individuellen, personalisierten Krebstherapien“, definiert der wissenschaftliche Sprecher von ONCOTYROL, Prof. Dr. Günther Gastl, die Aufgaben. Für eine erfolgreiche Arbeit des Zentrums wurden fünf notwendige Forschungsfelder definiert: 1. Erforschung der Mechanismen, die das Wachstum von Tumoren bestimmen und jener, welche die Anti-Tumor-Immunität regeln 2. Bioanalyse und Diagnostik 3. durch Biomarker geleitete Diagnose und Therapie sowie Vorbeugung von Krebserkrankungen 4. Bewertung der angewandten medizinischen Verfahren und der gesundheitsökonomischen Aspekte (Health Technology Assessment - HTA) 5. Bioinformatik und Systembiologie als Querschnitt zu allen beteiligten Forschungsfeldern Einmalig im Rahmen von Forschungszentren ist bei ONCOTYROL das Forschungsfeld 4. „Wir forschen nicht nur nach neuen Methoden, sondern betrachten auch deren gesundheitsökonomische Aspekte. Denn wenn wir in Zukunft genau wissen, welcher Mensch besonders gefährdet ist, müssen wir auch darüber nachdenken, wie diese Personen mit diesem Wissen umgehen bzw. umgehen sollen,“ erläutert Gastl. Forschen im Verbund – von Tirol in die ganze Welt ONCOTYROL ist ein Forschungszentrum, welches die Komponenten von akademischer Grundlagenforschung, klinischer Krebsforschung und der pharmazeutischen Industrie unter einem Dach vereint und somit eine Tiroler Tradition weiterführt. „ONCOTYROL steigert die Qualität von Forschung und Entwicklung für Unternehmen am Standort durch die Vernetzung von traditionell exzellenter Wissenschaft und Wirtschaft - man kann diese Vernetzung heute schon als Tiroler Weg bezeichnen. Die in Tirol nicht zuletzt aufgrund der kurzen Wege am Standort immer ganz besondere Früchte trägt. Im Zentrum ONCOTYROL sind alle Tiroler Universitäten - die Universität Innsbruck, die Medizinische Universität Innsbruck, die Private Universität für Gesundheitswissenschaft, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) – die Tiroler Landeskrankenanstalten (TILAK) sowie 33 Unternehmenspartner beteiligt. Aber nicht nur Tiroler, sondern auch führende internationale Forschungseinrichtungen sind bei ONCOTYROL involviert. Für den Tiroler Zukunftsstiftung Seite 3 von 4 Forschungsstandort, aber auch den Wirtschaftsstandort und seine Betriebe, ist das Zentrum ein Meilenstein in der Entwicklung,“ ist der Geschäftsführer der Tiroler Zukunftsstiftung, Dr. Harald Gohm, überzeugt. „Natürlich geht es uns aber auch darum, aus unserer spezialisierten Region Know How für die Welt zu liefern – das im Bereich der Krebsforschung ganz klar benötigt wird. Krebs ist in den Industrienationen die zweithäufigste Todesursache, und in den Entwicklungsländern die dritthäufigste. Die WHO rechnet bis 2020 mit einer Steigerung der Neuerkrankungsrate um rund 50% - womit im Jahr 2020 weltweit 15,7 Millionen Menschen neu von Krebs betroffen wären. Die Entwicklung wird stark davon beeinflusst, dass es immer mehr alte Menschen gibt. Entsprechend müssen wir unsere Forschung ausrichten!“ Finanzierung für vorerst 4 Jahre gesichert ONCOTYROL agiert als außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Die Finanzierung des Zentrums ist im Rahmen des COMET – Förderprogrammes für vorerst 4 Jahre (1.7.2008 – 30.06.2012) gesichert. Die für das Projekt zur Verfügung stehenden Gelder in Höhe von 28,2 Mio EUR werden zu 55 % aus öffentlichen Mitteln und zu 45 % aus Unternehmensbeiträgen finanziert. „Im Endausbau sollen im Zentrum 120 Forscherinnen und Forscher tätig sein. Derzeit sind 27 Forschungprojekte geplant. Die ersten Projekte starten im Juli,“ erläutert der designierte ONCOTYROL Geschäftsführer, Philipp Unterholzner. Große Pharmaunternehmen wie, Amgen, Novartis Pharma AG, F. Hoffmann-La Roche, Schering-Plough, AESCA, Janssen-Cilag, Fresenius, Apeiron Biologics oder Bionorica und lokale KMUs wie etwa die BIOCRATES Life Sciences GmbH, V&F medical development oder Ionimed Analytik sind wichtige Unternehmenspartner. Nicht nur Tiroler Wissenschaftspartner, sondern auch führende internationale Forschungseinrichtungen, wie die Ludwig-Maximillians-Universität München oder die Harvard Medical School in Massachusetts, sind Partner in ONCOTYROL. Wissenschaftlich wird ONCOTYROL von einem international Scientific Strategy Board begleitet, welches mit internationalen Experten der Krebsforschung besetzt wird. Horst Domdey (BioM Munich BioTech Development AG), Josef Penninger (Scientific Director IMBA, Vienna), Rudi Aebersold (Institute for Systems Biology, Zurich), Christof von Kalle (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) sowie Milton C. Weinstein (Harvard University, Boston) haben ihre Teilnahme zugesagt. „„Individualisierte Behandlungsmethoden sind nicht nur äußerst erfolgsversprechend, sie werden auch einen finanziellen Vorteil mit sich bringen. Aktuelle Therapieverfahren sind extrem teuer, werden breit angewendet, wirken aber nur in Einzelfällen. Zu wissen, welche Therapie bei welchem Patienten sinnvoll angewendet werden soll, hilft Ressourcen und Kosten zu sparen,“ erläutert Unterholzner einen weiteren Vorteil individueller Behandlungsmethoden. Tiroler Zukunftsstiftung Seite 4 von 4 Das Kompetenzzentrum CEMIT – Center of Excellence in Medicine and IT managt ONCOTYROL und kümmert sich um den administrativen bzw. organisatorischen Bereich, unter anderem um Finanzen, Human Ressources, IPRs und Public Awareness. Rückfragen: CEMIT – Center of Excellence in Medicine and IT Philipp Unterholzner Telefon +43 (0)512 / 57 65 26 – 212 Mail: [email protected] Tiroler Zukunftsstiftung Jutta Schrattenthaler Telefon +43 (0)512 / 57 57 62 – 37 Mail: [email protected]