Medien zur politischen Bildung Deutschland 1933-1945 Eine aktualisierte Version unseres Medienkatalogs steht Ihnen auf unserer Homepage kostenlos zum Download zur Verfügung: www.landesmediendienste-bayern.de → Katalogdownload Kostenloser Filmverleih und Versand für Schule, Jugendarbeit, Erwachsenenbildung und Weiterbildung in Wirtschaft, Vereinen und Verbänden Serviceleistungen und Informationen unter www.mediendienste.info sowie unter Telefon 089/ 38 16 09-15 e-mail: [email protected] und auf dem CD-ROM-Medienkatalog Medien zur politischen Bildung Deutschland 1935-1945 Dokumentationen und Spielfilme zum Ausleihen sowie Bücher zur Information Inhalt Vorwort 3 1. Der Weg in den Nationalsozialismus 5 2. Das nationalsozialistische Herrschaftssystem 9 3. Die nationalsozialistische Außenpolitik und der Zweite Weltkrieg 13 4. Verfolgung, Terror, Vernichtung 4.1. Flucht und Vertreibung 4.2. Zeitzeugen 19 31 34 5. Widerstand und Zivilcourage 37 6. Zusammenbruch und Wiederaufbau 45 Bildnachweis Literaturhinweise 2, 18, 34, Alphabetisches Filmverzeichnis Impressum 53 54 56 57 Die Anfänge der Braunen Barbarei Am 31. Januar 1933 warnte die liberale Frankfurter Zeitung eindringlich vor der Person des neuen Reichskanzlers Hitler: Es handele sich hier um einen Mann, der sich mit Mördern solidarisch erklärt habe und der „bis zur Stunde den Beweis menschlicher Qualifikation für dieses hohe Amt der Nation schuldig geblieben“ sei.1 Schon im Jahr 1930 war in dieser Zeitung zu lesen gewesen, eine Regierungsbeteiligung der Nationalsozialisten bedeute Krieg.2 Entgegen späterer Beteuerungen waren von vielen Zeitgenossen die destruktivstaatsfeindlichen Absichten der „Braunen Bewegung“ und ihres Anführers längst erkannt und gegeißelt worden, wenn auch vielleicht die tatsächlichen Ausmaße der späteren voll ausgebildeten Terrorherrschaft noch nicht zu erahnen waren. Entbehrt in manchen Fällen die schnelle Aufgabe des Gedankens an aktiven Widerstand nicht einer gewissen Tragik, und steht dem gegenüber zweifelsohne fest, dass das deutsche Volk in großen Teilen die neue Regierung entweder unterstützt oder zumindest geduldet hat, so bleibt dennoch frappierend, wie in kürzester Zeit eine zumindest rechtspositivistisch abgesicherte Republik in einen bis dato ungekannten totalitären Unrechtsstaat, in dem humane Werte mit Füßen getreten wurden, verwandelt wurde. Noch im Jahr 1933 waren stakkato-artig alle wesentlichen freiheitlich-demokratischen Institutionen (Parteien, Gewerkschaften, Medien) gefallen, alle ideologischen und weltanschaulichen Gegner radikal ausgeschaltet, die ersten Konzentrationslager errichtet, war das intellektuellgeistige Deutschland ruiniert, die freie öffentliche Meinung zum Schweigen gebracht und mit dem Boykott gegen jüdische Geschäfte am 1. April mit der Verfolgung der Juden begonnen worden. Der vorliegende Aufsatzband geht auf ein gleichnamiges Symposion zurück, das im November 2003 als Kooperation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit mit der Stiftung Ettersberg zur vergleichenden Erforschung europäischer Diktaturen und ihrer Überwindung und dem Nürnberger Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände stattgefunden hat. Auf der Grundlage neuer Forschungsergebnisse werden dort die Anfänge der nationalsozialistischen Herrschaft beleuchtet. 1) Zit. n. Günther Gillessen, Die Frankfurter Zeitung im Dritten Reich, Berlin 1986, S.92. 2) Gillessen, Frankfurter Zeitung, S.77. Vo r w o r t 3 Das Ende des Zweiten Weltkrieges jährt sich im Jahr 2005 zum sechzigsten Mal. Solche rein kalendarisch runden Daten können für sich allein keine Aussagekraft beanspruchen. Sie haben aber gleichwohl eine erhebliche historisch-kulturelle Bedeutung gewonnen, sie sind Fixpunkte der Vergegenwärtigung, der Erinnerung wie der Trauer. D r. P e t e r M ä r z 1945 bedeutete Zusammenbruch und Befreiung, Katastrophe wie auch Perspektive. Das denkbar verbrecherischste System, mit dem sich zugleich ansehnliche Teile der deutschen Bevölkerung mehr oder weniger weitgehend identifiziert hatten, war nicht von der historischen Bühne abgetreten, sondern musste in einer kriegerischen Anstrengung ohnegleichen zum Verschwinden gebracht werden. Dieser Schlussakt des Dritten Reiches verweist zugleich auf die Zeit zuvor, auf die zwölf Jahre NS-Diktatur in Deutschland seit 1933 wie auf die Unterjochung großer Teile Europas seit 1939. Die Geschichtswissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten eine Fülle von vielfach erfolgreichen Anstrengungen unternommen, die hier liegende historische Ereigniskette wie auch ihre Vorgeschichte, beginnend mit den Anfängen von Nationalismus und Rassenwahn im 19. Jahrhundert und vielfacher Demokratieschwäche, sowohl zu schildern als auch zu analysieren. Diese Anstrengungen, bis hin zu Untersuchungen gerade der jüngeren Zeit über Anfänge, Durchführung und Dimension des Holocausts, waren und sind notwendig und in vielfacher Hinsicht wegweisend. Wissenschaft allein kann aber naturgemäß nicht wirklich anschaulich machen bzw. in einem zumindest einigermaßen zureichenden Maße konkret werden lassen, „wie es eigentlich 4 gewesen ist“. Der hier vorliegende Medienkatalog präsentiert eine Fülle an filmischen Angeboten der verschiedensten Genres, die das Thema Nationalsozialismus in seinen Facetten und mit unterschiedlichen Methoden transparent zu machen suchen. Naturgemäß ist ein Spielfilm wie „Die Brücke“ keine historische Quelle. Aber gerade die dem Spielfilm innewohnenden dramaturgischen Mittel lassen die ganze Dichte, Absurdität wie Tragik menschlichen Geschehens in einer Weise hervortreten, die beispielsweise dokumentarischem Material gar nicht zugänglich war oder ist. Freilich behalten zugleich, um ein Beispiel zu nennen, kritisch kommentierte Wochenschauaufnahmen ihren eigenen Wert. Der Katalog versteht sich insofern als ein breites Angebot, von dem die politische Bildung nach den verschiedensten didaktischen und historischen Zwecken, Intentionen und Präferenzen profitieren kann. Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit wünscht ihm große Verbreitung und intensive Nutzung. D r. P e t e r M ä r z D r. N o r b e r t L i n z Leiter der Bayerischen Medienreferent der Bayerischen Landeszentrale für politische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Bildungsarbeit 1. Der Weg in den Nationalsozialismus 100 Jahre: Die großen Bilder des 20. Jahrhunderts, 1930 -1939 55 Minuten sw VHS Die großen Bilder des 20. Jahrhunderts erzählen Geschichten von Ereignissen, Menschen und ihren Schicksalen. Geschichten, die zu Geschichte geworden sind. Die Reihe zeigt die wesentlichen und unvergesslichen Momente aus Politik, Gesellschaft und Kultur 1900 -1999. In faszinierenden Dokumentar-Bildern steckt die Essenz eines aufregenden und furchtbaren Jahrhunderts. In dieser Folge: Ghandis Salzmarsch, Hitlers Machterschleichung, das olympische Propaganda-Feuer, Stalin der Diktator, die Pogromnacht, der Angriff auf Polen. D 2000 Nr. 70 96638 / VHS 5 Geblieben sind die Namen 30 Minuten Der Weg in den Nationalsozialismus 6 Farbe Mein Kampf VHS 120 Minuten sw VHS 16 mm Um die Jahrhundertwende war jeder vierte Schwanfelder Bürger jüdischen Glaubens. Die Kinder der Juden besuchten gemeinsam mit den katholischen und protestantischen den Schulunterricht. Nachmittags brachte ein Rabbi den Mädchen und Jungen die hebräische Bibel, die Thora, näher. Eigens dafür wurde eine jüdische Schule gebaut. Heute erinnert nur noch wenig an diese Zeit. Die Autoren sind den Spuren der Vergangenheit nachgegangen. Mit ihrem Film zeichnen sie einen charakteristischen Querschnitt durch die Geschichte dieser jüdischen Landgemeinde. Parallel dazu erfährt der Betrachter detaillierte Informationen zur jüdischen Kultur, zur Religion und zur Geschichte der Judenverfolgung seit dem ausgehenden Mittelalter. D 1997 Nr. 70 97579 / VHS Der Dokumentarfilm von Erwin Leiser ist der Erinnerung an Hitlers Opfer gewidmet, in Deutschland, in der Welt. Er ist zugleich eine Warnung an die Lebenden. Die Begegnung mit der Vergangenheit soll dazu führen, sie als das zu erkennen, was sie war, und sie zu einem Teil unseres Gesamtgeschichtsbilds zu machen. Ein Vorzug des Films besteht darin, dass er die Vorgeschichte des Dritten Reichs, das Kaiserreich und die Weimarer Republik, mit einbezieht und so Gründe und Hintergründe aufzeigt, ohne die die NS-Zeit nicht verständlich wäre. Hitlers programmatisches Buch „Mein Kampf“, in dem er seine politischen Ziele und Methoden ankündigte, bildet den Leitfaden für die Darstellung des Films. S 1959 Nr. 70 97522 / VHS Nr. 61 18036 / 16 mm Die Geschichte der Deutschen Arbeiterbewegung, 05 Mitten in Europa – Deutsche Geschichte 16 Minuten Farbe Im Banne von Verführung und Gewalt VHS 28 Minuten Der mit Bildern und Dokumenten illustrierte Vortrag befasst sich mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, mit dem Ermächtigungsgesetz und mit der Auflösung von Gewerkschaften und Parteien, mit Verfolgung und Emigration, mit Kriegsbeginn und Kapitulation, mit der Wiedergründung von Parteien und Gewerkschaften und mit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED. D 1988 Nr. 71 15325 / VHS Farbe VHS 30.1.33: Fackelmarsch für Hitler – Reichstagbrand; Proklamation des Ausnahmezustands – Propagandaminister Goebbels – Bücherverbrennung; „Tag von Potsdam“ – 23.3.33: „Ermächtigungsgesetz“ – „Gleichschaltungs“Gesetze – Antisemitismus: Kampf des arischen „Herrenvolks“ gegen die jüdische „Rasse“ – 1.4.33: Boykott-Tag – Terror der SS und politischen Polizei – Auflösung/Verbot von Parteien und Gewerkschaften – Kampf gegen christliche Kirchen – Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch „Unternehmen Reichsautobahn“ – Juli 34: Ermordung SAStabschef Ernst Röhm u. a. – Vereidi- Neunter November 1938 14 Minuten sw Ursachen des Nationalsozialismus, 01 Massenverführung durch Propaganda 22 Minuten sw VHS 16 mm Die Bedeutung des politischen Kampfmittels „Propaganda“ wurde von Hitler frühzeitig erkannt. Der Film zeigt, wie jedes Mittel der Massenbeeinflussung (Presse, Plakate, Aufmärsche, Abzeichen und Symbole, Feiern usw.) zielbewusst in den Dienst der NS-Politik genommen wurde. Anhand von Beispielen dieser Propaganda aus der Zeit vor und nach der „Machtergreifung“ wird dokumentiert, welcher Stellenwert dem gesprochenen Wort in der Massenbeeinflussung beigemessen wurde. D 1964 Nr. 70 15375 / VHS Nr. 60 15100 / 16 mm VHS 16 mm Der Film zeigt in dokumentarischen Aufnahmen die Auswirkungen der Hetze gegen die Juden vor der so genannten „Reichskristallnacht“. Die Nationalsozialisten machten von Anfang an die Juden zum Sündenbock der Menschheit (Dolchstoßlegende). Dieser Agitation stellt der Film in nüchternen Zahlen den Bevölkerungsanteil der Juden in Deutschland, ihre Leistungen als Soldaten im 1. Weltkrieg sowie ihre namhaftesten Vertreter in Wissenschaft und Kunst gegenüber. 1933 erlässt Hitler die ersten Sonder-Verordnungen gegen die Juden, 1938 fallen die Rücksichten ihnen gegenüber und am 7.11.1938 dienen die Schüsse des Juden Grynspan auf ein Mitglied der deutschen Botschaft in Paris als Auftakt für eine Hetzkampagne, die zwei Tage später in den Pogromen vom 9./10.11.1938 gipfelt. D 1960 Nr. 70 15391 / VHS Nr. 60 15046 / 16 mm Ursachen des Nationalsozialismus, 02 Verwandlung und Krise des Zeitalters 20 Minuten sw VHS 16 mm Der Film dokumentiert die geistesgeschichtlichen und sozialen Voraussetzungen, unter denen die Propaganda des Nationalsozialismus wirksam werden konnte. Er ist eine geraffte Darstellung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten und Veränderungen von der Zeit des Ständestaates über Absolutismus, die Zeit des Liberalismus und der Einheitsbewegung des 19. Jahrhunderts, bis hin zum Imperialismus der Wilhelminischen Ära. D 1964 Nr. 70 15396 / VHS Nr. 60 15101 / 16 mm 7 Der Weg in den Nationalsozialismus gung der Reichswehr auf „Führer und Reichskanzler Adolf Hitler“ – Allgemeine Wehrpflicht – 15.9.35: „Nürnberger Gesetze“ – 9.11.38: Pogrome gegen Juden („Kristallnacht“) – Nazi-Kunst gegen „Entartete Kunst“ – PropagandaShow Olympiade 1936 – „Legion Condor“ im Spanischen Bürgerkrieg 1938: „Anschluss“ Österreichs – 29.9.38: „Münchner Abkommen“: Abtretung des Sudetenlandes – Einmarsch deutscher Truppen in die Tschechoslowakei – Kündigung von Pakten mit Polen und England – „Stahlpakt“ mit Italien – deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt – 1.9.39: deutscher Angriff auf Polen / Beginn des II. Weltkrieges. D 1988 Nr. 70 01704 / VHS Ursachen des Nationalsozialismus, 03 Zerstörung der Republik Der Weg in den Nationalsozialismus 8 27 Minuten sw VHS 16 mm Der Film dokumentiert den Weg von der Republik zur Diktatur und behandelt in einem geschichtlichen Abriss die Jahre der Weimarer Republik vom Kriegsende 1918 bis zur Machtergreifung Hitlers 1933. Es werden u. a. folgende Themenkomplexe illustriert: Dolchstoßlegende – Spartakusaufstand – Kapp-Putsch – Erfüllungspolitik – Hitler-Putsch – Inflation – Vielparteienstaat – Vertrag von Locarno – Präsidialkabinette Papen/Schleicher – Weltwirtschaftskrise – Massenarbeitslosigkeit – Hindenburg – Machtergreifung. D 1964 Nr. 70 15397 / VHS Nr. 60 15102 / 16 mm Viehjud Levi 95 Minuten Farbe VHS Der Film nach Thomas Strittmatters Theaterstück greift ins volle Leben einer ländlichen Gemeinde in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts, der Zeit des aufkommenden Faschismus. Ein Ingenieur aus Berlin kommt mit seiner Freundin und Sekretärin zum Eisenbahnbau ins Dorf. Durch sein einschüchterndes Auftreten im Dorfkrug, durch eine als Machtspielchen beginnende Bedrohung der zunächst noch ganz naiven Dorfbewohner, die bei geringem Widerstand in Brutalität umschlägt, und durch sein unterschwellig immer bedrohliches Imponiergehabe setzt er die faschistische Praxis in diesem Winkel der Welt durch. Der Viehhändler Levi, der sich Hoffnungen machen konnte, ein Mädchen aus dem Dorf zu heiraten, wird missachtet, beleidigt und in noch bedrohlicheren Formen drangsaliert. Schließlich kommt er gerade noch davon – das Dorf aber hat mit dem Verlust seiner eigenen sozialen Regulationsmechanismen alles verloren. D 1999 Nr. 73 97710 / VHS Warum haben 1933 so viele Protestanten Adolf Hitler gewählt? 44 Minuten Farbe / sw VHS In diesem Film, der sich aus zeitgenössischem Dokumentarmaterial der Weimarer Republik und der „Machtergreifung“ sowie Aussagen von Zeitzeugen zusammensetzt, nennen fünf protestantische Theologen, unter ihnen Martin Niemöller, der während des Dritten Reichs der führende Mann der Bekennenden Kirche war, u. a. folgende Gründe, warum gerade Protestanten ihre Hoffnung auf die NSDAP setzten. Ihre Mehrheit stand der Weimarer Republik distanziert gegenüber, weil die Verbindung von „Thron und Altar“ zu eng gewesen war. Außerdem hofften viele Pfarrer, die im Lauf des 19. Jahrhunderts entfremdete Arbeiterschaft zurück zu gewinnen. Der Nationalsozialismus stellte sich in seinem Parteiprogramm ausdrücklich auf den Standpunkt eines „positiven Christentums“. So konnten die von der NSDAP unterstützten „Deutschen Christen“, deren Programm stark nationale und völkische Elemente enthielt, bei der Kirchenwahl vom Juli 1933 viele kirchenfremde Wähler mobilisieren und in fast allen Landeskirchen Mehrheiten erringen. D 1981 Nr. 71 18267 / VHS 2. Das nationalsozialistische Herrschaftssystem Hitlers Geld 43 Minuten Farbe / sw VHS Die private Hinterlassenschaft Adolf Hitlers findet in einem Schuhkarton Platz, der im Bayerischen Staatsarchiv lagert und zudem nur Akten beinhaltet. Das legt die Vermutung nahe, dass der Mann, der Europa verwüsten und ausplündern ließ, seinem propagierten Image der Selbstlosigkeit entsprach. Unter Historikern ist jedoch längst bekannt, dass dies der Realität nicht entsprach. Der Film lässt sich im Unterricht gut zu thematischen Aspekten einsetzen wie Aufstieg des Nationalsozialismus, Entlarvung des Führerkults, „das Verhältnis der Nazis zur Industrie“, „Ausbeutung der Juden“, Korruption, Partei und Staat. D 2002 Nr. 70 96694 / VHS 9 Heimsuchung – Die evangelische Kirche und das Dritte Reich Blut und Ehre, 01 Farbe VHS 45 Minuten Der Film spielt zwischen 1933 und 1939 in einer südwestdeutschen Kleinstadt. Keller und Mönkmann besuchten die gleiche Klasse eines Gymnasiums. Der Film bringt Szenen aus dem Schulalltag und aus dem Privatleben dieser beiden Familien. Keller ist ein arbeitsloser Musiker und aktiver Sozialdemokrat. Kurz nach der Machtübernahme wird er verhaftet. Danach ist sein Widerstand gebrochen. Um seine Familie zu ernähren, wird er Musikmeister beim Reichsarbeitsdienst. Eines Tages denunziert Keller einen alten politischen Freund seines Vaters. Als der Vater wegen Fluchthilfe erneut ins Gefängnis kommt, bricht Keller endgültig mit seinem Elternhaus. Die Mitglieder der Familie Mönkmann sind überzeugte Nationalsozialisten. Dr. Mönkmann ist Ortsgruppenleiter der NSDAP. Sohn Hans kommt 1939 an die Adolf-HitlerSchule; sein älterer Bruder ist Unterscharführer der SS. Ihre Welt bricht zusammen, als das Reichssippenamt mitteilt, dass Frau Mönkmann keine reinrassige Arierin ist. Mit diesen beiden Handlungssträngen werden eine Reihe anderer Schicksale verknüpft, etwa die Enteignung des jüdischen Kaufmanns Kuhn, die Nötigung eines Studienrats zum Eintritt in die Partei oder der tödliche Ausgang einer Mutprobe. Der Film bemüht sich um ein möglichst detailgetreues Bild der damaligen Lebensbedingungen in Schule und Elternhaus. D 1981 Nr. 73 18628 / VHS Blut und Ehre, 02 120 Minuten Farbe D 1981 Nr. 73 18629 / VHS VHS sw 16 mm Nachdem sich in der Weimarer Republik Angst vor Kirchenverfolgung und zunehmendem kommunistischen Einfluss verbreitet hatte, wählten viele Protestanten 1930 die Nationalsozialisten, die sich Anfang der 30er-Jahre auf die Seite der Kirche zu stellen schienen... Nach dieser Rückblende verfolgt der Film anhand von zeitgenössischem Dokumentarmaterial und Interviews die Geschichte der evangelischen Kirche unter dem NSStaat. Sie gipfelte in der Verbindung von Kreuz und Hakenkreuz („Deutsche Christen, Wahl eines Reichsbischofs“), der die verfolgte „Bekennende Kirche“ („Barmer Erklärung“ gegen die nationalsozialistische Ideologie) gegenüberstand. Es kam praktisch zu einer Spaltung der Kirche, deren „Gleichschaltung“ letztlich an ihren selbstständigen Landesstrukturen scheiterte. D 1983 Nr. 61 18258 / 16 mm Heimsuchung – Die katholische Kirche und das Dritte Reich 44 Minuten sw VHS Während das Dokumentarmaterial einen Eindruck vom Lebensgefühl der Katholiken vermittelt, zeigt ein Überblick über die Zeit von 1925 bis 1938, wie sich das Deutsche Episkopat und der Vatikan gegen die nationalsozialistische Bedrohung zu erwehren suchten. Die Kirche wollte ihr Bestehen durch das Konkordat vom Juli 1933 sichern. Die Nazis nutzten die Opposition einzelner, etwa des Kardinals Faulhaber oder des Bischofs Graf von Galen jedoch, um mit Terror gegen führende Katholiken 11 Das nationalsozialistische Herrschaftssystem 120 Minuten Das nationalsozialistische Herrschaftssystem 12 vorzugehen. Am Schluss steht die Frage, ob die Bemühungen der Kirche um Abgrenzung, Warnung und Verurteilung ausgereicht haben. D 1983 Nr. 70 18891 / VHS Hitler, eine Karriere 155 Minuten Farbe VHS Die Verfilmung der Hitler-Biografie von J. C. Fest stützt sich auf Dokumentarmaterial, das neu kommentiert wird. Von Jugendfotos ausgehend, über erste Parteireden, Machtübernahme, Kriegsbeginn bis zum letzten Foto und den verkohlten Leichen folgt der Film der Chronologie von Hitlers Leben. Breiten Raum nehmen die Berichte von den Reichsparteitagen in Nürnberg ein. Alle Auftritte Hitlers sind genau inszeniert. In seinen Reden verspricht er den Massen Autorität und Ordnung, vermittelt ihnen neue Zielvorstellungen und gibt ihnen Selbstbewusstsein. Er stilisiert sich zum Erlöser des deutschen Volkes, der im Flugzeug vom Himmel kommt. Und die Massen bringen ihrem „Führer“ eine fanatische Verehrung entgegen. D 1997 Nr. 73 18532 / VHS München 1900-1950, 3: Schatten über der Stadt 1933-1944 65 Minuten Farbe VHS Die zeitgeschichtliche Filmdokumentation versucht, geistige und politische Linien dieser Zeit deutlich zu machen. Einige Stichworte: Machtergreifung in Bayern – Wirtschaftskrise – Haltung der Arbeiterschaft gegenüber dem Nationalsozialismus – Arbeitsdienst – Konzentrationslager Dachau – Neubauten: „Braunes Haus“ und „Haus der Kunst“ – Ausstellung „Entartete Kunst“ – gigantische Umbaupläne für München – Haltung der katholischen Kirche zum neuen Regime – Pater Rupert Mayer – Kardinal Faulhaber – die jüdische Gemeinde und ihre Verfolgung – Situation der Münchner Kammerspiele – das Münchner Abkommen – Attentat auf Hitler im Bürgerbräukeller – Kriegsbeginn – Widerstandsgruppen (u. a. „Weiße Rose“) schwere Luftangriffe. D 1986 Nr. 71 18244 / VHS Wirtschaftsfaktor „Untermensch“ 30 Minuten Farbe VHS Der Film zeigt die Verflechtung von Geldinstituten und Wirtschaftunternehmen bei der systematischen Beraubung von Juden in der NS-Zeit. Die Scheinlegalität dieser Aktivitäten bestärkte den Eindruck, hier läge kein schuldhaftes Handeln vor. Die genaue Schilderung von Einzelschicksalen im Film zeigt, wie ausgefeilt die Mechanismen der Enteignung, der Beraubung bis hin zur Ermordung der Menschen verzahnt waren. Die Deutsche Bank, die Dresdner Bank – viele Firmen profitierten, so wurde auch z. B. Karstadt arisiert. Durch die Unterstützung der Clinton-Regierung ist vieles ins Rollen gekommen. D 1999 Nr. 70 96646 / VHS 3. Die nationalsozialistische Außenpolitik und der Zweite Weltkrieg Die Brücke 99 Minuten sw DVD VHS 16 mm Sieben deutsche Jungen verteidigen in den letzten Kriegstagen 1945 eine Brücke vor den anrückenden Amerikanern. Sie sind aufgeputscht in ihren Gefühlen für „das Vaterland“, im Grunde aber Jungen wie andere auch; sie streiten sich und verlieben sich. Mit der herannahenden Front bricht „das Große“ über sie herein. Trotz Durchhalteparolen gelingt es einigen Männern vom Volkssturm, die Sieben unter der Führung eines Unteroffiziers zu einem relativ ungefährdeten Platz zu bringen. Es ist die Brücke am Rande der Stadt, die ohnehin gesprengt werden soll. Als der Unteroffizier in der Stadt Verpflegung „organisieren“ will, wird er von Feldgendarmen aufgegriffen und als Deserteur erschossen. Nun sind die Jungen verlassen, als die Hölle über sie hereinbricht. Nachdem der Jüngste von ihnen im Feuer eines Jagdbombers gefallen ist, beginnen sie zu kämpfen. Im Töten wird ihr Mut zur Raserei, gemischt aus Angst und sinnlosem Draufgängertum. Dieses Inferno ist eine erschütternde Anklage gegen den Krieg. FBW: „bes. wertvoll“ D 1959 Nr. 83 18047 / DVD Nr. 73 18047 / VHS Nr. 63 18042 / 16 mm 13 Briefe von der Front 15 Minuten Die nationalsozialistische Außenpolitik und der Zweite Weltkrieg 14 Farbe / sw VHS Buch Die so genannte Feldpost kann als alltagsgeschichtliche Quelle zum Nationalsozialismus bzw. zum Zweiten Weltkrieg dienen. Das Video kontrastiert Textauszüge aus Feldpostbriefen deutscher Soldaten mit Standbildern vom Kriegsalltag im Zweiten Weltkrieg. D 1998 Nr. 70 15619 / VHS Nr. 91 15619 / Heft 100 Jahre: Die großen Bilder des 20. Jahrhunderts, 1940 -1949 City Bombing 1940 -1945 19 Minuten Farbe / sw preußen das Ende des Zweiten Weltkriegs abzuwarten. Aber er hat sich in seinem „pflichtbewussten“ Vater getäuscht, dem ein toter Sohn lieber ist als ein „Fahnenflüchtiger“. Er verlangt von ihm, zu seiner Einheit zurückzukehren. Doch der Junge versteckt sich in einer Scheune. Dort trifft er auf einen verletzten sowjetischen Soldaten. Die Not scheint sie zu Verbündeten werden zu lassen – und doch ist die Katastrophe nicht aufzuhalten. D 2000 Nr. 70 97888 / VHS VHS 55 Minuten Sowohl die deutschen als auch die britischen Filmberichte über Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg vermeiden Schreckensbilder aus ihren eigenen Städten. Im Vordergrund steht die Verbreitung von Zuversicht für die ausgebombten Menschen und die moralische Rechtfertigung für die Bombardierung ziviler Ziele des Gegners. Ein amerikanischer Filmbericht dagegen zeigt das Ausmaß der Zerstörung in England, um die Bevölkerung für ein Eingreifen der USA zu gewinnen. Die Filmberichte werden von einer Moderatorin eingeleitet und medienkritisch kommentiert. Der Film ist geeignet für den bilingualen Unterricht: Geschichte/Englisch. GB 2002 Nr. 70 96640 / VHS 3 Tage 44 22 Minuten Farbe VHS Der junge Soldat Albert lehnt den Krieg ab. Er will nicht mehr mitmachen und desertiert. Sein Plan ist, auf dem elterlichen Hof in Ost- sw VHS Diese Folge zeigt: Entscheidung um Stalingrad, der Junge von Warschau, die Befreiung, Hiroshima, das Tribunal der Sieger, Rosinenbomber für Berlin. D 2000 Nr. 70 96639 / VHS Die Schlacht von Dünkirchen aus deutscher und aus britischer Sicht 19 Minuten Farbe / sw VHS Die Schlacht von Dünkirchen wird anhand von Wochenschauberichten und Filmausschnitten aus deutscher und aus britischer Perspektive dargestellt. Der NS-Propagandafilm zeigt die Gefangennahme britischer und französischer Soldaten und die Reste einer Armee, die vor den siegreichen deutschen Truppen auf der Flucht ist. Auf der anderen Seite gelingt es der britischen Propaganda, der Öffentlichkeit die militärische Niederlage als einen siegreichen Rückzug zu vermit- Die Soldaten mit dem „halben Stern” 45 Minuten Teil 1 Farbe VHS Im Alter von 20 Jahren erfährt der Texaner und Geschichtsstudent Bryan Mark Riggs von der deutsch-jüdischen Herkunft seiner Familie. 1992 macht er sich auf den Weg nach Deutschland. Er trifft auf einen Mann, der ihm von Jüdischen Mischlingen in der Wehrmacht berichtet. Die Filmautorin nimmt zehn Jahre später den Faden dieser Geschichte wieder auf. Für den Film wählt sie elf Zeitzeugen aus, die über ihr Schicksal erzählen. Sie berichten von kränkenden Jugenderlebnissen, von Angst, Stolz, Mut und Demütigung in der „Wehrmacht”, der Angst, entdeckt zu werden und von selbstbewusstem Nationalstolz. Der Film wirft ein beeindruckendes Licht auf ein auch von Historikern kaum beachtetes Kapitel des Rassenwahns im Nationalsozialismus. Parallel berichtet er über die Geschichte der jüdischen Emanzipation im 19. und 20. Jahrhundert. D 2003 Nr. 70 96642 / VHS Die Soldaten mit dem „halben Stern” 45 Minuten Farbe D 2003 Nr. 70 96643 / VHS Teil 2 VHS August ‘39 – Elf Tage zwischen Frieden und Krieg 180 Minuten Farbe / sw VHS Die 12-teilige Dokumentarreihe von Henric L. Wuermeling rekonstruiert minutiös die hochdramatischen Tage vom 21. August bis 1. September 1939. Es ist eine Chronik wenig bekannter und damals streng geheimer Vorgänge, die die Menschen niemals erfahren sollten. Elf Tage, in denen sich das Leben zunächst kaum merklich, dann aber schlagartig veränderte, gehen voraus, bis Europa am 1. September vor dem Abgrund steht. Dramatische Tage mit größter politischer Aktivität, wie z. B. der Abschluss des Hitler-Stalin-Pakts am 23. August oder jener schicksalhafte 25. August, an dem Hitler den Krieg, der am nächsten Tag beginnen sollte, wieder stoppen lässt. Er verschiebt ihn um eine Woche auf den 1. September. An diesem Tag setzt Hitler den Reichstag und über Radio sowie Lautsprecher auf den Straßen die Deutschen von dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen in Kenntnis. Dabei verbindet er in seiner Rede zwei Lügen miteinander: Die angeblich von Polen begangenen „schweren Grenzzwischenfälle“ hat er selbst inszenieren lassen und nicht um 5.45 Uhr wurde „zurückgeschossen“, sondern eine Stunde zuvor begann schon die lange geplante militärische „Operation Weiß“. Das dokumentarische Originalmaterial zeigt die Schauplätze Danzig, Warschau, Berlin, Obersalzberg, London, Paris, Rom, Moskau und Washington. Zeitzeugen schildern, wie sie jene Tage erlebt haben. Die Vorbereitungen für die Scheinüberfälle und der Ablauf dieser Aktionen wurden an den Originalschauplätzen an der damaligen deutsch-polnischen Grenze szenisch rekonstruiert. D 1991 Nr. 71 18445 / VHS 15 Die nationalsozialistische Außenpolitik und der Zweite Weltkrieg teln, so dass der Durchhaltewillen der Bevölkerung gestärkt wird und kein Zweifel an einem endgültigen Sieg über Nazi-Deutschland aufkommen kann. Die Filmberichte werden von einer Moderatorin eingeleitet und medienkritisch kommentiert. GB 2001 Nr. 70 96765 / VHS Tage des Überlebens – 1.- 6. Mai 1945 Die nationalsozialistische Außenpolitik und der Zweite Weltkrieg 16 90 Minuten Farbe / sw VHS Der Film rekonstruiert den Countdown der letzten Kriegstage. Dokumentarisch verdichtet wird jeder der sechs Tage Anfang Mai 1945 in einem eigenen Kurzfilm nachgezeichnet und so ein Stimmungsbild vom Untergang des „Tausendjährigen Reichs“ eingefangen, das die Belastungen der deutschen Bevölkerung kurz vor Kriegsende besonders herausstellt. Augenzeugen berichten, wie sie das Ende des Krieges erlebt haben. Erschütternde Berichte aus Mecklenburg, Berlin, Prag, Breslau oder von der Flucht über die Ostsee. Sie schildern die erste Begegnung mit Besatzungssoldaten und über die Kämpfe Straße um Straße, Haus um Haus. Von der dramatischen Zuspitzung innerhalb der Kriegsallianz erfuhren sie nichts. Filmdokumente von den großen politischen Geschehnissen jener Tage ergänzen die subjektiven Berichte der Zeitzeugen. Der Autor Henric L. Wuermeling sucht die Orte des damaligen dramatischen Geschehens auf: Berlin, Mürwik, Reims oder den Obersalzberg und stellt die sich zuspitzenden Ereignisse in Reportagen vor Ort vor. D 1995 Nr. 70 97325 / VHS Das Tagebuch des 2. Weltkriegs Teil 1, 1939/1940/1941 105 Minuten Farbe / sw sechsjährigem Ringen die furchtbare Bilanz. 360 Ereignisse dokumentieren in dieser Reihe die politische und militärische Eskalation, den Kriegsverlauf bis zum Sieg der Alliierten unter Führung der USA. 1939/1940 – Die Münchner Konferenz im September 1939 – bestärkt Nazi-Deutschland in seinem Expansionsdrang. Die Spirale der militärischen Intervention setzt sich in Bewegung: die RestTschechei, Deutschland und Russland marschieren in Polen ein; Dänemark, Norwegen und Belgien werden erobert; im Dezember gibt Hitler die Weisung 21 – die „Operation Barbarossa“, Krieg gegen Russland. USA 2002 Nr. 83 96661 / DVD Das Tagebuch des 2. Weltkriegs Teil 2, 1942/1943 95 Minuten Farbe / sw DVD 1942 – Japan dringt im Pazifik vor: Manila, Kuala Lumpur und Singapur fallen; Rommel rollt Nordafrika auf und trifft auf Montgomery; Churchill trifft Stalin in Moskau; deutsche Panzer erreichen Stalingrad; Amerikaner beginnen mit dem Gegenangriff auf Japan. 1943 – Das Blatt wendet sich: in Nordafrika rücken die Alliierten vor, Tunesien fällt; US-Truppen sichern Guadalcanal; die 6. Armee kapituliert in Stalingrad; die Alliierten landen in Italien, Russen erobern Kiew zurück; schwere Luftangriffe auf Berlin. USA 2002 Nr. 83 96662 / DVD DVD Die Aggression der Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan überzog Mitte des 20. Jahrhunderts den Erdball mit Krieg. Zentren waren Europa und der pazifische Raum. Über 50 Millionen Tote, verwüstete Länder und Städte waren nach über Das Tagebuch des 2. Weltkriegs Teil 3, 1944/1945 120 Minuten Farbe / sw DVD 1944 – Die deutsche Wehrmacht ist in Italien und Russland auf dem Rück- Todfeinde 148 Minuten Unser Jahrhundert: Träume in Trümmern (1939 -1945) 52 Minuten sw VHS Rassenhass und Kriegswahnsinn stürzen die Welt in eine Katastrophe. Der Alltag in vielen Ländern ist geprägt von Hunger und Angst. In jeder Minute, in der man die Schrecken des Krieges vergessen kann, klammern sich die Menschen an die kleinen Freuden und Hoffnungen. Aber der Schatten der Konzentrationslager und der Atombombe, der sich in diesen Tagen über die Welt legt, wird nie wieder von der Erde zu tilgen sein. F 1991 Nr. 70 97395 / VHS Teil 1 + Teil 2 Farbe VHS Im Januar/Februar 1993 jährte sich die deutsche Kapitulation bei Stalingrad zum 50. Mal. Sie leitete die Wende im zweiten Weltkrieg ein: Für das NS-Regime bedeutete sie den Anfang vom Ende, für die Sowjetunion war sie der Anfang des Aufstiegs zur Supermacht. Aus Anlass dieses Jahrestages entstand in deutsch-russischer Zusammenarbeit eine Fernsehdokumentation mit sechs Zeitzeugen, ehemalige Kriegsgegner, die vor der Kamera rückblickend ihre Erlebnisse schildern. Im ersten Teil berichten sie über den Zeitraum vom Kriegsausbruch 1939 bis zur Kapitulation der deutschen Armee im Januar/ Februar 1943. Im zweiten Teil schildern sie aus ihrer Sicht den Fortgang der Ereignisse ab Februar 1943, der für die einen Kriegsgefangenschaft, für die anderen zunächst die Fortsetzung der Kriegshandlungen bedeutete. Die Schilderungen enden mit dem Wiedereintritt ins Zivilleben nach Kriegsende. D 1993 Nr. 73 15416 / VHS Der 2. Weltkrieg – Ursachen & Hintergründe 90 Minuten Farbe / sw VHS Henry Kissinger, einer der prominentesten Kenner der politischen und strategischen Entwicklungen, nimmt Stellung zu den Ursachen und Hintergründen, die zum Zweiten Weltkrieg geführt haben. Er ist selbst Augenzeuge jener Zeit, er lebte in Deutschland, als Hitler an die Macht kam, und fand 1938 in den USA Zuflucht vor dem Hitlerregime. Kissinger macht durch seine profunden Kenntnisse der historischen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen die Zusammenhänge der damaligen Zeit deutlich. Aber Kissinger lässt den Zuschauer auch darüber nachdenken, was geschehen wäre, wenn die Staatsmänner damals anders gehandelt hätten. Hugo Portisch hat Kissingers Analyse mit einzigartigen Filmdokumenten dieser Zeit unterstützt, in einer Art Zeitmaschine wird der Zuschauer Augenzeuge der damaligen Ereignisse. D/A 1981 Nr. 73 97322 / VHS 17 Die nationalsozialistische Außenpolitik und der Zweite Weltkrieg zug. Auch Japan muss Rückschläge hinnehmen. Die Invasion der Alliierten in der Normandie eröffnet eine dritte Front an der Nazi-Festung Europa. Gegen Ende des Jahres stehen alliierte Truppen auf deutschem Gebiet. 1945 – Die Alliierten verstärken die Luftangriffe. Dresden sinkt in Schutt und Asche. Okinawa wird erobert. Russen und Amerikaner reichen sich an der Elbe die Hand. Deutschland kapituliert. Atombomben fallen auf Hiroshima und Nagasaki. Japan kapituliert bedingungslos. USA 2002 Nr. 83 96663 / DVD Das Konzentrationslager Dachau – Geschichte und Bedeutung Sonderpublikation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Das am 22. März 1933 in den Baracken einer ehemaligen Munitionsfabrik bei Dachau errichtete „Schutzhaftlager“ war das erste Konzentrationslager in Deutschland. Es wurde als Ausbildungsstätte und Musterlager der SS zum Modell für die vielen später errichteten Konzentrationslager bis hin zu den Vernichtungslagern Auschwitz, Majdanek, Treblinka u. a. Auch im KZ Dachau – obwohl nicht als „Massenvernichtungslager“ geplant – wurde laufend vernichtet: durch Arbeit und Entbehrung, durch Hunger und Krankheit, willkürlichen Mord und Massenerschießungen und durch die von den SS-Ärzten durchgeführten pseudowissenschaftlichen Experimente. Als Dachau am 29. April 1945 befreit wurde, befanden sich mehr als 30 000 Überlebende aus 31 Nationen in den katastrophal überfüllten Baracken und noch einmal ebenso viele Gefangene in den zu Dachau gehörenden Außenlagern. Insgesamt sind mehr als 206000 Häftlinge registriert worden. Hinzu kommt eine nicht bekannte Zahl nicht registrierter Einlieferungen. Bereits vor der Befreiung entstand im Lager das Comite International de Dachau als geheime Organisation mit dem Ziel, einen für den letzten Moment geplanten Massenmord der SS an den Häftlingen zu verhindern. Dieses 1955 bei einem Treffen der ehemaligen Gefangenen wiedergegründete Comite bemühte sich um die Errichtung einer würdigen Mahnund Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen KZ, die mit finanzieller Unterstützung des Freistaates Bayern schließlich gelang. Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit fördert aufgrund des Beschlusses des Bayerischen Landtags vom 31. Mai 1960 Fahrten von Schulklassen zu den KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg. Sie will mit dieser Publikation dazu beitragen, die Vor- und Nachbereitung der Gedenkstättenbesuche zu erleichtern, und hofft, dass diese Broschüre vor allem junge Menschen dazu anregt, sich mit dem schwärzesten Kapitel unserer Geschichte intensiver zu beschäftigen. Eine vergleichbare Publikation für das Konzentrationslager Flossenbürg ist in Vorbereitung. 4. Verfolgung, Terror, Vernichtung 19 Comedian Harmonists 127 Minuten Farbe DVD Joseph Vilsmaiers Bilderbogen über den kometenhaften Aufstieg des Vokal-Ensembles „Comedian Harmonists“, das im Berlin der späten 20er-Jahre einen prägnanten und weltweit erfolgreichen Gesangsstil schuf. Da drei der sechs Gruppenmitglieder jüdischer Herkunft waren, geriet die Gesangsgruppe in die Mühlen der nationalsozialistischen Rassenideologie, was zur Auflösung des Ensembles führte. D 1997 Nr. 83 98989 / DVD Anne Frank – die letzten sieben Monate Verfolgung, Terror, Vernichtung 20 60 Minuten Farbe / sw VHS Der Autor dokumentiert die Aussagen von sieben Frauen, die zusammen mit den Schwestern Anne und Margot Frank zwischen Herbst 1944 und März 1945 in den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen waren oder auf den langen Transporten mit den Mädchen zusammentrafen. Die überlebenden Zeuginnen berichten von verschiedenen Stadien in den letzten Lebensmonaten der beiden Schwestern und geben zugleich Auskunft über das Leiden von Frauen unter den unmenschlichen Bedingungen der Konzentrationslager und der wochenlangen Transporte. NL 1988 Nr. 70 18642 / VHS Brundibar – die Kinderoper von Theresienstadt 49 Minuten sw lebender Zeugen der Uraufführung am 23.9.1943 in Theresienstadt eingeleitet und am Schluss bringen die Worte des Tschechen Zdenek Ornest und Aufnahmen aus dem Lager die Zeit der Uraufführung mahnend in unser Bewusstsein. D 1965 Nr. 61 02341 / 16 mm Aus einem deutschen Leben 145 Minuten Farbe VHS Rudolf Höß ist ein guter Deutscher: pflichtbewusst, zuverlässig, gehorsam und ordentlich. Sorgsam führt er Buch über seinen Zuständigkeitsbereich. Penibel notiert er, wie viele Menschen täglich ermordet werden. Höß tat als Verwalter der Massenvernichtung „seine Pflicht“. D 1976 Nr. 73 97302 / VHS Dokument „Holocaust“ 16 mm 81 Minuten Die Geschwister Pepperl und Annerl wollen Milch für ihre kranke Mutter holen, aber sie haben kein Geld. Da sehen sie, dass der Leierkastenmann Brundibar für sein Spiel Geld von Passanten bekommt, und so versuchen sie, mit Singen etwas zu verdienen. Doch ihre schwachen Stimmen überhört man. Die Tiere der Stadt kommen ihnen zu Hilfe, raten ihnen, sich mit anderen Kindern zusammenzutun. Nun wird ihr Chor gehört, Brundibar übertönt. Der entreißt ihnen zwar den Lohn, aber die geeinte Kinderschar kann den Alten überwältigen. Der Film ist eine überarbeitete Fassung des vielfach ausgezeichneten Werks „Der vorletzte Akt – Brundibar“, der Kinderoper von Theresienstadt. Er wird von Erinnerungen noch Farbe VHS Während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft wurden etwa 70% der jüdischen Bevölkerung Europas Opfer der so genannten „Endlösung“. Sechs Millionen Menschen fielen einer planmäßigen Vernichtungsaktion zum Opfer. Die unter der wissenschaftlichen Beratung von Dr. Wilhelm van Kampen zusammengestellte Kurzfassung der Fernseh-Serie erzählt die Leidensgeschichte der Juden unter Hitler. Sie berichtet von der deutschen Familie Weiss, die jüdischen Glaubens ist, und auf der anderen Seite von dem jungen Juristen Erik Dorf, der in der Zeit von Arbeitslosigkeit zu den Nazis findet. Der Film schildert die Tragödie des Berliner Arztes Dr. Josef Weiss, seiner Söhne Endlösung 92 Minuten Farbe / sw VHS 16 mm Der Film schildert den Leidensweg der europäischen Juden unter dem Nationalsozialismus. Dazu stellt er Dokumentarmaterial der NS-Zeit und Interviews mit Überlebenden sowie Ausschnitte aus NS-Propagandafilmen und der amerikanischen TVSerie „Holocaust“ zusammen. Die Verfolgung der Juden begann 1933 mit ihrer Ausschaltung aus dem öffentlichen Leben, mit Berufsverboten und wirtschaftlicher Vernichtung. 247 000 Deutsche jüdischen Glaubens wanderten in den folgenden sechs Jahren aus. Sie gipfelt 1941 bis 1945 in der Errichtung von Ghettos und der Massenvernichtung in Konzentrationslagern. Am Ende des Films steht eine Betrachtung über die Beziehung zwischen autoritärer Erziehung und der Bereitschaft, Mordbefehlen zu gehorchen. D 1978 Nr. 70 15384 / VHS Nr. 61 15252 / 16 mm Der gelbe Stern 85 Minuten sw VHS Der Film ist einer der ersten Versuche, die Jahre 1933-1945 dokumentarisch darzustellen. Diese Hinwendung zum Dokument, die bewusste Dramaturgie des authentischen Materials, kann nicht an der Erfahrung von „Holocaust“ vorbeigehen, sie unternimmt es aber, die Betroffenheit von Fiktion wieder zu einer Erschütterung durch Realität werden zu lassen. Intensiver als sonst waren die Recherchen nach den Anfängen, denen nicht gewehrt wurde; dringender die Frage nach dem eigentlichen Zeitpunkt unseres Versagens, und ausführlich waren die Jahre zwischen 1933 und 1945 zu behandeln, als der Terror sich erst schleichend breit machte, durch Gesetze, Verordnungen, Verbote, Verhöhnungen. Dass sich die Entrechtung der Juden nicht in einem abstrakten Staat vollzog, dass sie mitten unter uns geschah, in unserer Nachbarschaft, ist eine Einsicht, die allzu oft noch fehlt. Die immer böser werdende Ächtung begann nicht im November 1938, nicht in den KZs, sie begann bei den ganzen täglichen Berührungspunkten unseres Lebens. Wir waren Zeugen, wenn wir nicht Täter waren. Bayerischer Filmpreis D 1998 Nr. 70 97731 / VHS Gudrun 98 Minuten Farbe VHS Ein kleiner Ort Ende des Zweiten Weltkrieges: Die 12-jährige Gudrun lebt bei ihrer Großmutter, von der Mutter dorthin abgeschoben, um deren Liaison zu einem SS-Obersturmbannführer nicht zu stören. Der Vater kämpft an der Front. In ihrer Einsamkeit 21 Verfolgung, Terror, Vernichtung Karl und Rudi, der Tochter Anna und seines Bruders Moses. Erik Dorf hat als persönlicher Referent von GestapoChef R. Heydrich „Karriere“ gemacht. Im März 1942 kommt Heydrich durch ein Attentat tschechischer Widerstandskämpfer um. Rudi kann als einziger Überlebender der Familie Weiss mit seiner Familie fliehen und der Vernichtung entgehen. Inzwischen ist Erik Dorf bei Heydrichs Nachfolger in Ungnade gefallen, obwohl er sich durch Einführung des Giftgases Zyklon B „hervorgetan“ hatte. Als die Alliierten schließlich Auschwitz befreien, leugnet er jede Befehlsgewalt und Schuld; dennoch begeht er Selbstmord. USA 1978 Nr. 73 182 09 / VHS Verfolgung, Terror, Vernichtung 22 schließt sich Gudrun eng mit Fritz zusammen, der vor allem wegen der politischen Haltung seines Vaters, des Ortspfarrers, aus der Hitler-Jugend ausgeschlossen wurde. Die beiden Außenseiter erzählen sich ihre kleinen Geheimnisse, und eines Tages, als sie Blutsbrüderschaft schließen, vertraut ihm Gudrun ihr größtes Geheimnis an: Ihr Vater ist desertiert und versteckt sich bei der Großmutter im Keller. Fritz verrät Gudruns Vater an den Ortsgruppenleiter. Gudruns Großmutter wird noch gewarnt und der Vater flieht vor den Nazi-Schergen. Aber er wird gefangen und zu Tode verurteilt. Zu spät begreift Fritz die tödlichen Folgen seines Verrats. D 1992 Nr. 73 97310 / VHS Nr. 63 18707 / 16 mm Hasenjagd 105 Minuten Farbe VHS Szenen aus dem letzten Kriegswinter: Etwa 150 der 500 aus Mauthausen ausgebrochenen sowjetischen Offiziere gelingt die Flucht aus dem unmittelbaren KZ-Bereich. Die SS ruft die Bevölkerung der umliegenden Dörfer dazu auf, die „Schwerverbrecher“ zu jagen wie die Hasen, sie zu erhängen, erstechen, erwürgen, erschlagen und erschießen – vor allem aber keine „Gefangenen zu machen“. Nur neun Geflohene überleben diese „Hasenjagd“. In packender Erzählweise verfolgt der Film Schicksal und seelische Entwicklung von Gejagten und Jägern, von Zivilisten und Uniformierten mit Zivilcourage. Nach dem Abspann (!) wird die juristisch nicht zu bewältigende Belastung durch dieses Stück Zeitgeschichte sichtbar gemacht. A 1994 Nr. 73 97309 / VHS Hitlers Helfer: Himmler – der Vollstrecker 53 Minuten Farbe / sw VHS Himmler, der unscheinbare Vollstrecker, war mit seiner SS der mächtigste unter Hitlers Helfern. Keiner hätte je vermutet, dass ausgerechnet er zum mächtigsten Mann des Dritten Reiches neben Hitler werden würde. Der stets Freundliche war unbarmherzig mit allen, die er für Gegner oder Feinde hielt. Unbarmherzigkeit wurde zur Tugend, mitleidloser Mord zur Stärke. Gestapo, Konzentrationslager, Menschenversuche, Massenmord, Holocaust – alle Schrecken des Dritten Reiches sind mit seinem Namen verbunden. Mit zum Teil bisher unbekanntem Archiv-Material, mit Original-Tonaufzeichnungen entsteht ein Bild vom vielleicht willigsten, bestimmt aber furchtbarsten Helfer Hitlers... D 1996 Nr. 70 97470 / VHS „Ich bin schon tot” – unbequeme Pfarrer in der NS-Zeit 27 Minuten Farbe VHS Die Lebensumstände zweier protestantischer Pfarrer während der NSZeit, die zwischen Distanz und offenem Widerstand der NS-Politik gegenüber standen, und von der Reaktion ihrer jeweiligen Landeskirchen. Werner Sylter, der in Konstanz mit modernen pädagogischen Ideen ein Mädchenheim leitete, kam in das KZDachau und wurde 1942 ermordet. Karl Steinbauer, der der Bekennenden Kirche angehörte, überlebte das KZ Sachsenhausen und wurde auch nach feindungen durch Nachbarn, Hausdurchsuchung durch die Gestapo und Ausschreitungen gegen jüdische Geschäfte. D 1996 Nr. 70 97249 / VHS Judenverfolgung im NS-Staat Judenverfolgung – Ausgrenzung und Vertreibung 1933 -1945 Teil 2 16 Minuten 25 Minuten Farbe / sw Farbe VHS DVD Nach der Machtübernahme im Januar 1933 gingen die Nationalsozialisten unverzüglich daran, ihre antidemokratischen, rassistischen und antijüdischen Vorstellungen umzusetzen: Filmausschnitte aus zeitgenössischen Dokumentarfilmen, Zeitzeugenberichte, Statements Verfolgter und aus der Zeit berichten von ersten Judenverfolgungen im Frühjahr 1933, der Ausgrenzung jüdischer Mitbürger aus der Öffentlichkeit bis zum Pogrom 1938 und dessen Folgen. Das dokumentarische Bild- und Filmmaterial wird ergänzt durch Spielfilmsequenzen und schriftliche Quellen. D 2003 Nr. 83 96790 / DVD In der Zeit von 1938 -1942 werden die Lebensbedingungen der Bertinis – obgleich sie nur als „jüdisch versippt“ gelten – immer bedrückender und unerträglicher. Lea Bertini muss ihre Tätigkeit als Klavierlehrerin aufgeben, die Familie wird von Hausbewohnern diffamiert, ohne sich wehren zu können. Die Reichskristallnacht 1938, der Ausschluss jüdischer Kinder von deutschen Schulen, die zeitweilige Verhaftung Cesar Bertinis und die Deportation einer befreundeten jüdischen Familie zeigen das menschenverachtende Vorgehen des NS-Regimes gegen die Juden – den so genannten „Erbfeind“. D 1996 Nr. 70 97250 / VHS Judenverfolgung im NS-Staat Die Jüdin Edith Stein Teil 1 93 Minuten 16 Minuten Farbe Farbe VHS VHS Der Film schildert den Alltag der Familie Bertini in den ersten Jahren nach der Machtergreifung. Lea Bertini ist Jüdin, ihr Mann Alfredo ist Arier, die drei Söhne Cesar, Roman und Ludwig gelten als Halbjuden. Neben den materiellen Sorgen der ausklingenden Weltwirtschaftskrise bekommen die Bertinis zunehmend antisemitische Vorurteile zu spüren: Benachteiligungen in der Schule, An- Am 9. August 1942 wird die Karmelitin und Jüdin Edith Stein in Auschwitz ermordet. Der Film erzählt ihre Geschichte ab der Konversion zum Katholizismus im Jahre 1922, ohne einen strikten dokumentarischen Anspruch zu erheben. Die Handlung des Spielfilms beruht auf Fakten, er verdichtet sie aber dramaturgisch, setzt sie in deutende Beziehung und erschließt sie mit Hilfe von Bildsymbolen und Verweisungszusammen- 23 Verfolgung, Terror, Vernichtung 1945 von seiner Kirche misstrauisch betrachtet. Die Dokumentation setzt sich kritisch mit der Aufarbeitungsbereitschaft der evangelischen Kirche im Kontext der NS-Zeit auseinander. D 2002 NEU / VHS Verfolgung, Terror, Vernichtung 24 hängen. Seine Absicht ist es, dieser Frau, ihrer Biographie, ihren Überzeugungen und ihren Lebensentscheidungen verstehend und vergegenwärtigend nahe zu kommen. „Für ihr Leben sind viele Deutungen möglich“, heißt es im Vorspann, „dies ist eine von ihnen“. I 1995 Nr. 73 97404 / VHS Konzentrationslager Dachau 45 Minuten Farbe / sw 89 Minuten Farbe / sw VHS (Langfassung) VHS Schon im NS-Deutschland war Dachau zum Synonym für „Konzentrationslager“ geworden. Es war das erste Lager und wurde zum Modell für alle späteren Konzentrationslager. Exemplarisch spiegelt das KZ Dachau die Entwicklung der nationalsozialistischen Macht- und Eroberungspolitik: I. Vom 20.3.1933 bis Kriegsbeginn werden deutsche Widerstandskämpfer, Kommunisten, Sozialdemokraten, Juden hier in „Schutzhaft“ genommen; erste Ermordungen. II. Mit Kriegsbeginn kommen Häftlinge aus allen eroberten Ländern nach Dachau. Kranke und Schwache werden selektiert und in sog. „Invalidentransporten“ zur Vergasung weggebracht. III. Besonders Polen und Tschechen werden zu medizinischen Experimenten missbraucht. Häftlingspfleger retten Todgeweihte. IV. Nach der Niederlage von Stalingrad wird die SS zu einem gigantischen Wirtschaftsund Rüstungsunternehmen. Besonders in den Außenlagern werden kranke und hungernde Häftlinge zu Höchstleistungen gepeitscht: „Vernichtung durch Arbeit“. Dachauer helfen Häftlingen zu überleben. V. Mit dem Zusammenbruch des Dritten Reiches treffen immer mehr Transporte mit Häftlingen aus den evakuierten KZs im Osten in Dachau ein. 30 000 Häftlinge aus 31 Nationen sind nun hier eingepfercht. 7 000 Häftlinge werden noch in letzter Minute auf einen Todesmarsch durch Oberbayern getrieben, dann, am 29. April 1945, befreien US-Soldaten das Lager. Der Film dokumentiert die Geschichte durch Aussagen ehemaliger KZHäftlinge und in historischen Dokumenten. Produktion: Bayerischer Rundfunk in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit D 1995 Nr. 70 97324 / VHS Nr. 70 18999 / VHS (Langfassung) KZ – Dachau 23 Minuten sw VHS Als das Ermächtigungsgesetz in Kraft tritt, reichen die Gefängnisse für die Verhafteten nicht mehr aus. Am 21.3.1933 informiert die Münchner Presse ihre Leser, dass in der Nähe von Dachau das erste Konzentrationslager für politische Gefangene eröffnet worden ist. Den Nürnberger Gesetzen von 1935 folgen am 9./10. November 1938 die organisierten Juden-Pogrome. Nach dem Anschluss Österreichs und dem Einmarsch in die Tschechoslowakei beginnt im September 1939 mit dem Angriff auf Polen der 2. Weltkrieg. Den kämpfenden Truppen folgten Sondereinheiten der SS und der Polizei, die in riesigen Verhaftungswellen alle erfassen, die nicht zur Kollaboration bereit sind. Der Film berichtet am Beispiel Dachau über die unmenschlichen Verhältnisse in den KZ. Er zeigt dann auch die Befreiung der Lagerinsassen am 29.4.1945 und den Zu- Der KZ-Kommandant 30 Minuten Farbe / sw VHS Erwin Dold, obwohl nicht Angehöriger der SS, wird zum KZ-Kommandanten ernannt. Er ist verantwortlich für ein KZ-Außenlager im süddeutschen Raum. Aufgrund seiner Erziehung und der dort vermittelten weltanschaulichen Werte versucht er alles in seinen Möglichkeiten Stehende für die Häftlinge. Seine Menschlichkeit wird nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus vor einem Gericht von ehemaligen Lagerinsassen hervorgehoben. Diese Zeugenaussagen führen zu einem Freispruch. Das Porträt dieses Mannes macht deutlich, was Zivilcourage selbst in scheinbar ausweglosen Situationen bewirken kann. D 1991 Nr. 70 18738 / VHS Leben für Leben – Maximilian Kolbe 90 Minuten Farbe dern auch vor seiner Schuld, seiner Verstrickung in Kolbes Tod. Neben dieser Figur taucht eine andere auf: Bruder Anselm, ein junger Franziskanerpater, der ruhig und unbeirrbar die Seligsprechung Kolbes durch Papst Paul VI. vorantreibt. PL 1991 Nr. 73 18883 / VHS VHS Im Juli 1941 gelingt es einen jungem Schlesier, Jan, aus dem KZ Auschwitz zu fliehen. Für diesen Flüchtigen verurteilt der Lagerkommandant Fritsch zehn Häftlinge zum Tod im Hungerbunker. Als einer von ihnen unter diesem Todesurteil zusammenbricht, geht stellvertretend für ihn der Franziskanerpater Maximilian Maria Kolbe in den Tod. Fortan ist Jan nicht nur vor der Gestapo auf der Flucht, son- Lili Marleen 120 Minuten Farbe VHS Zürich 1938: Die deutsche Barsängerin Wilkie Bunterberg und der Jude Robert Mendelsson wollen heiraten. Durch Intervention von Roberts Vater, einem einflussreichen Anwalt, wird Wilkie nach einem Aufenthalt in München die Wiedereinreise verweigert. Wilkie bekommt durch Protektion eines Parteifunktionärs viele Engagements. Zufällig strahlt der Soldatensender Belgrad ihr Lied „Lili Marleen“ aus, das zu einem Riesenerfolg bei den Frontsoldaten wird. Wilkie wird zur beliebtesten Sängerin Deutschlands. Robert reist unter falschem Namen nach Berlin und trifft sich mit Wilkie. Auf der Rückreise wird er verhaftet. Ein Film über Vernichtungslager, den Wilkie aus Polen herausgeschmuggelt hat, wird von der Schweiz aus zum Freikauf von Robert eingesetzt. Nach einem Selbstmordversuch Wilkies wird vom Soldatensender Calais die Nachricht von ihrem Tod verbreitet. Das Propagandaministerium muss dementieren: Trotz ihres schlechten Zustands tritt Wilkie öffentlich auf. Nach dem Krieg fährt Wilkie nach Zürich, um Robert wiederzutreffen. Sie sieht ihn als Dirigenten bei einem Konzert – an der Seite seiner jungen Frau Miriam. FBW: „bes. wertvoll“ D 1980 Nr. 73 98133 / VHS 25 Verfolgung, Terror, Vernichtung stand, in dem sich das Lager und die Häftlinge befanden. D 1969 Nr. 70 18453 / VHS (auch in englischer und französischer Sprache verfügbar) Nr. 60 18160 / 16 mm Der Marsch ins Ungewisse 40 Minuten Verfolgung, Terror, Vernichtung 26 Farbe Mein Großvater: der KZ-Aufseher Konrad Keller VHS 60 Minuten Auf Befehl der Reichsführung der Sturm-Scharen SS sollte kein KZ-Häftling lebend in die Hände der alliierten Befreier fallen. Über 7 000 Deutsche, Juden, Russen, Ukrainer und Gefangene anderer Nationalitäten aus dem Konzentrationslager Dachau (und Nebenlagern Allach, Landsberg-Kaufering, Karlsfeld u. a.) wurden kurz vor Kriegsende – ab dem 26. April 1945 – zur Evakuierung in Richtung Tirol gezwungen. Die schier endlose graue Kolonne der ausgemergelten und den SS-Bewachern ausgelieferten Häftlinge bewegte sich vorwiegend nachts durch Bayern. Sie sollten in der „Alpenfestung Ötztal“ in unterirdischen Rüstungswerkstätten eingesetzt werden, – so ging das Gerücht. Viele sahen ihre letzte Chance, dem hoffnungslos überfüllten Lagern zu entrinnen und vielleicht doch noch die Gelegenheit zur Flucht zu haben. Durch die Kugeln der Bewacher, durch Hunger und Entkräftung starben ungezählte Menschen und wurden einfach am Wegesrand liegengelassen. Vier Überlebende des „Todesmarsches“ kommen in dem Film zu Wort. Alle berichten an den Orten des Geschehens von den schrecklichen Tagen und Nächten. D 1995 Nr. 70 97400 / VHS Farbe VHS Der Journalist Kurt Kister stößt auf der Suche nach Spuren der Vergangenheit auf seinen Großvater, den SSOberscharführer Konrad Keller. In Gesprächen mit Überlebenden, Opfern wie Tätern, erfährt er, was ein KZ war, wie es funktionierte, wer Verantwortung trug, wie sich die Bürger von Dachau damals verhielten und wie Konrad Keller privat war. Keller war offensichtlich ein guter Vater und Ehemann, und doch war er von der ersten Stunde an Lagerbewacher in Dachau. Die Frage bleibt, wie konnte einer so werden, so handeln, so leben? – Der Film ist Teil der Ton-DiaSchau „Todesfuge” (Nr. 90 15270). D 1983 Nr. 71 18392 / VHS Nacht und Nebel 30 Minuten Farbe VHS 16 mm Ohne politisches Ressentiment – das Wort „deutsch“ kommt in dem Film nicht ein einziges Mal vor – versucht der französische Starregisseur Alain Resnais, das unmenschliche System der Konzentrationslager darzustellen. Es ist nach den Worten des Autors an kein Land und an keine Zeit gebunden, sondern bildet eine permanente Gefahr. Ohne Hass, jedoch in banger Sorge um Gegenwart und Zukunft, schufen der Regisseur und der Dichter Jean Cayrol den vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm, dessen Bilder der Kommentar mit stillem Ernst, sachlich berichtend und ohne Pathos begleitet. FBW: „bes. wertvoll“ F 1955 Nr. 70 15437 / VHS Nr. 60 15001 / 16 mm 100 Minuten sw VHS Die packende Verfilmung nach der symbolischen Erzählung von Stefan Zweig über das Schicksal eines von der Gestapo in Einzelhaft geistig ausgehungerten Österreichers. D 1960 Nr. 73 96697 / VHS Das Schlüsselspiel 7 Minuten Farbe VHS Polen 1942. In einer kleinen Familie hält der Vater sich versteckt vor SSLeuten oder deren Helfershelfern. Die Familie probt im „Schlüsselspiel“, was der etwa 5-jährige Sohn zu tun hat, wenn es tagsüber klingelt. Die Mutter ist außer Haus zur Arbeit, der Vater braucht Zeit, sich zu verstecken. So muss der kleine Junge die Leute vor der Türe durch eine fingierte Schlüsselsuche hinhalten, bis der Vater sich versteckt hat. Und dann übt er die Antwort auf die Frage, wo ist dein Vater: „Papa ist tot“. Ein eindringlich kurzer Spielfilm über Angstzustände unter diktatorischer Verfolgung, die Stärke eines kleinen Jungen und die Anforderungen an ihn in einer solchen Lage. F 1995 Nr. 70 18746 / VHS Shoah Teil 1 146 Minuten Farbe VHS Shoah, hebräisch: Katastrophe, Vernichtung, meint hier den Holocaust europäischer Juden unter dem Nationalsozialismus. Als einziger Nicht- zeuge schildert der Historiker Raul Hilberg Stufen des organisierten Antisemitismus, vom Zwang zur Assimilation über Vertreibung bis zum Mord. Der Film zeigt die Anlagen der Konzentrationslager Chelmno, Treblinka und Auschwitz in ihrem Zustand vierzig Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Claude Lanzmann befragt einige Überlebende, wie sie in die Lager kamen und wie es ihnen dort erging. Auch Polen äußern sich zu den Ereignissen und zu ihrem Verhältnis zu den ehemaligen jüdischen Mitbürgern. Langsam begriff man, daß diese „Arbeitslager“ Todesfabriken waren. Am Schluss berichtet der ehemalige SS-Unterscharführer Franz Suchomel über die Judenvernichtung und ihren Anfang in Treblinka. F 1985 Nr. 71 18251 / VHS Shoah Teil 2 115 Minuten Farbe VHS Unterscharführer Suchomel gibt weiter Auskunft über Treblinka. In zwei Stunden wurden 3 000 Menschen getötet. Arbeitsjuden mussten laufend die Toten beseitigen. Der heutige Oberstaatsanwalt Spiess berichtet von der Erweiterung des Lagers Belznitz, ein ehemaliger Häftling schildert den Aufbau des Lagers Sobibor. Ein anderer berichtet von seiner Mitwirkung in den Sonderkommandos, die die Todeskandidaten in die Gaskammern führen mussten. Der ehemalige Wachsoldat Schalling und die deutsche Lehrersfrau Michelson berichten über das Lager Chelmno, wo die Juden direkt in Gaswagen eingeladen und mit Auspuffgasen getötet wurden. Dorfbewohner äußern sich zum damaligen Geschehen. Abschließend zeigt der Film die detaillierten Anwei- 27 Verfolgung, Terror, Vernichtung Schachnovelle Verfolgung, Terror, Vernichtung 28 sungen eines deutschen Industriebüros, wie die Gaswagen verbessert werden können. F 1985 Nr. 71 18582 / VHS Shoah Teil 3 140 Minuten Farbe VHS Unterscharführer Suchomel schildert aus seiner Sicht die Ankunft und die Vernichtung der Juden. Alles sollte möglichst reibungslos geschehen. Deshalb täuschte man die Juden bei Ankunft. Bomba war Friseur und musste den Frauen die Haare schneiden, die dann in Säcken nach Deutschland transportiert wurden. Stier, Leiter des Fahrplanwesens der Reichsbahn in Warschau/Krakau, war mit der Durchführung des „Sonderverkehrs“ beauftragt, hatte aber nach seinen Angaben keine Ahnung von dem Geschehen. Müller erzählt nochmals von seiner tragischen Arbeit im Sonderkommando. Zum Schluss wird von dem Versuch berichtet, in den KZ’s eine Widerstandsgruppe aufzubauen, um einen Aufstand vorzubereiten und die Massenvernichtung zu stoppen. Aber die Interessen der politischen Gefangenen und der Juden waren zu unterschiedlich, um zu einer Aktion zu kommen. F 1985 Nr. 71 18253 / VHS Shoah Teil 4 140 Minuten Farbe VHS Ruth Elias schildert die Überführung tschechischer Juden nach Auschwitz, ins „Familienlager“. Am 7. April 1944 floh Vrba mit seinem Kameraden Wetzler, um Hilfe bei den deutschen Kriegsgegnern zu holen. Prof. Karski (USA) berichtet über seine Rolle bei der polnischen Exilregierung in London und den polnischen Untergrundbewegungen und von einem Treffen mit jüdischen Führern aus dem Warschauer Ghetto. Er sollte aus eigener Anschauung berichten und die Regierung und die Öffentlichkeit in England und den USA aktivieren, die Vernichtung der Juden zu stoppen. Der Film schließt mit einem Bericht über die grauenhaften Zustände im Warschauer Ghetto aus der Sicht von Dr. Grassler, dem deutschen Stellvertreter des Ghettokommissars, und von jüdischen Widerstandskämpfern. F 1985 Nr. 71 18254 / VHS Das Tagebuch der Anne Frank (Dokumentation) 19 Minuten Farbe VHS Auszüge aus dem Tagebuch der Anne Frank werden ergänzt durch Fotos der Familie und Aufnahmen aus dem „Anne-Frank-Haus“ an der Prinsengracht in Amsterdam. Szenen aus dem Theaterstück „Das Tagebuch der Anne Frank“ veranschaulichen das Leben im Versteck. Joke Kniesmeyer berichtet von der Arbeit der AnneFrank-Stiftung; und die zweite Frau des Vaters Otto Frank, der als einziger der Familie überlebte, erzählt von dessen Erinnerungen. Ausschnitte aus Wochenschauen und zeitgenössische Bilddokumente vermitteln historische Hintergrundinformationen. D 1987 Nr. 70 18520 / VHS Das Tagebuch der Anne Frank Farbe VHS 16 mm 105 Minuten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in einer Amsterdamer Dachkammer, die zwei jüdischen Familien als Versteck diente, das Tagebuch des Mädchens Anne Frank gefunden. Die Eintragungen erstrecken sich auf die Zeit vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944. Das Tagebuch beginnt mit den typischen Berichten eines jungen Mädchens. Dann aber vertraut Anne ihm alle Gedanken, Empfindungen, Überlegungen und Erlebnisse an, die sie in dem Versteck hatte. Am 4. August 1944 wurden die beiden Familien von der „grünen Polizei“ aufgespürt und verhaftet. Anne starb 15jährig in Bergen-Belsen. Der Film verzichtet darauf, die Gedanken und Empfindungen Annes in Bild-Poesie umzusetzen. Vielmehr vermittelt er in bedrückenden Szenen den Zuschauern ein Gefühl der menschlichen Nöte, die die Untergetauchten durchmachten: die ständige Angst vor dem Entdecktwerden, die materiellen Entbehrungen, die beklemmende räumliche Enge, die zu menschlichen Spannungen und unerfreulichen Auftritten führt; schließlich auch die Regungen erster Liebe des Mädchens. Im Mittelpunkt des Films steht also weniger Anne, sondern – beispielhaft für ähnliche Vorkommnisse – die Schicksalsgemeinschaft der beiden jüdischen Familien. FBW: „bes. wertvoll“ USA 1959 Nr. 73 18803 / VHS Nr. 63 18040 / 16 mm Farbe DVD Steve Arnold, Mayor der US Armee, soll beweisen, dass der in Deutschland hoch angesehene Dirigent Wilhelm Furtwängler mit den Nazis kollaboriert hat. Das Chaos im besiegten Deutschland, die Lügen und gegenseitigen Anschuldigungen der Beteiligten machen die Angelegenheit jedoch zu einem gefährlichen Minenfeld für den gnadenlosen Major, der alles versucht, um seine Wahrheit zu finden. Der sensible, kultivierte Künstler Furtwängler kann sich nur bedingt zur Wehr setzen und das Misstrauen von Major Arnold wächst zunehmend. Doch braucht er handfeste Beweise ... D 2001 Nr. 83 96680 / DVD Theresienstadt 10 Minuten Farbe / sw VHS Die in Nordböhmen gelegene Festung „Theresienstadt“ wird von 1941 -1945 als Sammel- und Durchgangslager für Juden aus Böhmen und Mähren, aus dem Reich und aus anderen europäischen Ländern eingerichtet. Abgefilmte zeitgenössische Bilddokumente und bauliche Überreste, ein Zeitzeugenstatement und Ausschnitte aus einem nationalsozialistischen Propagandafilm belegen eindeutig die Aufgabe von Theresienstadt, die Vernichtung durch Aussiedlung zu tarnen und als Schleuse für die Vernichtungslager im Osten zu dienen. D 1992 Nr. 70 18616 / VHS 29 Verfolgung, Terror, Vernichtung 152 Minuten Taking Sides – Der Fall Furtwängler Wenn alle Deutschen schlafen 72 Minuten Verfolgung, Terror, Vernichtung 30 Farbe VHS Buch Nach seiner Erzählung „Die Mauer“ schrieb Jurek Becker das Drehbuch zu diesem Fernsehfilm. Der fünfjährige Marek ist beide Male der „Held“ und der Ich-Erzähler. Im Film werden zudem Erinnerungen und Gedanken auf der Erinnerungsebene eingeflochten – gesprochen von einem Erwachsenen. Mareks Sicht (Perspektive) bestimmt die Auswahl und die Bewertung des Wahrnehmbaren im GhettoAlltag, wie des „Atmosphärischen“, des ständigen Gefühls der Bedrohung und des Ausgeliefertseins. Kindlich ist schließlich auch das Abenteuer, das der Erzählung wie dem Film den Titel gab, der lebensgefährliche Ausflug über die Mauer, nachts, wenn angeblich alle Deutschen schlafen. Trotz dieser kindlichen Erzählerperspektive sind Zuschauer und Leser jeden Alters angesprochen; die Identifikation mit dem Kind Marek erschließt auch Älteren ungewohnte Sichtweisen. D 1994 Nr. 73 97377 / VHS Nr. 91 97377 / Buch Auf Wiedersehen im Himmel! 40 Minuten Farbe VHS Es geschah am 2. August 1944. Der Rassenwahn der Nazis machte auch vor Kindern nicht halt. Das Schicksal der Mulfinger Sinti-Kinder: von Himmlers Auschwitz-Erlass blieben sie solange ausgenommen, bis Eva Justin, die leitende Mitarbeiterin des Rassenhygieneinstituts, ihre Doktorarbeit beendet hatte. Dann kam der Befehl aus dem Reichssicherheitshauptamt. Die Kinder wurden aus dem katholischen Kinderheim direkt in das Vernichtungslager deportiert. Von 39 Kindern überlebten nur vier. 50 Jahre danach gelang es erstmals, Zeitzeugen und Überlebende aufzusuchen und ihre Geschichte filmisch festzuhalten. Ein Treffen in der St. Josefspflege, die Erinnerungen der Überlebenden und eine Reise nach Auschwitz stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. D 1994 Nr. 70 18777 / VHS Zwischen Hoffen und Bangen 20 Minuten sw VHS Private Aufnahmen einer Familie aus den Jahren 1937 bis 1939. Die Bilder wurden von Siegfried Gumprich gemacht, einem Getreidehändler, der mit seiner Familie in Münster/Westfalen wohnte. Sie zeigen das scheinbar normale Alltagsleben einer jüdischen Familie im Nazideutschland. In letzter Minute entkamen die Gumprichs dem Holocaust. Drei Tage vor Beginn des Zweiten Weltkriegs gelang ihnen die Ausreise nach Großbritannien. So wurden auch die Filmaufnahmen vor der Vernichtung bewahrt. Im Besitz von Sohn Walter überdauerte das in seiner Überlieferung wohl einmalige Amateurfilmmaterial viele Jahrzehnte. Seine Wiederentdeckung kommt einer kleinen filmischen Sensation gleich. Es dokumentiert, auf welche Weise sich die Diskriminierung und Verfolgung der Juden in Deutschland vollzog. D 2003 Nr. 70 96641 / VHS Aliya 10 Minuten Farbe VHS Buch In dem Film geht es um Juden verschiedenster Nationen, die aus unterschiedlichsten Motiven nach Israel einwandern, um dort eine neue Heimat zu finden. Exemplarisch werden einige dieser Imigranten vorgestellt und ihre Motive, ihr Land zu verlassen, um nach Israel zu kommen, erläutert. Anfangs gibt es viele Probleme, die erläutert werden müssen. In diesem Zusammenhang kommt Deborah Hazamer, Mitarbeiterin des Einwanderungszentrums Herzliya, zu Wort und stellt ihr Programm zur Unterstützung und Eingliederung von Einwanderern vor. Ein Problem bei der Integration der Zugewanderten sind oft fehlende Erfahrungen mit der Kultur und dem Lebensstil der Israelis sowie Sprachschwierigkeiten. Im Anschluss an die Interviews folgt ein kurzer geschichtlicher Rückblick über die Einwanderungswelle nach Israel, die vor ca. 100 Jahren begann und seitdem schubweise erfolgt ist. D 1995 Nr. 70 15442 / VHS Nr. 91 15442 / Heft David 127 Minuten Farbe VHS David Singer, Sohn eines Rabbiners, muss in Liegnitz die Schule verlassen und kommt nach Berlin, um in einer Nähmaschinen-Werkstatt zu lernen. Als sein Vater verhaftet wird, kehrt David zu seiner Familie zurück. Nach seiner Entlassung und erst auf Drängen seiner Familie bemüht sich der Rabbiner um die Ausreise. David meldet sich zu einer landwirtschaftlichen Ausbildung, um ohne Aufsehen in ein anderes Land gelangen zu können. Als ihn die Gestapo sucht und seine Eltern abgeholt werden, findet er mit seiner Schwester bei einem Schuster Unterkunft. Bald muss er sich im Bahngelände verstecken. Unter falschem Namen erhält er Arbeit in einem chinesischen Restaurant und bei einem arischen Fabrikanten. Im Herbst 1943 gelingt ihm die Flucht in einem Güterzug nach Budapest. Die Geschichte ist nach den Aufzeichnungen des Joel König erzählt, aus der Sicht eines Kindes. FBW: „bes. wertvoll“, „Goldener Bär“ und „Bundesfilmpreis 1978“. D 1978 Nr. 73 98949 / VHS Glückselig in New York – Der Stammtisch der Emigranten 45 Minuten Farbe VHS Vorgestellt wird eine ungewöhnliche Stammtischrunde: Schon seit 1943 treffen sich in New York deutschsprachige jüdische Emigranten, die sich vor den Nationalsozialisten nach Amerika retten konnten. Sie erzählen von ihren Erlebnissen, von persönlicher Verfolgung, Folterung, Flucht unter abenteuerlichen Umständen und machen damit den Film zu einem Dokument mündlich überlieferter Geschichte, das die Schrecken des Holocaust auch für jüngere Menschen authentisch und eindrucksvoll wiedergibt. Weiterweisende Bedeutung erhält der Film durch den 81-jährigen Protagonisten Leo Glückselig, der durch seine menschliche Haltung, seine Absage an Hass und Rache- 31 Flucht und Vertreibung 4.1. Flucht und Vertreibung Flucht und Vertreibung 32 gefühle Wege zur Verständigung und Versöhnung weist. USA 1995 Nr. 70 15433 / VHS Hitlerjunge Salomon 113 Minuten Farbe de von Visa für die Flüchtlinge ohne offizielle Erlaubnis aus und nahm dafür das Ende der beruflichen Karriere in Kauf. Lissabon, die „weiße Stadt auf sieben Hügeln“, wurde so vom unbekannten Idyll am Rande Europas zum Hafen der Hoffnung für viele. D 1994 Nr. 70 15422 / VHS VHS Die dramatische Lebensgeschichte des jüdischen Jungen Sally Perel – Marco Hofschneider – der es schaffte, in der Haut des Feindes zu leben. Die Flucht vor dem NS-Terror führt den 14-jährigen Sally zuerst in das russisch besetzte Polen, danach kommt er in ein sowjetisches Waisenhaus, in dem er kommunistisch erzogen wird. Nach dem Angriff der Deutschen auf die Sowjetunion gerät er in die Hände der Wehrmacht. Der Jude muss einen Nazi spielen – und wird zum Spielball der Geschichte – und am Ende gar zum „Deutschen Helden“. Oscarnominierung 1992 – Bestes Drehbuch, Golden Globe 1992 – Bester ausländischer Film. D / F 1990 Nr. 73 18614 / VHS Sansibar oder der letzte Grund 163 Minuten Farbe VHS Die Geschichte der Flucht von fünf sehr unterschiedlichen Menschen vor den Nazis – nach Alfred Anderschs Roman auf 35mm gedreht, aber nur im Fernsehen ausgewertet – entwickelte sich zu einer Parabel über die Würde des Lebens angesichts einer Barbarei, die abweichendes Denken nicht duldet. Am Ende kehren fast alle Flüchtenden nach Deutschland zurück. Nur die Jüdin, der in ihrer Heimat der Tod gewiss ist, und eine Plastik von Ernst Barlach bleiben in Schweden zurück. D 1987 Nr. 73 98496 / VHS Lissabon – Hafen der Hoffnung Traumspuren 69 Minuten Farbe VHS 44 Minuten Zeitzeugen, solche die in Portugal blieben und solche, die weiterreisten, lassen im Film ihre Erlebnisse von Flucht und Überleben lebendig werden. In ihren Erinnerungen an die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der portugiesischen Bevölkerung nimmt Aristides des Sousa Mendes, damals portugiesischer Generalkonsul in Bordeaux, einen besonderen Platz ein. Nach der Kapitulation Frankreichs im Sommer 1940 stellte er in wenigen Tagen und Nächten tausen- Farbe / sw VHS Das Tagebuch von Hertha Nathorff ist der Ausgangspunkt dieser Dokumentation eines aufregenden EmigrantenSchicksals. Sie war einst die hoch geachtete Leiterin der Frauenabteilung des Berliner Rotkreuz-Krankenhauses. 1940 konnte sie zusammen mit ihren Mann gerade noch nach New York emigrieren. Doch nur körperlich wurde sie damals gerettet. In Wirklichkeit musste sie ihre Seele in Deutschland zurücklassen. Nur hier Auf Wiedersehen Amerika 86 Minuten Farbe VHS Nach 30 Jahren in New York kehren drei alte jüdische Emigranten nach Polen zurück, um ihren Lebensabend in der alten Heimat zu verbringen. Während es dem Ehepaar gelingt, sich mit vielen Dollars einzurichten, auch wenn einige Illusionen über Bord geworfen werden müssen, kehrt der Freund nach Amerika zurück. D 1994 Nr. 73 18951 / VHS ... was es heißt, ein Exilant zu sein Zug des Lebens 25 Minuten Farbe VHS 103 Minuten Mehr als fünfzig Jahre nach ihrer Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland besuchen der jüdische Schriftsteller H. W. Katz und seine Frau die gemeinsame Geburtsstadt Heilbronn. Eindringlich vermitteln die Eheleute Katz, dass sie an jedem Tag ihres Lebens spüren, Exilanten zu sein, weil sie sich innerlich nirgendwo zu Hause fühlen. „Damals – 1933 – zerbrach etwas, das nicht mehr zu heilen war. Es ist schwer, dies zu erklären und zu verstehen, wenn man nicht selbst Exilant ist. Man hat“, so H. W. Katz, „für immer den Grund verloren, und das bleibt ein ganzes Leben“. Der Film ist Erinnerung und Mahnung zugleich, Geschichtsunterricht und Gegenwartskunde. D 1998 Nr. 70 18696 / VHS Farbe VHS Ein jüdisches Schtetl, irgendwo im Osten Europas 1941. Schlomö, der Dorfnarr, überbringt schlimme Nachrichten: die deutschen Truppen rücken vor, jüdische Dörfer werden eliminiert, ihre Bewohner getötet oder verschleppt. Um der Deportation der Dorfältesten zu entkommen, beschließt der Rat der Dorfältesten, sich selbst „zu deportieren“ und mit dem ganzen Dorf vor den Deutschen über Russland nach Palästina zu fliehen. Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, beginnt der „Zug des Lebens“ eines Nachts die Irrfahrt ins gelobte Land Israel. Auf ihrer Reise meistern die Passagiere die heikelsten Situationen, bis sie sich schließlich der Frontlinie nähern. Besteht eine Aussicht, diese Grenze zu passieren? Sitzen sie wirklich im „Zug des Lebens“? Die letzte Minute des Films hebt den scheinbar falschen Optimismus auf und holt den Zuschauer in die Wirklichkeit zurück. F/NL/B 1998 Nr. 73 97867 / VHS 33 Flucht und Vertreibung hatte sie den Beruf ausüben dürfen, der ihr so viel bedeutete. Die ausdrucksstarken Schilderungen der einzelnen Stationen ihres Lebens im Tagebuch geben Anlass zu poetischen Schilderungen, in einer Stadt, in der viele Tausend Deutschjuden Heimat suchten. Hertha Nathorff wurde zu einer der kämpferischsten Stimmen im deutschsprachigen Radio für die New Yorker Juden. D 1993 Nr. 70 01834 / VHS 4.2. Zeitzeugen Zeitzeugen 34 Die Akte der Märtyrer 45 Minuten Farbe VHS Auf Anregung des Papstes sind Historiker und Theologen überall auf der Welt den Lebenswegen von Menschen nachgegangen, die im 20. Jh. ihr Leben für ihre Überzeugung und ihren Glauben verloren haben. Allein für Deutschland wurden mehr als siebenhundert katholische und nichtkatholische Märtyrer ermittelt. Die Dokumentation stellt sieben dieser Menschen vor, die von Nationalsozialisten ermordet wurden. D 2000 NEU / VHS Echo 14 Minuten Farbe VHS Ein altes Ehepaar fährt in die Schweiz, damit der Mann sich am Gehör operieren lassen kann. Er ist taub, sie blind, beides Folgen von medizinischen Experimenten, die sie im KZ über sich ergehen lassen mussten. Dabei, und das war das Glück im Unglück, haben sie sich kennen gelernt. Während der Zugfahrt kommen, einem Echo gleich, Erinnerungen an die Zeit von damals hoch. Am Ziel der Reise wird die Operation am Ohr erfolgreich sein. Doch die Freude, wieder hören zu können, bringt sogleich die Ermahnung daran, dass das Leid anderer Unschuldiger in Kriegen auch heute noch ungebrochen ist. B 1999 Nr. 70 97882 / VHS Die Feuerprobe 49 Minuten Farbe / sw VHS 16 mm Der Film bringt historisches Bild- und Filmmaterial, das die einzelnen Stationen vom Leidensweg des jüdischen Volkes dokumentiert. Dazwischengeblendet kommen einige Zeitzeugen zu Wort, darunter auch solche, die die Verbrechen von damals verharmlosen. Die jüdischen Zeitzeugen, unter Der Nationalsozialismus In ihrer Reihe „Zeitgeschichte im Medienverbund“ (Wort + Bild + Dokumentation + Originalton auf Tonkassette) bietet die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit auch eine dreibändige Publikation zum Thema „Nationalsozialismus” an. Die Titel: Machtergreifung und Machtsicherung (1933-1935) Friedenspropaganda und Kriegsvorbereitung (1935-1939) Das bittere Ende (1939-1945). Die Bände beinhalten nicht nur eine textliche Darstellung des Themas, sondern fordern anhand herausgehobener Originalquellen – in Text und Ton – und authentischen Bildmaterials den Leser zur Auseinandersetzung mit den Zeitzeugnissen auf. Dabei erweisen sich die Originaltöne der Tonkassetten/ CDs als große Bereicherung, die für den Unterricht und das Selbststudium hervorragend geeignet sind. Kurze verbindende Texte ermöglichen die Einordnung dieser akustischen Quellen in den historischen und politischen Zusammenhang. Mit diesen multimedial gestalteten Studieneinheiten zur Zeitgeschichte kommt die Bayerische Good Shoah 30 Minuten Farbe VHS Der Film schildert die Problematik der Erinnerung und des Gedenkens in Israel an die nationalsozialistische Massenvernichtung. Am Yom Hashoah, dem nationalen Gedenktag, fährt Gavriel, ein Überlebender, zu einer Veranstaltung in einem Kibbuz, um als Zeitzeuge über seine Erfahrungen zu sprechen. Die inneren Monologe, die ihn auf der Fahrt und bei seinem Vortrag begleiten, bringen die Unentrinnbarkeit seiner Erinnerung, aber auch die Unmöglichkeit der Vermittlung dieser Erfahrungen zum Ausdruck. IL 1993 Nr. 70 18843 / VHS Das Konzentrationslager Dachau – Überlebende berichten 1933 -1945 30 Minuten (jeder Teil) Farbe VHS Thema der Dokumentation ist der Terror, das Schicksal der Gefangenen im Konzentrationslager Dachau zwischen 1933 -1945. In dieser Zeit waren über 200 000 Menschen dort inhaftiert. Von ihnen haben mehr als 40 000 nicht überlebt. Das Konzentrationslager Dachau war das einzige der Lager, das während der gesamten Zeit des Nationalsozialismus bestanden hat. Nach seiner Organisationsstruktur wurde das System sämtlicher Konzentrationslager aufgebaut. D 2004 1933 -1934: Die ersten Jahre des Konzentrationslagers – Ausschaltung der politischen Opposition und Etablierung der Diktatur. NEU / VHS 1935 -38/39: Erweiterung des Lagers – Kriegsvorbereitung und Novemberpogrom 1938. NEU / VHS Landeszentrale dem Bedürfnis schulischer und außerschulischer Mittler politischer Bildung entgegen, den Bürger sozusagen eine unmittelbare Begegnung mit der Politik und der Geschichte zu vermitteln. Band 3 „Das bittere Ende” befasst sich u. a. auch ausführlich mit dem Thema Widerstand und Verfolgung. Dabei wird neben dem militärischen und zivilen Widerstand (20. Juli, Weiße Rose, Georg Elser, Kommunisten und Sozialdemokraten etc.) auch die Entwicklung der beiden großen Kirchen untersucht. Im Vorwort zu dem dreibändigen Werk über den Nationalsozialismus heißt es: „Wie wichtig die Information über und die Beschäftigung mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte ist, wird angesichts des Wiedererstarkens rechtsextremistischer Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland nur allzu deutlich. Wer Lektionen nicht lernt, muss sie wiederholen. Diese Grunderfahrung gilt auch hinsichtlich der Geschichte. Die Lektion der Diktatur und des Zweiten Weltkrieges hat uns Deutsche gelehrt, wie unendlich kostbar der Schutz freiheitlichen Rechts- und Sozialstaates für den Bürger ist.“ 35 Zeitzeugen ihnen Erwin Leiser – der Autor des Films –, Simon Wiesenthal und Georg Stefan Troller, können nur mit stockender Stimme über ihre persönlichen Erlebnisse am Tag des Pogroms und später im KZ sprechen. D 1988 Nr. 71 15313 / VHS Nr. 61 15316 / 16 mm 1939 -1942: Internationale Häftlinge – Primat der Vernichtung. NEU / VHS Zeitzeugen 36 1942 -1945: Errichtung der Außenlager – Sklavenarbeit für die Kriegsproduktion. NEU / VHS Mut ohne Befehl 59 Minuten Farbe / sw VHS Menschen aus allen Schichten erzählen, wie sie gegen nationalsozialistischen Terror opponierten. Am Beispiel der Stadt Stuttgart wird gezeigt, wie „kleine“ Leute, einzelne Geistliche, Studenten der Weißen Rose und andere den Mut aufbrachten, ihr Leben zu riskieren, wie manche, die das Regime zunächst unterstützten, sich immer mehr distanzierten und widersetzten (Robert Bosch, Carl Goerdeler), und auch, wie Menschen leiden mussten, die als Minderheiten verfolgt und systematisch ausgerottet wurden. Der Film beweist, dass viele einzelne und Gruppen das Unrecht erkannten und, nur sich selbst verantwortlich, „Mut ohne Befehl“ zeigten. D 1995 Nr. 70 97340 / VHS Reisen ins Leben 130 Minuten Farbe / sw VHS Ein Kameramann der US-Army erinnert sich an seine Aufnahmen bei der Befreiung der Lager und in den Dis- placed Person Camps. Er spricht über die Archivbilder, seine Gedanken und Gefühle von damals und heute. Eine Viertelmillion Überlebender des Holocausts wartete im Nachkriegsdeutschland, wieder in Lagern, Displaced Person Camps, dass ein anderes Land sie aufnahm. Der Weg nach Palästina, das heutige Israel, war versperrt – Zehntausende versuchten es illegal. Es dauerte ein Jahrzehnt, bis alle eine neue Heimat fanden. Von ihrer Reise ins Leben berichten Gerhard Durlacher aus den Niederlanden, Yehuda Bacon aus Israel und Ruth Klüger aus den USA. Sie setzen uns in Kenntnis, wie die Gesellschaften, in denen sie heute leben, sie weiter ausgrenzten. Wohin sie auch kamen, Politik und Menschen gingen über ihre Erfahrungen und ihr Wissen hinweg. Wegbegleiter blieben die Erinnerungen. D 1996 Nr. 70 97420 / VHS Zeitzeugen – Massenvernichtung im Nationalsozialismus 81 Minuten Farbe VHS Am 9. November 1984 treffen sich fünf ehemalige Häftlinge von Konzentrationslagern. In nüchterner Atmosphäre berichten Ima Spanjaard, Franz Wirbel, Richard Glazar, Hermann Langbein und Eugen Kogon über den Alltag im KZ, über das Überleben, über Häftlinge und SS, über medizinische Experimente, über Widerstand und Befreiung. D 1987 Nr. 71 18517 / VHS 5. Widerstand und Zivilcourage 37 Der Pianist 143 Minuten Farbe DVD Warschau 1939: Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen beginnt auch für den gefeierten polnisch-jüdischen Pianisten Wladyslaw Szpilman die Zeit des Leids. Täglich wird er Zeuge unerträglicher Demütigung und Brutalität. Nur mit viel Glück und dank der Hilfe des polnischen Untergrunds konnte er der Todesfalle des Warschauer Ghettos entkommen. Voller Angst irrt er allein durch die Stadt, die sich inzwischen in eine leblose, erschütternde Ruinenlandschaft verwandelt hat. Eines Tages entdeckt ihn ein Offizier der deutschen Wehrmacht, der sein Schicksal verändern wird. D 2002 Nr. 83 96773 / DVD Arbeiterwiderstand im Dritten Reich Widerstand und Zivilcourage 38 16 Minuten Farbe VHS Sieben Zeitzeugen, Sozialdemokraten bzw. Gewerkschafter aus dem Rheinland und aus Bayern, berichten über den Widerstand an der Basis der politischen Linken gegen das NS-Regime 1933 -35. In den vier Abschnitten geht es um die falschen Hoffnungen hinsichtlich der Dauer der Diktatur, die Gründe für die Schwächung des Widerstandes, die Formen des tatsächlich geleisteten Widerstandes und die Einschätzung der Bedeutung des Arbeiterwiderstandes aus der zeitlichen Distanz heraus. D 1983 Nr. 70 18516 /VHS Auf Wiedersehen, Kinder 105 Minuten Farbe VHS 16 mm Januar 1944 in Frankreich. Der elfjährige Julien kann sich nur schwer von seiner Mutter trennen: Nach den Weihnachtsferien zu Hause kehrt er zurück ins Internat. Dort sind drei neue Mitschüler eingetroffen. Julien, einer der Klassenbesten, bekommt Konkurrenz durch Bonnet, einen der Neuankömmlinge. Bonnet ist hochintelligent und von Anfang an für Julien von einem Geheimnis umgeben. Juliens Instinkt trügt nicht. Bonnet heißt eigentlich Kippelstein und ist Jude. Er wird von den Mönchen, die das Internat betreiben, vor den deutschen Besatzern versteckt. Ein junger Küchengehilfe jedoch denunziert die Mönche. Die drei jüdischen Schüler und der Leiter des Internats werden von der Gestapo abgeholt. FBW: „bes. wertvoll“; Goldener Löwe Venedig 1987; Film des Monats der Jury der evangelischen Filmarbeit. F 1983 Nr. 73 18322 / VHS Nr. 63 18321 / 16mm ... auf der Flucht erschossen ... 38 Minuten Farbe / sw VHS Felix Fechenbach gehörte zu jenen Männern, die von den Nationalsozialisten als „Novemberverbrecher“ bezeichnet wurden: Er war Sozialdemokrat, Sekretär Kurt Eisners, Antimilitarist, Gewerkschafter, Journalist und Jude. Seine Jugend, die er in Würzburg verbrachte, war geprägt vom Elend des jüdischen Proletariats und Kleinbürgertums. Mit 17 Jahren trat er der SPD bei und lernte die Parteiarbeit gründlich kennen. In den Jahren bis zum Weltkrieg war er Gewerkschaftsangestellter. 1914 wurde er widerstrebend zum Militärdienst eingezogen; schwer verwundet, verbrachte er Monate in Lazaretten. Die Jahre bis zur Machtergreifung sind geprägt von kritischer Auseinandersetzung mit der eigenen Partei, von Verhaftungen wegen „Hochverrats“, Flucht ins Ausland und journalistischer Tätigkeit, oft unter Pseudonym. Im März 1933 wurde Fechenbach in Schutzhaft genommen. Im August desselben Jahres wurde der 39-Jährige auf dem Transport nach Dachau, ohne Prozess und ohne Urteil, von SA-Männern bei Detmold erschossen. D 1989 Nr. 70 18706 / VHS Der Aufstand im Warschauer Ghetto – Revolte gegen die Wirklichkeit Farbe / sw 90 Minuten VHS Etwa 400 000 Juden wurden bis 1943 aus dem Warschauer Ghetto nach Treblinka und in andere Vernichtungslager deportiert. Im April 1943 erhoben sich die wenigen noch im Ghetto verbliebenen Juden gegen den NS-Terror. Der Aufstand war zum Scheitern verurteilt und wurde vermutlich deshalb zur Legende. Der Film verbindet dokumentarisches Material mit Aussagen von Zeitzeugen. Er löst Betroffenheit aus und kann auch über die konkrete historische Situation hinaus zu Diskussionen zum Thema Widerstand anregen. D 2003 Nr. 70 96726 / VHS Bonhoeffer 90 Minuten Farbe Farbe VHS Der Pastor Dietrich Bonhoeffer sieht den offensichtlichen Kniefall eines Teils der evangelischen Kirche vor dem Nazi-Regime mit großer Sorge. Nachdem er sich der Bekennenden Kirche angeschlossen hat, darf er nicht mehr predigen und publizieren. Von den November-Pogromen erfährt er in den USA, doch dort in Sicherheit zu bleiben, erscheint ihm als Verrat an der christlichen Idee. Er kehrt nach Deutschland zurück und beginnt als Kurier für die Widerstandsgruppe innerhalb der deutschen Spionageabwehr zu arbeiten. Das erste misslungene Attentat auf Hitler führt zu einer Verhaftungswelle der Gestapo, der auch Bonhoeffer zum Opfer fällt. Er wird verhaftet und nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 in das KZ Flossenbürg verlegt. Dort wird er hingerichtet. D 1999 Nr. 73 97709 / VHS VHS Das Leben des evangelischen Theologen und Pazifisten, Dietrich Bonhoeffer, erzählt dieser dramatische Dokumentarfilm in chronologischer Abfolge mit bekanntem und unbekanntem Archivmaterial, Zeitzeugen- und internationalen Experten-Interviews. Zitate aus Briefen und wissenschaftlichen Arbeiten liest der österreichische Schauspieler Klaus Maria Brandauer. Sein Lebensweg zeichnet die Entwicklung vom bekennenden Christen und Menschenrechtler zum tätigen Verschwörer. Ohne Rücksicht auf das eigene Leben beteiligt er sich an den konspirativen Vorbereitungen eines Umsturzes. Die Verschwörer werden enttarnt. USA 2003 Nr. 70 96645 / VHS Brautbriefe – Zelle 92 30 Minuten Farbe VHS Kurz vor seiner Verhaftung verloben sich der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer und die junge Maria von Wedemeyer. Über Jahre sind die beiden fast nur durch Briefe, selten durch unter Polizeiaufsicht stattfindende Begegnungen in der Haftanstalt, in Verbindung. Der Film spürt der Beziehung der beiden nach und lässt heute noch lebende Zeitzeugen auch zur Person des Theologen und Mitglieds der Bekennenden Kirche zu Wort kommen. Dabei wird auch die Auseinandersetzung Bonhoeffers mit einer Ethik im totalitären Staat deutlich. D 1993 Nr. 70 18954 / VHS 39 Widerstand und Zivilcourage 24 Minuten Bonhoeffer – Die letzte Stufe Claus Graf von Stauffenberg 24 Minuten Widerstand und Zivilcourage 40 Farbe / sw Evangelische Kirche im Widerstand 16 mm 21 Minuten Aus Anlass des 80. Geburtstags von Claus Graf von Stauffenberg fand in Bonn am 12.11.1987 ein Symposion statt. Der Film bringt Ausschnitte aus der Ansprache von Bundeskanzler Kohl sowie vom Vortrag des Historikers P. Hoffmann über Leben und Tat des Offiziers von Stauffenberg. Eingeblendet in die Vorträge sind historische Aufnahmen, u. a. von den Verhandlungen vor dem Volksgerichtshof. Anschließend berichtet Peter Sauerbruch von einem persönlichen Erlebnis mit Graf v. Stauffenberg. Admiral Dieter Wellershoff stellt die Bedeutung v. Stauffenbergs als Vorbild für die jungen Soldaten heraus. D 1990 Nr. 60 01685 / 16 mm Deutsche im Widerstand 48 Minuten Farbe DVD 2004 jährte sich zum 60. Mal die wichtigste Widerstandsaktion gegen Hitler: Das Attentat vom 20. Juli 1944 war zwar erfolglos, zeigte aber der ganzen Welt ein anderes Deutschland. Die DVD vereinigt einen Bericht über das Attentat mit Filmen über die Opposition von Arbeitern und Studenten gegen die Diktatur. Zahlreiche weitere Materialien eröffnen einen Einblick in die Breite des Widerstands – vor allem im Krieg. D 2004 Nr. 83 96659 / DVD Farbe / sw VHS 16 mm Historische Filmausschnitte und Fotos beleuchten die Situation der evangelischen Kirche in Bayern, besonders 1933/34: Amtseinführung des neuen Landesbischofs D. Hans Meiser, uniformierte SA-Männer in Gottesdiensten, Agitation der SA zugunsten der Deutschen Christen bei kirchlichen Wahlen, Amtseinführung von Reichsbischof L. Müller, Versuch der Gleichschaltung der evangelischen Landeskirchen, Bekenntnissynode zu Barmen mit der Barmer Theologischen Erklärung, Hetze gegen Landesbischof Meiser, Besetzung des Dienstgebäudes des Landeskirchenrats durch die Gestapo, Hausarrest für den Landesbischof, Treuekundgebung für Hans Meiser, Abbruch der Matthäuskirche. Drei Zeitzeugen berichten von ihren Erlebnissen in jener Zeit. D 1988 Nr. 70 18734 / VHS Nr. 60 18401 / 16 mm Geheimakte Gerlich/Bell 90 Minuten sw VHS Buch Aus München, der „Hauptstadt der Bewegung“, wurden die schärfsten Presse-Attacken gegen Hitler und die Nationalsozialisten geführt. Dort, wo die Anfänge des Nationalsozialismus in Deutschland waren, da formierte sich starker Widerstand – geführt von einem Mann, der Hitler bis ins Innerste erkannte: der Herausgeber der katholischen Wochenzeitung „Der gerade Weg“, Dr. Fritz Gerlich. Wer war dieser Mann, der Hitler bis zur letzten Sekunde öffentlich und kompromisslos die Stirn bot? Warum musste er erschossen werden? Gab Eine Höllenmaschine für den Führer 29 Minuten Farbe / sw VHS Der Film gibt Auskunft über das Leben von Georg Elser aus dem württembergischen Königsbronn und versucht, Abfolge und Motivation des misslungenen Anschlags auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller am 9.11.1939 nachzuvollziehen. Strukturiert wird das ganze durch eine angedeutet inszenierte Vernehmung, deren Protokollüberschriften als Kapiteleinteilungen des Films dienen. Elser war Schreinergeselle, aus einfachen Verhältnissen stammend, lose dem Rotfrontkämpferbund verbunden aber nicht eigentlich politisch engagiert. Dass er diese Bombe konstruieren konnte, wollten die Nazis nicht wahrhaben und wird auch heute noch teilweise angezweifelt. Elser wurde am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet. D 1995 Nr. 70 97233 / VHS des polnischen Pädagogen, Schriftstellers und Arztes Janusz Korczak (1878 -1942). In der Gegenüberstellung zu den Erziehungszielen der Nationalsozialisten werden die reformpädagogischen Ideen Korczaks deutlich, die er als Leiter eines Warschauer Waisenhauses verwirklichen konnte. Als die Kinder seines Waisenhauses in Warschauer Getto deportiert wurden, stellten ihm die Deutschen frei zu bleiben. Doch Korczak ließ seine Schützlinge nicht im Stich. Anfang August 1942 wurden Korczak und seine Kinder im Konzentrationslager Treblinka ermordet. D 1987 Nr. 70 18882 / VHS Mitternachtsbuch 17 Minuten Farbe VHS Frankreich 1942, zu Zeiten der Besetzung durch die Nazis. Eine Frau mit einem zehnjährigen Sohn verteilt jede Nacht für eine nicht näher bestimmte Untergrundbewegung illegale Druckschriften. Ihr Sohn hat klare Verhaltensregeln für den Fall, dass sie gefasst wird. Er bewältigt seine Angst von Nacht zu Nacht mittels Geschichten aus 1001 Nacht. Auch Scheherazade hat es schließlich geschafft, von Nacht zu Nacht dem Sultan ihr Weiterleben abzuringen. F 1996 Nr. 70 97663 / VHS Mutters Courage Janusz Korczak 91 Minuten 15 Minuten Farbe Farbe VHS VHS Bilder, Filmdokumente und Erzählungen eines ehemaligen Heimkindes verbinden sich zu einem Lebensbild Als 1944 die jüdischen Einwohner Budapests in die Vernichtungslager transportiert wurden, entkam Elsa Tabori dank ihres mutigen Auftretens 41 Widerstand und Zivilcourage es einen Putschplan Röhms gegen Hitler, und was hatte die stigmatisierte Therese Neumann aus Konnersreuth mit dem Widerstand gegen Hitler zu tun? Eine minutiöse Recherche des explosiven Materials in Zusammenarbeit von BR, SZ und ORF. D 1994 Nr. 73 97001 / VHS Nr. 91 97001 / Buch Widerstand und Zivilcourage 42 – und der seltsamen Begegnung mit einem hinter seiner kühl-arroganten Fassade seelisch bereits zerbrochenen deutschen Offizier, der sich von den Gesprächen mit Frau Tabori so beeindruckt zeigte, dass er sie fliehen ließ. Nach ihren Tagebuchnotizen und der Erzählung ihres Sohnes George entstand dieser eigenwillige, experimentierfreudige, manchmal auch etwas spröde Film mit traumartiger Atmosphäre, der das Grauen der Naziverbrechen auch unter Einbeziehung grotesker Elemente darzustellen versucht. Es ist jedenfalls ein interessanter Versuch, der einen starken Eindruck hinterlässt. D 1996 Nr. 73 97379 / VHS Rebell wider Willen: Das Jahrhundert des Martin Niemöller 110 Minuten Farbe / sw DVD Ein Jahrhundert deutscher Zeitgeschichte spiegelt sich in Niemöllers spannungsreicher politischer und persönlicher Biographie wider. Im 1. Weltkrieg war er überzeugter preußischer Offizier und weigerte sich bei Kriegsende, als U-Boot Kommandant Schiffe an den Feind auszuliefern. Danach studierte Niemöller Theologie und war als Leiter des „Pfarrernotbundes“ und Mitglied der „Bekennenden Kirche“ sieben Jahre in nationalsozialistischen Konzentrationslagern inhaftiert. Nach dem 2. Weltkrieg engagierte sich Niemöller als Pazifist. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts galt er als Vaterfigur der bundesdeutschen Friedensbewegung. D 1985 Nr. 83 96772 / DVD Die Rettung der Berliner Juden aus der Rosenstraße 16 Minuten Farbe / sw VHS In der so genannten „Schlussaktion der Berliner Juden“ wollte Goebbels 1943 die Stadt von allen noch dort lebenden Juden „befreien“. Dies betraf vor allem die jüdischen Partner aus so genannten „Mischehen“. Sie wurden aus Fabriken, in denen sie Zwangsarbeit leisteten, verschleppt und überwiegend in ein Haus der Jüdischen Gemeinde in der Rosenstraße (Berlin-Mitte) gebracht, das als provisorisches Sammellager diente. In einer spontanen gewaltfreien Protestaktion gelang es den Ehepartnern und Angehörigen, die Freilassung von Hunderten von Gefangenen zu erreichen. Ein einzigartiges Beispiel für Möglichkeit und Erfolg von Widerstand in einem totalitären System. Sieben Frauen und Männer berichten als Zeitzeugen von den Vorgängen. D 1993 Nr. 70 18619 / VHS Schindlers Liste 187 Minuten sw VHS Arbeitshilfe Die Dramatisierung eines dokumentarischen Romans über den nationalsozialistischen Industriellen Oskar Schindler, der in Polen mehr als 1 100 Juden das Leben gerettet hat. Teilweise an Originalschauplätzen gedreht, überzeugt der mehr als dreistündige Film vor allem in der Darstellung der Personen und Details, die sich zu einem Zeugnis aktiver Menschlichkeit verdichtet. Angesichts der Neonazis und des wieder aufflackernden Antisemitismus ein politisch wichtiger Film. USA 1993 Nr. 73 18853 / VHS Nr. 91 18853 / Arbeitshilfe 87 Minuten Farbe VHS Das Arbeiterehepaar Hans und Josepha Breitner nimmt die kleine Sidonie als Pflegekind zu sich. Sie stört es nicht, dass Sidonie ein Zigeunerkind ist. Besonders der leibliche Sohn Manfred liebt die kleine Stiefschwester sehr. So wächst Sidonie trotz mancher Anfeindungen im Dorf ruhig und beschützt auf. Im Jahre 1943 bekommen die Breitners plötzlich einen Bescheid, dass Sidonie von ihrer echten Mutter zurückgefordert würde. Die lässige Freundlichkeit gegen die „kleine Schwarze“ verkehrt sich im Dorf zu „artbewusster“ Feindseligkeit und beflissener Infamie. Die Gutachten von Lehrer und Fürsorgerin, zunächst der Wahrheit entsprechend positiv, passen sich der Gesinnung der Zeit und ihrem Jargon an. Aussichtslos ist der Kampf, den die Breitners um Sidonie führen. Sie wird von ihrer Pflegemutter gewaltsam getrennt und in den Zug gezerrt, der sie nach Auschwitz bringt, in den sicheren Tod. A 1991 Nr. 73 18600 / VHS Geschehen an den Schauplätzen des Attentats: im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ in Rastenburg, im Bendlerblock in Berlin und an anderen wichtigen Orten. So verdichtet der Spielfilm mit Dokumentarteilen den versuchten „Tyrannenmord“ zu einem spannenden historischen Drama. D 2004 Nr. 73 96635 / VHS „Vater, wohin gehst du?“ Nikolaus Groß, ein katholischer Widerstandskämpfer 30 Minuten Farbe VHS „Gott wird alles zum Guten wenden. Auf ihn musst du alle Sorgen werfen“, schreibt Nikolaus Groß aus dem Gefängnis an Frau und Kinder, wenige Wochen vor seinem Todesurteil durch die Nationalsozialisten. Wegen seiner Kontakte zu Widerstandskreisen wurde er ins Konzentrationslager Ravensbrück, später in die Strafanstalt Berlin-Tegel eingeliefert und nach einem Prozess vor dem Volksgerichtshof hingerichtet. D 1997 Nr. 70 97828 / VHS Die Stunde der Offiziere Veilchenbonbons 90 Minuten Farbe VHS 14 Minuten Am 20. Juli 1944 verübte Graf Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler. Wie durch ein Wunder blieb Hitler unverletzt. Dieser Tag wäre beinahe zum Wendepunkt in der Geschichte des 20. Jh. geworden. Seither ist dieser Tag Gegenstand von Mythen- und Legendenbildung. Die Spielszenen beruhen bis ins Detail auf den Aufzeichnungen und Verhörprotokollen, auf den Schilderungen von Angehörigen und Augenzeugen. Sie zeigen das sw VHS 16 mm Herbst 1938: Max Goldstein, ein alter Jude, wird von einem Pfarrer gewarnt. Goldstein will seiner widerstrebenden Enkelin Ruth die Reise nach Paris schmackhaft machen, indem er von Paris, von Napoleon und seiner Frau Josephine, die so gerne Veilchenbonbons aß, erzählt. Auf dem Weg zum Bahnhof muss Ruth mal. Aus dem Gebüsch sieht sie die Verhaftung ihres Opas. Sie kommt 43 Widerstand und Zivilcourage Sidonie Widerstand und Zivilcourage 44 ängstlich dazu. Einer der beiden Männer fragt sie nach ihrem Namen. „Josephine“ lautet die Antwort. Eine Frau zieht das Mädchen zur Seite und gibt es als ihre Tochter aus. So entgeht es der Verhaftung. – Der Film will durch die Symbolik der Bilder zu Assoziationen beim Betrachter anregen. FBW: „besonders wertvoll“, Preis der deutschen Filmkritik 1990. D 1990 Nr. 70 18886 / VHS Nr. 60 18020 / 16 mm Regime auf. Nach dem Auslegen der Flugblätter in der Münchner Universität am 18. Februar 1943 werden Hans und Sophie Scholl verhaftet und vier Tage später zusammen mit Christoph Probst hingerichtet. Auch ein Großteil ihrer Freunde wird von den Nazis ermordet. Heute tragen Schulen und Straßen die Namen der jungen Widerstandskämpfer, aber nur wenige kennen ihre Motive. D 1993 Nr. 70 18863 / VHS Die weiße Rose – studentischer Widerstand gegen Hitler Die weiße Rose 30 Minuten Farbe VHS „Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique regieren zu lassen“, so beginnt das erste Flugblatt, das die „Weiße Rose“ Ende Juni 1942 verschickt. Die Studenten Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Alexander Schmorell, Willi Graf und Professor Kurt Huber bilden den Kern der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Sie haben sich an der Münchner Universität kennen gelernt. In ihren Flugblättern ruft die „Weiße Rose“ zum Widerstand gegen Hitler und sein Farbe CD-ROM Die CD-ROM enthält auf mehr als elfhundert Seiten Materialien und Texte zur Widerstandsbewegung „Weiße Rose“, darunter mehr als vier Stunden Tonaufnahmen und etwa fünfhundert Bilder. Diese Materialien wurden in enger Zusammenarbeit mit der „Weiße-Rose-Stiftung“ zusammengetragen und ausgewählt. Der Herausgeber hat sich um ein umfassendes Bild bemüht, er bietet auf der CD-ROM neben der authentischen Quelle genauso die wissenschaftliche Einordnung. D 1995 Nr. 80 97212 / CD-ROM 6. Zusammenbruch und Wiederaufbau 45 Das schreckliche Mädchen 93 Minuten Farbe VHS Die Schülerin Sonja, Tochter eines Lehrers, hat bei einem internationalen Aufsatz-Wettbewerb den ersten Preis gewonnen. Mit einem weiteren Aufsatz zum Thema „Meine Heimatstadt im 3. Reich“ möchte sie vom Widerstand in ihrer niederbayerischen Heimat gegen den Nationalsozialismus berichten. Bei ihren Recherchen stößt sie auf unerwartete Schwierigkeiten. Ohne die nötigen Unterlagen kann sie den Abgabetermin für ihren Aufsatz nicht einhalten. Als Studentin greift sie später das Thema wieder auf. Jetzt klagt sie vor Gericht die Einsicht in alte Kommunalakten ein. Angeblich sind die gewünschten Akten aber verloren. Verfolgt von offener Feindseligkeit sichert sich Sonja schließlich die nötigen Auszüge aus kommunalen Archivbänden mit kühnem Zugriff am Rande der Legalität. Als die Forschungsarbeit als Buch erscheint, sind viele führende Männer der Stadt peinlich bloßgestellt. Bei einem Festakt zu Ehren der mutigen Zeitautorin stiftet das „schreckliche Mädchen“ erneut Unfrieden. D 1989 Nr. 73 98130 / VHS Als der Krieg zu Ende war Teil 1 – Norddeutschland 1945 Zusammenbruch und Wiederaufbau 46 43 Minuten Farbe / sw VHS Vom Chaos der Nachkriegszeit in die relative Normalität der 50er Jahre. Die Schlagworte der Zeit sind Hunger, Trümmer, Wohnungsnot, Schwarzmarkt, Prostitution, aber auch demokratischer Neubeginn. Die uneingeschränkte gesetzgeberische, richterliche und vollziehende Gewalt war zur Zeit der so genannten „Stunde Null“ an die Siegermächte übergegangen. Soziale Typisierungen nach Schicht, Beruf, Bildung, Religion etc. sind in den Hintergrund getreten gegenüber Schicksalskategorien wie Heimkehrer, Flüchtling, Kriegsgefangener, Kriegerwitwe, Displaced Person, KZ-Häftling. Die Kulturgeschichte der Nachkriegszeit macht deutlich, dass es auch um das Wiederfinden der kulturellen Selbstachtung ging. Überall in Norddeutschland hat Knut Weinrich Geschichten gefunden, Zeitzeugen befragt, Schauplätze aufgesucht. Eine minutiöse Momentaufnahme der „Stunde Null“. D 2001 Nr. 70 96636 / VHS Gefangenenlager Fünfeichen bei Neubrandenburg. Die Dokumentation erzählt aber auch vom Wiederaufstieg belastender Nationalsozialisten überall in Norddeutschland. D 2001 Nr. 7096636 / VHS Die Ansprache Richard von Weizsäckers am 8. Mai 1985 47 Minuten Farbe VHS Am 8. Mai 1985 gedachte Bundespräsident Richard von Weizsäcker vor dem Bundestag des Endes des II. Weltkriegs und seiner Opfer. Er sah ihn als schwere Erbschaft der nachgeborenen Generation, die er ermahnte, sich stets des NS-Terrors zu erinnern, da Verdrängung die Anfälligkeit für Gewalt in sich berge. Heute, da die Bundesrepublik in Wohlstand lebe und geachtet sei, gelte es auch, für das Elend anderer offen zu sein. D 1985 Nr. 71 15267 / VHS Auschwitz – Wie renoviert man eine Gedenkstätte? Als der Krieg zu Ende war 25 Minuten Farbe VHS Teil 2 – Norddeutschland 1946 -1948 43 Minuten Farbe VHS Die Folge 2 des Zweiteilers „Als der Krieg zu Ende war“ berichtet über die Jahre 1946 bis 1948 in Norddeutschland – über den Hungerwinter, das Leben der Flüchtlinge im Dorf Nettingen bei Hildesheim, das Elend in den Trümmerwohnungen Hannovers, den Schwarzmarkt in Hamburg, das Das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, das von der UNESCO in die Liste der zu schützenden „Kultur“-Denkmäler aufgenommen wurde, ist in zunehmendem Maße vom Verfall bedroht. Wie soll man mit dem Ort des größten bürokratisch-industriellen Menschenmordes der Geschichte umgehen? Nach welchen Kriterien soll die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau gestaltet werden. Fachleute, Mitglieder des 1990 einberufenen Internationalen Auschwitz-Rates und jugendliche Befreier und Befreite, 01 90 Minuten Farbe / sw VHS In diesem Teil des Films kommen die Frauen selbst zu Wort. Nach all den Jahren des Schweigens sprechen sie zum ersten Mal öffentlich über diese prägende Gewalterfahrung. Die Frage, warum es zu diesen massenhaften Vergewaltigungen beim Vormarsch der Roten Armee gekommen ist, versucht der Film in Gesprächen mit Rotarmisten und Rotarmistinnen zu klären, die 1945 in Ostpreußen und Berlin dabei waren. Die Soldaten und Soldatinnen erinnern sich auf sehr unterschiedliche Weise und erklären diese Ereignisse mit den von den Deutschen begangenen Greueltaten, aber auch mit der „Physiologie des Mannes“. Es wird deutlich, dass Opfer und Täter verdrängt haben, dass die Verdrängung einer kollektiven Gewalterfahrung aber nicht nur erschütternde biographische Auswirkung hat, sondern massive gesellschaftspolitische Konsequenzen. D 1991 Nr. 70 97418 / VHS Befreier und Befreite, 02 102 Minuten Farbe / sw VHS In diesem Film werden die gravierenden Folgen für die betroffenen Frauen und für die durch Vergewaltigungen entstandenen Kinder erörtert. Sie reichen von Geschlechtskrankheiten, Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüchen bis hin zu Traumatisierung und oft lebenslangen Problemen mit Männern. Für die Kinder, die ebenfalls zu Wort kommen, steht das Problem ihrer Herkunft im Vordergrund und ihre Auseinandersetzung mit den Behörden, wo sie als „Besatzungsschaden“ oder „Verteidigungslast“ geführt werden. In einem Exkurs über „den Verkehr deutscher Soldaten in den besetzten Ostgebieten mit Angehörigen des weiblichen Geschlechts“ und die in die Hunderttausende gehenden Verhältnisse von Besatzungssoldaten mit deutschen Frauen wird deutlich, dass Vergewaltigungen so gut wie nie, Zuneigung zur „Frau des Feindes“ aber fast immer bestraft wird. D 1991 Nr. 70 97419 / VHS Bilder aus einem fremden Land – Deutschland 1945 87 Minuten sw VHS 16 mm Wie Bilder aus einem fremden Land muten diese Dokumentaraufnahmen an: Deutsche Städte – ein gespenstisches Ruinenfeld, Kriegs- und Hinrichtungsszenen, Reden des „Führers“, Parteiaufmärsche, Rückblenden aus der Nazi-Zeit. Sie stammen aus Wochenschauen und anderem Material, das in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges entstand. Dann folgen Aufnahmen vom Einmarsch der Alliierten: Verbrennung von NS-Symbolen, Trümmerbeseitigung und Flüchtlingselend, Hunger, Ausschnitte aus dem „Buchenwald-Film“ werden gezeigt, erste Zeitungen erscheinen wieder, die Entnazifizierungswelle, der Nürnberger Prozess. Für alle, die diese Zeit nicht miterlebten, wird der Film erschütternde Szenen enthalten. Betroffene indes werden manches im 47 Zusammenbruch und Wiederaufbau Besucher diskutieren Lösungsmöglichkeiten und zeigen unterschiedliche Wege des Umgangs mit dem belastenden historischen Erbe. D 1994 Nr. 70 97204 / VHS Zusammenbruch und Wiederaufbau 48 Verhalten der Sieger und der Besiegten mit „neuen Augen“ sehen. Der Film bemüht sich um Objektivität. Er verschweigt weder die Verbrechen der Nazis noch die Willkür der Sieger und ihre bis heute spürbaren verhängnisvollen Fehler. D 1971 Nr. 70 03433 / VHS Nr. 61 03233 / 16 mm Geheime Reichssache 87 Minuten Farbe / sw VHS Die Prozesse gegen die Beteiligten und Mitwisser des Attentates auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 fanden vom 7. August 1944 bis in den März 1945 statt. An neun Verhandlungstagen, zwischen dem 7. August und dem 20. Oktober 1944 wurde der Verlauf der Prozesse gefilmt. Ursprünglich für die Deutsche Wochenschau und Dokumentarfilme zusammengestellt, wurden die Aufnahmen von dem Reichspropagandaminister Dr. Goebbels zur „Geheimen Reichssache“ erklärt. Goebbels erschienen das Auftreten und die Antworten der Verschwörer vor dem Volksgerichtshof für eine Veröffentlichung nicht geeignet. Die Angeklagten hatten wegen der Art der Verhandlungsführung und der entwürdigenden Äußerungen des Vorsitzenden des Volksgerichtshofes Dr. Roland Freisler nur wenig Gelegenheit, zu Wort zu kommen. D 1979 Nr. 73 18632 / VHS Gibt denn keiner Antwort? Trümmerliteratur im Nachkriegsdeutschland 30 Minuten Farbe / sw VHS In dieser Folge aus der Videoreihe mit Epochendarstellungen der deutschen Literatur geht es um die unmittelbare Nachkriegszeit. Günter Eich, Wolfgang Borchert, Alfred Andersch, Bertolt Brecht, Wolfdietrich Schnurre und viele andere stehen vor den Trümmern eines Landes und einer Ideologie. Was soll jetzt Literatur? Mit eindrucksvollem dokumentarischen Material aus der Kriegs- und Trümmerzeit und mit aussagekräftigen Inszenierungsausschnitten wird das literarische Bemühen um einen radikalen Neuanfang vor dem Hintergrund seiner äußeren Bedingungen deutlich. D 2002 Nr. 70 97974 / VHS Kein Raum für Reue 25 Minuten Farbe / sw VHS Der Film vermittelt anhand von Interviews und Dokumentaraufnahmen einen Eindruck vom „Antifaschismus“, wie er offiziell in der DDR gepflegt wurde. Eine Vergangenheitsbewältigung unter Berücksichtigung der Schuldfrage fand daher nicht statt. Im politischen Alltag zeigten sich sogar antisemitische Aspekte, was etwa in der Haltung der Regierung den Juden und dem Staate Israel gegenüber zum Ausdruck kam. Das Entstehen neofaschistischer Organisationen und die Tendenz zu Ausländerfeindlichkeit in den neuen Ländern macht die Behandlung dieses Themas vordringlich. D 1990 Nr. 70 03462 / VHS Nr. 70 15435 / VHS 98 Minuten Farbe VHS Mendel, ein neunjähriger jüdischer Junge, wandert in den 50er-Jahren mit seiner Familie aus Deutschland nach Norwegen aus. In Deutschland, sagen seine Eltern, kann kein Jude bleiben, nach allem was passiert ist. Aber was denn da genau passiert ist, will ihm keiner anvertrauen. Aus aufgeschnappten Gesprächsfetzen und vagen Auskünften baut sich Mendel eine eigene Version der Geschichte zusammen. Anders als seine Eltern will er niemals kampflos aufgeben. Um seinen Stolz zu wahren, beginnt er einen Krieg gegen einen Außenseiter des Dorfes, der in den angsterfüllten Phantasien der Kinder ein Monster ist – und für Mendel die Inkarnation des Antisemiten. Am Ende erlebt Mendel eine Überraschung. D 1996 Nr. 73 35054 / VHS Nr. 73 97424 / VHS Der Nürnberger Prozeß 81 Minuten sw VHS Der Film zeigt historische Aufnahmen, die später kommentiert wurden. Der erste Teil befasst sich mit den „Verbrechen gegen den Frieden“. Die Aufnahmen reichen von den Anfängen der NSDAP über die Errichtung des Einparteienstaates und die Kriegsvorbereitungen bis zum Angriff auf Polen, Frankreich und die Sowjetunion. Der zweite Teil handelt von den „Kriegsverbrechen“. Die Dokumente belegen die Behandlung der Kriegsgefangenen. Entgegen internationalen Konventionen wurden sie misshandelt, getötet oder zur Zwangsarbeit verpflichtet. Im dritten Teil geht es um die „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Die größten Massenmorde wurden an Juden, Polen und an der sowjetischen Zivilbevölkerung verübt. Menschenmassen aus Ost- und Westeuropa wurden deportiert, zur Zwangsarbeit gezwungen, gefoltert und getötet. Der Film endet mit dem Schlussplädoyer der Ankläger, dem Schlusswort der Angeklagten und der Urteilsverkündung. S 1962 Nr. 73 18048 / VHS Der Nürnberger Prozeß – Der erste Versuch, Unrecht gegen Weltrecht zu setzen 44 Minuten Farbe / sw VHS Am 8. August 1945 beschloss eine Konferenz der vier Besatzungsmächte in London, ein Internationales Militärtribunal zu errichten. Die Signatarstaaten verpflichteten sich, die Mitglieder und die Hauptankläger des Gerichtshofes zu stellen. Als Verhandlungsort des Prozesses gegen die „Hauptkriegsverbrecher“ wurde Nürnberg bestimmt. Drei Verbrechen, für deren Aburteilung der Gerichtshof zuständig war, wurden festgelegt: a) Verbrechen gegen den Frieden, b) Kriegsverbrechen, c) Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der „Hauptkriegsverbrecherprozess“ begann am 20. November 1945 und endete am 1. Oktober 1946. Wie lief diese „Prozess-Maschine“ ab, wo waren die Divergenzen innerhalb des Tribunals der vier Siegermächte und wie nahmen die Deutschen diese Vergangenheitsbewältigung auf? Zeitzeugen (Ankläger wie Robert Kempner, Anwälte, Psychologen, Priester und Journalisten) berichten vom Prozess und seiner Rezeptionsgeschichte. Die wichtigsten Mächte der damals neu gegründeten UN stellten in Nürn- 49 Zusammenbruch und Wiederaufbau Mendel Zusammenbruch und Wiederaufbau 50 berg neue völkerrechtliche Regeln auf – Postulate einer neuen Weltordnung. D 1995 Nr. 70 97326 / VHS der Beitrag ein und erklärt den Umgang der Nationalsozialisten mit dem Judentum. D 2000 Nr. 70 97899 / VHS Reeducation 1945 33 Minuten sw VHS Die ungekürzten Ausschnitte aus der britisch-amerikanischen Besatzungswochenschau „Welt im Film“ (vom Mai bis Dezember 1945) haben die Titel: Bedingungslose Kapitulation; Militärregierung in Deutschland; KZ (Ohrdruf); Kamera-Rundschau Köln; Erster Schultag in Hamburg; Soldaten werden Landarbeiter; Gewerkschaften im Aufbau; Bayern: Zeitungsgründung in München; Der Nürnberger Prozess – Zweiter Bildbericht aus dem Gerichtssaal; 1939 -45 Flugzeugfabriken arbeiten 1946 für den Frieden. Diese Filmdokumente geben einen kurzen Überblick über die Situation in Deutschland 1945 und über die ersten Schritte einer Neuorientierung nach der Katastrophe. D 1988 Nr. 71 18354 / VHS „Reichskristallnacht“ 6 Minuten Farbe VHS Eine Sachgeschichte aus der „Sendung mit der Maus“: Wie sieht eine Synagoge von außen und vor allem von innen aus? Welche Bedeutung haben die einzelnen Bereiche für die Gläubigen? Diesen Fragen geht der kurze Magazinbeitrag nach und gibt Antworten mit Hilfe eines Blicks in die ehemalige Kölner Synagoge. Das Gebäude sieht man in einer Computerrekonstruktion, denn es wurde in der so genannten Reichskristallnacht zerstört. Auch auf diese Zerstörung geht Republikaner auf Zeit 58 Minuten Farbe VHS Der Kölner Journalist Michael Schomers war sieben Monate lang unter falschem Namen Mitglied der Republikaner. Er war Parteitagsdelegierter, Kreisvorstandsmitglied, Mitglied im Stadtschulausschuss in Köln, Landesschulungsbeauftragter und 2. Vorsitzender des Stadtbezirkes Innenstadt sowie DDR-Beauftragter bei Montagsdemonstrationen in Leipzig. Schomers gibt Einblicke in den politischen Alltag einer Partei, die nach faschistischer Theorie von der Ungleichheit der Menschen ausgeht und davon ungleiche Rechte ableitet. Die Partei pflegt die Vision eines neuen großdeutschen Reiches und hat eine starke Affinität zur Gewalt. Schomers zeigt Menschen, die aus verschiedensten Gründen der Propaganda der Republikaner folgen. Schließlich wird auch noch die „Undercover-Tätigkeit“ eines Journalisten behandelt. D 1991 Nr. 71 15340 / VHS Im Schatten des Holocaust 54 Minuten Farbe VHS Mai 1945: Ende des Zweiten Weltkrieges, Ende des Naziterrors und Befreiung der Konzentrationslager. Die Überlebenden des Holocaust wagen den Neuanfang, verbunden mit der Hoffnung, ihren Kindern nunmehr ein unbeschwertes Heranwachsen zu Sieger und Besiegte im Nachkriegsdeutschland 1945 -1950 42 Minuten Farbe / sw DVD „Was soll aus Deutschland werden?“ Diese Frage stellen sich nach Kriegsende Sieger und Besiegte. Das Vorgehen der Besatzungsmächte war geleitet von der Sicherung ihrer politischmilitärischen Einflusssphären im beginnenden Kalten Krieg sowie von der Notwendigkeit des Wiederaufbaus Deutschlands. Das didaktische DVD-Video enthält zusätzlich zu dem Unterrichtsfilm „Was soll aus Deutschland werden?“ eindrucksvolles Bildmaterial und seltene Filmaufnahmen aus den 40er-Jahren. Sie geben einen Einblick in Alltags- und Militärgeschichte der Besatzungszeit und zeigen die unterschiedlichen Entwicklungen der sowjetischen und der westlichen Zonen. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Entwicklung zur Demokratie. Die DVD enthält zusätzlich die englische Version des Films, ergänzt durch Arbeitsblätter für den bilingualen Geschichtsunterricht. D 2003 Nr. 83 96786 / DVD Soldaten hinter Stacheldraht – Deutsche Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg Teil 1-3 45 Minuten Farbe DVD Der erste Teil des Dokumentarfilms beschäftigt sich mit der russischen Kriegsgefangenschaft. Unveröffentlichtes Archivmaterial und Aussagen von Zeitzeugen ergeben ein authentisches Bild vom Leben und Leiden in russischen Kriegsgefangenenlagern. Auch versöhnliche Töne gegenseitiger Hilfe klingen an. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Schicksal der West-Gefangenen und konzentriert sich auf die Lage in amerikanischem und französischem Gewahrsam – dokumentiert von beeindruckendem Archivmaterial. Folge drei: Nach dem Krieg folgt für Millionen deutscher Soldaten die Kriegsgefangenschaft. Sie fehlten zu Hause als Ehemann, Vater und Arbeitskraft. 1956 kehrten die letzten von ihnen heim. Mit vier Beispielen erzählt diese Folge von der Wiedereingliederung ehemaliger Soldaten. D 2001 Teil 1, Im Osten Nr. 70 96647 / DVD Teil 2, Im Westen Nr. 70 96648 / DVD Teil 3, Heimkehr Nr. 70 96649 / DVD Eine unmögliche Freundschaft 29 Minuten Farbe VHS Der Film erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen Dirk Kuhl, dem Sohn des ehemaligen Gestapo-Kommandanten von Braunschweig, und Samson Munn, einem amerikanischen Juden, dessen Mutter während der NS-Zeit in Deutschland im Kon- 51 Zusammenbruch und Wiederaufbau ermöglichen. Über die Familien der Täter dagegen senkt sich lähmendes Schweigen. 50 Jahre später berichten Kinder von Opfern und Kinder von Tätern, mittlerweile selbst erwachsen, was es bedeutet, im Schatten einer unbewältigten Vergangenheit aufzuwachsen. Sie offenbaren ihre innere Zerrissenheit, ihre Überforderung angesichts unverarbeiteter Familientragödien, die sich in Scham und Wut, blockierter Kommunikation oder offener Konfrontation Bahn bricht und nicht selten das eigene Selbstverständnis belastet. D 1994 Nr. 70 15427 / VHS Zusammenbruch und Wiederaufbau 52 zentrationslager inhaftiert war. Die beiden haben sich kennen gelernt im Rahmen eines Programms zur Verständigung der zweiten Generation, der Kinder von Tätern und Opfern. Im Zentrum der Betrachtung stehen zwei Problemkreise: 1. Wie wirkt der Holocaust noch in die Generationen der Kinder und Kindeskinder von Tätern und Opfern hinein – und macht beide auf unterschiedliche Weise ebenfalls zu Opfern? 2. Wie geht die zweite Generation mit den Taten bzw. Leiden ihrer Eltern um? Der Film macht deutlich, wie nach großer Schuld Vergebung und Versöhnung möglich sind. D 1998 Nr. 70 96906 / VHS Die Vertriebenen – Hitlers letzte Opfer Versöhnung über Grenzen: Wolga, Wolga, du bist frei Teil 1-3 Teil 1 – Flucht: Viele Menschen überleben die Flucht nicht. Sie hungern, erfrieren. Vor allem Frauen werden zu Opfern: Vergewaltigungen durch Soldaten der Roten Armee; eines der dunkelsten Kapitel am Ende des Krieges. Bei Kriegsende wollen viele in die Heimat zurück – vergeblich. Der Film schildert Ursachen und Begleitumstände der millionenfachen Flucht aus dem Osten. Nr. 70 97909 / VHS Nr. 83 96654 / DVD 45/46/49 Minuten Farbe VHS Die Reihe gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Deutschen in Russland von 1560 bis heute. Historische Aufnahmen und Filmmaterial aus der Gegenwart visualisieren den ausführlichen Bericht über die Geschichte und Kultur der deutschen Migranten. D 2003 Teil 1, Wolga,Wolga du bist frei Nr. 70 04507 / VHS Teil 2, Spielball der Diktatoren Nr. 70 04508 / VHS Teil 3, Heimat, wo bist du? Nr. 70 04509 / VHS 45 Minuten Farbe Teil 1-3 VHS DVD Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem Osten – ein bis heute hochbrisantes Thema. In der DDR und den Staaten Osteuropas bis zur Wende ein Tabu, wurde es in der Bundesrepublik seit Bestehen instrumentalisiert. Zu kurz kam dabei das Schicksal der Menschen, die den langen Marsch nach Westen antreten mussten. Die dreiteilige Reihe möchte ihre Geschichten erzählen. Zu Wort kommen Deutsche, Polen, Tschechen. So ergibt sich ein vielschichtiges Bild und eine umfassende Perspektive. D 2001 Teil 2 – Vertreibung: Dieser Teil der Dokumentationsreihe fragt nach den Umständen, Motiven und Hintergründen der Vertreibung, der Internierung und Ausweisung von Millionen Deutschen. Einige Orte, an denen sich die Vorgänge besonders deutlich machen, werden ausführlich behandelt: Lamsdorf, Breslau, Aussig, Brünn. Nr. 70 97875 / VHS Nr. 83 96655 / DVD Teil 3 – Neubeginn: Der Film erzählt die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Ost und West am Bei- Was bleibt ist Trauer 29 Minuten Farbe VHS Die Jugendlichen aus Schweden werden in Berlin und Auschwitz auf eindrucksvolle Weise mit dem Nazi-Terror konfrontiert. Ruth Elias – selbst Gefangene in Auschwitz – erzählt ihnen dort ihr persönliches Schicksal. Niklas Frank, Sohn des NS-Reichsministers Hans Frank, versucht den jungen Menschen Rede und Antwort zu stehen für die Verbrechen seines Vaters. Der Film des polnischen Autors Gregor Nowinski wurde 1992 mit einem Emmy in der Kategorie Kinder und Jugendliche ausgezeichnet. S 1992 Nr. 70 18958 / VHS Zeichen der Zeit 01: Politik 116 Minuten sw VHS Der Film besteht aus drei abgeschlossenen Reportagen zur Bundesrepublik 1956 -73. Die Vergessenen: (1956) Noch elf Jahre nach Kriegsende erhalten deutsch-jüdische Emigranten kaum staatliche Unterstützung. Geschildert wird, in welch ärmlichen Verhältnissen die Vergessenen in Paris dahinvegetieren. Der Film löste eine Hilfsaktion aus, die insgesamt 1,5 Mio. Mark an Unterstützung von öffentlicher und privater Seite erbrachte. Der Polizeistaatsbesuch: (1967) Eigentlich wollte Roman Brodmann den Aufwand eines Staatsbesuches am Beispiel des Schahs von Persien ironisch glossieren. Bei den Dreharbeiten fiel der starke Polizeieinsatz auf – deshalb der provokante Titel. Die Demonstrationen gegen den Schah nahmen einen dramatischen Verlauf, als in Berlin der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen wurde. Die Ausgezeichneten Deutschen: (1973) Das von Theodor Heuss gestiftete Bundesverdienstkreuz soll außergewöhnliche Leistungen würdigen. Meist wird es jedoch für Ausdauer, Anpassung und Staatstreue verliehen. Zitat Brodman: „Man kann Orden verdienen, erdienen, erdienern oder erdinieren. Man kann aber auch einfach einen kaufen“. D 1996 Nr. 70 97333 / VHS Bildnachweis Titel: Seite Seite Seite Seite Seite Seite 5: 9: 13: 19: 37: 45: Shalechet – Gefallenes Laub, © Menashe Kadishman, Foto: Marion Roßner Wir bedanken uns bei Menashe Kadishman für die Abdruckgenehmigung. Die Skulptur befindet sich im Jüdischen Museum Berlin (www.jmberlin.de). Marsch der SA durch das Brandenburger Tor, © SV-Bilderdienst: Scherl „Hitlers Geld”, Matthias-Film „Die Brücke“, AV-Film „Comedian Harmonists”, Matthias-Film „Der Pianist”, Matthias-Film „Das schreckliche Mädchen”, Filmverlag der Autoren und Futura Film GmbH & Co. Verleih Vertriebsgesellschaft KG 53 Zusammenbruch und Wiederaufbau spiel zweier Orte, dem Dorf Kliestow bei Frankfurt/Oder und Neugablonz, einer Vertriebenensiedlung bei Kaufbeuren in Bayern. Auch wirft er einen Blick nach Polen, in die schlesische Gemeinde Popielow bei Oppeln, in der noch heute viele Deutsche leben. Seit der Wende sind sie gleichberechtigt – noch pflegen sie ihre alten Lieder und Bräuche, aber ihr Blick geht in den Westen. Nr. 70 97876 / VHS Nr. 83 96656 / DVD Literaturhinweise 54 1. Der Weg in den Nationalsozialismus Arendt, Hannah, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München/Zürich 51986 Bracher, Karl D., Die deutsche Diktatur. Entstehung, Struktur, Folgen des Nationalsozialismus. Neuausg., Berlin 1997 Fest, Joachim C., Das Gesicht des III. Reiches. Profile einer totalitären Herrschaft, München 41996 Herzig, Arno, Jüdische Geschichte in Deutschland – von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 1997 Mommsen, Hans, Die verspielte Freiheit. Der Weg der Republik von Weimar in den Untergang 1918-1933, Berlin 1997 Turner, Henry A., Hitlers Weg zur Macht. Der Januar 1933, München 1997 Winkler, Heinrich A., Weimar 1918-1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie, München 21994 2. Das nationalsozialistische Herrschaftssystem Benz, W., Graml, H., Weiß H., Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 1997 Fest, Joachim C., Hitler eine Biographie. Neuausg., Berlin 1997 Haffner, Sebastian, Anmerkungen zu Hitler, Frankfurt a. M. 161997 Haffner, Sebastian, Germany, Jekyll & Hyde, 1939 – Deutschland von Innen. Berlin 1996 Keim, Wolfgang, Erziehung unter der NaziDiktatur, 2 Bde., Darmstadt 1997 Kershaw, Ian, Hitler, 2 Bde., München 2002 Klee, Ernst, Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer, Frankfurt a. M. 1997 Langbein, Hermann, Menschen in Auschwitz, München 1995 Longerich, P., Pohl, D., Hrsg., Die Ermordung der europäischen Juden, München 1989 Ludwig, Johannes, Boykott-EnteignungMord. Die Entjudung der deutschen Wirtschaft, München 1992 3. Die nationalsozialistische Außenpolitik und der zweite Weltkrieg Buchheim, L.-G., Das Boot, München 1993 Ebert, Jens (Hg.), Feldpostbriefe aus Stalingrad. November 1942 bis Januar 1943, Göttingen 2003 Friedrich, Jörg, Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945, Berlin 2002 Gregor, M., Die Brücke, Neuaufl., München 2005 Remarque, Erich M., Im Westen nichts Neues. Mit Materialien. Nachwort von Tilman Westphal, Köln 1998 Remarque, Erich M., Der Weg zurück, Köln 1998 4. Verfolgung, Terror, Vernichtung Aly, Götz, Endlösung. Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden. Frankfurt a.M. 1995 Bedürftig, Friedemann, Lexikon Drittes Reich, München 21997 Browning, Christopher R., Der Weg zur „Endlösung“: Entscheidungen und Täter, Bonn 1998 Frank, Anne, Das Tagebuch der Anne Frank, Frankfurt a. M. 1992 Friedländer, Saul, Das Dritte Reich und die Juden, München 1998 Gerlach, Chr. / Aly, G., Das letzte Kapitel. Der Mord an den europäischen Juden. München 2002 Goldhagen, Daniel J., Hitlers willige Vollstrecker , Berlin 1996 Hilberg, Raul, Täter, Opfer, Zuschauer. Die Vernichtung der Juden 1933-1945, Frankfurt a. M. 1992 Hilberg, Raul, Unerbetene Erinnerung. Der Weg eines Holocaust-Forschers Jäckel, E., Longerich P., Schoeps, J. H., Hrsg., Enzyklopädie des Holocaust, 4 Bde., München 1995 Richardi, Hans-Günter, Schule der Gewalt. Das Konzentrationslager Dachau, München 1992 Rürup, Reinhard, Hg. Topographie des Terrors, Berlin 61997 Sereny, Gitta, Am Abgund: Gespräche mit dem Henker, München 31997 Weichelt, Grit, Überleben im KZ Ravensbrück, Berlin 1995 4.1. Flucht und Vertreibung Clough, Patricia, In langer Reihe übers Haff. Die Flucht der Trakhener aus Ostpreußen, München 2004 55 Grass, Günter, Im Krebsgang, Göttingen 2002 4.2. Zeitzeugen de Bruyn, Günter, Zwischenbilanz, Eine Jugend in Berlin, Frankfurt a. M. 1992 Doerry, Martin, Hg., Lilli Jahn. Ein Leben in Briefen 1933-1945, München 2002 Doerry, Martin, Hg., „Mein verwundetes Herz“. Das Leben der Lilli Jahn 1900-1944, München 72002 Elias, Ruth, Die Hoffung erhielt mich am Leben, München 31995 Hosenfeld, W., „Ich versuche jeden zu retten”, München 2004 Klemperer, Viktor, Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten. Tagebücher 1933-1945, Berlin 91997 Lindwer, Willy, Anne Frank. Die letzten sieben Monate, Augenzeugen berichten, 2 Bde., Frankfurt a. M. 1993 Massaquoi, Hans J., Neger, Neger, Schornsteinfeger. Meine Kindheit in Deutschland, München 2001 Rovan, Joseph, Geschichten aus Dachau, München 1992 5. Widerstand und Zivilcourage Aicher-Scholl, Inge, Sippenhaft. Nachrichten und Botschaften der Familie in der Gestapo-Haft nach der Hinrichtung von Hans und Sophie Scholl, Frankfurt a. M. 1993 Berthold, Willi, Die 42 Attentate auf Adolf Hitler, Wien 1997 Bismarck, R. A. von, Kabitz, U., Hrsg., Brautbriefe Zelle 92. Dietrich Bonhoeffer Maria von Wedemeyer, München 1997 Graf von Schwerin, Detlef, „Dann sind’s die besten Köpfe, die man henkt.“, München 1994 Hanser, R., Deutschland zuliebe. Leben und Sterben der Geschwister Scholl. Die Geschichte der Weißen Rose, München 1988 Hoffmann, Peter, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Brüder. Das geheime Deutschland, Stuttgart 21992 Keneally, Thomas, Schindlers Liste, München 1994 Meding, Dorothee von, Mit dem Mut des Herzens. Die Frauen des 20. Juli. München 1997 Moltke, Freya von, Erinnerungen an Kreisanz 1930-1945, München 1997 Die „Weiße Rose" und das Erbe des deutschen Widerstandes. Münchner Gedächtnisvorlesungen, München 1993 Wood, E.T., Jankowski, S. M., Jan Karski, Einer gegen den Holocaust. Als Kurier in geheimer Misssion, Gerlingen 1997 6. Zusammenbruch und Wiederaufbau Améry, Jean, Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Überwältigten, Stuttgart 1997 Brenner, Michael, Nach dem Holocaust. Juden in Deutschland 1945-1950. München 1995 Bruhns, Wiebke, Meines Vaters Land. Geschichte einer deutschen Familie, München 2004 Friedrich, Jörg, Die kalte Amnestie. NSTäter in der Bundesrepublik, München 1994 Heydecker, J., Leeb, J., Der Nürnberger Prozeß. Überarbeitete Neuausgabe, Köln 1995 Kempowski, Das Echolot, München 1993 Langbein, Hermann, Der Auschwitz-Prozeß. Eine Dokumentation, 2 Bde., Frankfurt a. M., 1995 Vogel, Hans-Jochen, Hrsg., Gegen Vergessen – Für Demokratie, München, 71994 Kinder- und Jugendliteratur Fährmann, W., Unter der Asche die Glut, Würzburg 2003, ab 13 Jahre Kerr, J., Als Hitler das Rosa Kaninchen stahl, Ravensburg 1997, ab 12 Jahre Kordon, Klaus, Julians Bruder, Weinheim 2004, ab 14 Jahre Richter, H., Damals war es Friedrich, München 1974 Stoffels, Karlijn, Moische und Rejsele, Weinheim 2000, ab 14 Jahre Vos, Ida, Wer nicht weg ist, wird gesehen, Hamburg 2003, ab 10 Jahre Pausewang, G., Ich war dabei. Geschichten gegen das Vergessen, Zürich 2004, ab 12 Jahre Alphabetisches Filmverzeichnis 56 100 Jahre: Die großen Bilder des 20. Jahrhunderts, 1930-1939 . . . . . . . 5 100 Jahre: Die großen Bilder des 20. Jahrhunderts, 1940-1949 . . . . . . . 14 3 Tage 44 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2. Weltkrieg – Ursachen & Hintergründe, Der . . . . . . . . . . . . . . . 17 Akte der Märtyrer, Die . . . . . . . . . . . . . 34 Aliya . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Als der Krieg zu Ende war, Teil 1 - Norddeutschland 1945 . . . . . 46 Als der Krieg zu Ende war, Teil 2 - Norddeutschland 1946-1948 . 46 Anne Frank - die letzten sieben Monate . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Ansprache Richard von Weizäckers am 8. Mai 1985, Die . . . . . . . . . . . . . 46 Arbeiterwiderstand im Dritten Reich . . 38 ... auf der Flucht erschossen ... . . . . . . 38 Auf Wiedersehen Amerika . . . . . . . . . . 33 Auf Wiedersehen im Himmel! . . . . . . . 30 Auf Wiedersehen, Kinder . . . . . . . . . . . 38 Aufstand im Warschauer Ghetto – Revolte gegen die Wirklichkeit, Der . 39 August ‘39 – Elf Tage zwischen Frieden und Krieg . . . . . . . . . . . . . . . 15 Aus einem deutschen Leben . . . . . . . . 20 Auschwitz – Wie renoviert man eine Gedenkstätte? . . . . . . . . . . 46 Befreier und Befreite, 01 . . . . . . . . . . . . 47 Befreier und Befreite, 02 . . . . . . . . . . . . 47 Bilder aus einem fremden Land – Deutschland 1945 . . . . . . . . . . . . . . . 47 Blut und Ehre, 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Blut und Ehre, 02 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Bonhoeffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Bonhoeffer – Die letzte Stufe . . . . . . . . 39 Brautbriefe – Zelle 92 . . . . . . . . . . . . . . 39 Briefe von der Front . . . . . . . . . . . . . . . 14 Brücke, Die . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Brundibar – die Kinderoper von Theresienstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 City Bombing 1940-1945 . . . . . . . . . . . . 14 Claus Graf von Stauffenberg . . . . . . . . 40 Comedian Harmonists . . . . . . . . . . . . . 19 David . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Deutsche im Widerstand . . . . . . . . . . . 40 Dokument „Holocaust“ . . . . . . . . . . . . 20 Echo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Endlösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Evangelische Kirche im Widerstand . . . 40 Feuerprobe, Die . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Geblieben sind die Namen . . . . . . . . . . . 6 Geheimakte Gerlich/Bell . . . . . . . . . . . . 40 Geheime Reichssache . . . . . . . . . . . . . 48 gelbe Stern, Der . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Geschichte der Deutschen Arbeiterbewegung, 05, Die . . . . . . . . . 6 Gibt denn keiner Antwort? Trümmerliteratur im Nachkriegsdeutschland . 48 Glückselig in New York – Der Stammtisch der Emigranten . . . 31 Good Shoah . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Gudrun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Hasenjagd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Heimsuchung – Die evangelische Kirche und das Dritte Reich . . . . . . . 11 Heimsuchung – Die katholische Kirche und das Dritte Reich . . . . . . . 11 Hitler, eine Karriere . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Hitlerjunge Salomon . . . . . . . . . . . . . . . 32 Hitlers Geld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Hitlers Helfer: Himmler – der Vollstrecker . . . . . . . . 22 Höllenmaschine für den Führer, Eine . . 41 „Ich bin schon tot“ – unbequeme Pfarrer in der NS-Zeit . . . . . . . . . . . . 22 Im Banne von Verführung und Gewalt . . 6 Im Schatten des Holocaust . . . . . . . . . . 50 Janusz Korczak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Judenverfolgung – Ausgrenzung und Vertreibung 1933-1945 . . . . . . . . 23 Judenverfolgung im NS-Staat, Teil 1 . . 23 Judenverfolgung im NS-Staat, Teil 2 . . 23 Jüdin Edith Stein, Die . . . . . . . . . . . . . . 23 Kein Raum für Reue . . . . . . . . . . . . . . . 48 Konzentrationslager Dachau . . . . . . . . 24 Konzentrationslager Dachau – Überlebende berichten 1933-1945, Das . . 35 KZ-Kommandant, Der . . . . . . . . . . . . . . 25 KZ – Dachau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Leben für Leben – Maximilian Kolbe . . 25 Lili Marleen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Lissabon – Hafen der Hoffnung . . . . . . 32 Marsch ins Ungewisse, Der . . . . . . . . . 26 Massenverführung durch Propaganda . . 7 Mein Großvater: der KZ-Aufseher Konrad Keller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Mein Kampf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Mendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Mitten in Europa – Deutsche Geschichte: Im Banne von Verführungund Gewalt 6 Mitternachtsbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 München 1900-1950, 3: Schatten über der Stadt 1933-1944 . 12 Mut ohne Befehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Mutters Courage . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Nacht und Nebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Neunter November 1938 . . . . . . . . . . . . 7 Nürnberger Prozeß – Der erste Versuch, Unrecht gegen Weltrecht zu setzen, Der . . . . . . . . . . 49 Nürnberger Prozeß, Der . . . . . . . . . . . . 49 Pianist, Der . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Rebell wider Willen: Das Jahrhundert des Martin Niemöller . . 42 Reeducation 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 „Reichskristallnacht“ . . . . . . . . . . . . . . 50 Reisen ins Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Republikaner auf Zeit . . . . . . . . . . . . . . 50 Rettung der Berliner Juden aus der Rosenstraße, Die . . . . . . . . . 42 Sansibar oder der letzte Grund . . . . . . 32 Schachnovelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Schindlers Liste . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Schlacht von Dünkirchen aus deutscher und aus britischer Sicht, Die . . . . . . . 14 Schlüsselspiel, Das . . . . . . . . . . . . . . . . 27 schreckliche Mädchen, Das . . . . . . . . . 45 Shoah, Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Shoah, Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Shoah, Teil 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Shoah, Teil 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Sidonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Sieger und Besiegte im Nachkriegsdeutschland 1945-1950 . . . . 51 Soldaten hinter Stacheldraht – Deutsche Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg, Teil 1-3 . . . . . . . . 51 Soldaten mit dem „halben Stern“, Die Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Soldaten mit dem „halben Stern“, Die Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Stunde der Offiziere, Die . . . . . . . . . . . 43 Tage des Überlebens – 1.-6. Mai 1945 . . 16 Tagebuch der Anne Frank, Das . . . . . . 29 Tagebuch der Anne Frank, Das (Doku) . 28 Tagebuch des 2. Weltkriegs, Das Teil 1, 1939/1940/1941 . . . . . . . . . . . . 16 Tagebuch des 2. Weltkriegs, Das Teil 2, 1942/1943 . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Tagebuch des 2. Weltkriegs, Das Teil 3, 1944/1945 . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Taking Sides – Der Fall Furtwängler . . . 29 Theresienstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Todfeinde Teil 1 + Teil 2 . . . . . . . . . . . . 17 Traumspuren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Unmögliche Freundschaft, Eine . . . . . . 51 Unser Jahrhundert: Träume in Trümmern (1939-1945) . . 17 Ursachen des Nationalsozialismus, 01 Massenverführung durch Propaganda 7 Ursachen des Nationalsozialismus, 02 Verwandlung und Krise des Zeitalters 7 Ursachen des Nationalsozialismus, 03 Zerstörung der Republik . . . . . . . . . . . 8 „Vater, wohin gehst du?“ Nikolaus Groß, ein katholischer Widerstandskämpfer . . . . . . . . . . . . . 43 Veilchenbonbons . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Versöhnung über Grenzen: Wolga, Wolga, du bist frei, Teil 1-3 . . 52 Vertriebenen – Hitlers letzte Opfer, Die Teil 1-3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Verwandlung und Krise des Zeitalters . . 7 Viehjud Levi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Warum haben 1933 so viele Protestanten Adolf Hitler gewählt? . . . 8 Was bleibt ist Trauer . . . . . . . . . . . . . . . 53 ... was es heißt, ein Exilant zu sein . . . 33 weiße Rose – studentischer Widerstand gegen Hitler, Die . . . . . . 44 weiße Rose, Die . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Wenn alle Deutschen schlafen . . . . . . . 30 Wirtschaftsfaktor „Untermensch“ . . . . 12 Zeichen der Zeit, 01: Politik . . . . . . . . . 53 Zeitzeugen – Massenvernichtung im Nationalsozialismus . . . . . . . . . . . 36 Zerstörung der Republik . . . . . . . . . . . . . 8 Zug des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Zwischen Hoffen und Bangen . . . . . . . 30 Impressum Herausgeber: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Dr. Norbert Linz Redaktion: Landesmediendienste Bayern e. V. unter Mitarbeit von Petra Konerding Postfach 440104, 80750 München, Tel. 089/ 38 16 09-0, Fax 089/ 39 43 49 [email protected] www.landesmediendienste-bayern.de © Landesmediendienste Bayern e. V., 2005 Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit Genehmigung der Landesmediendienste Bayern e.V. Satz und Gestaltung: Ibañez Design, Regensburg Druck: Druckservice Kammerberg Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Verleih: 80802 München · Dietlindenstraße 18 Telefon 089/ 38 16 09 15 · Fax 089/ 38 16 09 20 E-Mail: [email protected] www.landesmediendienste-bayern.de